Wid.

Viehzüchter

d° Sr.

hiugewtesm.

Erscheint täglich mit Ausnahme der Sann- und Festtage.

Preis vierteljährlich hier 1.10 mit Träger­lohn 1.20 imBezirks- und 10 Lm Verkehr 1.28 im übrigen Württemberg 1.36 Monats abonnements nach Verhältnis.

Dkl Gchllschkstkl.

Amts- md A>M-Dtt fir ir« Mmmts-KkM MM.

Mevnspvecher Mr. 2S.

88. Jahrgang.

Asernfprecher Wr. LS.

Anzeigen-Gebühr f. d. Ispalt. Zeile aus gewöhnt. Schrift oder deren Raum bei Imal. Einrückung 10 A bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Mit dem Plauderstübchen, Jllustr. Sonntagsblatt und

Schwab. Landwirt.

«Vorstand:

Ritter.

stinkt uuä ks frsunct-

sm sslbst.

nrat.

l nak äsm

l'doten.

rbautnrützilS

r kauft«.

«DwUL

LWMW

ltLlll-

iiroovn -M» a-,Uiorsu a.

. 6tvksi1tvr, kt v. «u 60 io. 30 ?kz.

sn anentd. sssrstr. 17.

mds S. r.

lsdrauad Ibrse iokküdlsmieb Srper sin lattixir., in », ^sn u. LusLsln a. üesodvulst rmsts ru swxk. ssnäsn, was» I. »bxsnomm.

1S8

Aonnerslag, da» SS. August

1»«9

WoMische Hleöerficht.

Die Belast«»- de- verbrauche«-«» Pudltk««- dnrch die umm Stenern scheint de» produziermdm Kretsm »ad dem Zwischenhandel noch nicht hoch genug zu sein, vie legen ans die besteuerten LerbrauchSartikel eine «eitere Steuer, die nicht in die ReichSkaffe, sondern in ihre eigenen Laschen stießt. Einige »littter bring'« folgende Statistik, die vergleiche zieht zwischen de« einzelnen Stenern nud des »erfnchten Preiserhöhungen:

Steuerbetrag vier 100 Millionen Tabak 43

Branntwein 80

StrrichhSlzer 25 .

Kaffee 36 .

»ersuchte Preiserhöhung 720 Rillione»

160

280

32 .

54

284 Millionen

1246 Millionen

Dar heißt, das Pabliku« soll das vierfache von de« zahlen, was nach den neaen Steuern zu zahlen wäre. ES kann «ntrr diesen Umständen nicht wunder nehmen, wenn hier und da bereits ein Nus nach gesetzlichen Vorschriften laut wird, die das Publikum vor Ausbeutung schützen sollen.

Da- «eich-- «»d GtaatSzugehSrigkeitsgesetz vom Jahr 1870 soll eine Neugestaltung erfahren, welche den veränderten internationalen Rechtsverhältnissen entspricht. In der Presse wird aus diesem Anlaß der Wnasch ausge­sprochen, es möchte dabei eine Frage geregelt werde», aus »er schon wiederholt unliebsame Zwischenfälle für die deutsche Regierung und ihre Vertreter im Ausland entstanden stad, und das ist die Zugehörigkeit deutscher Untertanen zur französischen Fremdenlegion. Schon das heute gellende Gesetz gibt die Möglichkeit, Fremdeulegloväre deutscher Rationalität der RrtchSaugehSrigkett verlustig zn erklären; deuu der Eintritt in ausländische Dienste ohne Er­laubnis der Regierung kann de« Verlust der RetchSauge- Hörigkeit zar Folge haben. Wenn aber dar Ersetz in § 23 ausdrücklich erklärt, daß ein Deutscher, der mit Erlaubnis feiner Regierung bei einer fremden Macht dient, seine StaatSzngehörigkett behält, so kommt hierin eigentlich nur in indirekter Form die Absicht des Gesetzgebers zum Aus­druck beim Eintritt in fremde Dienste ohne Erlaubnis den Verlust der StaatSzugehörtgkeit anSzus-recheo. ES scheint daher bei der Nruregnlieruug des Gesetzes wohl angebracht, au Stelle der beiden § § 22 und 23 eine klare und unzwei­deutige Bestimmung auszmrehmm, welche bestimmt, daß Deutsche, welche ohne Erlaubnis ihrer Regierung in der Armee einer fremden Macht Dienste nehmen, der Staatsan­gehörigkeit verlustig gehen. Die Folge dieser Regelung wäre, daß es französische Fremdeulrgtouäre deutscher Natio­nalität überhaupt nicht gibt, wodurch Zwischenfälle, wie der von Lasablauca, wo deutsche KoosulatSbeamte mit franzö­sischen Behörden in einen bedauerliche» Konflikt gerieten, ein für allemal vermiede» wären. (Gewiß wäre die Negrlnng dieser Frage sehr wünschenswert, aber so rasch wird es angesichts der Schwierigkeiten, dir sie bietet, nicht gehen. D. Red.)

Der preußische Minister de- Inner» hat den

Polizeibehörden i« ganzen Land rin einheitlicher Vorgehen gegen die GlüSSspirl-Arttomatm nach dem Berliner Master empfohlen. In der Reichshauptstadt ist eS gelangen, den öffentliche« Betrieb der SlüLSspIel-Automateu fast völlig pr beseitigen.

Dar türkische Ministerrat hat uanmrhr definitiv die Tracr für den Weiterbau der Bagdadbahu über Alexan-- drette genehmigt. Da von der Bagdadbahu-Direktiou schon seit Monaten alle Borbereituugeu für de» Weiterbau von Vulgurlu über de» Taurus getroffen waren, so nimmt man in informierten Kreises an, daß die Arbeiten in den näch­sten Lagen begonnen werde».

Mn- der Türkei. Bon Srrowttsch, in der Nähe von Monasiir, ist ein Bataillon «ach Mitrowitza beordert worden. ES werden bereits Vorkehrungen getroffen, um weitere Verstärkungen nebst Artillerie nach Oberalbautru zu senden. Bei Ragow hat ein blutiger Zusammenstoß zwischen Truppen und Albanesen stattgesuudeu, wobei erster« angeb­lich einige Geschütze verloren haben sollen. Die türkische Regiermrg hat beschlossen, die Tarife für Preffedepescheu nach dem Ausland um 50'/° zu ermäßigen.

Dir kretische Frage. Wie die Blätter melden, ist die italienische Regierung eutschloffeu, in der Kretafrage die Initiative zu ergreifen und sowohl der Pforte vie de« Schutzmächteu die endgültige friedliche Regelung der staats- rechtlichen Stellung Kretas a«f diplomatischem Wege vor- zuschlagtu. Italien beabsichtigt damit ein Wiederanfflackeru der Kriegsgefahr in Kreta nach Zusammentritt der griechi­schen Parlaments zu unterbinden.

Mnlay Hafid «nd der «oghi. Ptchou, da dem französischen Kousnl in Tanga bereits de» Auftrag «tritt Halle, de« Sultan ernstlich nahezulesen, a möge die Marterung »ud Verstümmelung da gefangenen Anhänger des Roghi vabteten, hat dem französischen Gesandten Reg- uault telegraphint, er solle sich dem vom diplomatischen Korps geplanten SollektivfchrlU anfchließeu, durch den dem Sulla» die Mißbilligung übn die begangenen Grausam- ketten ausgesprochen Wade« soll. Nach einer Meldung aus Fe, vom 20. d. R. «lagen 25 Gefangene denen Hände und Füße avgrhaueu waren, ihre» Leiben. Zwei kamen mit de« Leben davon. Mnlay Hafid entsandte nach Laza einen Gouverneur, de« die Bewohn« nicht aufnahmeu. Sie «klärte«, sie wollten kein Oberhaupt von einem Sultan, der ihre »rüder martere; die Grausamkeit Mnlay HafidS er­regt «nt« den Stämmen große Unzufriedenheit.

Sons«! Lüderitz g-storde«. D« deutsche Konsul in Casablanca, Lüderitz, ist gestern gestorben.

Spante« «nd Marokko. Am frühen Morgen be­gann bei Melilla die Offeusivaktiou. Kavallerie, Infanterie und Feldarttllerie schlugen de» Küstenweg nach Nador ein. Die Kriegsschiffe begleiteten den Vormarsch. Die Rifflente kovzerüriereu sich in der gleichen Richtung. In Erwartung wett«« Nachrichten ist «an ansS Höchste gespannt. Trotz der strengen Zensur ist den gestern in Pari» ringe- gaugeuru Telegrammen aus Melilla zu entnehme», daß wichtige Ereignisse bevorsteheu. Ein Geschwader, be­stehend ans 1 Panzer, 2 Kreuzern und 4 Kanoneubotev, brach gestern früh 7 Uhr nach Restiuge auf. Dn Sou- verueur von Melilla. General Arizon, befindet sich an Bord. General Marina hatte «ach der Abfahrt eine läng«« Unter- redung mit seinen Offiziere«.

Di» Rrieg-deri chterftattnng.

Madrid, 24. Ang. Die KriegSberichtertzallusg der spanischen Blätter vom marokauifchru Kriegsschauplatz wird, wen» das überhaupt »och anSzudenken ist, täglich alberner. Dar von der Regierung angewandte System znr Verhütung jeder einigermaßen vernünsttgeu Nachricht kommt in seiner geistreiche« AuSklögeluug beinahe de» Methoden gleich, wie sie vom Regime der alten Türkei ge- übt wurden. Da eS die Zeitungen, die zum Teil 3 ob« noch mehr Korrespondenten gleichzeitig in» Niffgevtet ent­sandt haben, fertig bringe», Spalte« aus Spalten mit imm« neaen Schilderauge« au» de« Feldzug zn füllen, ohne daß in diesen Plaudereien anch nur mit eine« einzigen Wort der Fragen, aus die e» aukommt, Erwähnoug getan werden dürste, s» ehrt das allirdiugs die bewundernswerte Gewandtheit der spanische» Jonruaiiftm. Ader andererseits besteht doch anch die Gefahr, daß bei einer längeren Dauer der Kampagne selbst das furchtbarste Erzählertaleut schließ­lich versiege« «, wenn ihm verboten ist, den Stoff an Tatsachen und Geschehnissen «itzuarbeiteu, den eben «m die Wirklichkeit unerschöpflich macht. Dabei müßten spanische Minister eigentlich doch ans der Kenntnis des ausländischen ZeltungSwesevS wissen, daß die spanische Prrffe au Ehrbarkeit, an Gewissenhaftigkeit, au Tüchtigkeit «nd Lauterkeit ihrer patriotischen Gesinnung der de» Aus­lands in keiner »eise nachsteht. ES muß daher wirklich Wunder nehmen, zu sehe«, wie die Regierung den Organe» der öffentlichen Meinung de? eigenen Lande» in der Bear- tetlang ihres Wesens so bitter Unrecht tnt.

Gagso-Hleuigksiten.

Ass viidt imtz S-Uh.

Nagold, de» 06 . Lngnst 1 S 0 S

8aude-a«-ftell«»g »,« Lehrliug-ardeite».

Außer den i« gestrigen Gesellschafter genannten beiden Lehrlingen wurden Weller noch mit Preisen bedacht: OSkar Walz, Sattler; Karl Snteknnst, Maler.

Die »enr« SS-PfennIgftücke. Die erste» 25. Pfennigstücke werden, wie die Frkf. Ztg. berichtet, Anfang Oktober in den Verkehr gesetzt werden. Di« Präge««- schiueu find schon seit einiger Zeit serttggestrllt und die ersten Rusterexemplare kürzlich dev znstäudigm Stelle« vorgrlegt worden. Die neuen 25.Pfeuuigstücke haben da», selbe Gewicht wie die 10 Pfennigstücke, find aber im Durch­messer vier Millimeter größer als diese. Die eine Seite weift zwei übereiuandergestellte »etreideähreu in «rauzform auf. In der Mitte steht die Zahl 25, unten da» Münz- zeicheu. Auf der Reversseite befindet sich der Reichsadler in wenig veränderter Form, darüberjstnd die Worte »Deut­sch« Reich* und unter dem Reichsadler die Jahreszahl der Prägung angebracht. Die Bestellung der Nickelplättcheu

wird in allernächster Zeit erfolgen. Wieviel 25.Pfennig-

stüue vorerst in den Verkehr kommen, steht noch nicht fest.

Briefpakete. An die Besatzungen der ans der »est- asrikautscheo Station befindlichen Schiffe .Sperber* und .Panther* könne» Privatpakete kostenfrei geschickt werden, wenn sie bis spätesten» 1. Oktober 1909 bei der Spedition?- firma Matthias Rohde L Co. Hamburg Porto- und bestell- geldfrei etutreffeu. Für Verpackung»- und Ladegebühr i« Seehasen find 30 ^ zu entrichten.

Bo« Tage. Die Hundstage find zu Ende, die in diese» Jahre sich ziemlich spät auf ihre Bestimmung br- sonnen haben, deuu zu Zweidrittel waren sie regnerisch und kalt und erst das letzte Drittel brachte uns die laug ent- behrte Hitze bez». sommerliche Wärme. So wird u«S hoffentlich et» schöner Herbst befchteden sei», der nach Hellen und klaren HuudStageu aller Wetterweirheit noch kommen soll. Die Sonne verläßt nunmehr da» Zeichen de» Löwe», in welchem sie fett dem 23. Jali gestanden «ud tritt tu da» der Jungfrau ein. Die TageSlänzr nimmt schon erheblich ab. sie ist am 31. August bereits »m 1 Stunde 50 Minuten gekürzt. _

Herreuderg, 25. Ang. Gestern fuhren hier 62 Reservisten an» ve» Oberämteru Herreuberg und Nagold nach Stuttgart ab, v« in ihren Truppenteilen au de» Kaisermanövero teilzuuehme».

Freudeuftadt, 23. «ag. Gegenwärtig wellt Christian Waguer-Warmbrouv, der bekannte schwäbische Dichter, bei einer befreundeten Psarrfamilie im Bezirk Freudeustadt. Er halte die Freundlichkeit, un» verschiedene Gedichte zur Verfügung zu stell«, von denen heute folgende» viederge- gedrn sei:

Ldorrrisgrinde.

Wo dt« dunklen Tannenschlünd» wechseln ad mit Le-esöhre», Steigst du zu der H,rnis,riabe kahle» Scheide! «ns, de« hehr«. So« der Misse» schwarzem Messer tritt dich an ein böse» Grinse«. Immer «über, immer krasser starrt dein »utlttz aus de» Binsen, «uf den «Nooren, auf de« Missen preisgegebe« jedem Sturm», Möchtest du dein Benuer hissen drüben auf dem «usstchtsturme. Möchtest dann heruntersteigeu an de« Ge« und möchtest tnmmel» Nächtlich dich im Slfenreige» mit de« Nixen, mit de« Mummeln, Möchtest finde» hier den Schlüssel zu dem rveltvergess'nen Posten, Möchtest aus de» Grund der Schüssel totgeschwiegen» Zauber kosten.

(Srzr.)

Freudeuftadt, 25. «ug. Der Maurermeister Chr. Schitteuhelm verunglückte gestern vormittag im städt. Stem- bruch dadurch, daß ihm dnrch einen ««fallenden Stein et« Stemmeisen in dm Unterleib gedrückt wurde. Er »nrde schwer verletzt «ach Hanse gebracht.

Dte Württeuedergische» fStaat-etfeudahueu

vereinnahmten i« Monat galt d. I. an» de« Persoum­und «epäckvrrkehr 2633000 au» dem Güterverkehr 3878000 ans sonstigen Quellen 430000 insgesamt 6941000 143000 ^ mehr als i« gleichen Monat

des Vorjahr». Die Mehreinnahmen entfallen mit rund 68000 «a auf dm Personenverkehr und mit 75000 ans dm Güterverkehr.

r Stuttgart, 25. Ang. Dte Vorschläge für di, Wtederbesetznag der durch die Pensionierung de» Domkapi­tular» Etsmbarth in Erledigung gekommenen Stelle eine» Domkapitulars bei« Domkapilel Rottmburg liegen «uomehr vor. »orgeschlagm ist, wir mau hört, LandtagSabgeorduller Stadtpfarrer Dr. Späht in Biberach, sodann Regen» Rieg in Rottmburg und GarutsouSpfarrer Sfftuger in Ulm.

Stuttgart, 25. Ang. Wie der,Schw. Merk.* hört, wird sich der NetchiagSbesuch, der am 4. September t» Friedrichshofen stattsiudet, nicht aus Stattgatt auSdehum.

Stuttgart, 24. Ang. Dte Stadtdtrektton hat die vom evangellschm Sesamtkirchmgemeindkiat beschlossene kirchliche Umlage von 9'/, trotz des Einspruchs der Stadt- vrrwaltavi. die bekanntlich eine Umlage von 8'/» als genügend bezeichnet«, genehmigt.

Stuttgart, 26. Ang. Mr die Kaisertage ist seiten» der Stadtverwaltung derselbe Straßmschmuck vorgesehen, wie bei« letzten Aufenthalt de» Kaiscr» im September 1899. Besonders schön anSgkstattrt Verden aber die Schlsßstraße vom Bahnhof bis zum Schloßplatz, dte Köuigftraße am KöutgSbau und am Kroupriozmpalast, sowie die Plante, da die Fahrt des KaiserpaareS nicht am all« Theaterplatz vorbei, sonder» die erwähnte» Straße» geht.

r Stuttgart, 26. Ang. Bei der hmttgeu Ziehung der Altenftadter Ktrchmbaulotterie sielen die Hanptgewtnne aus folgende Rammeru: 15000 ans Nr. 79137,6000 aus Nr. 59588, 2000 auf Nr. 12071, je 1000 ^ «ms die Nru. 30469, 67116, je 500 ans die Nrn. 50217, 87645, je 200 ans die Nru. 7141. 16335, 23549. 46405, 59784. (Ohne Gewähr).