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Zeichen. Air Täter kommen in Betracht zwei Rämrer i« »Her zwischen 30 und 40 Jahre»; ei» größerer und et« kleinerer, jeder trug etoeu schwarze« Schlapphut. Ueder die sofort «»gestellte« Nachsorschuvge« ist »och nicht» Näheres bekannt geworden.

r. Tuttlingen, 26. Juni. Nach eine« Bürger von Kölbingen, der vor mehrere» Jahre« in Südwestafrika war u»d später eiue« RrichStagSabgeordueteu des Wahlkreise- i erzählt hatte, daß er bet Kubub Diamanten gesunde« habe, ist letzter Tage »o« dem Staatssekretär Dernburg gefragt worden, der Wert darauf legt, de» Name» des Ranne» keuneu zu lerne». ES ist der Schmied Philipp Srathwohl, der auch jetzt noch behauptet, wertvolle Steine gefnnde» zu habe».

r Tnttlinge«, 28. Jnui. Ueber de« Naubmord in Durchhaustu läuft da» Gerücht, daß ein aus der Gegend gebürtiger, in Straßburg iu Garnison stehender Soldat, der sich iu Urlaub in Durchhausen befuudru hatte, iu seiner Garnison bald daraus durch größere GrldauSgabeu und Zechereien verdächtig gemacht habe und nun nach Nottweil etngeliefert worden sei.

r Ul«, 28. Jnui. Bou der Stuttgarter Rotelreuz- lotterte fielen der erste Haupttreffer mit 30000 ^ und der Treffer mit 10000 ^ hierher. Der erstrre wurde bei I. JooS, der zweite bei Geb?. Schulte» verkauft.

,,L. I.«

r KriedrichShnf«», 28. Juni. Mit der HerauS- briugnug de» Luftschiffe» Z. 1 an» der Halle wnrde süus Minute» vor 12 Uhr begouueo. Schlag 12 Uhr war da» Luftschiff flagbereit. ES herrscht Roudscheiu, doch ist der Himmel leicht bedeckt. Der Wind weht leicht au» Nord» weste». Da» Fahrzeug wurde zunächst uach Norden gedreht. Außer den hier etugetroffeueu 25 Ra»u de» Luftschiffer, bataillou» iu Berlin war eine '/» Kompanie de» Jnf.-Reg. i» Wetsgarte» anwesend. Der Riedlrpark ist vo« einer un­geheuren Reuschenmeuge dicht belagert. Um 12.27 Uhr stieg da» Luftschiff iu die Höhe und begauu unter stürm, ischeu Hochrufe» der Meuge seine Fahrt uach Retz über de» Riedlewald iu der Richtung auf RaveuSbsrg.

Fri.drichsßafe«, 2S. Jnui. Da» Luftschiff ist heute «acht um '/»l Uhr aufgesttegeu, kam um 1 Uhr «ach RaveuSburg und ist heute früh gegen 4 Uhr aus einer Liese bei Rittelbibrrach wegru schlechte» Wetter» gelandet.

Serichtss»!.

Stuttgart, 26. Juni. (Schöffengericht.) Ein Buchhalter holte sich von einem städtischen Lagerplatz ei« kleine» Leinwandsäckchen voll Raivsaud, de» die Stadt auf de» Kinderspielplätzen zu verwenden pflegt; er wollte dru Saud für sein »q rarium verwende«. Ein Feldschütz hielt den Schwerverbrecher au, und als dieser ihm sofort sagte, daß er den Saud von dem Platze geholt habe, zeigte dieser eifrige GesetzeSwächter de« Diebstahl au (!), zehn Pfennig soll der Saud nach der Anklage wert sein. Der Vertreter der Anklage bezeichuete den Fall al» einen von denen, bei deue« »die Grausamkeit de» Besetzer iu der krassesten Form zu« Ausdruck komme", und beantragte 1 Tag Gefängnis. Da» Bericht vermißte aber da» Bewußtsein der recht», widrigen Zueignung und sprach den Angeklagte» frei.

»«Licht- «rich.

Berlin, 28. Juni. Die Witwe Reschke wurde im Rat von einem Schlafburschen ermordet, al» sie ihm eine Postanweisung übergab. Der Rörder hatte eigentlich eiue» Raubaufall auf den Beldbriesträger geplant und zu diesem Zwecke au sich selbst die Postanweisung abgesandt. Jetzt ist e» der Kriminalpolizei gelungen, einen gewissen Adolf Hartram» zu ermitteln, der die Postauwrisusg geschrieben hat. HartramS wurde wegen LogiSschwiudeleieu verhaftet, und al» «an ihn ein Diktat schreiben ließ, ergab sich eiue über­raschende Sehnlichkeit mit der Schrift auf der Postanweisung. Er gestand dann auch ein, daß er für einen gewissen Lipp- «au«, des er bei seinen Schwindeleien kennen gelernt hatte, die Postauweismig geschrieben habe. Dieser Ltppman» soll nach der Angabe Hartram» uach Amerika gegangen sein. Die Kriminalpolizei vermutet »uv, daß Hartram» selbst der Rörder ist.

A«rlsr«he, 26. Juni. Ueber eiue Ansprache, die kürzlich e,u Rajor Lei« Schluß einer vierzehutägigeu Landwehr Übung in Offeubmg au Offiziere und Raunschaftru gehalten hat. wird dem sozialdemokratischr» .Volkksrruud" berichtet: Wir waren 2 Kompanien Laudwehrleute. Nach beendeter «orßelluug ries der Rajor die Offiziere z« sich, und wir mußten einen weiten Kreis um sie bilden. Zuerst sprach der Rajor seine Auerkenuung für unsere Leistung ans, und dankte für unsere der Sache geschenkte Aufmerk- famkeit. Hierans sagte der Rajor ungefähr folgende Worte: »Reine Herren Offiziere! Ich bi« vollständig zufrieden mit »er Leistung der Laudwehrleute; e» schien «ir, al» hätte ich aktive Mannschaften vor mir. Ja! die Urbuugev, Griffe rc. gingen noch besser als bet den aktiven Mauuschasten. Diese Leute hörte« zehn Jahre laug kein Kommando »ud waren jeder nach der Art »ud Weise seine» Beruf» tätig, kamen nie iu Berühr, ung mit dem seitdem neu gewordene« Rtlttärdieustreglement und dennoch gelang alle» vortrefflich. Die Leute schenkten der Sache volle Aufmerksamkeit und gaben stch Rühe. Wodurch mag dies alle» so geworden fei», meine Herren? Nur durch die gute Behandlung der Leute und sonst durch nicht». Sobald die Leute gut behandelt werden, ist die Leistung eiue gute; bet schlechter »ehaudluug werde» die Leute mißmutig, gleichgültig und die Leistung ist schlecht. Ich danke «eine Herren! »djeu!* Solche Worte an» dem Munde eiue» Offizier», der verstand und Sinn

für seine Nebenmensche« hat, so bemerkt dazu da» sozialdemokratische Blatt verdiene« volle Auerkemeuug «ud iu wette« Kreisen bekannt zu werde».

Komstauz, 2b. Jnui. Der Dienstkuecht Riukeuburger, der wegen Berdacht» seine Geliebte, die ledige 23jthrtge Rosa Eudreß au» Neufrach Amt Urberliugeu a. S. er. mordet zu haben, vor einigen Tagen verhaftet wurde, hat dem Untersuchungsrichter eiugestaudeu, da» Rädchen erwürgt und iu deu Aachfluß geworfen zu habe«. Die Getötete habe Geld von ihm verlangt und mit Rücksicht ihrer zwei «»ehelichen Sinder auf die Eingehung der Ehr gedrängt, wobei er im Streit die Tat vollführte.

Gedruckte K,r««laro für «»getreue sozial- dem»kr«ttsche Kassierer. In Sprottau war ein gewisser Kirsch au» Berlin Kassierer de» sozialdemokratische» Metall» arbeiterverbaude». Iu dieser Stellung beging er Unred» ltchkeiteu und unterschlug etwa» über 1500 Der Fehl- betrag wurde bei einer plötzlichen Kaffeurevisstou festgestellt. Al» der Revisor, der sozialdemokratische BezirkSvertreter für den Rrtallarbetterverbaud Schlesiens, de« Senoffeu die Unterschlagung auf de« Kops zusagte, fiel dieser, wie die »Berliner Neust. Nachr.", denen wir diese Geschichte ent­nehmen, auSsühren, tödüch erschreckt, tu Krämpfe. Aber der Obergeuoffe vnßte, wa» er wollte, und, da der Rau» in Krämpfen lag, zwang er die Frau, eiue Schuldauerkeu- «uvg z« unterschreibe«. Gegen wöchentliche Abzahlung von 5 sollte der Delinquent ungeschoren bleiben. Aber da kam zu Weihnachten eine böse Arbeitslosigkeit and Kirsch konnte mit dem besten Wille« nicht» sbtrsgeu. Flug» liefe« die brüderliche« Genossen znm Kadi, gegen de» ste sonst nicht Lästerliche» genug Vorbringen könne», und ließen de» Nugezeigten mit drei Rouateu Befäugni» abstrafeu. Sonnenhöhe der Kultur! Freiheit! Gleichheit! Brüder- lichkeit! Aber das Schlimmste bet der ganzen Geschichte ist die Tatsache, daß der Verband gedruckte Schuldauer. keunnugSsormulare für ungetreue Kassierer auf Lager hat. Ein solcher, offenbar für Mafsevgebrauch hergestellter Schein hat folgende« Wortlaut: »Ich EudeSnuterzeichneter bekenne

hiermit, al» Kassierer der Verwaltungsstelle.de»

in Stuttgart domizilierenden Retallarbriterverbavde» den

Betrag vou.Mark, welche» ich vou deu Verband»-

Mitglieder» eiugezogeu habe, in meinem eigene» Nutzen der- wendet bezw. unterschlage« z» habe«. Ich verpflichte «ich, deu »bengenauuteu Bettag au deu BeztrkSletter des drvtscheu RetallarbeiterverbaudeS iu BreSlan pünktlich znrückzuzahles, widrigenfalls Strafanzeige erfolgen kann." Die Verun­treuungen find also so massenhaft, daß mau gedruckte For­mal« e vorrätig halte« muß. Da» sagt wahrhaftig geung.

Au-laud.

Pari-, 28. Juni. In der Sorbonne fand die Er- iuurruugSfeier an die Schlacht bet Sslseriuo statt. Die Bürgermeister von Beuna «ud Rom hielten Ansprachen, ebenso der französische KrtegSmiuister. Er sprach die Hoffnung au», daß die beiden verschwisterteu Nationen iu Zukunft nie getrennt werde».

Paris, 28. Jnui. Lei der Rückkehr des Präsidenten Falliere» von LovgchawpS wmde er vo« deu camelot» du roi au»gepfiffeu. E» wurde« mehrere Verhaftungen vor- genommr«. Die Menge schlug auf die Demoustrauteu mit Stöcke« und Schirmen ein «ud begrüßte deu Präsidenten mit Hochrufe«.

Pari-, 28. Juni. Zwischen Pari» «ud Bordeaux wurden i« der Nacht zu« Sonntag 23 Telegraphrudrähte vou unbekannter Hand dsrchschnitte«. Der telegraphische Verkehr erlitt dadurch längere Unterbrechung. In der Wohnung des Professors Gervais iu Autoui wurde gestern eiue Haussuchung vorgenommev. Rau hat Bruud für An­nahme, daß Gervais seine vor einiger Zeit verstorbene Frau vergiftet hat. Bel der Haussuchung wurden große Mengen Gift aefuudeu.

Pari-, 28. Juni. Der Großindustrielle Henry Deutsch hat der Pariser Universität für die Errichtung und Unter- Haltung eine» LuftschffsahrtriustitutS eiu Kapital vou 500000 FrcS. »ad eiue JahreSunterstützung vo« 15000 Frc». ge- stiftet; der griechische Industrielle Bastl Zakaroff für die Errichtung einer Lehrkanzel für Flugtechntk an derselben Uatverfität 700000 FrcS.

Stackhsl«, 27. Jani. Der Chef der Küstenartillerie, Generalmajor Beckmann, ist heute gegen Mitternacht iu dem mitten iu der Stadt gelegenen KöutgSgarteu durch eiue» Revolverschuß iu den Rücken getötet worden. Ja seiner Begleitung befanden sich mehrere höhere Offiziere. Der Täter, eiu schwedischer Arbeiter, erschoß sich sofort.

Droatheim, 28. Juni. Vou der Wellmanscheu Expedition kommen 2 Hiobrposten, die dru Forscher gerade erreichten, als er die Fahrt uach Tromso autrat. Darnach ist eiu Raun der UeberwiatlrungSixpeditiou. der die Ballon­halle bewachen sollte, verunglückt und der Wellmausche Ballou ist sortgekiebeu vordeu. Wrllmau will nun neue» Ratrrial für eiue» ueueu Ballou kaufen, da dies aber ziemliche Zeit in Snspruch nehmen wird, so haben sich dte Aussichten, saß Wrllmau diese» Jahr dru Nordpol tm Luftschiff aufsucheu wird, stark tnrriugrrt.

Belgrad, 27. Juni. König Peter hat deu Auftrag erteilt, die eine Btertelmilltou betragenden Schulden de» Prinzen Georg zu prüfen und die berechtigt geftmdeneu Bettäse sofort zu begleichen.

45 «00 Perfo«e« fisd während der letzten 5 Jahre iu Amerika ermordet worden. Las ist eia Rekord! ES find somit mehr Lente unter Mörderhaud gefalru wie unter deu Wirkungen he» Typhus. Und dabet ist die Zahl der Morde »och stetig i« Steige« begriffe»!

Au» Mewyork wird gemeldet: Die Sensation, die der Mord an der unglücklich:« Elise Sigel hervorgeruseu

hat, ist bereit» durch eine andere Sensation abgelöst. 3« Chesapeake Bay wurde dte Leiche der 20jährige» auffallend schön»» Frau Edith Woodill mit Ungeschlagene» Schädel anfgefvndeu. Um dte Taille war ein starker Strick ge- bundeu, an dem eiu mit Steiueu gefüllter Kessel befestigt war. Edith heiratete al» 17jährige» Rädchen einen Boston» Arzt, de« ste noch i« derselben Woche davoultef. Anfang 1S08 lernte ste Woodill kennen, den sie nach bttgiger Bekanntschaft heiratete. Das Paar lebte anscheinend glück­lich und verkehrte iu der besten Gesellschaft. Bor einige« Wochen kam Edith Woodill nach Auvapoli», um ihre« Schwiegervater zu brsnchev. Hier knüpfte ste mit einem gewiffeu Roberts Beziehungen an, der Wsllkreet Brocker war und der hinkende Bob genannt wmde. Er hieß Cast­mau» und war seiner Zeit au» Nevyork entflöhe«, um stch der Bestrafung wegen Betrug» zu entziehe«. Der hinkende Bob ist wahrscheinlich der Mörder der junge» Frau. Er wmde vou Polizisten, die ihn verhaft« wollten, erschossen, al» er auf ste feuerte, um stch der Bestraf»»» durch die Flucht zu entziehe».

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

r, Ttuttaarl, 26. Juki, Schlachtviehmarkt.

Ochs»». Lulle», kalbe!» u. Kühe Kälber

Zugetriebeu: Verlaust:

Ochse»

Bullen

Etiere und Jungrinder

SV S

2« S

Erlös ans Pfennig von RS

von 57 bi» 65

1S7 120

96 120

'/, kx Schlachtgewicht

Pfennig

Kühe

Kälber

Schweine

Schweine

28S

285

Verlauf des Marktes: Schweine und Kälber lebhaft, sonst mäßig belebt.

r Ulm, 28. Juni. Der Schranne waren nur 354 Ztr. Frucht zugeführt, dte zu nachstehende» Mittelpreisen vollständig abgesetzt wurden -. Kerneu 13.ib Weizen 18 »ck, Roggen 9 Haber 10.20 Gegen den letzten Fruchtmarkt hat der Ztr. Kernen um 21 Roggen um 20 H und Haber um 47 ^ auf', Weizen um 12 Psg abgeschlagen. Die geringe Zusuhr war «in« Folg« der i» Gang befindliche» Heuernte Dem Schweinemarkt waren 525 Milchschweine und 4 Läufer zngeführt. Erster« kosteten 282» «ck, letzter« 45-55

verlier, 24. Juni. Der Reich San,,iger" berichtet über den Saatenstand i« Deutschen Reich für Mitte Juni (wenn 2 gut, 8 mittel, 4 gering bedeutet; di« «ingeklammerten Zahlen bedeuten den entsprechenden! Saatenstand Mitte Juni 19V8): Winterweizen 8(2,1), Somwrrweizen 2,7 (2,S), Winterspelz 2,4 (2,1), Wintrrroggrn 2,8 (2,8) Sommerroggen 2.5 (2,8), Sommergerste 2,5 (2,4), Hafer 2,8 (2.4), Kartoffeln 2.6 (2.7), kle» 8,8 (2), Luzern, 8.1 (2.1). Bewässern«,»- wiesen 2,8 (!,8), andere Wiesen 3,8 (2,1).

A«-t»«rtige ^ov«-f«»a.

Fritz Müller, Zinnnermeister, 80 I., Neuenbürg; Friedrich Jung, Schullehrer a D., Derendingen; tzlugust Schöner, Stetnhauer, 57 I, Nordstetten; »ugust Heb», Schreinermeister, 80 I., Mühringe»; Adolf Dr. Herbert, Stab-- und LataillonSarzt, Ulm; Friedrich v. Rapp, Oberforftrat a D., Stuttgart; Marie Huzel, geb. krauth, 34 I., Neuenbürg.

Literarisches.

Soeben erschiene» von der geologische» Gpezialkarte d»0 Königreich- Württemberg. Heraus,«geben vom K. Statistischen LandrSawte 1: 25 000 in lithographischem Farbendruck:

Blatt vniersbrou«

bearbeitet von k. Regelmann und k. Rau nebst Erläuterungen

von k. Regelmann,

Blatt Nagold

bearbeitet von M. Schmidt mit Beitrag von L. Stahlecker

nebst Erläuterungen von M. Gchmidt.

Preis dkr Karte nebst Erläuterungen 2 ^ 50 Blatt BaterSbronn. westlich noch in da» HorniSgrtindraebiet ht- netnretchend, östlich schon die UebergangSzone zum Gäu bei Ober- muSbach umfassend, bringt mit diesen seinen landschaftlichen Gegen­sätze» zugleich einen ungemein mannigfaltigen geologischen Ausbau zur Geltung. In dem ttef ringeriffrnr» Murgtal» tritt daß Grund­gebirge zu Tage, auS Gnetß der verschiedensten Abänderung»«, «uS Granuliten und Graniten bestehen», darüber folgt daS Rollte« grud» mit2 Gliedern und daS höhere Deckgebirge, der Bnndffanb- flein mit seinen 6 verschiedene» Stufen, endlich daS Wellen« gebirge Nicht weniger wie SO Kare, dies« eigenartigen Hohl­formen eiszeitlicher Gletschererosto» beleben die großzügig einförmigen Konturen de» BuntsanbstrinschwarzwaldeS rechts und links der Murg. Verwerfungen unterbrechen die RrgelmLßigkeit des Aufbaues und decke» sich vielfach iu überraschender Weise mit den Haupttalrichtunge».

Ei» nicht minder mannigfaltiger Bild, aber ganz anderer Art liefert

Blatt Nagold. Die zur Darstellung gebrachten Schichten reiche» vom Hauptbundfandftet» b!S zur Lettenkohle. Erster» tritt nur tm Nagoldtale zu Tage, im übrigen gehören die tiefe» Tal« einschnittr di» zur Plateauhöh« herauf der gesamten Muschel, kalkformation an, zeigen aber in ihrem ganze» Verhalten, beson­ders mit ihrem schönen Nadrlwa'ddestand noch ganz Schwarzwald- charakter, während di« große Osthälfte schon di« Eigenart der Lrt- tenkohlenfläche d«S StrohgäuSdeutlich hrrvortreten läßt, so auch dadurch, daß Löß und Lößlrhm in außerordentlich zrrlappter Be­grenzung eine großr Verbreitung gewinne».

Oberflächengliedrrung und hydrologische Erscheinungen lasse» stch überall auf diesen beiden Blättern tm engsten Zusammenhang» auS dr« geologischen Anfban erklären, nicht minder auch dt« Bodea« Verhältnisse in Beziehung »ur Land» und Forstwirtschaft.

Dir beigegebenen Erläuterungen ergänzen dt» kartographisch« Darstellung durch eingehende Schilderung 1) der allgemein geogra­phischen und der SiedelungSverhältniss«; 2.) der speziell geologische» und 8.) technischen bodenkundlichen und hydrologischen Erscheinungen.

So dürften auch die vorliegenden Blätter BaierSdronn und Nagold «ine» »eiteren wichtigen Beitrag zur vaterlä.-dischen Na­turkunde in «tssenfchafrliche» wie praktischer Beziehung ltefrrn und demjenigen, dir stch nicht bloß auf di« Benutzung von geologischen UeberfichtSkarten beschränkt, sondern stch eingehend geologisch mit naturwissenschaftlicher Heimatkunde oder mit Bodenkultur, mit Hyd­rologie, oder mit technischer Gesteinskunde zu beschäftige» wünscht, rin wertvoller zuverlässiger Führer sein.

Zu beziehen durch die «. M. »wtaav'sche Buchhandlung.

Wttter»«,-»»rherf«Ge. Mittwoch de« 30. Juni.

Wolkig, kein wesentlicher Niederschlag, mäßig kühl.

Druck und Verla, der «. ». -aiser'sche» »nchdrnckrrrt (Emil Zaijer) Nagold.Für dt« Redaktte» verantwortlich: k. U«»r,

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