Erschein: räglich nnt Ausnahme der Sonn- und Festlage.
BreiS vierteljährlich »rer 1.10 mit Träger- lohn 1.20 imBszirks- imd 10 irin Berkehr 1.28 im übrigen Württemberg 1.03 X, Monatsabonnements nach Verhältnis.
Dkl GMjWkk.
Ms-M AiM-Dtt fiir' -KM MO.
AevnsprecHev Hstv. LV.
88. JuHvgang.
Asevnspvecher Av. LS.
Änzeigen-Gebühr f. d. Ifpalr. Zeile aus gewöhnt. Schrift oder deren Raum bei Imal.
Einrückung 10 bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Mit dem Plauderstübchen. Jllustr. Sonntagsblatt und
Schwab. Landwirt.
220
Dienstag, den 21. September
1S09
i771,1 MAE „«WMPWWßWM' > Ist,WM,MWW«»^»»WssW»MUIs»NI»^VsI»>^
Amtliches.
Btkauutmachuug der K. Zentralstelle.
A«»tiid»«g vo« Hafueru.
Die Angehörigen des HasnrrgewrrbeS werden darauf mfmerkssm gewacht, daß an der keramischen Sdteilnvg der Lehr- und BersuchSwerkstätte der K. Kuustgewerbrschule in Stuttgart Gelegenheit zur kunstgewerbliche« und technischen Weiterbildung i« Hafurrgewerbe gegeben ist. Der Besuch der keramischen WerkstSitr eignet fich sowohl für Geschirr- töpfer, a!8 für «achelzrsgmacher. Die Anstalt ist bereit, Angehörige des HafaerzewerbeS z« den üblichen Bedingungen als asßrrordrutltche Schüler tu dir keramische Werkstäite mfzunehmeu. DaS Schulgeld beträgt für da» Halbjahr 30 »«. Da die Hafner aber erfahrungsgemäß oft nur eine kurze Dauer von ihr:« Handwerk abkommrv können, fo wird in einem solchen Fall sicht das ganze Schulgeld, sondern nur die entsprechend: Rate berechnet werde«. An- meldnngen sind an die K. Lehr« und BersuchSwerkstätte in Stuttgart, Senefelderstraße Nr. 45, zu richten.
Unbe» tieften Reisteru Md Geselle« des Hafuerhaud- Werks des Landes, welche zu« Zweck ihrer Weiterbildung ln die Werkstäite als anßerordeutltche Schüler eiutreteu, gewährt die Zentralstelle für Gewerbe und Haube! nach Maßgabe der zm Beifügung stehenden Mittel ans SesoudereS Ansuchen Beiträge zu d-n Koste».
Su ttMt, den 1. Septbr. 1909.
I. B.: Kälber.
Seine Königliche Majestät haben vermöge Allerhöchster Entschließung vom 17. Sept. dem Kabinettssekretär LegattonSrat Frei- herrn von Gültltngen die Erlaubnis zur Annahme und Anlegung des ihm von seiner Majestät dem Kaiser von Oesterreich, apostolischen König von Ungarn verliehenen Ordens der Eisernen Krone II. «lasse erteilt.
Komische HleSerficht.
Segruüver einer Mitteilung, daß die Strafanstalten und Gefängnisse das Recht hätten, fich au Sud« Missionen zu beteiligen, was elneu Druck ans die Arbeitslöhne zur Folge gehabt hätte, erklärt die Nordd. Allg. Ztg. folgendes: Die Beteiligung an Submissionen ist verboten, Arbeiten für Staats- und RekchSbrhördeu werden «-geführt, ohne daß dabei der Preis berücksichtigt wird, lediglich um die Arbeitskraft der Gefangenen zu verwerten; brsovders werden Gefangene zu dru LaudeSkulturarbeiteu verwendet.
Wege« der Talousteuer finderr seit eirrigeu Tage« in Berlin Besprechungen zwischen RkgirruugSvkktreteru und den Gesellschaften statt, die, um der Steuer zu entgehen, Cospcubogm vorzeitig «-gegeben habeu. Die Regierung versucht, vie Sesellschafteu zur prinzipiellen Auerkeuuovg der Lerpflichtuuf, die Talsnstener nachträglich zu zahlen, zu bewegen, in welchem Fall st« fich za einem Entgegenkommen bezüglich der Zahlungsfrist bereit staden würde. Zunächst habev die Besprechungen noch zu keinem bestimmten Resultat geführt. Sollte ein Koupcomiß nicht zustande kommen, so wird dir Regierung vrrsnchru, auf dem Weg der Gesetzgebung die Zahluugcn zu erzwingen. Angeblich handelt es sich für die RrichSkasse um den Betrug von 6 bis 7 Millionen Mark, der ihr durch di« vorzeitige AvS- gabr von Coupon- und Divideudenbogeu entgangen ist.
De« gute« Beispiel der sächsische« Hauptstadt
in der Behandlung der Steuerrestanteu Sei der Ausstellung der Wählerlisten ist jetzt Leipzig gefolgt. Auch hier werden nur diejenigen Wähler aus den Listen gestrichen, deren Rückstände in die Zeit nach dem 1. Januar 1906 fallen. Um dir ganze Frage einer baldige» prinzipiellen Entscheid- Mg entgegeszusührev, beginnen die KreiSauSschüsse bereits, fich mit dea eiulaufeudeu Beschwerden zu befassen. Am Freitag machte der Dresdener KreiSaaSschuß den Anfang. Wirklicher Geheimrat Mehnert bemerkte hier, daß in der Zweiten Kammer niemand daran gedacht habe, durch vorjährige, lauge zurückliegende« Stenerrückstäude jemand feines Wahlrechts zu beraabe«. E» handle fich um Steuer- rückstäuLe von vor 23 Jahren. »Da kann ja", bemerkte Wirklicher Srheimrat Mehnert, weil ein Diebstahl eher verjähre, »rin Dieb eher wählen, als ein Manu, der seine paar lumpigen Mark nicht bezahlt hat."' ES wurde prin- zipiell entschieden, daß GemeiodestenrnSSstäude derselben Jähruug unterliegen, wie StaatSsteuerrückstäude, da der Gesetzgeber es für selbstvvkständltch gehalten habe, Staats- Md «emeiudesteseru glrichzustelleu. UebrigenS kommen t» Dresden 7304 Personen tu Betracht, die aas Grund uu- verjährter Stenerreste aus den Wahllisten gestrichen Word« find.
Luxemhurg paßt seine Steuergesetzgebung über Bräunt- wein Md Zündwareu deu'ueueu deutsche« Steuergesetzen an. Dadurch soll nach den Darlegungen der Regierung tu der Kammer der freie »erkehr mit den ZollvereinSstaateu aufrecht erhalten «ud jede von Deutschland etwa gegen Lux:m- burg zu veihäugeude Grenzsperre verhütet werden. DaS neue vranutweinsteuergesetz ist am Donnerstag bereits von der Kammer gstgehetßen worden.
Wie a«< Sriechrulaud Gemeldet wird, haben sechs nach Ksrfu gereiste Delegierte ThetokiS «ach zwei- tägige« Beratungen tu seine« RücktrittSeutschluß schwaakeud gemacht. Theolrk'S sagte eine erneute Neberlegung zn, namerrillch deshalb, weil durch eine Arbeitsunfähigkeit des jetzigen Parlaments das Fortbestehen der Verfassung gefährdet werden kösne. Die Parteischwterkgk it liegt darin, daß ein Teil der Partekabgrordneteu gegenüber dem von LheotokiS ausgestellten Programm aas dir Beibehaltung der kroupriuzliches Generslks«»anda?tur und Bekämpfung einiger finanziellen RegiernugSpläse völlig AbstimsmugS- freiheit wünscht.
Drr türkische SuUa« hat aus Anlaß des Berliner Aufenthalts drr türkische» Sondrrsi-ftvdtMft zur Anzeige der Thronwechsels eine R:thr deutscher Persöalichkrkteu SuSzeichMugrn verliehen, darunter dem Staatssekretär Freiherru von SLoeu die erste Klasse des OSmauirordenS. — Die Lage in Armen ist wieder bedenklich. Außer den beschlossenen neuen Lruppenseudnugeu wird die Pforte eiue besondere Kommisstou nach dem Jemen entsenden, um mit den Arabersührrrn auf gütlichem Wege zu unterhandeln. Genera! Dschavid Pascha hat am 13. September Bika er- reicht und dort vier Kulm zerstört. Am 14. September beschossen die Ljasreseu das türkische Lager. ES kam zu einem Kstüadigeu Kampf, während dess'.u Bika zu« Teil uiedergebrasut ttmde. Ans türkischer Seite wurden vier Manu getötet, drei Offiziere und elf Manu verwundet, die Verluste de? Lruautcr, werden aus 30 Mssn geschätzt. — Unweit Ordrmisch, Wtlsjet Smyrna, griff die Baude des berüchtigten Briganten Tschaktdscht Mehmed eine türkische SendarmerleabLeiluug ans dem Hinterhalt au und tötete einen Major und 8 Gendarmen.
Prüfidrut Taft verteidigte in einer Rede in Minnesota das neue Tarifgesetz. Er sagte, er sei da» beste, das je von den Republikanern entworfen worden sei, mithin dar beste je erlassene.
Vsgss-Msuigksitan.
«,»«M «a su».
Nagold, den 81. Teptewbrr 1SVS
Investitur. Nächsten Sonntag 26. Sept. findet in Tübingen die AntrtttLpredigt Md amtliche Investitur des ueuerrranrrttu Hrrro Dekans Römer statt. Die feierliche Einführung in sein Amt wird Herr Seueralsuperiutrudevt für die Diözese Tübingen v. Hermann in Stuttgart vornehmen.
* Kt»e«»atograph. Die Vorführungen der Bilder aus dem Lebe» und Leibes «ssereS HeilaudtS find erhebend und teilweise sehr ergreifend. LS wäre schade, wem sich nicht recht viele Zuschauer bei den hente nach», und abend stattfiodenden Echlvßaussühmugeu eiufiude» würde». Außerdem ist der nachmittägliche oder abendliche Spaziergang zur Waldlast bei dem schönen Wetter ein wahrer Gewiß.
^ Die Birhznchtgeuofseuschaft Nagold hat mit dem Abtrieb von der Juugviehweide in Untrrschwandorf am SamStag den 18. d. RtS. eiue Jangviehprämiernug verbunden «ud waren zu derselben auch Tiere welche nicht aus der Weide waren zngxlaffru. Als Preisrichter waren bestellt: O..r..Titr«zt Metzger. Nagold, Gut-Pächter Fahrton, Hof Dicke, OA. Calw Md C. Bühler, Oekoaom, Gültlingeu. Zur Prämierung waren augemeldet 23 Rinder und kein reu. Preise erhielten: Lin! A., Gut! besitz«, TrölleS- 30 Höh«, Schultheiß, Lffriugeu 2b »Kl; Rapp Fr.. Her, Haiterbach 20 Bühler Jak., Schreiner, Haiter- bach 20 Schüler Joh., «rmeinderat, Walddors 1b »L; Helber, Baumwart, Haiterbach 1b »Kt; Grießhaber Fr., Landwirt, RohrLorf 15 »Kt: Kaupp Philipp, Schreiner, Haiterbach 1b »Kt; Salmbach Fr., Bauer, Garrweller 1b »Kt; Huber, Schmied. Effriugeu 1b »Kt; Silber. Mühlrbefitzer, Alteustrig 10 ^it; Bühler, Landwirt, GülUivgeu 10 »Kt; Dürr, Schultheiß, NtvderSbach 10 »Kt; Auer I. S., Landwirt, Schöubrouu 10 ^t; Walz Ehr. A., Ktrcheupfirger, Oberschwaudors 1V »Kt; Seeger z. Traube, Alteustetg 10 »Kt; Kühnle, Schmied, Bedingen 10 »Kt; Schwemm!«, Schutt- heiß, Füafbroau 10 »Kt; zusammen für 18 Stück 26b »KK. Der Vorstand der Btrhzachtgeuoffenschast Gutsbesitzer Liuk von LrölleShof und der Vorstand der laudw. BezirkSvereinS Reg.-Rat Rttter hoben in ihren Ansprachen die Not
wendigkeit einer gntev Viehzucht hervor und ermvvterten die Viehzüchter zur Auszucht schöner Tiere damit die Viehzucht i« Bezirk auch fernerhin gute Erfolge erziele.
De» B-r-i» für ländliche WohlfahrtSPsiege !u Württemberg wird seine tzerbstversammluug in Schv. Hall am Montag de« 27. Septbr. abhalteu. Die Tages- ordnuvg bringt nach drr Begrüßung dnrch de« Vorsitzenden Reg.-Rat Frhru. v. Sodev-TSbiogm die Erörterung eines bedeutsamen Themas: Die Aufgaben der GesnudheltSpfirge auf de« Land, nach eine« Referat von Stadtarzt Dr. Riegei-Schwaigun «ud einen zweiten Bortrag von Pros. Dr. Fehleisen-Hall über die Hetmalpflege. An die Bor- träge wird die Besichtigung der Stadt Hall «vd ihrer a«8 drei Jahrtausenden und aus den verschiedensten Stufen deatsHrr.Kultur herrühreudeu Denkmäler fich auschließe«.
- «eihiugr»,.20. Sept. «» wird am 16. Oktober ein Jahr verflossen sein, seit unser stiller Ort durch eine große FeuerSbruust, der b Gebäude zu« Opfer fielen, heimgefucht wurde, am 1 Januar bräunten daun wieder 4 Gebäude ab. Ti;fe Niedergeschlagenheit bemächtigte fich der Gemüter, aber rS mnßie neuer Mut gefaßt und «it viel Mühe und Arbeit der Betroffene», sowie mit werttätiger Hilfe von hier und auswärts neu gebaut werden. De« ganze» Sommer herrschte deshalb rege Bautätigkeit, sodaß jetzt 8 neue Gebäude fertig uud stattlich dastehen. Möge Got'eS Segen und Frieden in uud über den neuen Häusern ruhe». Nu« ist aber von weiterer Bautätigkeit zu berichten in Bezug auf die Wasserversorgung. ES ist das Verdienst unsere» O-tSvorstrherS, daß nach UebrrwindMg mancher Schwierigkeiten am 15. Juni d. I. mit den Arbeiten zur Wasserleitung begonnen Md diese am 1. August sertiggestellt wurde. ES wird dankbar die Bequem! chkeit drr Aafferlfttuug anerkannt, asch der große Vorteil erwogen, der durch dru de- deutenden Hochdruck des WafferS i« Falle eine- Brandes geboten ist. Za den Kosten der Wasserleitung i« Betrag von 20000 »Kt ist ein Staat-bettrag in AuSstcht zu nehmen.
r Herreuderg, 18. Sept. DaS 6 Jahre alte Töchter- cheu der Metzgermetster Gerlach hatte gestern abend bei einem Mieter der dritten Stocks, des dem elterlichen Anwesen gegenüberliegenden Hauser des Kaufmanns Wilhelm Niethammer etwas auSzurichteu. Beim verlass:« der HavseS fiel dar Kind so unglücklich über das Treppengeländer hinaus tus Parterre hiuab, daß es heute nacht verschied, ohne dar Bewußtsein wieder erlangt za haben.
Freud eustadt, 20. Sept. Hente vormittag ereignete fich gegen 10 Uhr beim Neubau des Gaswerks ein gräßliches Unglück, indem et» ans schwerem Rauerwerk bestehender Bogen des im Bau begriffenen GaSoseuS ein- stürzte uud zwei Arbeiter unter fich begrub. Der eiue, der 20jährige Sohn des Straßenvart» Ergeuztnger vo« hier, erlitt hierbei einen schweren Schädrlbruch, während der verheiratete Taglöhuer Schank von hier einen Ober- scheukelbruch sowie eiue schwere Quetschung de» Brustkorb» uud der inneren Organe erlitt. Beide find Ms de« Transport zum Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen. Ein dritter Arbeiter, Joh. Hang von Lombach, kam mtt unbedeutenden Verletzungen davon. Die GertchtSkommtsfio» begab sich sofort au die Uufallstelle. (Gr.)
Stuttgart, 19. Sept. De» König» Dank uud Anerkennung. Der StaatSavzeiger veröffentlicht folgende an den Krieg-minister gerichtete K. Ordre: „S. Maj. der Kaiser hat der Haltung md dm Leistungen «eines Armeekorps bei der Parade sowohl wie bei den Manövern im großen verband vollste Aaerkeuuung gezollt. ES ist mir die» eiue lebhafte Genugtuung uud große Freude. Ich beglückwünsche «eine braven Truppen zu diese« schönen Erfolg md spreche ihnen in allen ihren einzelnen Gliedern meinen wärmste« Dank aus, für die treue Hingabe au die vielgestaltigen Ausgaben des Dienstes, wodurch dieses vortreffliche Ergebnis grzeitigt worden ist."
r Stuttgart» 20. Sept'r. Wie der Schwäbische Merkur hört, hat der Kaiser MS Anlaß der KatsermauSver auch M den kommandierenden General des 13. Armeekorps, Herzog Albrecht von Württemberg, ein sehr anerkeunendeS Handschreiben gerichtet.
r Stuttgart» 20. Sept. Heber die Etuforderurrg de» SrMdstSSamsatzftvvpelS nach de« Reichsstrmpelgrsetz herrschen im Publikum vielfach irrige Ansichten. Der Grund- stScknwsatzstempel wird erhoben von bebauten Grundstücke» t« Watt von 20000 »Kt, bei unbebaute» Grundstücken von 5000 »Kt, wem der Erwerber ein Jahreseinkommen dm über 2000 »Kt hat. Da» Gesetz ist mtt dem 1. August 1« Kraft getreten. vielfach wird mm die Ansicht «-gesprochen, -aß Käufe vor dem 1. Ang. strmprlstri seien. Dl« ist jedoch