Erscheint täglich mit Ausnahme der Komi- und Festtage.

Preis vierteljährlich hier 1.1V mit Träger- lohn 1.20 X, imBezirks- und 10 Lw Berkehr l.2S im übrigen Württemberg 1.88 Monatsabonnements nach Berhältnis.

rr Grsklljlhlistkl.

Amts- mi> AiM-Klitt str dk« Wmmts-KkD NUlild.

AevnsprecHev Hlr. 28.

88. IaHrgcrng.

ZrernkpvecHer Wr. LS.

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Mit dem Plauderitübchen, Jllustr. Sonntagsblatt und

IchwSb. Landwirt.

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Samstag, dm 25. Septemöer

isos

A«1liches.

Die Herre» Ortsv»rst«h«r,

in deren Grmetudrn tu letzter ZtiL auläßUch de» Rottveiler Zuchtviehmarkt» bezw. des Aufkaufs von Farreu in der Schvriz oder sonst neue Farreu ausgestellt worden sind, De welche uns ZalaffnugSscheine auSznstellen wären, wollen spätestens bis 30. dr. RtS. anher Anzeige erstatten, damit der Herr Vorsitzende der Farreuschaubrhörde in geeigneter Einteilung drr Reise« die Untersnchnng der Farren vor» »ehven kann.

Nagold, den 24. Sept. 1909.

__K. Oberamt. Ritter. '

De« Oetsschuldehördr»

derjenige» Schulgemeinden, welche «it Rücksicht ans ihre Vermögenslage »m einen Gtaat-deitr«s z« de« NrdeU-- sch«le» für das Rechnungsjahr 1909 nschsachen «ollen und bet welchen d eser Betrag nicht schon im fortlaufenden SchulgehaltSstaatsbeitrag ergriffen ist, gehen mit nächster Post die ueuanfgestelltru Formnlare : die Gesuche nm Staatsbeiträge zu den Arbeitsschule« mir der Weisung zu, die OrtStabelleu nach dem Stand des laufenden RechunugS» dezv. Schuljahrs anSzusüllm nud bi's 31. Dezbr. d. I. anher rinzusendeu.

d°° -- «»,. l9°S.

K. ge«. Oberamt in Schulsachen: Ritter. Schott.

NoMischo HteSsrficht.

Dt« Wertester der de«1fche« L»»dr-v«rfich«- r»»---N»ftalte» hirlterr in Dresden eine Beratung über den Entwurf der ReichSverficherungSordnung ab. Das RrichSamt des Innern war vertreten. Die Versammlung einigte stch üb.r eine große Zahl von AbäudernngSanträgen zu dem Entwurf, die dem Reichsamt des Innern und dem BuudeLrat überreicht werde« sollen. Außerdem wnrde eine Erklärung beschlossen, nach der der Entwurf der ReichSvrr- fichernngSordunvg unannehmbar ist, wev« die Selbstver­waltung und Selbständigkeit der Versicherungsanstalten be. einträchtig! und die Unabhängigkeit in der Entscheidung über die Reutenansprstche geschmälert wird.

Die fra«zSfifche W»d-«tk»««iffi»» beriet den Marineetat und stimmte den von der Regierung geforderten Mehrausgaben in Höhe von 25 Millionen Frank für Ren­danten und Artillerie sowie den Vorschlägen betreffend die Effeklivstärke der Befatznugm zu. In Aleuson haben schwere militärische Ausschreitungen KattgLsnuLeu.

Da- ««-lisch« U«t«rha«t hat den Rest der Paragraphen der Fisaazbtll, die die Einkommensteuer und die Zasatzstmer betreffen, augenommeu. Der drohende Kovfltkt mit dem Oberhaus in der Badgetfrage soll durch ein Kompromiß abgevendet werden. Fiuanzminister Lüy- Seorge sagte nämlich Stenrrnachlaß bei den aus Laudbesttz stammenden Einkommen zu, der mit Rücksicht ans die wesentlichen erhöhten Preise sör Verbesserungen nud Reparaturen gewährt werden sollte. Drr Minister schätzte dm StmerauSfall, drr durch diesen Nachlaß hervsrgerufen Wird, auf 600000 Pfand Sterling.

Di« türkische» Staat-ri»«ah«e» haben einen sehr demerkeuSwerte« Aufschwung genommen. Sie betrugen z. L. im Juli 168708623 Piaster und übersteigen diejenigen deS gleichen Zeitraums is Vorjahr um 13 286210 und den »ndgetdorenschlag um 4185 323 Piaster. Die Nachricht, daß Euglaud brreits seine Zustimmung zu der vierprozeuti- geu Zollerhöhung gegeben habe, wird jetzt als verfrüht bezeichnet. Der griechische Gesandte in Koustautiuopel deme ntiert die Nachricht, daß er gegenüber einer etwaigen Entsendung kretischer Deputierter ins griechische Parlament auf der Pforte Erklärungen abgegeben habe.

«Wtelbungeu ««- Marokko hat mau in Melilla am Dienstag nachmittag Artilleriefeuer der spanische« Kolonne gehört, die die um Soute Habe« und Beut Ellar liegenden Höhen beschoß. Nach spätere» Mitteilungen über die Kämpfe am Montag find die Betluste der Spanier größer gewesm, als anfangs angegeben wurde. ES steht fest, daß die spanischen Truppen e? mit einem starken nud ungestüm drängenden Feind zu tun haben. Seit Beginn des Feldzugs (9. Jali) haben die Spanier nach amtlichen An- gabm 168 Tote und 98 Vermißte gehabt. Wie ans Langer gemeldet wird, forderte der dortige spanische Gr- sandte von el GuebbaS, daß er die Protestnote über die Ereignisse im Rif zarückztrhe. El GuebbaS antwortete, e» sei unmöglich, dm ausdrücklich«« Befehlen des Sultan» nicht z» gehorchen, er sei aber möglich, «och nach dem Zirkuliere«

der Note von de« Machst», eine Aeudernag der Textes zu erlangen. Der spanische Minister der Aeußeru Allende- salazer ist in Madrid eiugetroffen, «« mit dem Führer drr vesouderm marokkanischen Gesandtschaft Bm MnaS zu ver- handeln. Allmdesalazar hat erklärt, er glaube nicht, daß die Mächte der Note Mnlay HasidS Beachtung schenken würden. Dem Führer der marokkanischen Gesandtschaft ist außerdem eine Note zugegaugev, in der alle vom Machsm ausgestellten Behauptungen in sachlicher Weise beantwortet werden. __

Vag«»-MeuigksÄ«n.

N»« St«bt «rtz L«rd.

Nagold, de» Sb. Teptember 1S09

Bo« 1 Oktober a« lese ich Ihr« Zeit««- allei«; bis jetzt habe ich dieselbe mit meinem Nachbar zu­sammen gehalten, das ist aber nichts ganzes und nichts halbe»"'. Dergleichen Aussprüche hören wir nicht nur jetzt vor d:m neuen Quartal, sondern in de« Tage« eines jrdm Quartalswechsels, und sie zeigen so recht, wie angenehm er ist, eine Zeitung für stch allein za haben, anstatt sie mit de« Nachbar oder gar mit zwei oder drei anderen Be­kannten zu lesen nud nicht erst ans das Ueberbriugm von derselben warten zu wüffen. Wer kn solchem Falle zuletzt daran kommt, der muß dann oft zu seinem «erger sehen, daß z. B. dieser oder jener Verkauf?- oder sonstige Termin längst verstrichen und manche Bekanntmachung «nd Anzeige, die er als Bürger zu beachten hat, entweder zur letzte« Minute oder ebenfalls z« spät vor seine Augm kommt. Zudem ist eS nichts seltenes, daß man in der für die ein­zelnen Ritlrser festgesetzten Lesefrist keine Zeit zum Lesen hat, oder daß man einige Tage später gern dies oder jenes noch einmal Nachsehen möchte, was dann aber nicht möglich ist, veil dar Blatt stch in dm Händen anderer bt findet oder inzwischen längst den Weg aller Irdischen gegangen ist. Und da hrutzatage jedrrmanu eise Zeitung lesen muß, so halte er sie auch alletu, umsomehr, als der billige Preis nuferes Blattes ein solcher Alleivlrfen auch dem weniger Bemittelten erlaubt. Für die wenigen Pfennige, die man als Allein- bezieher mehr zahlt, hat mau dann auch die Aunehmlichkett. dir Z-ituog stets zur Hand und das Papier für stch allein zs haben. Bestellungen werden von jedem Postamt, jede« Briefträger und Landpostboteu eutgegengeuommeu, auch von den AuSträgerinneu und der Expedition des Gesellschafter"'.

Di« Btzirksstenerämter find angewiesen worden, mit Wirkung vom 1. Januar bezw. 1. April 1910 aa den Gewerbetreibendes ihre bei der jährlichen Gewerbekataster- berichtigvng um festgestelltm Gewerbestmerkapitale, sowie . das Ende der gegen die Einschätzung lausenden Beschwerde« srtst einzeln mitzuteileu. ES soll dadurch den Steuerpflich­tigen dir Einhaltung der 15tSgigen Beschwerdenotfrist er­leichtert werden, nachdem stch gezeigt bat, daß die vom Gesetz vorgeschriebme Eröffnung der EivschätzuugSergebniffe durch öffentliche Auflegung und ortsübliche Bkanntmachnug des öfteren nicht beachtet wird.

Di« Herbstzeitlose hat sich auf den Wiesen wieder ring'.stellt nud hie und da fleht man Kinder einen Strauß von Wiesenblumen gemischt «it der unschuldig arrSsehevden Herbstzeitlose nach Hause tragen. Bor der Herbstzeitlose muß aber dringend gewarnt werden. Manches Kind nah« schon den Stiel einer solchen Blume in den Mund nud mußte diese Unvorsichtigkeit schwer büßm. In alles Teilen der Blume, besonders aber in der tief braunroten Zwiebel ist ein überaus scharst» Gift enthalten, das Kolchictu. ES gevügt schon, daß «au ein paar Herbstzeitlosen pflückt und daun «it ungewaschenen Händen etwa Obst oder Brot verzehrt, um stch eine Erkrankung zu,«ziehen. ES ist besser, die gefährliche Blume ans den «iesm unberührt stehen zu lassen, als fie in ähnlicher «eise wie den Krokus zu« Zimmerschmuck zn verwenden.

Motteub««-» 23. Sept. Das entscheidende Wort in der Marktbrnvnmftage ist, wie auch auswärtige Blätter zu melden w.ffeu, in der gestrigen Sitzung der bürgerliche« Kollegien gefallen: die alsbaldige Restaurierung des Brunnen» und die Uebertraguug dieser Arbeit au die aus Rottenburg gebürtigen Gebrüder Walz, Bildhauer in Mannheim, um die Summe von 6000 ist einstimmig beschlossen worden. Der König hat einen StaatSbettrag von 8000 bewilligt; die Ueberwachung der Arbeite« ge- schirht dnrch den LaudrSksuservator Prof. Dr. Gradmauu auf Staatskosten. Zur weiteren künstlerische« Beratung wird der Vorstand de» Bundes für Hrimatschutz, Prof. Dr. v. Lange-Lübingm, der Stadtgemeinde zur Seite

stehen, der Bund seinerseits hat einen Beitrag von 800 verwilligt, so daß die Stadtgemeinde einschließlich de» Baugerüstes »och etwa 4000 zu bestreiten habm wird.

r 8r«ude«stadt, 24 Sept. vorgestern vormittag ist au der Uufallstelle t« städtischen Gaswerk der gerichtliche Augenschein vorgmommm worden, zu de« außer Amtsrichter Bührivger der württembrrgische Sachverständige für Statik, Zivillngeuieur Hartenstein-Stuttgart, Inhaber eine» techni­schen Bureaus, erschienen war. Sie der Grenzer hört, hat auch der Augenschein keine Klarheit über die Ursache des Unglücks gebracht. Rur soviel steht fest, daß die Brr« schakwg am dritten eingestüytm vogm de» Gasofens ur­sprünglich in Ordnung war, daß aber später au? irgend welcher noch nicht aufgeklärten Ursache, «an kann auch an eine Absicht derilen eine horizontale Brrschiebuug de- Gewölbes eiugetreteu ist, die daun bei dem Material, an» dem bei GaSoseubautm die Seiteuwäude bestehen, dm Ein­sturz znr Folge habm mußte. Der Sachverständige wird nun zunächst ein anSsührlicheS Gutachten erstatten.

r Gtmtt-art, 24. Sept. DaSBolkSsest nah« heute seinen Anfang. ES ist das übliche Bild, da» stch de« Besucher auf dem Festplatz bietet. Bade reiht stch au Lude. Gut vertreten find Kiuematogropheu und Dampfkaruffel», anch an Schaubuden fehlt eS nicht. Die Hauptsesttribüue für das am Samstag stattsiadmde laudwkrtschastl. Haupt- sest ist hübsch dekoriert. Die Ausstellung von landwirt­schaftlichen Maschine» und Geräten ist reich beschickt, ebmso die LtehauSstrllung. Da» städtische Verwaltungsgebäude auf dem Feßplatz «acht einen gefälligen Eindruck. In dem Gebäude ist außer der Polizei und SanitttSvache auch da» Kellneriunenheim untergrbracht. Die Feuerwache befindet sich jetzt aus der Nrckarsette. Dm Dienst versteht die Be» rusSsmrrwehr. Eine gehetzte Dampfsmerspritze steht in Bereitschaft.

Stuttgart, 22. Sept. Zum Vorstand der Dampf» schiffahrtSisspekttou in Friedrichshofen wurde Fregattenkapitän a. D. Rollmann ernannt.

r Stuttgart, 23. Sept. Der Württ. Landet fischerei- verein beabsichtigt, am 28., 29. und 30. Okt. d. I. eine« Fischerei-Lehr-KurS für Salmoniden, Karpfen, Schleim und Teichwirtschaft in Ravensburg abzuhaltm. Vorträge in Verbindung mit Demonstrationen werden Professor Dr. Hofer von München und Oberstndteurat Dr. Lampert halte». Der KnrS findet im kleine« Saal de» KouzrrthanseS statt nud beginnt am Donnerstag, den 28. Oktober, nach­mittags 8 Uhr.

r Stmttgart, 24. Sept. Gegenüber dem von drr Borstaudschaft des EtseubahnerverbaudS i« Schwarzwälder Grmzbotm gemachten Versuche, die gegen den Verbands» vorstaud wegen der von ihm beliebten Wirtschaft »it dm Mitgliederbeiträgm gerichteten Angriffe aus das Zentrum zurückzusühren, ist dar deutsche BolkSblattans Grund ge­nauer Kenntnis der Dinge in der Lage, Mitteilen zu könne», daß das Zentrum mit dem ganzes Eiseubahuerstreit nicht» zu tun hat; das Zentrum hat denselben weder direkt »och indirekt veranlaßt und es ist daher eine Uuvrrsrormheit sondergleichen, wenn die Borstaudschaft einer politisch neutral sich ueuueudeu Organisation gegen eine politische Partei tu solcher dt« Wahrheit verletzender Weise vorgeht. Wir hoffen, daß stch der Parteivorßaid des Zentrum» noch «it der Angelegenheit befassen und diese« Bersuchru, die öffent­liche Meinung zu fälschen, mtgegmtretm wird. Unsere Parteifreunde im Lerbaude fordern vir aber angesichts dieser maßlosen Angriffe auf, dieser Borstaudschaft gegen­über, die stch selbst als «nsähig für die Lettnsg einer politisch ventralen Organisation de« Publikum vorstellt, das Nötige in die Wege zu leiten. Der wettere Inhalt des Artikels drr Borstaudschaft ist ein verunglückter ver­such, die Angriffe ans dm Verband zurückzuweisru."'

Gt»tt-art, 22. Sept. Am 30. Juni vor. IS. holte ein Bureaugehilfe aus Zuffeuhanftu aus drr LereiuSbauk tu Stuttgart i« Auftrag seines Geschäfts 10000 wo­von er 5S00 ^ in Hundertmarkscheinen erhielt, dir er in seine innere »rusttasche steckte. Als er kurz nach 11 Uhr wieder «ach Zuffenhausen fahren wollte, entstand in der Tür der BahuwageuS ein Gedränge; der Bureaugehilse wurde von eine« dort stehenden älteren Manu gegen dm Türrahmen gedrückt und einen Augenblick festgehaltm, so daß er, wir er sagte, gar nicht wußte, »aS los war. Al» er endlich in dm Wagm htuetukam, griff er unwillkürlich in seine vrnsttasche und entdeckte, daß die 5900 ^ ver­schwunden warm. Jetzt wurde ihm der Zweck de» Ge- dränge» in drr Tür klar; er lief sofort an die Bahnsteig- sperre, und erfuhr dort von de« Schaffnern, daß die beide« von ihm beschriebenen Latte eilig durch die Sperre am Wartsaal 8. Klaffe gegangen warm. Der Bestöhle« suchte