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Irr Gkftllschllsttt.

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A»rrrfpr»4*r M». Lv.

8». Jahrgang.

Jernfpvechev Hkv. LS.

Anzeigen-Tebühr f. d. Ispalt. Zeile aus gewöhnt. Schrift oder deren Raum bei Imal. Einrückung 1V bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Mit dem Plauderftübchen. Jllustr. SonntagSblatt und

Schwäb. Landwirt.

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Samstag, dm 37. Kovemöer

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SküklilM «s i>k> sikfkWlkk

für den Monat Dezember Können fortwährend gemacht werden.

Amtliches.

». Oberamt Nagold.

Die Gtnbt- bezw. Gchntth-ißenamter vollen biunev 6 Tage« die A«zoh1 de« tu ihren Gemeinden be- ßehruden Nze1tzle»,«»a«lagen berichte».

De» 26. Rsv. 1909.

«smmerell.

- ' Zum 1. Advent. —

ES ist et» alrrs ProphetrnUrd, »»« de« der Zuruf stammt: «ache dich auf, «erde Licht! De» Gefaugeaeu Wird verheiße»: dein Licht kommt! Nrue Herrlichkeit Gotte» färbt scho» de« Himmel goldr». Rag er sei», daß «au «erst diese Herrlichkeit «ehr irdisch dachte, als Macht uuter de» Böller», als Sieg über alle Heide», dere» Gold »ad Weihrauch »ach Ziou getragen »erde», ,o ist doch scho» »eilig dieser Wvrr ans die irwerliche und getstiae Herrlichkeit Jesu Christi anzewrudet wordeu. Er ist das Licht, welches ko««t, er ist dar Licht der Welt. Ihn zu empfangen röstet sich die Christenheit jetzt vor Weihnachten. Der Empfang soll «in freudiger, jubeloder sei«: Rache dich auf, verlaß Mißmut und Sra«, sage de« Kummer Lebewohl, werde Licht!

Wie aber soll ich hell werden, wruu u« «ich her «acht uud Dunkel ist? Niugr um «ich her liegt da- Elend der Renscheu, da liege« atme kleine Sinder, blaß und krank, jsuge Rädchen, schon frühzeitig verwildert, junge Männer ohne Zacht und «rast. Familienväter voll Sorge«, «der auch Fa«tlieoväier ohne Pflichtgefühl, Mütter, die auf- gerieben, geknickt und gebrochen find, avd Mütter, die ihre» «ludern selbst den'Weg zur Sünde öffne», alle, verlassene Leute, jeuszrnde Schwindsüchtige, traurige Geistesschwache, alles va§ liegt um »ich Hern«, nnd ich selbst bin ei» Mensch mit Schwachheit, Gram und Sünde, und zu diese» armen Menschen sagt des Prophet: werde Licht!

Was muß da» für eio Licht sei», welche» stark gevug ist, »vS mitte» iu aller Sünde uud Not froh zu mache»! SolchrS Licht kann i-ur jemand s:ir, der selbst «Ute» iv alle« solchen Mud gestanden hat und doch sicht von ih« verschlungen worden ist, der uvgrstö t Lurch Mühsal, Sünde, Nach! und Tod htsdarchgeeangru ist. Ein solcher aber ist JesuS Christus. Er stand uuter den Sündern r-ud Zöllnern, hatte keta Dach über seine« Haupte, wurde versucht uud uud verfolgt, wurde gegeißelt and gekreuzigt, uud doch blieb er Sich . Er blieb einig mit seinem himmlischku Later, er traute auf die eviieArb: mitten lvr endlosen Jammer, er kannte die Menschen und verzweifelte Licht über sie, sein Glaube war tief wie die Tiefe des Meeres, den« eS war sein eigens Wes v, irr Gott uud vrv Gott za sein. «S ist etwas ungeheures, ganz etuzigeS, WM wir a» ihm schauen: dar Bill, d»S ;« Finstern vasdelt, stehet eia großes Licht.

.Er bringt euch alle Seligkeit, die Gsit der Later hat bereit", so stn;t von ihm Mart« Luther. Er dringt nicht «ar das hohe Vorbild eines Helfers, den die Not oicht zu« Zage» brachte, nein, er trägt noch größere Gabe», »o« ihm tommt das Bewußtsein, der «iudrr Gottes, di au die »ergebuug aller ihrer Süvdm glauben. Er gibt den Frieden der Seele, eiueu Friede», der nicht mit Worten ga«, beschriebe» »erden kann, der so groß ist, daß er alles Leid uud alle eigene und fremde Sünde öbergießen kann wt demSilberguß himmlischer Ruhe. Boa chm ströwt wie Waffe: au» de? Höh- der Trost, daß wir ewig wohl bewahret stad, ans uns nieder.

Beider, Borbiltz uud Trost, ist schwer ,n «greises, wrun »an t«'harten «amps und Dreck des L beuS steht. ES will nicht Helle werden. Aber geh: er dkr etwa bester, wenn du in Sünde und Ja»mer Lrostlo?, hoffanugSlsS verstskst? Was Haft du daun? Aus, sei mutig genug, den Glanbttk zu erfaffev, strecke dich zu Jesu» hin, mache dich aus. werde Licht, denn er will dein Licht sei«! Er will was du in diesem armen Leben brauchst au geistiger «ade, er will dir bouue und Schild sein bi» tu di«Evigkekhimiu. «er ihn kennt avd liebt, für dev »«klärt sich die traurige Wett, er steh! schon hier etwa» Herrlichkeit der Herrn. Hat er keine irdische Freude, so hat er doch Hsffuuug aus das, »ar kem Auge grsehn und keiu Ohr gehört hat, und dar «ott denen bereitet hat, die thu ltebeu. »», ,G»tte,hUf«-.

UoMfche Meberficht.

I» Oesterreich ist die Lrrstäudiguug zwische» deu Parteien Sb« das Zustaudevringen des Badgetprovtsoriam». die auf einem leidlich guten Weg war, i« letzten Augrublick Wied« gescheitert. Die Tschechen «klärte» die Obstruktion nicht eiustelleu zu wollen, well die Deutsche» sich weignu. in Lerhaudluuge» über die Demisfiou de» jetzige» «abtuetts eiuzuketeu. Trotzdem soll versucht »erde», da» Budget­provisorium durchzubriuge». Dar Abgeordnetenhaus trat am DieuSLag wieder zu einer Sitzung zusammen, in der die Negierung beim Erscheine« von deu Tschechisch-Radikalen mit audaüerudev srlMtcheu Zurufen empfangen wurde. Schließlich legte sich der Lärm und man begrün mit der Beratung der zu OLKraktionSzweckeu eingebrschtru tschechi­schen DringlichkettSauträg«. Sie wurde« zusammen eine« bSgliedrizru Ausschuß überwiese». I« dem gestern vorge- lrgtev Bodgetprovissrirr« wird die Kegtrruug ermächtigt, 109616305 «rsueu für Tilgung an der allgem ünen Staats­schuld, für außermdenUiS« Auswenduugeu. bauliche Her- stelluugeu »ud FehrbeLriebSmittel der StaatSeisrubahveu und für außerordeurltche Ausrüstungen der Landwehr durch «reditvpMttsuen z-e beschaffe».

Die Marokkodrvatte is de? französischen Depu- fitttevtlimmer endet mit einem Vertrauensvotum für die Negirrrms, nachdem Minister Pichou eiue Red: gehalten halie. Er verteidigte darin daß Barsches SpaaieuS als gerechtfertigt. Dir Anarchie in Marokko ks«»e rüemaod zugute, fie sei eine Grfatzr sör alle und eine Qelle für Schwierigkeiten. Die PMik SpauirnS «ud FeaukreichS ziele ans die Beseitigung der Anarchie ab. Pichen sprach dann über die Uulrihevrrhsvdluug'u mit demMachseu «ud sagte u. a.: Deurschlaud habe in ganz klarer Weise de« Sulla» zur Anleihe zngeredet aud wir ekkeonrs die Loyikttät der verliarr Negterssg t« Geist de» Februar- »bksmmkvS an. (Beifall) Mit der Auval me de» B«- traueukvotuAS erfolgte auch die Bewilligung der Marokko- kedite.

J« e«glifche»Oberha»S erklärte iu der fortgesetzten

Budgetdebatte der kleichfallS konservative Lord Crom« im drß.'nsatz zu der LardSdovueschru Rtchrou«, daß er sich der Abstimmung üb« deu L-ndSdownescheu «vtrag enthalten werde; er körne sicht für die Resolution LaudSdowne stimmen und wenn er gegen fie stimmen wollte, so würde dies olS Zeichen der Zatztmmaug zur Bill avgrsehm werden, die er aber ablchm. Obwohl Euglsed gegenwärtig glückLichervrise mit aller Well in Frieden lebe, so könne er doch nicht faxen, die allgemeine Lage iu Europa sei so, daß «au nicht befürchten müßte, daß Auftreten von Zwistigkeiten in Eozlsad würde das Lr«d lähme«, wes« rS eivmal ln Gefahr geraten sollte. U d die Ablchvuug der B ll würde zsetselloS laugdauerude heftige «Lmpfr Hervorrufe»; deuv sie würde auch die geLäßltzstm Ltberaleu zwinge?, fich nicht eher z-sriede» zu geben, b!S sicht nur Liegu?a««eusktzuög, Idnteru auch die Srfsgnffe des OSerhsufcS wesentlich geändert würden. So verwerflich auch die Ftnauzvorschläge der Regierung seit», st: köuuteu doch nicht adgelehut wrrdeu, ohie daß rva^ anderen schr ck!tch:rev Gefahren evtgegmsiuge. — Diese Rede bedeutet eiueu schweren Schlag für die Oppofitro». Für die Regierung sprach sodann Lord Peutlaud, der erkläue, daß das «abturtt Zeschleffeu für das Budget emtrete. Da» von LandSdowne vorgrschletzrur Vorgehen sei ohne Präzedenzfall, und weuv er auch daranf hingewiesru habe, Laß eis Chaos, wie eZ die Ablrhunug de» Finanz- seseßeS zur Kslgr habe« werde, durch ein Zasammeuarbeitee der Regierung mit der Opposttios vermieden »«den könne, so müsse Landsdovut doch sehr gat wiffeu, daß die Rrgi^vug sich uiemalS ss einem schritt beieiligen könne, der auch uu- dm leiseste» Anschein «wecke, an den Privilegien deL Urt:rhau!?S rütteln zu wollen. Die Ablehvnsg der Ftuanzg-setzkö bedeute die Lahmlerrnng d« Exekstttie uud eine daraus fich ergebende Stockaug der Grfchjftr, zu deren Beseitigung eS kriueu AaSweg gebe als ein: revoluttoräee Aeudera-kg der Lerfaffaug. Er kö-rue nicht glauben, daß da: Lttk er dsldeu würde, daß 600 PrerL sich die «outrolle üb« die Besteuerung anmaßtes, die es tragen solle, und er gebe zu erwäge», ob die Lords diesen nicht zu widerrufende» Schritt tun müßten; denn sei er etumal getcru, so kö-mr der Zustand, vir « einst gewesen, nie wirderhrrgeßeLk werden.

N«< Marokko erhielt da» spanische «ciegSmiulsterlum die Mitteiluux, tu RcMa sei alle» bereit, die Operationen wieder aaszunehmev; diese ständen «mittelbar bevor. — Ein französisch e «rttgSfchiff ist nach Agadier abgeaanaeu, um te« dort iu große« Maßstab betriebenen Waffeu- schmnzgel eia Eude zu setzen. «iirgSschiffr find schon

wiederholt nach Agadier gegangen, um deu Waffeufchmuggel nach Marokko und Mauretanien zu verhindern; doch hat fich der Pascha trotz des ih« vom Vertreter der Sultan» iu Laug», El GrbbaS, «teilten Aufträge» geweigert, die Landung französisch« MariPesoldateu zu gestatten.

«iw kaiserlich chtwefifche« Edikt ordnet die «nt- laffaug de» BtzekönigS von Tschili, Tuau-sasg, an. D« Btzeköuig von Hukaaag, der Maudschu Lhen-kaei-lung. wird sein Nachfolger. Der Gouverneur von «längs», da auch Mansch» ist, wurde znm stellvertretenden vtzekönig von Hukuaug ernannt. I« folgt i« Amt der GouvWueur von Schaust. Die Ernennung Cheu-kaei-lungS findet nicht die allgemeiae Billigung, da selue dienstliche Tüchtigkeit gering geachtet wird nur»im Ruf Seht, fremdenseiadltchr Ansichten zu habru Bei den Chinesen ist « nicht beliebt.

Di» chinesische NegiernnG hat in einem Edikt an die Beamtenschaft die Ermahnung anSgtsprochrv, alle Maßregeln, die auf die Eikführnug der Verfassung innerhalt der festgesetzte« Zeit abzielru, genau za er füllen. Da» Edikt ist dazu b-«i»mt, de« Volk die Versicherung! z» gebe«, daß d« Regent gewillt ist, alle« vom Kais« «wangsü gegebenen Versprechungen «achzukomme».

Hages-Hleuigkeiten.

As- Stadt uud Land.

Aagold, de» S7. Novna»« 1»OS.

Di- LandPosidot-n einschließlich de, Nebeuboteu, dam Bezirk« nicht nur ans wenigen kleinen Parzelle» mit unerheblicheu Postverkehr bestehe», »«dev vom 1. Dezdr. au mit eiserne» Bestand au Postsrnmarkeu, Postkarten, For­mularen zu Psranweisuageu und za Paketausschristen, Soldateubriefamschltgeu aud Ratkeu zar Enttichtnng d« JnvaltdeaverficherMgSbetträge t« Gesamtbetrag von 10 für Laudpostboten iu großen, von 5 für Voten in mittleren und von 8 für Boten ta kleineren Bezirke» anSgrffatte!. _

* AU»»sier,, 27, N-v. Wegen Ablauf» ihrer Amts­zeit scheide« mit Schluß de» Jahrer saS de» Grmeiud«at Louis Beck sey.. Rotgnber, «arl Lus, Rotgerb«, Friedrich Bäßler, «lriderhLudler, uud Friedrich Sregrr, Trauben- Wirt. Ihre Wiederwahl «schriet gesichert. Die Wahl findet am 4. Dez. statt.

r Herrenhrrg» 36. Nrs. De» Bezirk»oi:t»»eret« Httreubttg hiell gestern l« Hotel Post hi« ei« auch von Nichtmitgltedern besuchte Versammlung ab, «« Stellung gegen die ros deu auswärtige« Brauereku beabsichtigte Erhöhung de» BlerpreiseS z» nehmen. ES soll rta Aas- schlaz von 1 iß für */»» Liter strttfiadea. ES warde ei» Aa:rrz dahiszegeud arzruommru, die Brauerei:»zn «suchen, mit dem Anfschlrz ?;och bis zu« «ichste» FeäZjahc zuzn- »arten.

r N-ite»v»rg, 25. Nov. Iu Brisea hat stch der Toteugräbrr Schaaz. u ich»« er stch ein Grab auSgegrabeu hatte, in seiner «ohumez erhängt. Der Maua »ar fett ekniZ« Ze!: krank.

r NemUttrge«, 26. Nov. In der gestrigen Sitzung des Gemetuderats «achte OLerbürgermelsttr Hepv verschieden e Mitteilungen über die hi« vsrgekommenev Tyvhuserkrauk- mgen. Danach kamen iu der letzten Woche 6 neue Fälle zur Anzeige, davon einer in Betzingen. Bi« Fälle find kontakte Fälle, d. h. sie w«deu durch AusteckN'-g verursacht, sodaß also für Nestlinge» nur ein Fall iu Betracht kommt, von de» mau nicht weiß, woher die Infektion rührt. Di« «ravkhett könne d rShalb s» ziemlich als beendet erklärt werdyr. Der leiuvdr Arzt deS Bez'rkSkr-s, keuhauseS hat erkennen lasses, daß mau Sb« die Hauptsache hiuaus sei. De, Höchststand der Patienten betrug am 30.0!t. 96, die jetzige Zahl beläuft fich auf 64, al» geheM wurden b!» jetzt e«t. lassen 36, klinisch als gesuvd «klärt find bereits Wiede, 33 Persosru, sodaß noch 31 Personen iu Betracht kommen. Bon diesen befinden stch 37 auf de« Wege entschiedenes Besserung, vier FLlle stud noch schwer« Art. Torekfällx find is «raulmhause 11 vorgekommeu.

r «-»ttinUe», 36. Nov. Offenbar an» Schwermut hat stch die schon läagere Z'it leidende 40 Jahre alte Ehefrau de» Metzgermetster» Gottlied Wied «atz er heute früh zwischen 8 uud 9 Uhr iu der Lühnrvkammcr ihre» Hanses trhäugt.

r Baihinge» ä. F. 26. Nov. Line mutige Tat beging gestern tu Stuttgart eine hiesige Fra», die Ehefra» de» vierführ«» Priuztag. Die F:aa «ar eben die Staffel» der Rotedühlftraßr heraufgekoAmea, als ein schwer beladene» «ohleufuhrwerk dir RrtuSbnrgstraßr hrruater an ihr vor-