Friedrich-Hase», 38. IM. Die gestrige erst« Probe, fahrt des Z 3 hat durchweg befriedigt und die Reichs. !»««iffare habe« sich sehr giiuftig geäußert. Pros. Hergesell hat eine Stunde laug die HSHeusteuer geführt und heruach erklärt, daß da» Luftschiff großartig den Steuerung« ge. horcht und d« best« Eindruck gewacht habe, Auch «eh. Ober«,.-Rat Dr. Lewald sprach sich i« gleiche« Stuue au».
Friedrich-Hase«, 38. Juli. Gras Zeppelin hat für seine »ea«teu und Arbeiter in großartiger »eise gesorgt. E» wurde eiue Invalid«., Alter», und Hinterbliebene». Fürsorge durch Versicherung eingerichtet, versichert ist eiue S«»«e, die beim Tode oder bei Vollendung des 60. Leben», jahr» zur Auszahlung kommt »ud eine i« Falle der Sr. werbruusähigkeit bi» zu« 60. Jahre fortlausend zahlbare Invalidenrente. Für ältere Arbeiter (über 4b Jahre) über« ui«mt die UnterstütznugSkaffe die Fürsorge. Die Lebensversicherung» sind iu der 3fach«HSHe des Diensteiukommen» abgeschlossen. Bei d« Beamt« von 4500-30000 ^ und bei de» Arbeite« von 3500—4500 »L. Die Invalide», reute beträgt 10 Prozent der BerstchernugSsume. Die Kost« der Versicherung trägt zu die Luftschiffbau-Zeppelin. Gesellschaft und '/« haben die Augestellt« zu bezahle«.
r Oehri«ge», 39. Juli. In Forchtruberg wurde ei« frecher Fischdiebstahl verübt. Drüben a« Sträßchen nach Schleierhof hat Fabrikant Sturm eiue Fisch-Brutanstalt, die erbrochen und auSgeraubt worden ist. La 70—80 Pfund Forellen »ud zwar größtenteils achtjährige Mutter, sorell« siel« den Dieb« zur Beste. Die Brutanstalt befindet sich iu einem »«friedigten Garten, iu dem die Diebe eiustiegen, die Fall« zog« und die Fische «ft eiue« Retz herausyolt«. Sodann steckt« dieselben die Fallbretter wieder ein, wobei sie eiue» vergaff u. Der Wasserspiegel in dem Kanal zeigte daher ei» Niveau von ca 16 em, durch welche» Umstand der Diebstahl entdeckt vmde. Der Schaden beläuft stch auf etwa 150—200 Auf die Ermittlung des oder der Täter, von welch« jede Spur fehlt, wurde eine velohuuug von 50 ^ ausgesetzt.
»-«tschr- »eich.
Berit», 39. Juli. Der Vorwärt» bringt heute einen längeren Artikel, indem er dev württ. Geuoffeu bittere vor- würfe »acht, daß sie durch ihr Verhaft« bei de» Sabel- frühstück Le» Köui-S von Württemberg die große Masse irre «acht« an de« Klaffeustaat. Interessant ist dabei, wie der Vorwärts die seiuer Ansicht nach einzig richtige Stellungnahme der württ. Sozialdemokrat«, nämlich au der Fahrt vud dem Besuch Seim König gar nicht teilzuuehmm zu begründ« sucht. Er stellt ein ganzes Progra«« auf, wenn er schreibt, daß König Wilhelm II vou Württemberg ein persönlich hochachtbarer Mauu ist, der sei» Anttuupar- teiisch und stress rechtlich z« führen sucht, wird vou nie- «and bestritte». Hier handelt es stch nicht um die Person souder» um die Institution. Als Vertreter und vorkäwpser der Demokratie »Sffeu wir die Monarchie bekämpf«, ganz gleichgültig, wer zufällig da» Szepter führt. Dar»« herb« stch die Sozialdemokraten, wen« nur irgend möglich von Leranstaltungm fern zu halten, die «it Huldigung« für Monarchen snd die Monarchie verknöpft find. Das hätte auch der Gegner verstanden, auch Wilhelm II vou Württemberg. Daß e» der Sozialdemokratie ferne liegt, gegen ihn persönlich zu demonstriere», weiß Wilhelm II so gut wie jeder andere auch. Dem verlogene« Geschrei der bürgerlich« Zeitungen hätte »an leicht trotz« könne», und eku neuer Zwiespalt unter den Parteigenossen selbst wäre vermied« Word«.
Berli«, 29. Juli. Die Abreise des Zaren au» Kiel ist heute programmmäßig verlauf«. Morgen kurz vor 3 Uhr reist Präsident FallköreS mit seinem Gefolge nach Cherbourg, abends 8 Uhr gibt der Präsident zu Ehr«
des Zarenpaares ein Diuer an Lord des Panzerschiffes „Berits" und Sonntag 1 Uhr ein Dejeuner. Das russische Kaiserpaar seinerseits wird d« Präsident« «ft Gefolge am Sonntag abend 8 Uhr zum Diuer au Lord de» .Standart' eiulad«. «» Montag früh 6 Uhr verläßt die russische Flottille d« Hasm vou Cherbourg und tritt i» Begleitung von 4 fravzösfischrn Panzerkreuzern die Fahrt »ach CsweS a«. Im Gefolge des Präsident« »erd« stch befinden: Der russische Botschafter iu Paris, der französische Minister des Aenßern mit seinem «abiuettchef, der ume KriegSwiuister und der neue französische Botschafter in Petersburg.
Haigerloch, 28. Juli. Die Bierpreise in Hohen- zolleru. Die Brauerelverbäude und WlrtSvoebäude vou Halgerloch und Hrchiugen erlaff« heute folgende Bekanntmachung au da» biertriukende Publikum:
Ab 1. August 1909 kostet: 1) Schänkbier Ltr. 7 Ltr. 10 «z, V" Ltr. 10 --8. °/» Ltr. 13 -8.
2) Doppelbier (hell und dunkel) Ltr. 8 --8, '/" Ltt. 10 18. V" Ltr. 12 18, V" Ltr. 15 3) Doppelbier in
Flaschen; ». iu der Wirtschaft °/i» Ltr. 15 V" Ltr. 25-8; 5. über die Straße li/l» Ltr. 14 -8, ^/io Ltt. 32 -8. 4) Schenkbier über die Straße 1 Ltt.-Flasche 22 -8.
r J««eudi»geu, 29. Juli. Sonntag abend 9 Uhr brannte i» kurzer Zeit das Hau» des Felix Uhler »ieder. Zum Glück setzte bald ein heftiger Gewitterregen ein und erleichterte die Löscharbeit«. Sine Zeit laug warm die benachbart« Häuser de» GemetuderatS Hei,mauu und BahnbeiterS Haibel sehr gefährdet. Die EutftehuugSnrsache des BraudeS ist bis jetzt nicht bekauut. Der Zufall wollte es, daß gerade noch am Morgen Feuerlöschprobe stattsaud.
Ausland.
Nsrdesuey, 29. Juli. Ein Drelmastschouer verlangte durch Raketen Helfe. Eis Rettungsboot ist auSgesahrm.
Paris, 29. IM. Blöriot, der gestern abend am Nordbahuhof auks», wurde von dm Ministern Bartho» »ud Milleraud, sowie «ehrereu Vertretern der Stadt Paris «ft Ansprachen begrüßt. In und vor de« Bahnhof bereiteten ihm 5000 Menschen eine begeisterte Ovation.
Cerhere, 39. IM. Geste« abeud aus Barcelona «iugetroffem Nachricht« aus Barcelona besag«, daß die Ruhestörung« audaoeru. Bei einem Zusammenstoß mit der Polizei find!11 Personen getötet und 50 verwundet worden. Das Militär hat stch geweigert auf die Menge zu schieß«. Der Handelsverkehr ist eingestellt. In ganz Catalosi« herrscht Ausruhr.
Madrid, 29. IM. Nach einem amtlich« Bericht aus Melill« dauerte der Kampf der beiden spanischen Kolonne» die zum Schutz der WtederherstillvugSarbeiteu der vou den Mauren zerstörten Bahn befehligt find, den ganz« Tag. Die Mauren setzte« trotz eiue» wörderische« Krtil- leriefenerS ihre Angriffe fort snd halt« außerordentlich große Verluste. Auf spanischer Seite ward« mehr als 200 Mauu getötet oder verwundet. Unter den Gefall«« befindet sich auch General Piutos «ud zwei Bataillons- komrnaudeure.
Erziehung zur Sparsamkeit.
„Spare iu der Zeit, so hast du iu der Not/ lautet eine goldene LebenSregrl, die jedermann beherzig« sollte. Wer in gute« Tag« nicht a« die Zukanft denkt und stch eine» Notgrosche» zurücklegt, der darf sich nicht wundem, wmu eS ih» Merhiu schlecht geht. Am bitterst« rächt stch der Mangel an Sparfiuu tu der Arbeiterschaft. Die Arbeiter komm« früh iu die Lage, Geld zu verdim«. Sie «.Halten oft eiueu sehr hohe« Lohn, wenn sie jung fiud,
also zu einer Zeit, wo sie verhältnismäßig noch die gering, st« Ausgaben Hab«. Im späteren Aller bleibt der Loh» gleich und stuft daun allmählich von seiner Höhe herab, während die Ernähruug der Familie vou Jahr zu Jahr immer größere Kost« erfordert. Aus diesem Rißverhäft. »iS in der zeitlichen Bezahlung leuchtet ohne weitere» für des Arbeiterstand die Notveudigkett ein, tu der Jugend zu spar«. Da uuu viele der iu Betracht kounneud« Persou« de« Spare« adzeuetgt fiud, weil ihn» die Aussicht, da. durch vorwärts zu komm«, zu Nein erscheint, so Hab« die Behörde« und alle Volks- «ud Arbeiterftrunde die Pflicht aus die Wichtigkeit de» Sparens hiuzuweism und die unbemittelte» Klaff« zur Sparsamkeit zu erzieh«. Eiu Mittel der staatliche» Erziehung bildet bekanntlich die Ar. beiterversicheruug, durch die der Arbeiter gezwungen wird, wenigst«» etwas zu spar«, wen» die Ersparnisse auch »ur gering fiud. Rehr als durch diese staatliche Maß. nähme wird erreicht durch eutsprechrudeS Vorgehen der Ar. beitgeber und volkSsreuude. Hier verdien« vor alle« die Fabriksparkasseu al» rühmende» Beispiel gesaunt zu werden. Zahlreiche Uuternehmer Hab« derartige wichtige Sturichtuug« bereit» eiugeführt; teilweise ist ei» besonderer SparfoudS aus eigen« Mittel« errichtet, prm Teil leg« die Arbeitgeber, um d« sparend« Arbeiter» eine höhere Verzinsung zu ermögliche», mehrere Prozente zu de» vou der verwaltend« Bau! gewährt« Zinsfuß hinzu. Zur Nachahmung empfiehlt stch das Sparverfahr«, daS der ver- storbene Dresdener LolkSfreand, Kommerzienrat Lraugott Bteuert, der stch durch verschiedene hochherzige Stiftung« verdient gemacht hat, zur Auwendnng brachte. Um schou in den Kindern de» Sparst»» zu wecke» und tüchtige Menschen aus ihuen zu mache«, batte Bieuert tu seine« Testament die Bestimmung getroffen, daß vou der zur Gründung einer Bieuert-Stiftung auSgesrtzte» Snwme vou einer Million Mark die Zins« neben verschied«« Wohl- tätigkeitSvereiueu alljährlich auch einer groß« Anzahl vou Waiseu unter d« Ksnstrmaud« znflteßeu sollen. Die Kinder erhall« gleichzeitig ei« Sparkassenbuch über eine eiogezahtte Summe nebst einer kurzen LebeuSgeschichte des Stifters, der den Segen der Sparsamkeit und Einfachheit an stch selbst erfahr« hatte und vo« ar«eu Dorsknabeu und Müllerbarscheu bis zum Besitzer eine» der bedeutendste« Rühlwerke Deutschlands, der Hofkuustmöhle zu Plan« bei Dresden, emporgestiegen war.
Landwirtschaft, Handel Md Verkehr.
Horb a. N., S». Juli. Da» dem Herrn Güterbesörde»« Gchnnder i» Echrarnberg gehörig» Anwesen ging samt lebend«« unb totem Inventar bnrch Vermittlung de- Herrn Ulbert Prr-bnrger, Jmmobtlienbüro Horb a. N., durch »auf in den Besitz des Herr» Hrinr. Plesfing, Kaufmanns von Balingen, über. Die Uebernahm« erfolgt am 1V. August dg. IS.
r GUtttgart, 29. Juli. Dem heutige« kartoffelgroßmarkt aus dem LeonhardSplatzr «are« 200 Ztr. zugeführt. Preis S—4.SV ^ per Ze ntner. _
Literarische-.
Li» neu«» Buch vom Verfasser von „Wille und Erfolg!" Frohst«« — eiae Lebenskraft. Bo» O. vwett Warben. Ueber- fetzt von Elise Backe. Preis 1 -ck. Wie so »tele vermeintlich» Widerwärtigkeiten nicht wert find, daß man sich und andere» daS Leben verbittere, wie man stch dt« Heiterkeit, eine» gewissen Bleich» »ut, »in» still», sanft« Zufriedenheit «nd innere muh» aneign«» möge, daß »an sich Müh» gebe, alles von der besten Lette anzusehen; wie dies» Heiterkeit nicht »ur ans den Organismus, sonder» auch auf dr» Beist eine kräftigende, erfrischend« Wirkung auSübt, daS will diese klein» Echrtft zeigrn nnd dazu die Lnrrgung gebe».
Vorrätig in der S. W Zaiser'schen Buchhandlung.
Wttteruug-uorhersage. SamStag d« 31. Juli. Ziemlich wolkig, keine ernstliche Niederschläge, mäßig war«.
Druck «nb «erlag der B. ». Zaiser'schen Bnchdrnckerri(B»U Zaster) Ragow -Kür die Redaktion vrraut« ertlich: X. P anr.
Die Stadtgemeinde Nagold
WM* verkauft -WP
Nadelholz-Stockholz im Boden
a« Dienstag, de» 3. August
unb zwar im Distrikt Pillherg Abteilung oberes »uchschlägle 1 Los, Abt. vordere DachSbanebene 1 LoS, Abt. vorderer GLelleS- buckel 4 Lose, Abt. vorderer Dreispitz 12 Lose,
Abt. unterer Dreispitz 8 Lose, Abt. Kreuz- tauue «nd Hirschsulz 7 Lose.
Zusomwesksuft «arge«- 8 Uhr ans der »tllbergstraßs bei der Lehmgrube.
Nagold.
Im Wege der
Zwangsvollstreckung
Wird am Sa«-tag, de« »L. Juli 1SV», v»r«. 11 Uhr gegen bare Bezahlung verkauft:
gut im Ton und gut erhalten. Zusammenkunft i» Pfaudlokal. Hauser, GertchtSvollz.
Nagold.
Pyramiden-
Oderamtsstadt Nagold.
IW" Akkord.
DasZerklei«er»vonca.1«0vdmKalkstei«e»
in den städtischen Steiubrüche» Gäuspitz und Mittlerkergle soll im SnbmisflouSweg tu Akkord gegeben werben.
Die Akksrdsbediugungru liegen auf de« Stabtbanamt zur Einsichtnahme auf, woselbst schriftliche Angebote spätestens bis zu»
3. ««gttft VS. «s.
mit Preisangabe pro 1 edm, verschlossen und «it entsprechender Aufschrift versehen, einzureichen fiud.
Nagold, 30. Juli 1909.
Das Stadtbauamt.
MeisiM
sehr pr«Msch,
1 Stück 9 -8, 10 Stück 80 -Z
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