r Oöerudurf, 4. Juui. Nach eine« schwülen Tage -i»g gesteru abeud zwischen 6 uud 7 Uhr ein anßersrdrnt» lich heftiges Lewitter mit Sturm, wolkeubruchartigem Siege« und Hagel über Stadt nud Umgebung nieder. Die Waffermaffeu drangen in Keller »ud Parterre. Räum- lichkritru rin. Auch richteten sie da und dort au Weg?« und Anlagen Schade» au. Der Hagelschaden ist io deu Gärten der Stadt ««bedeutend, erheblicher dagegen in der Talvorstadt. Weit grbßere Zerstörungen verursachte dar Unwetter in de« benachbarte» Ortschaften und ans ihren Markungen. Dachziegel wurden herabgeworfeu, Fenster« schoben zertrümmert, kleine Bäume geknickt und deu Feld- srüchten und Obstbäumeu übel «itgespielt.

r. Karuwefthei«, 3. Juni. Gestern mittag warfen Kinder in böswilliger Absicht nach einem hier durchkommenden eleganten HrrrschaftSaniomobil, das Probefahrten zwischen hier und LudwigSSsrg unternommen hatte. Durch die Steiuwürfe wurden die Fensterscheiben zertrümmert, ohne daß die Insassen, ein Offizier und einige Damen, verletzt wurden. Die Chauffeure brachten das Fahrzeug zum Stehen «ud verfolgten die Kinder. Inzwischen wollte der Bauer Lindeuberger von hier, der mit seiner «it 3 Pferden be­spannten Mähmaschine ans de« Heimwege war, an der Stell: vorbei. Plötzlich scheuten die Pferde und raunten in das Automobil hinein, dar au der Anprallseite stark beschädigt wurde. Der Fuhrmann wurde dabei von seine« Sitz geschleudert und mußte schwer verletzt ins Krankenhaus geschafft werden. Luch einer der Pferde wurde so schwer verletzt, daß rS erschossen werden mußte.

r Eßlingen a. N., 4. Juni. 8iu hiesiger 20jähr. Mechanik^, der gestern zur Musterung sollte, hat sich heute vorwittaz »wei Kugeln in den Kops geschossen, so daß er tötlich verletzt ins Krankenhaus geschafft werden mußte.

Zwiefalten, 2. Juni. Der große Brand des Oikonomiegi-LüudeS der Kgl. Heilanstalt wurde verursacht durch dm 25jährigeu Her«aun Backmaier, der in der Au- stal- bedieustet war. Er hatte in dieser Nacht die Nacht­wache über die Oekonomiegebäude, benützte diese Gelegen­heit, u« ungestört Kruer legen zu können und so forizu- kommen, wie er bet der Untersuchung angab, well er nicht gerne hier k« Dienst sei. Nachdem er sein Werk vollendet halte, legte er sich zu Bett nud wollte erst erwacht sein, als dar Gebäude in Hellen Flammen stand und Fruerlärm gehört wurde. Bei der Untersuchung drückte ihn das Ge- wissen derart, daß er die Tat ringestimd, um im Gewissen Ruh- zu bekomme», vi« er sagte. Sr wmde verhaftet. Bom Militär wurde er seinerzeit entlassen, weil er nicht ausbilduuzSfähig sei. Er leidet au Schvachfiunigkeit.

Hrilbronn» 3. Juni. Die heut, letzte Tagung des Evaugklisch-S^zialeu Kongresse» begann »:t dem Geschäfts­bericht des Generals:!retär» Lie. Schueemelcher. I« Jahre 1908 zählte der Kongreß 139b Mitglieder, ging daun ans 1390 zurück und weist kn dieser Tagung einen Zuwachs von 90 Mitglieder auf. Die Einnahmen betrugen 8000, die Ausgaben 6600 In seinem Bortrag über »Die »Arche «ud der Arbeit erstand" schilderte sodann Pros. Dr. DrewS'Halle a. d. S. die Entstehens der Arbeitervereine. Au der sich anschließenden Diskussion beteiligten fich eine größere Anzahl von Professoren »ud Geistlichen. Stadt­pfarrer Mayer-Stuttgart empfahl eine Resolution, welche von der Arbeit der sächsischen evangelischen Bereinigung Kenntnis nimmt und diese auch anderwärts ewfiehlt. Diese Resolution wird angeuomrmu. Chefredakteur Dr. JLckh- H-tlbrouu krachte daua auf deu Borfltzeudeu Geh.-Rat Dr. Haruack eia dreifaches Hoch aus. Harncck dankte seiuersrits der Stadt Heilbronn für die gastliche Aufnahme, ferner der Presse u. a. and faßte in einem ergreifenden Schluß­wort die Ergebnisse der Tagung zusak mev. Mit dem Liede »Nun danket alle Gott!" schloß der Evaug.-Soziale Kongreß.

r Böckinge« OA. Hrilbrourr, 4. Juni. Ein grober Akt von Ktvdermißhasdlllng htt hier seinen Abschluß ge- tunden. Die Fübrikarbttter Bay'scheu Eheleute mißhandelten fortwährend e'n Kind, da» fie in Pflege hatten. Drm Kinde, das 2 Jahre all ist, wmde ». a. sein eigener Urin in den Rund geschüttet, statt Brot bekam es Schläge, sodaß die Leute eigentlich nur noch das Kostgeld eiuschobeu. Das Kind macht eine» bejammernswerten Anblick und da dir Polizei fich gestern darum br kümmerte und da» Kind sort- vahm, während eku großer Meuscheuaufleuf entstand, wird !

die Sache hoffentlich ein gerichtliches Nachspiel haben, tu dr« die Barbaren ihre Strafe erhalten.

r Tuttlingen, 4. Jnut. Gestern abend zwischen 8 und 9 Uhr hat stch der 18 Jahre alte NstariatSkaudldar Fritz Frei von Ntederaau OA. Rotteuburg im RupfeatSle in der Nähe der Greuzstöckr erschossen. Wa» deu jungen Manu, der bei dem hiesigen Amtsgericht augestellt war, in deu Tod trieb, ist zur Zeit unbekannt.

r Ul«, 4. Juni. Sestern abend zog ein schweres Gewitter mit wolkmbruchartigem Regen über die Stadt und Umgebung. Der Blitz schlug in Weideustrtteu in die Scheuer der Bauern I. G. Bosch, die sofort Fener fing und nieder- bräunte. I« F>uer kamen 4 Schafe um. Auch i« der Nähe Neu-UlmS zündete der Blitz und legte eiu Anwesen in Asche.

Wange» i. N., 3. Hsui. Sester» abend hat fich der i« beste« Alter stehende Privatier Grieß er (gebürtig aus Spaichingeu), früherer Besitzer de- BahuhoshotelS, ln seiner Wohuuvg erschossen.

«aven-önrg, 4. Juni. Gerichtsvollzieher Haußmauu, der seinerzeit deu Ehinaseldzug «it Auszeichnung mitgemacht hat. wurde gestern verhaftet; seine Verhaftung steht im Zusammenhang »it der Angelegenheit des Ltkörfabrikautru Etsele. der wegen betrügerischen Bankerott- in Untersuchung», hast fich befindet.

Vom Grafe« Zeppelin.

r Friedrich-Hafen, 4. Juni. Gestern nachmittag 4 Uhr ist die ca. 120 Manu starke Dresdener Liedertafel, unter ihnru Frau Erika W wtkind, in Begleitung der Koustauzrr RegimrutSmufik hier eiugrtroffes, um dr« Grafen Zeppelin «irre Oöatto» darzubrlngen. Bor der Wohvnag des Grases Zeppelin sngekommeu, stimmte di« stattliche SSugerschaar da» Lied au: »Die Himmel rühmen". Der Vorstand der Säuger feierte in eiuer begeisterten Ansprache deu Grafen Zeppelin, ans deu hierauf eia Hoch ausgebracht wurde. Graf Zeppelin dankte deu Säugern herzlich für die dar­gebrachte Ovation. Hierauf folgte eiu HnldiguugSgesaug au Graf Z'ppeliu. Die Abreise der Säugerschar erfolgte um 6 Uh?. «ras Zeppelin begab fich gestern abend halb 7 Uhr nach Berlin.

r Biderach, 4. Juni. Saßen da am Dienstag abend im Gasthaus zum »schwarzen Rößle" hier mehrere durstige Brüder zusammen, nachdem fie voll feuriger Begeisterung kurz vorher von Schemmerberg nud de« glücklich wieder arrfgestkgeuknZ 2" zurück gekommen waren. Rar von »Zeppelin" ist die Rede, von dem weißhaarigen Helden vov

Mauzell. Plötzlich geht die Tür ans-in Begleitung

eines OberleutuantS steht unter der Tür er selbst, er, Graf Zeppeliu, der kühue Eroberer der Lust, er, von de« fie alle sprechen. Der Graf tritt au de« Tisch, nimmt Platz und bittet um »eiu gutes SlaS Wei« und eiu Schwarz­brot". »Ich hatte noch keine Zeit heute uachmtttag, etwas zu genießen, sagte er erklärend zu de» Anwesender?. Da kommt Leben in die bis dahin in ungläubigem Stanueu dasttzrnde kleine Gesellschaft. Etaer der Herren bietet sofort de« Grafen sein volle» Weinglas an, wa» mit Dank au« gesorn»::? nud nach kräftige« Schluck au seinen militärischen Begleiter weiter geht. Eine »rote Wurst (vulgo Viöeracher »Batzenwurst") mit Schwarzbrot" vom Grafen für fich und seine» Begleiter hälftig geteilt, schmeckt beiden Herrn an­scheinend recht gut. Gemütlich zieht Erz. Zeppelin dar» sein Nsthbnch, notiert Lokal, Zeit und Stande und bemerkt dabei humorvoll »hrer werden Taten und Uutateu notiert". Wenig wird von der Fahrt selbst, von diese» Markstein in der Geschichte der Aeronautik, gesprochen. Nur daß er stch j tzt doch »etwas" abgespauvt fühle, sagt der «ras mehr­mals za de» Herren »Ich habe seit 40 Ständen kaum ge­schlafen". Nachdem beide Herren »noch einen genehmigt", während welcher Zeit die kleine Gesellschaft Gelegenheit hatte, deu leutselige«, liebenswürdigen Charakter des Helden von Mauzrll kennen zu lernen, verabschiedeten stch beide Herren von den Anwesenden, von welchen wohl jeder, so lauge er lebt, an diese Stunde deuten wird.

Lrstschrs Reich.

Berli», 4. Juni. Der »ft Parseval 2 gestern abend kurz vor 9 Uhr vom Tegeler Schießplatz aus unternommene Nachtanfstieg hat bereit» gegen 10 Uhr mit einer Landung geeudrt.

Berlin, 4. Juni. Die totale MoudfiusteruiS ließ stch von der Berliner Sternwarte aus nicht beobachten. Bis '/,1 Uhr war der Himmel fast ganz klar, daun zog von Südvesten «ine Wslkeuschicht herauf, durch die der Mond, als er in deu Erdschaitea trat, völlig verdeckt wnrdr.

Berli», 4. Juai. Einbrecher entwendeten au» der Blusevfabrik voa Iakoblritz und Birnbaum für fast 10000*6 farbige Seidenstoffe. Die Spitzbube» bohrte» fich einen Zugang aus de« zur Zeit leerstrhrudeu 3. Steck des Hause» in de» 2. Stock, wo die Fabrik liegt.

r Pforzheim, 4. Jsui, Gestern vormittag vermißte mau den köjshrigeu verheiratete» Graveur Wllh. Mauz in der Jahustraße. Er war nachts sicht nach Hause ge- kommen. Nach längerem Suchen fand maa ihn tot tu eine« von ihm gepachteten Garten tu der Drzeufeldstraße, wo er fich schon vorgestern abend durch einen Revolverschuß getötet hatte. Der Sruud zur Tat ist unbekannt. Gestern abend 6 Uhr gab e» vor eine« Neubau au der Eszstraße einen große« Menscheuanftaus, da wiederum streikende Maurer Arbeitswillige belästigen. Im Publikum erregte die? starken Unwille».

Freidnrg, 4. Juni. Wie au» zuverläsfizer Quelle verlautet, wird der Chefredakteur der »Badischen Preffr" Albert Herzog, der im hiesigen LandeSgefäugniS seine ein­jährige Gefängnis strafe abbüßt, am 9. Juli, dem Geburtstag des «roßherzsgS von Baden, begnadigt werden.

Tanderbischef-Hei«, 3. Juai. Uebrr eine erfreu­liche Entdeckung wird von hier berichtet. Beim Steiubrecheu auf eine« der hiesigen Stadtgemeiude gehörigen Grundstück wurde etwa 40 Zentimeter unter dem Boden Qmckfilbrr in nicht unbedentendrr Menge gefnudeu. Wettere Nachgrabungen wurden vorläufig eingestellt und Proben au die zuständige Beh örde nach Karlsruhe gesandt. _

Verzeichnis der Märkte in der Umgegend.

«em 7. bi» 12 J»ni.

Retten bürg: 7 Juni Urinier- und Ntehmarkt.

Pfaljgrafenweiler: ö. , Krämer-, Bieh« u Roßmarkt.

Sol«: _ S . Vieh-, Roß- «. Tchweiaemarkt.

MnDWärttg« Unde-föSs.

Karl Bok, Zim««rm»nn, 87 I, Nordst'tten-Donaueschingrn; Franz Kade, Pension, «ensenschmied, 78 I., Freudenstadt; Nnua Maria Duft, ged. Stopp, Conweiler. _

KM MMN llll I» lttllilk.

Ducherow, Kr. Unklam, den 23. Oktober 1S07.

»Da mein Döchterchen Hedwig im Alter von 8 Jahren nech keine» Fuß aussetzen konnte, so entschloß ich mich, ihm Trotte Tmul- fion einzugeben. Schon nach der erste» Flasche konnte ich wähl« nehmen, daß eine deutlich; Wirkung sichtbar war, indem di« Kleine bedeutend mrnterer wurde und besseren Appetit bekam. Nach Lee« brauch der zweiten Flasche vermochte da» Kind schon an einer Hand zu gehen, und jetzt, nachdem fie dal Präparat eine Zeitlang regel­mäßig erhalten hat, läuft fie geschwind wie eine Kusel überall her. um, ißt und trinkt alles und hat auch i« Spreche» auSgrzeichnrt« Fortschritte gemacht. An dem kleinen Mädchen, da» vorher unser Sorgenkind gewesen ist, haben mein Mann und ich unser» hell« Freude.' (gez.) Frau M. Putzer

Scotts Emulsion brachte di« Kinde die so uubediuzt erforderliche Kräftigrmg. Dieses vortreffliche Nahrungsmittel wird von Leu Klauen selbst dauu gut vertrage», wenn Milch ihnen nicht bekommt, weil eS so leicht verdaulich ist, daß der kindliche Körper, auch bet ernstlicher Entkräftung, deu vollen Nähr­wert auSzusützeu vermag. Nicht zu unter­schätze» ist dabei, daß die Kinder das Prä­parat gern nud mühelos nehmen.

Nur echt mit dieser MariedemFischer dem Garantie» Leichen des Scott» schm Verfahrenst

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vrigsfärbt.

Hiezu daS Illustrierte SouutagSblalt Nr. 23 und deu Schwäbische» Landwirt Nr. 11.

«itternng-vorh-rfa,-. Sonntag de« 6. Juni.

Vorwiegend bewölkt, gewitterschwül, etwas Gewitterregen.

Druck »nd Herl«, de, «. »- gatsrr'sche» «ucksruckerei (»»«

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Amtsrichter:

Ech«ld.

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