in Nürtingen; Otto Otteubacher, «aufm, tu Unterboihingen; Johann «evrg «rauer, früher Feuriwehrkommaudaut tu Betzingen; Adsls Sidler, SägrwerkSSesttzer in Höfen. Alk ErgänznngSgeschworkueu wurden uachgezogerr: Alfred Plauk, Fabrikant vou Rotteuburg; Albert Zink, Fabrikant von Nürtingen; Friedrich Wilh. Hummel, Kunstmaler in Reut« liugen; «ottlieb Stengel, alt SchlrismShlebrfitzer tu Gomaringen.
— Tagesordnung für die Sitznugeu der 4. Quartals. Montag den 25. Olt. vorm. 9 Uhr Strafsache gegen Job. 3al. Weber, Sägerknecht vou Dettingen O«. Urach, wegen Totschlag!; Dienstag 26. Ott. vorm. 9 Uhr Straf, fache gegen Andreas Kipp, Laglöhner von Böhringen OA. Sulz, znlrtzt Insasse der KreiSpflegranstalt Reutlingen, wegen Körperverletzung mit uachgesolgtem Lode; «ach». 3 Uhr Strafsache gegen Adolf Krim, vormaliger Eiseu- bahngrhilfe vou Wkuurntal. wegeu erschwerter AmtSuuter- schlagnng; Mittwoch 37. Ott. vorm. Uhr Strafsache gegen Jsh. «roß, gewes. «emrtndrpfl.ger von Wurmlingen, »egen Untreue und Betrugs; nachm. 3 Uhr Strafsache gegen Jos. Hertkorn, Schlossergeselle vou Ergenziugeu, Wege» Fälschung einer öffentlichen Urkunde mit Bettug; Donnerstag 28 Ott. vorm 9 Uhr Strafsache gegen Jak. Ehrifteiu. Dieustkuecht von Nebriugeu «egen LrrbrecheuS wider die Sittlichkeit; nach«. 3 Uhr Auklagesache gegen Wilh. Walz, Müller vou Stammheim weg:» Verbrechens wider die Sittlichkeit.
Eine Freisprechung. In dem gestrigen Magdeburger Prozeß gegen den Etnjährig.Freiwilligeu Baumgartru, der in der Nacht vom 15.—16. Jnlt dm Fahnenjunker v. Zermer in Stendal erschossen hatte, wurde heute bei dem Gericht der 7. Division das Urteil gefällt. DaS Urteil lautete auf Freisprechung unter Aufübrusg des § 51 des Straf- gesetzbuchS. Die medizinischen Sachverständigen erklärtes übereinstimmend, daß der Angeklagte Epileptiker sei und unter DäAwerzustäNdeu leide. Der Strafantrag lautete auf schuldig des Totschlag«, 6 Jahre Zuchthaus, NaSstoßuug ans dem Heere und Einziehung der benützten Brswuing- pißolr. Ja der Urteilsbegründung wird darauf htugewiese», daß jedes Motiv zur Tat fehlt.
Deutsche« Reich.
BerU«, 19. Ott. Bei dem NeichStagSabg. Brshü, der mit seiner „Wahrheit" in den Erprefserprozrß Dahsel verwickelt war, nahmen gesters viele Kriminalbeamte zu gleicher Zeit an sechs Stellen in Berlin «nd Bororten Nachforschungen und Haussuchungen vor. HalbvrrbranuteS Papier, das mau in großer Menge fand, wurde in KsvertS aufs sorgfältigste geborgen.
Berlin, 19. Okt. Wir da« Hamburger Fremdenblatt ans völlig sicherer Qarlle rrfahreu haben will, ist die Einladung des Fürsten BL low zu den Feierlichkeiten am Kaiserhofe «st ganz kürzlich ergangen und zwar auf direkte Leraulaffuug des Kaisers, gleichsam als Antwort ans die konservative» Darstellungen der Grstnunugr« drS Kaisers gegen den Fürsten BSlow »nd über drffeu Verhallen anläßlich der Veröffentlichungen des „Daily Telegraph".
BerU«, 18. Ott. Der Entwurf des urneo Strafgesetzbuchs soll Mitte dieser Woche den StaatSregternsgeu zagrhru und »sch Ende dieser Woche vrröffeotlicht werde». In dem Entwurf wird u. a. der § 166 derart abgeändert, daß die Strafbarkeit für öffentliche Gotteslästerung au den Nachweis der Böswilligkeit geknüpft wird.
U«O Bade«, 19. Ott. Bss einer eigenartigen Wirkung der ZSudhslzstener weiß die „Schwarz«,. BoMsttmme" zu berichten: Somwt da kürzlich in die badische ZSadholzfabrik Bauer L Schöneuberger in Schucl- liagen ein SteserkommiffariuS, um die Warenvorräte der Firma anszrrurbmeu; zuletzt kamen dir WachZstretchhölzchea an die Reihe. Für einen Bestand von 8'/, GroS Schächte!- cheu im Gesamtwert vou 37.33 *6 sollte die Firma di« im Verhältnis zum Wert ungeheuerliche Summe vs» 124.40 Steuer bezahlen. Ans dir Frage deS einen GeschLftSin- Habers, ob er die WschShölzcheu steuerfrei verschenken dürfe, bekam er eiu Nein zn höre». Kurz entschlossen ließ der Fabrikant Feuer anmach! n und sämtliche Päckchen flogen hinein.
München, 19. Okt. Dir in Würzbvrg, dem Zeutral- puukt drZ letzten Kaiser«auöderS erscheinende bauernbünd- lerische uud saust stets sehr partikularistifche -Neue bayrrische LaudeSzeitnug" bringt vou militärischer Seite eine sehr scharfe Kritik au der Mavöversühruug der bayerischen Prinzen uud fordert nicht weniger als deren Abdankung
bezw. die Streichung der OfstzierSgrhälter der prinzlichru bayerische» Generale.
M«i«z, 16. Okt. Das zweite Gutachten der Irren- Lrzte aus Alzey üb« den Studenten Josef Nacke, der a« Weihnachten seivev Vater uud drei Schwestern ermordete, lautet dahio, daß Racke gemeingefährlich irrsinnig sei. Der Haftbefehl gegen Racke wurde aufgehoben, da» Verfahren eingestellt uud Racke heute zum dauernde» Aufeuthatt der Irrenanstalt Alzey überwiesen.
Z«r Hinricht««, FerrerS.
«rrli», 19. Okt. Infolge der gestrigen Protestkundgebung gegen FerrerS Hinrichtung waren heute früh bei der Verlagsbuchhandlung vou 8. Fischer-Berlin mit der ersten Post bereits etwa 1000 zustiwmeudr Briese ringe- Langen.
Nöl«, 19. Okt. Die Köln. Zig. meldet asS Madrid: Ju der Umgebung des «ösigS herrscht große Besorgnis um das Leben deS Monarchen, da fortgesetzt Drohbriefe rinlau- frn, in denen dem König der Tod für die nächste» Tage ««gekündigt wird. Namentlich ist die Königin in großer Sorge «m ihn und läßt es nicht zv, daß der König wetz- rerr für die nächste Zeit beabsichtigte Ausflüge snteruimmt. Ju den letzten Tagen wurden zahlreiche Revolutionäre polizeilich sestgenommru. die nach Madrid gekommen waren, um geheime Zusammenkünfte abzshaltev.
«>«l«rtz.
N»m, 19. Ott. An« Turin kommt die Trauerkunde, daß Cefare Ldmbroso plötzlich gestorben. Die Meldung erregt hier große Bestürzung, da die letzten Nachrichten über das Befinden günstiger lauteten. ES find große LranlrkWdgcb'nrflkn geplant.
Mailand, 18. Okt. Zur Sicherheit des Zaren wer- den außerordentliche Maßregeln getroffen. Die Garnison von Tsriu wird n« 5000 Manu Carabinleri «nd 650 Mann Polizei verstärkt. Die Lirir Bodeua-Raccauigi wird von Truppen and besonders Naccouigi vou zahlreiche» Geheimpolizisten bewacht werden.
Genua, 18. Ott. Auf der Station Sestri (Levante) wurde eiu Reisender, der sich ausfällig benahm, verhaftet. Man fand Sei ihm einen Revolver, einen Dslchstock uvd 8000 Franc? in den Schuhen versteckt, außerdem eine Fahr- karte nach Raccoaigi. Mau glaubt, es mit einem Anarchißrn zu tu« zu haben, der aas Anlaß des ZarenbesuchS nach Raccsnigi reisen wollte.
Arra-, 19. Okt. Der Houvedhusareuleutnaut Zay stürzt- fich aus offener Straße auf den Stenerosfizial Bias- say nnd versetzte ihm mit dem Säbel 3 Hiebe. Als die Passanten den Leutnant lynchen wollten, zog er einen Revolver uud drohte, jeden zu «schießen, der ihn aurühnu würde. Der schwer verwundete Beamte wurde ins Krankes- hauS gebracht.
Paris, 19. Oktober. Dis Blätter teilen Einzelheiten über die Grobeukouzessioneu mit, die Rulay Hafid der deutschen Firma Gebrüder Mannesman» t« Riff- gebiet gemacht yabe. Rulay Hafid schuldete der Firma bedeutende Sa«m»n.
Pari-, 19. Okt. Das Schwurgericht verurteilte heute zahlreiche Teilnehmer au dm letzten Demonstrationen zu 1—3 Monaten Gefängnis.
Bordeaax, 19. Ott. Die hiesigen Hafenarbeiter find in den Ausstand getreten, da ihnen von Syndikat der Unternehmer uud Schiffsvcrlader verschiedene Forderungen nicht erfüllt werden. Einen EiniguugSvorschlag des Präfekten hatte das Syndikat zurückgewiesm.
Dover, 18. Okt. Während eines schweren Sturmes im Kanal verrichtete am SamStag die Mannschaft des dkutschru Dampfers „Bülsw" ein schwieriges RettungSwerk. Durch die hohen Welle» wurde ein Ojfizier dr8 englischen Btrrmssters „Holthill* vou Bord gespült. DaS mit sechs Raun herabgelaffme Rettungsboot füllte fich infolge de» heftige« Seeganges mit Wasser, sodaß die Insassen selbst in die Gefahr gerieten, zu ertrinken. Im Augenblick der höchstes Not kam der deutsche Dampfer „BSlow" in Sicht, dessen Rauaschast in zweistündiger harter Arbeit die Schiffbrüchigen in Sicherheit brachte.
Petersburg, 18. Ott. AuS offiziell« Quelle wird gemeldet, daß die Reiseroute deS Zaren über Warschau Alexavdiowo, Posen, Frankfurt a. M., Besau?-« nach Raecouig führen soll. Trotzdem die Kündigung de» bayrischen AnSlieferuugSvertrageS auf dm Zaren sehr verstimmend gewirkt habe, sei die Aenderuug der Reiseroute bereits vor d« genannten Affäre Veschloff'v Warden. Man
hält eia Zusammentreffen des Zaren mit Präsident FallkrreS in Lyem nicht für ausgeschlossen.
Madrid, 19. Ott. Entgegen anderslautenden Meldungen wird an Mündiger Stelle versichert, daß dar Bertram» deS König» Alfons zu« Ministerpräsidenten Mama durch die jüngsten Ereignisse nicht erschüttert worden sei.
8»«do», 17. Ott. Am vorigen Freitag Hot der Prinz von Wale» dm Schlußstein zu den Hafenneubauleu in Dover gelegt, und seitdem ist Dover nicht nur ein wichtiger Punkt i« Weltverkehr, sondern auch eine große FlottenbastS geworden.
Ga« FraueiSeo, 18. Ott. Präsident Taft brachte bei der Feier der Wiederherstellung der Stadt Sau Francisco einen Toast aus Psriola, den Entdeck« der „goldenen Tore»," an» und sagte, in dem zwischen jener Entdeckung uud jcht liegenden Zeitran« habe Sau Francisco fich zur hervorragendsten Stadt unter de» Städten der Bereinigten Staat« i» stillen Ozean entwickelt; zuerst durch die Tatkraft der Pioniere der Kultur und dann, als sie völlig ein Raub gefräßiger Flammen geworden war, durch eine so rasche Wiederherstellung, daß er eiu Wunder für die Welt war. Möge das zukünftige Blühe» der Stadt so bedeutsam sein, wie das ihrer Lergangeaheit, wöge die Rechtschaffenheit uud da» Glück der Bürger Schritt halten mit ihrem Wachstum. _
Landwirtschaft, Handel «rd Settehr.
Nrnbnlach, 18. Ott. Der heutige «iehmarkt war gut be- fahre», auch fände» fich Handelsleute rtn, so daß der Markt ziemlich lebhaft war. Zugeführt waren iv Stiere, 30 Kühe, SV Rinder, 40 Läufer und SO Milchschweine, Läufer kosteten 60—ICO und Milchschweine S6—38 ^ pro Paar.
Ergenziugeu, 18. Okt. Die Zufuhr zum heutigen Biehmarkt war sehr schwach Der Handel flau ES fehlten dt» Handelsleute, wohl infolge der ebenfalls heute pattfindenden Märkte in Hirrlingen und Roirwerl. Die Milchschweine gingen im Preise bis zu 20 zurück. Auch der Krämermarlt war trotz der prächtigen Witterung nicht gut besucht. Di» Geschäfte der Kaufleut» waren nicht befriedigend
r Stuttgart, 19. Ott. Dem heutigen Moftobstmarkt auf de« WilhelmSplatz waren 80S Ztr. zugeführt. Preis 4 30—V.VV per Ztr. — Ruf dem Kartoffelgroßmarkt kostete der Ztr. S.IO—8 — Auf dem Krautmarkt kosteten 100 kt. 10—12
r, Stuttgart. IS Okt «chlachtotehmarkt.
Ochse» Bullen. Kabbeln «. Kühe Kälber. Schwein« 11 8 161 187 274
7 ö 11« 187 »74
dx Schlachtgewicht.
Pfennig von 87 kÄ 68
Erlös a«S '/,
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Verlauf deS Marktes: Kälber u. Schweine lebhaft, sonst mäßig belebt.
«eiu.
Neckarwesthei«, 16. Okt. Käufe von SS—8S per S Hektoliter. Noch ziemlich viel Vorrat vorhanden von guten Merglagru. Lese geht zu Ende. Käufer willkowmen
Gaisburg, 19. Okt. Lese im Gang. Vieles »erstellt, noch kein fester Kauf.
Borort Wauge«, IS. Ott. «erkauf lebhaft Käufe zu SO. 9S, 100, 108 biS 115 per 3 Hl. Heute wird an der Kelter der erste neue Weinmost gefaßt.
Urttertürkheim. IS. Okt. «äafe abgeschlossen zu 12?, 128. 130 und 140
Obertnrkhei«, 18. Okt. «erkauf lebhaft für 128-130 ^ pro 3 Hl. Roch gute Reste feil.
Hedelfiuge«, 18. Okt. Lese in vollem Gange. Qualität schlägt vor. Verkäufe zu 110—118 ^ pro 3 HI.
Marbach a. N., iS. Okt. Käufe zu 80 und 86 ^k. Noch einige Reste ferl.
Wiuterdach» ?8. Ott. Zu 92—100 pro 3 Hektoliter alles »erkauft. _
Wie gründlich jeder einzelne Gegenstand in MeyerS Großem KonversationS-Lexikon 6. Auflage behandelt wird, erkennt man auch a« dem Artikel über Backpulver ES heißt da zum Schluß: „Mau kann mit Hilfe diese- Verfahren- in 2 Stunden auS Mehl fertige« Brot bereiten »nd erzielt in Anbettacht deS größeren Nahruugs« werte« dieses Brote- eine Ersparnis von 10 Prozent. Durch dir Bemühungen de- Apothekers Dr. Oetker in Bielefeld ist dos Backpulver auch in Deutschland sehr populär geworde» und wird jetzt in der Küche für allerlei Gebäck angewendet, da es vor dem alten Hefevrrfahreu viele Vorteile gewährt."
Mitt««»US»»rtzerfage.
Hefter, trocken, mild.
Donnerstag, den 21. Ott.
Hiezu das Plauderstübchen Nr. 43 und den Schwäbischen Landwirt Nr. 20.
Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Bnchdruckrrri (Emil Zatser Nagold.) — Für die Rrdaktton verantwortlich K. Paur.
Lunliekl 8sits
»zs für die instandftalfuny den k/ä5cfte unserer kleinen VE keine andere yeeiqnel 5ie verieikl ikr köMcfte friscke und Keinfteikim begensatz n» sckiecktzn 5eifen, ctie in den k/äscftesl'ucken ätzende und die staut netzende öeztcmdtzrle lurücklancn D«e öekayiickketz der )unaen ^ettdürqer ivird datier durcft äuniicti^eife ^fordert!
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