* Das Herreuberger Ma«d«t. OekovominatRuofs Hat rum die Kandidatur der Deutschen Partei äuge- uommeu. Der Bauernbund, der ursprünglich verlangt hatte, daß Ruoff der Fraktion de» Bauernbundes beitrrte, wird einen eigenen Kandidaten in der Person des Schult« heißen Schmid in Tailfingen aufstelleu.

Gtavbfäv-er für A»to«obile. Herr Bolz, Ofteudstraße 68 in Stuttgart, hat sich eine« Staubfänger für Automobile gesetzlich schützen lassen, der sehr zweckdien­lich wirken und sehr leicht auzubrtugeu sein soll.

Bo« Laude, 16. Juni. Die Zeit der Heuernte ist gekommen! Nicht genug kSuueu die Landwirte gemahnt werden: mäht nicht zu spät! Was an Qnautität durch das längere stehen lassen gewonnen wird, geht au Qualität doppelt verloren. Die immer mehr verholzenden Zellhäute umschließen die vorhandenen Nährstoffe so fest, daß ihre Verdaulichkeit bedeutend abnimmt, Ganz besonders rächt sich ein zu spätes Nähen auf zvetschntttiges Wiesen, da der Nachwuchs durch spätes Nähen ganz bedeutend beeinträch­tigt wird, nicht nur, well di« WachStumzeit eine kürzere ist, sondern auch, weil die ReproduktiouSkraft der WurzrlstScke umso geringer ist, je weiter der erste Schnitt im Wachstum vorgeschritten war. Außer der geringen Verdaulichkeit ist ferner ei« Verlust dadurch zu verzeichnen, daß auch die diätische Wirkung mit dem Alter abutmmt, weil die aro­matischen Stoffe mit demselben geringer werde«. Aus allen diese« Gründen resultiert die Mahnung: mäht nicht zu spät!

Oberjettiuger», 16. Juni. Erwiderung. Unter Be­zugnahme auf dasEingesandt* in Nr. 131 d. Blt»., be­treffend das Wasserfest wird folgendes erwidert: Die Feuerwehr Oberjettiugev, nicht der Kommandant derselbe» allein, wollte die erfreuliche Tatsache, daß die Gemeinde nun genügend Wasser erhalten hat, noch besonders feiern und dazu auch dir Nachbarfeuerwehre» einladeu. Die Ge­meinde sollte finanziell nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Auch der bereits erfolgten Eröffnungsfeier seitens der Gruppe wollte und konnte kein Eintrag getan werden. Richtig ist ja, daß mit dem gleichen Recht die Feuerwrhren aller beteiligten Gemeinden auch ein Fest abhalteu könnten, aber das verwehrt die Feuerwehr Obrrjettiugen niemand. 3« übrigen wird sie sich »och überlegen, ob sie unter diesen Umständen nicht vorzieht, kein Fest abzshalten.

r Lalw, 16. Juni. Im Spital in Pforzheim ist der Sägwerkrbesttzer Bnrkhardt kn Unterreicheubach, der durch einen Sturz über die Kellertreppe verunglückte, gestorben.

Stuttgart, 16. Juni. In einer Glaserei in der Heustetgstraße ereignete sich heute vormtttag ein schwerer Uuglückssall dadurch, daß ein Regal mit Glasscheiben umfiel uud zwei Arbeiter unter sich begrub. Der eine derselbe« war sofort tot, der andere mvßte schwer ver­letzt ivS Kattzariueuhsspital übergeführt werden. Mann­schaften der nahe gelegenen Berufsfeuerwehr haben die Verunglückten mit großer Mühe heranSgeschafft.

Stuttgart, 17. Juni. Gras Zeppelin hat ««umehr sei» «e»kS Hei« s« Herdweg bezogen, nachdem das Han­nen hergerichtet und durch Bau eines kleinen Hintergebäudes, welches hauptsächlich WirtschaftSräume enthält, vergrößert worden ist. Die Bauleitung hatte Oberbaurat Tafel über­nommen und die Sauarbeit ist von Hoswerkmeitzer Hang- lriter ansgeführt. Der Ankauf des Grundstücks erfolgte durch Vermittlung der Firma Ehr. Pfeiffer.

Stuttgart, 14. Jnni. Ein Ksrresp.-Bur. berichtet: AIS gestern vormittag ein Schuywarevhäudler in seinem geschloffenen, Ecke der Rotebühl- uud Köuigstraße gelegenen Laden vor dem geöffneten Geldschrauk stand, bemerkte er, daß sich die Klinke einer in den HauSgaug führenden Settentür bewegte und Versuche gemacht wurden, dar Schloß mit einem Dietrich zu öffne». Der Ladeuiuhader faßte mit der einen Hand die Klinke und mit der anderen der oberen Riegel, öffnete eine» kleinen Spalt uud sah vor sich einen baumlangen, verdächtigen Mann stehen, der ans Befragen, was er hier mache, unverfroren erwiderte, er suche seinen Freund, der hier wohnen müsse. Der Einbrecher entfernte sich, doch konnte der Ladeubefitzer feine Verhaftung bewirken lasten. Bei dem Verhafteten fand «an eine Menge der feinst gearbeiteten Dietriche und 60 ^ in Gold. Bei einer Haussuchung, welche die Polizei bei dem Verhafteten vornehmen ließ, wurde noch ein verdächtiger Komplize festgevommLN. Man hat es in den beiden Verhafteten offenbar mit Mitgliedern der EinSrecherbande zu tun, welche in der letzten Zeit hier verschiedentlich mit Erfolg gearbeitet hat. Die Gesellschaft hat es besonders auf Ladeubefitzer abgesehen, die nicht im Hause wohneu.

r Stuttgart, 16. Inn'. Die Württemberg-Hohen- zollersche Bereinigung für Fremdenverkehr beabsichtigt, nächstes Jahr einen großen Führer durch ganz Württem- berg mit farbige» Bildern herenszugebeu. Solche Führer erscheinen offiziell schon seit einigen Jahren in Baden, Bayers, Sachsen, Vorarlberg u. a. Die Regierung wird dazu einen Beitrag von 10000 ^ geben. Dar erscheint auf den ersten Blick viel zu sein, aber andere riuzelstaatlichr Regierungen bewilligen znr Hebung des Fremdenverkehrs viel größere Summa. Württemberg wird von dem Strom der Reisenden, die sich auf der Rückreise aus der Schweiz, dem Schwa zwald, den Vogesen, Tirol etc. befinden, mit Vorliebe besucht. Diesen Strom noch mehr »ach Schwaben zn lenken, soll durch eifrige Propaganda erstrebt werde».

r. Stmtt-art, 16. Juni. Eine Frage von wehr als vereinzelter Bedeutung ist nach der Südd. Apothrkerzeituug der würtl. Regierung aus dem Bittwege zur Entscheidung vorgelegt wsroes. Der Besitzer einer Realkankonzesfion möchte, dz er keinen Sohu hat, setu Geschäft dem Enkel

vererben. Dieser ist aber erst zwölf Jahre alt uud der Petent befürchtet, daß er die bis zur Erbringung der Ap­probation dem Enkel erforderlichen 1516 Jahre nicht er­lebt. Um nun ganz sicher zu gehen, will der Bittsteller Befreiung von 8 7 Her K. Verordnung vom 4. Januar 1843 erlangen, wonach nur der Sohu eines verstorbene« Inhabers einer dingliche» Apothrkenberechtigung, der sich znr Zeit des UebergaugS des Rechtes au ihn schon dem Apothekergewerbe gewidmet hat, b rrechtigt ist, während seiner Minderjährigkeit das Geschäft für sich durch einen Auge- stellten verwalten zu lassen. Der Fall ist wohl bisher noch niemals zur Entscheidung gekommen uud darf man aas diese wohl sehr gespannt setu. (Im allgemeinen wird eine Apothekeuberechtiguug, estsris xaridns, von den ältesten Bewerbern verliehen.)

St«t1,art, 16. Juni. Die tapferen Marktfrauen. Aus dem alten Schloßplatz tu der Nähe der Markthalle schleuderte» gestern, Dienstag, nachmittag »ach 3 Uhr ein Er* uud eineSie* den Anlage» entlang. ES gab zwischen beiden plötzlich eine erregte Auseinandersetzung, wobei der Manu der Vertreterin des schwachen Geschlechts plötzlich ein paar heruuterhieb uud die Aermste gar unsanft gegen den die Anlagen umgebenden eisernen Zaun drückte. Doch kaum war dieserfeige Akt* geschehen, als sich von allen Seiten die Marktfrauen uud Häudleriuueu vernehme« ließen uud demSchlagfertigen* zurirfea:Jetzt läßt du sie aber gehen*. Hierbei «ahmen erfreulicherweise etliche der Frauen eine derart drohende Haltung ein, daß der Manu sich weit'rer Mißhandlungen enthielt. Der Vorfall hatte natürlich den übliche» Reuscheuauflavf zur Folge.

r Tübinger», 16. Juni. In der Frage der Eisen- bahnbrücke über den Neckar zur Ueberführuvg der Herren- bergerbahn lagen, wie gemeldet, den bürgerlichen Kollegien in geheimer Sitzung kürzlich zwei Projekte vor. Zu einem Beschluß kam es nicht, kouute es auch nicht kommen. Die Entscheidung liegt bei der Geueraldirektio». Soviel hat man gehört, daß es sich nm SteiubrSSeu handelt. Segen eine eiserne unschöne Brück; hätte sich wohl auch ein Stur« der Entrüstung erhoben. Das von der Geueraldirektio» selbst (Baurat FnchS) auSgearbeltete Projekt soll besonders gefallen haben.

r Urach, 16. Juni. Bo» Hanuerfelseu ist gestern nachmittag ein auswärtiger, etwa 20 Jahre alter Maler abgestürzt. Er war soforf tot. Die Leiche wies schwere Berletzuügeu auf. Der Tote hatte etwas Bargeld und eine Schußwaffe in der Lasche. Ob Selbstmord oder ein Unglücksfall vorliegt, konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden.

Au» de« Mllga«, 14. Jnni. In den Bergen von Oberstdorf hat eS gestern und vorgestern geschneit und zwar bis auf 12 bis 1300 Meter herunter. Das Nebelhoruhaus ist ganz in Schnee eiuxehüllt. Die Kurgäste find schon in großer Anzahl in Oberstdsrf eiugetroffev.

»rutsche« »eich.

KarlSrah-, 16. Juni. Das große Warenmagazi» und Solouialwareohaudluug von Gebr, Pfauukuch ist heute nacht mit bedeutenden Warenvorräten durch Feuer zerstört worden. Der Schaden beträgt über 100000 er ist durch Lerficheruug gedeckt.

Ma««hei«, 15. Juni. DemGeneralanzeiger* zu- folge hat die Sroßiudustrirllenfamilie Heinrich Lauz der Universität Heidelberg zu« Gedächtnis des verstorbenes Fabrikanten Heiurich Lauz eine Million zur Begründung einer Akademie der Wissenschaften, ähnlich den Akademien in Leipzig uud Göttiugev, gestiftet. Der Großhrrzog hat das Protektorat übernommen.

St»aßb«r-, 16. Juni. Bei einer militärischen Hebung im Brückenschlägen ans dem Großen Rhein keuterte gestern abend ei« Ponton mit acht Manu der badischen Pionier­bataillons Nr. 14 in Kehl. Sechs Pioniere konnten sich retten, Rippold aus «refferu und Baker MS Neustadt i« Schwarzvald ertranken. Beide dieuten im zweiten Jahre.

Straftburg, 15. Juni. In deutschen nud französischen Blättern wird ein Gerücht verbreitet, das seit einigen Tagen durch die Stadt geht. Einer der Söhne des Staatssekretärs Zorn v. Bulach soll in einem bekannten hiesigen Weinrestaurant von eine« Mitglied des Corps Rheuauia geohrseigt worden sein, weil er inmitten der französischen Unterhaltung, die er mit seinen Freunden geführt, plötzlich seinen Hund deutsch augeredet und dies auf eine Frage damit begründet habe, daß er die deutsche Sprache nur i« Berkehr mit seinen Hunden anzuweudeu beliebe. DieStraßb. Post* bemerkt zn der Angelegenheit: Weil Person und Sache so wichtig sind, daß unliebsame Kommentare gar nicht auSdleiSeu kouuev, wäre dringend zn wünsche», daß eine Klarstellung der Angelegenheit so bald als möglich erfolgte. UuS ist auf unsere Nachfrage auf dar Bestimmteste versichert worden, daß au der gavz-u Sache absolut nichts sei uud daß mau sich nicht erklären könne, wie ei« solches Gerücht entstehen könne. Wir registriere» diese Aufschlüffe gern, halten eine offizielle Erklärung der von de« Gerücht betroffene» aber für das einzige Mittel, ihm den Boden vollständig zu ent­ziehen; uud da» muß geschehen, damit nicht in der einen oder andern Weise Kapital daraus geschlagen wird.

München, 15. Juni. Nach Erledigung der geschäft­liche« Berhandlnvgen vereinigte eine gesellige Zusammenkunft die Teilnehmer au der Hauptversammlung des Vereine; deutschrr ZeituugSverlege: hmte abend t« Regina Palast- Hotel. Direktor Büchner von derMünchner Zeitung* hieß die auswärtigen Mitglieder willkommen. Dr. Rax JSnrcke, der Vorsitzende der Vereins, bemerkte, daß die Münchner Tagung unter einem besonders glücklichen Stern stehe. Besonders bedeutungsvoll sei dis Münchner Tagung

dadurch, daß das Verständnis der Staatsregierung für die Preffe in der heutigen Begrüßungsansprache des Ministerial­rates Meine! einen so warmen Ausdruck gesunden habe. Groß, schön, bedeutungsvoll sei der Berus der Preffe. Der Redner schloß mit einem Hoch auf dir deutsche Preffe.

Ausland.

«»«, 16. Jani. AnS verschiedenen Teilen Italiens werden wieder heftige Schneegestöber gemeldet. In Bi- ceuza liegt eine mehrere Zentimeter hohe Schneeschtcht.

Parts, 15. Juni. In Toulon starb der ehemalige Marineoffizier Locie» Napoleon Bouaparte Whse, ein Sohn der Prinzessin Lätitia Bonaparte, Md des englischen Diplomaten Wyse, im Aller von 66 Jahren. Der Ver­storbene hatte zuerst den Plan des Durchstichs der Landenge von Panama gefaßt und seine Konzession später au Ferdi­nand de LeffepS abgetreten.

London, 16. Jnni. D!e Radikales sollen am Sonn­tag in Hydepark die augrkSndigte Rassenknndgebnu- gegeu de» Besuch des russischen Zaren veranstalten.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

r Stuttgart, iS. Jani. D«« heutigen »irschenmarkt war«» übn 1000 Kör», zu,«führt. Preis 6-12 ^ p«» Pfund.

Stuttgart, 14. Juni. »I« Zentralst«», für Obstv«rw,rtu», gibt auf «rund der Erhebungen des Statistischen Land,»»mir vo» Mitte Mat d. I, nachstehend» Zusammenstellung übe» di» Odstau»- fichten in Württemberg: Nepfrl sehr gut im Neckorkrei»: nirgrnd». Gut im Oberamt Leonberg, gering bi» sehr gering in Cannstatt und sehr gering in Backnang und Vaihingen. Im Schwarzwaldkrets find die «ugstchten für »epfel sehr gut bis gut im Oberamt Horb und gut in Rottenburg, gering bi» sehr gering in Celw und sehr gering in Nürtingen. Im Jagstkrei» find di« Aussichten für »epsel gut im Oberamt Nere-Hei«, gering bis sehr gering in «rrabronn, Gail­dorf und Oehringe», sehr gering in Nerelheim und Welzheim. Der DonaukreiS weist überhaupt keine gute» oder sehr guten Au« sichten für Aepfel auf. Gering find st» in «hingen, Geislingen, Nirchheim, Lentkirch, «aulgau und Waldser. Gering bi» sehr gering in Ravens­burg, sehr gering in Biberach und Blaubeure». Was Birnen an« betrifft, so laute» di» Nachrichten im NeckarkreiS sehr gut im Ober- amt Cannstatt. Im «chwarzwaldkreiS sehr gnt bi» gnt im Oberamt Horb, gering im Oberamt Reutlingen. Im Jagstkrei» sehr gut i« Oberamt Schorndorf und sehr gut bi» gut in Mergentheim, gering i» Nereshrim. Im Donaukrei» sehr gut bi» gut im Oberamt Trtt- nang und Wangen, gering i« Oberamt Blaubeure«. Ziffernmäßig au»gedrückt, wen» 1 sehr gut, 2 gut, 8 mittel, 4 gering und v sehr gering bedeutet, stehen im Nrckarkeei» Aepfel 3,8, Birne» 2,3, Schwarz« waldkret» Nepfrl 8,7, Birnen 2.5, Jagstkrei» Aepfel 8,9, Birnen 2, Donaukrei» Aepfel »,S, Birne» 2,7. Durchschnitt Arpsel 8,8, Btr- nen 3,8.

r, Gtuttgart, 15. Juni. Sch lacht,iehmarkt.

Ochse». Bullen. Kalbrln u. Rühr Silber. Schwein« Zugetrieben: 82 14 358 320 557

«erkauft: 29 10 223 230 882

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«erlauf de» Markte»: mäßig belebt.

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Stuttgarter K«rse vo« IS. Juni I»«S.

4'/.W. StaatsobliglvIS 102.50 S»/, . . 1900 S8.60

3 87.

4 W. Creditverein ISIS 101.

3 . 1S17 103.30

8»/, . 1912 Sb.20

4'/, . ganz. Ziu» 98.

4 Ä. Hypoth.-Bank verlos. IS010

8 1917102.--

4'/, . »«lösbare S4.80

9'/,».Hypoth .«auk ISIS 84 SS 8-/, . 191» 95.8«

S»/I Reut,»anstall 1914 SS.- 4 W. «rreinSbank verlo-b. 100. 4 . . 1912 100-

4 , ISIS 101.80

8»/, , 1910 98.

3'/, . 1918 98.-

4 Stadt Stuttgart ISIS 100.90 ,»/. . . ISIS 94.-

«»sWürtigo TodesfLA«.

Gregor Sailer. Schultheiß, S4 I., Oberndorf OA. Herrenberg; Margarethe Seid, W«, geb. Koch, Spielbrrg

Eingesandt.

Mittwoch den 16. Jnni 1909 Es ist kurz nach 4 Uhr morgens! Ein Höllenspektakel Segiuvt auf der Straße, so daß mau im ersten schlaftrunkenen Augenblick nicht weiß, ob eiu italienisches oder franröstsches Erdbeben t« Auzvg ist. Da- Surren uud Schmittren wird von Mevschrustimmeu begleitet, die das ganze Frühksnzert um eku paar Pferde- kräfte überbteteu vielleicht ist Z 2 gelar-det! Doch «ein man ist indessen zu sich gekommen: eiu Kasten voll Elektrizität steht vor, urbm oder hinter dem Hause uud erwürgt eia paar Arme voll Holz ja eiu p rar Arme voll, au denen er am Abend vorher um '/«IO Uhr hängen sitbUebeu ist und das mo:grns um 4 Uhr. Dm ganzen Tag steht der «asten daun müßig neben seiner vielleicht '/.ständigen Arbeit und frerri sich, wenn eia Nachbar vor- deigeht und sich über dasErdbebeustüudcheu* auf Kosten einiger Smudcs Schlaf ärgern muß ist das keine Un­verschämtheit!

Einer znsammeuhLugeude« Tage?ar)eit kruu «au riueu frühen Beginn unter Umständen entschuldige», wen« aber wegen einem Arm voll Holz eiu Dutzend Familte» aaS dem Schlaf gerissen werden, dann ist das elinde auSgrdrückt, nn Uafua, der in eine» anstrebmdrn Luftkurort nicht vor- ismmcu sollte!

Zieht man zwischen erurr derartigen erlaubten Nacht- ruhestörrmg uud einer polizeilich unerlaatten einen Vergleich, so muß mau sich die Frage vorkgen: WaS versteht «an in Nagold eigentlich nvter Nachtrnhestöruug?

Witrer««>svorherfate. Frrttag den 18 Jnni. Wolkig, mäßig kühl, etwas Niederschlag.

Druck »nb «erlog brr G. W. gaiser'sche« Buchbrnckertt (»vor. Zaiser) RagowFür btr Redaktivn verantwortlich: R. Panr,