^scheint täglich ' mit Ausnahme der Sonn- und Festtage.

iPreis vierteljährlich hier 1.10 mit Lräger- lohn 1.2V »6, imBezirks- und 10 km Verkehr 1.28 im übrigen Württemberg 1.35 Monatsabonnements nach Verhältnis.

Der GkselMtkl.

A«K- Mil AiM-KM sm dkl GdnMs-KKK NGÄ.

Nevrrspvechep Wv. 2V.

88. IcrHvgang.

Jevrrspvecher Wv. LS.

Anzeigen-Gebühr f. d. Ispalt. Zeile auS gewöhnt. Schrift oder deren Raum bei Imal. Einrückung 10 A bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Mit dem Plauderstübchen, Jllustr. Sonntagsblatt und

Schwäb. Landwirt.

204

Donnerstag, den 2. September

iso

A«MchkS.

Bekatnrtmachrmg.

Die GLwerdetrsthsnde» deS Bezirk- »rede» ans die im ÄeVttörSistt Nr. 35 erschieneueu Brkauntmach- rmge» der S. Zentralstelle für Gewerbe and Handel detr. die MhhaU«»z einr- Unterricht-knrfr- au der A. Fachschule für «delmetallia-ufteir m GchWäb. K«ü«d; sowie die A-Hatt««- eiues Uutesricht-kurse- au der R Bauhaudwerkerschule i« Biberach, ferner die B-ranftalt««- eiuer Eefiudung-au-ftelluug i« Jahr 1910 in de« AnSstellnugSgeSSade der K Zentral- Kelle in Stuttgart nnd ans den m demselben Blatt er­schienenen Artikel überDie verwert««- --werblicher Gch«tzrechte" besonders hingewiesm.

Nagold, den 31. Bug. 1919.

K. Oberamt:

_ Ritter.

Bekavut«achtt«g»

betr. Mostsperre aus der Erz.

Aas Antrag des Fabrikanten KaltschAidin Oberriexingen ist die am 16. Jsli ds. IS. zum Zweck de? Ausführung von WasserbanarSeitm auf Grand von § 39 des RisiK.» Bersg., betr. die Ordnung der Langholzflößerei auf der «nz, so« so. April 1883 (Rig.-Bl. S. 47). bis 31. August dS. IS. verfügte Floßfperre aaf der Enz öiß 19. Septem­ber dS. IS. einschließlich verlängert worden.

LudmWSnrg, den 30. AuZust 1909.

K. KreisregierMg. I. v.: Schüz.

Sedan.

Die Deutsches, welche lchs» vor 1900 Jahren i» Tmiobarger Wald 'die römisches Wrltrrsbrrer gsdemütigt und später ts wilde« KetegSspk! «it üörrschänmrsder Jngrsdkraft das römische Weltreich zettrümmert nsd geteilt habe«, «nßien fich nach viel gläaz-ndsN Lsgrs durch eigene Schuld oft und lange große Mißachtung gefallen lassen. Erst tu des letzten Jahrzehnten ist u-rser Bslk wieder in eine führesdr Etellnng eingeröckt, und wenn mem einen greifbare» Wrsb-pnnkt in dieser EntAicklnugszekchichte facht, dann müffen wir den Tag von Srdas «surren.

Als dort a« 1. Bept, 1870 Peesßr» und Sachse», Bayer« und Schsabm in treuer WrffenbrLdrrschast den alten Störerrfried deutscher Einheit nnd Macht uiederrangen. da wurde das neue Deutsche Reich grssreu. Ras kaun und maß de» Krieg beklage» als eise der öltt-rstsn Notwendig­keit?« rkuer Welt, die «och ,tm Arges liegt*; Seda» hat desusch uns Deutschen bestätigt, was Bismarck vsrasSge- sagt, was soch früher Schacckcndmger i« die tiefflnuigen Worte gkkleidrt hat:

,. . . rmr Eises kan« rm8 reuen,

Und erlösen kann nur Blut.*

Wer uni nicht gönnt, daß wir dankbar dessen nsS freuen, was in jenes großen Lagen tapfere Väter mit SstteS

Zur Erinnerung au die Schlacht bei Sedau.

Wie eis furchtbarer Dsurmschlsg matzte Anfang Sep­tember 1870 ein nur wenige Zeilen enthaltendes Telegramm des Königs Wilhelm vo« Kriegsschauplätze, arfgegrbe« am 2. SkptkMber 1.30 Uhr MchmittagS vsr Seda», die Welt erzittern:

.Die Kapitulation, wodurch die gauzr Armee iu Seda» ketegSzefangkp, ist soeben «it dem General Wtmpffeu ge­schloffen, der au Stelle des verwundeten Marschall Mac Rahos oas Kommando führte. Der Kaiser (Napoleon) hat um fich selbst mir ergeben, da ,r des Kommouds sicht führt und alles der Regentschaft iu Parts überläßt. Welch sine Wendung durch GstteS Fügung.*

Ein erschütterndes Stück Weltgeschichte, schwerwiegen­der s!S die Bedeutung eines jahrhundertelangen Ganges ruhiger Entwicklung ist iu diesen wruigev, nicht von tönen­des Worten und Ueberhebusg des Siegers e.füllten, sondern des Allmächtigen gütige Hand schlicht anerkennenden Sätzen enthalten. Die stolze, sieggewohnte srsnzöfischr Armee unter dem berühmtestes ihrer Generale geschlagen und kriegSge- sangen «nd der Kaiser Napoleon fich dem erlauchten Sohne der edlen Königin Lsise, die sein Vorfahr im Jahre 1807 bei Tilsit tödlich beleidigt hatte, nun i« Jahre 1870 auf Gnade und Ungnade ergebend! das war etwas ' arheme», daß «au er in der ganzen Well im ersten'! blick nicht recht zu fasse» vermochte. So war denn allen deutschen Gauen «ud überall soweit die deutsche

Hilfe erstritten haben, de» verstehen wir nicht. Nur »öS- heit und Unverstand können un» mutwillige oder ehrgeizige Krtegklust vorwerfe». Was Napoleon m. einst heuchlerisch

Unsere« Volk und »aterland, ja de« Frieden der ganze« Welt, könne« wir keine« größere« Dienst tu», als wen« vir dar deutsche Schwert scharf halte».

Nur ein» ist »och wichtiger. Die Stellnng, welche ein »olk ans de» Schlachtfeld errangen oder verteidigt hat, kann nur behauptet werde« dnrch die Irene Erfüllung der alten, schlichten LebkASrezel:Bete und arbeite!* Gearbeitet wird iu Deutschland viel, und die deutsche« Erfolge tm friedlichen Wettbewerb der Völker habe« unsere Nachbar» Md Neider noch eifersüchtiger gemacht als die deutschen Wasfrstaten. Arbeit-froh nnd leistungsfähig bleiben aber nur Mich tüchtige Mensches, nnd die Geschichte weiß vo« keinem Volk, das seine sittliches Kräfte bewahrt hätte ohne Religion, ohne Frömmigkeit.

Me größten und glücklichste« Zeiten svsereS Volkes waren immer auch Zeiten religiöser Errseckunff. Nicht bloß Panzerschiffe und Soldaten ts« unserem Vaterland not, noch rmentbehrltcher sind MS furchtlose nnd Irene Christen. Unser Volk muß christlich bleiben, sonst hört es auf, eine« Berns zu erfülle«.

Kolitftchs Hlebsrftcht.

Der verstorbeue Bischof Dr. Schneider vo»

Paderborn war einer der weniges Kirchenfürsterr, die ehrlich bemüht waren, de» konfessionellen Hader vo» den Diözrssnm srrsMalte». Bon Unduldsamkeiten war aus der Diözese Paderborn seit dem Jahr- 1900, iu dem der Bischofsstab! an Dr. Schneider überging, nichts zu höre«. Dr. Schneider erfreute fich darum auch der besonderen Gunst de» Kaisers. Sr erreichte nur eis Alter vo« 62 Jahre».

Der nationale Zwist l« Oesterreich hat unu auch in dar klerikale Lager Useiuigkett gebracht. Infolge­dessen ist der für aufaug September einber .frue 7. öster­reichische Katholikentag aas unbestimmte Zeit verschoben ward n. DaS Exekutivkomitee erklärte, da die nationale« Streitigkeiten gegenwärtig tu Wies rin gedeihlicher Arbeiten des SathslikerrtagS iu Frage stellen, kösar daß Komitee die Verantwortung für die ASHaltuuß nicht übernehmen und sehr fich genötigt, den Katholikentag ass eisen Mstiieren Zeitpunkt zu vertagen. Wie bekannt, hatten wegen der Haltsug der christlich-sszialm Partei iu der Angelegenheit der tschechischen Schalen in Wien und Ntederöst-rrrkch die klerikalen Slswrnes und auch ein Lei! der klerikalen Tschechen beschaffen, de« diesjährige« Katholikentag fern zn bleiben. Bezeichnenderweise ist auch B3rgrr«eister Dr. Lieger eigens abgereist, n« nicht genötigt zn sein, wie in früheren Jahren den Katholikentag zn begrüßen. Auch hätte ein Gntstfang tm Ra'hauS »nterbletben sollen. An Montag Veras- statteten tu Wien ungefähr 300 Deutschuaüouale tschrche«-

Zusgr klingt, der erste Eindruck dieser Nachricht eis starres, wortloses Stamm, das daun in unermeßlichen Jubel überging.

Mit eisigen Worten sei in ihren Hssptnmriffea der Ereignisse gedacht, welche dem RuhmeStage von Srdru voranZiuzeu. Nach den g-sßeu Schlachten bei Metz war die srauzöstsche Armee des Marschalls Bazatnr in dieser Festung durch die vom Prinzen Friedrich Karl befehligte HeerrSabteilnng eisgeschlsffeu, während Maischall Rae Rahon nach der Niederlage von Wörth aus ChalsnS zu- rückeilte. Hier erwartete mau «ine weitere Entscheidung, doch die Geschicke gestalteten sich anders. Mau fand das Lager dort leer Md niedergebrauut. Mac Radon war a« 22. August von dort abmarschiert; wohin er fich gewendet hatte, ob nach Paris zum suwittelbarru Schutze der Hanpt- stadt oder nach einer anderen Richtung, blieb zunächst un­gewiß. Durch die vorauSeileude Kavallerie wurde aber der Schleier bald gelüstet. Sie stellte fest, daß er iu vo:d- östlicher Richtung abgerückt war, offenbar um von Norden her nahe der belgischen Grenze auf Metz vorznstoßm und den Entsatz der dort umklammerte« Batzatneschru Armee za bewirken.

General von Mottle entwarf hierauf de« vom Könige genehmigten Plan, sofort mit der Drittes Armee, die unter dr« Befehl des preußischen Kronprinzen stand, rechts, das heißt, nach Norde», abznmarschieren md dir unter Führung des Kronprinzen von Sachsen umgebildete Maasarmee ebenfalls iu dieser Richtung auzusetzeu. Es galt »ach de» großzügigen Absichten unseres berühmten Heerführers, nicht

feindliche Demonstrationen. Sie schlugen unter Psnirufe» tn den tschechischen Lokalen die Fensterscheiben ei«; die Wache wnrde gleichfalls mit Steinen beworfen, wodurch mehrere Wachleute jverletzt wurde«. 7 Verhaftungen sind vorgesom«eu worden. In Prag hat am Montag unter freie« Himmel eine tschechisch-radikale Versammlung statt- gesunden, tu der zn« wirtschaftliche« Boykott der Deutschen aufgesordert wurde.

Der däxisch« Folk-tt»- hat endlich in dritter Be- ratuug das LandesverLridtzsugSgesetz angenommen. Die Entwürfe mit den vo« der Regternug «ud de« MehrhettS- parteie» eingebrachte» AbäuderMgranträgm gehen nmmehr an dm Landsting.

Der serbische «i»ifter de- «lenster», Mil»- W ««»witsch, stattete aas der Durchreise durch Wien de« Minister Grasen Aehreuthal einen längeren Besuch ab, n« HandelSvertragSvechandlsnge« »orzubereiten.

Zum griechische« Krieg-miuister ist Oberst Lapatthioti- ernannt worden. Die einheimische Presse protestiert üstzMg gegen die Unterstellung snSwärtiger Zeitungen, daß dtr RMärbevegnug tn Griechenland fich gegen 2 «r Herrscherhaus richte, und betont demgegenüber di; Sönigstrene der Armee und des Volkes.

Do» türkische Minister de- J««er« erklärte aus erueAnfrasrdeSBertretrrSdeSWolfschrnBnreanSSberdieLage iu Arabien, daß viele unrichtige Nachrichten verbrettet seien. Die Regierung sei entschlossen, den Aufstand «iederzuwerstu, und es liege nicht der geringste «rund vor, am Gelinge« dieser Aufgabe za zweifeln. In Konstauttuopel ver­weigerte das französische Postamt die Annahme eines au- Kreta etugetroffknes BrtessackeS, weil dte Briefe Psstmarke« mit dem Ansdrack Hella» trugen. Die Briefschaften wur­den der Direktion der ottomauischeu Post zur Verfügung grst-llt. ES verlautet, dte türkische Negierung verhasdl« mir ausländischen Banken wegen Aufnahme einer Anleihe iu Höhe von 10 Millionen Pfund. Am Montag ist der Khedive vo« Aegypten in Sonstautiuoprl eiugetroffeu._

Pagos-Meuigkottsn.

As« Gtstht mr» S««h

«azold, d«» 2. v»pt«mbn ISO»

Galt», 1. Sept. Der Unfall, Sei welchem Bremser Reh« von hier tödlich verletzt wurde, dürfte nun aufgeklärt sein. Der Psorzh. Auz. berichtet hierüber: Ja Zusammen­hang «it dr« Brötziuger Braudsalle steht ein schwerer Un- glückSfall, der fich auf der Bahnlinie Pforzheim-Cal» er- elg»ete. Der iu Calw wohnhafte Bremser Joses Rch«, der den morgens '/«3 Uhr von Pforzhri« abzehenden Güterzug zu begleiten hatte, hatte nach der Abfahrt des Zuges sein BrrmserhänSche» verlassen und war ans einen mit Bretter beladenen Wagen gestiegen, um trotz der tiefen Lage der Bahnlinie bei de? Brötziugrr Turnhalle bei« Borbüfahre« etwas von dem Brsudr sehen zu können. Der Raun hatte nicht bedacht, daß zwischen Pforzhei« und Brötzingen einige Stgualbrücken stehen, die usr wenig über den beladene«

nur den Rarschall Mac Mahou von M:tz abzuwrhren, sondern ihn vsu Pr°iS endgültig abzuschuetdrn nnd ihn gegen die belgische Grenze zn drängen, wo dann ein Ent- scheiduugSka«pf auf Tod und Leben Sevorstand. Verlies er für die französischen Waffe« unglücklich, dann war de» Rarschall» Schicksal besiegelt: entweder mußt-: sein Heer auf das neutrale belgische Gebiet Übertreter?, oder eS mußte fich ergeben, tu beide« Fällen war r» für Frankreich der- loren. Feldmarschall Mottle sagt in seiner Geschichte se» Kriege» 1870/71, mau habe t« Felde vielfach nur mit Wahrscheinlichkeiten zn rechnen, und da» Wahrscheinliche sei meist, daß der Gegner die richtigste, da» heißt für ihn günstige Maßregel ergreift. Al» eine solche sei e» aber nicht anzaseheu gcwesen, wenn da» srauzöstsche Heer Pari» entblößte; der Zng nach Norden erschien befremdlich, selbst etwas abenteuerlich. Und tatsächlich hat er fich als ein Abenteuer vsu dr»? den Kaiser Napoleon und seine Herrschaft verderblichstes Folge« erwiese?;.

In den letzten Tagen de» August war dte zur Ent­scheidung erforderliche Beretntgmg der deutschen Streitkräft« durchgeführt; ihr folgte eine Reihe der glänzendste« Kämpfe «it de« belasst« End erfolge von Sedau: am 29. August das Gefecht Set Nouart. am 30. die Schlacht Sei B.aumont, die mit einer völliges UrSerraschusg der «tt ihrer Mittags- mahlzett beschäftigten Franzosen begann Md endlich da» heiße Ringen um Sedan am 1. Sept. Trotz dtchieu Nebel» begrün der Kampf schon am frühen Morgen bet Bazeille», wo die »Lyrro ein äußerst heftige» Gefecht zu besteht» hattm «ud Han» für Han» erobern mußten; auf der ganzen

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