Friedrichshasener Werst verbringe» kan». Zn diesem Zweck wird das stark beschädigte Vorderteil der Luftschiffes not« dürftig montiert. Die vollständige Wiederhrrstellnug des Fahrzeugs wird immerhin mindestens einige Tage in Au» sprach nehmen. Graf Zeppelin war trotz der überaus anstrengenden Fahrt nach kurzer Ruhe in dem Hotel zu den Aposteln «unter, frisch und wohlauf. Wenn er den Unfall natürlich auch sehr bedauert, so hat die alle Erwartungen übertreffeude. epochemachende Fahrt den Sieg seiner Sache trotz des kleinen Mißgeschicks in glänzender Weise bestätigt. DaS Zufammenströmen der Bevölkerung hierher hält un­verändert au.

r Stuttgart, 31. Rai. Wie dasNene Tagblatt* meldet, ist in Stuttgart ein Telegramm des Trafen Zep­pelin eiugetroffeu, daß die Reparatur des Luftschiffe» sechs Wochen in Anspruch nehmen werde. Der für nächsten Samstag geplante Besuch der Reichstagsmitglieder findet daher nicht statt.

Friedrich-Hase«, 31. Mai. Kurz vor '/«I Uhr traf Traf Zeppelin in Begleitung des Direktors EolSmauu im Automobil hier ei» und begab sich nach dem Deutschen Hans.

Dt- Weiterfahrt de- Z

Der Wiedera»fftieg.

Göppiageu, 1. Juni. (Leleph. Meldung 4 nachm.) Das Luftschiff ist » Uhr 20 wieder «»fgestiege«.

«öppiuge«, 1. Juni. DaS Luftschiff ist soeben 3 Uhr 20 Rin. aufgestiegeu. In dem Luftschiff befinden sich Obrriugenimr Dürr als Führer, die beiden Luftschiff- kapitäue Hacker und Lau, Oderiugeuieur Stahl und ein Monteur. Traf Zeppelin folgt dem Luftschiff im Auto­mobil. Dir ursprüngliche Absicht, mit dem Heck soranS- znsahreu, scheint aufgegebr» zu sein, denn man bemerkte nach dem Ausstieg die Spitze wieder vorne. Graf Zeppelin war bet der Abfahrt dagegen gewesen.

Göppiuge«, 1. Juni. Schon um 2 Uhr uachmitt. waren die Reparaturen soweit beendigt, daß die Losung auSgegebeu werden konnte: Abfahrt etwa um V« 4 Uhr. Die Ingenieure hatten frstgestrllt, daß er nötig fei« werde, um da» Gleichgewicht wegen der abgebrochenen Spitze wie­der her.ustrlleu, den vorderen Rotor abzuschrauSen und um mit de« hintereu zn fahren. Nur auf dich Weise war eS möglich vorwärts zu komme». Die Propeller wurden daun probiert und das Luftschiff wiederholt nach rechts und link» -edrrht. Da» anSgebefferte Schiff vorne« au der Spitze »mde noch einmal genau revidiert, daun etwa um Uhr wurde der Ballon fast ganz feiner Fessel» entledigt. Monteure und Soldaten hielte» den Ballon fest «m die letzten Arbeiten z« ermöglichen. Es wnrde eine GaSuach- sülluug vsrgeuommen. Um 3 Uhr begann «au mit dem Ballon eine halbe Drehung anSznsühren, so daß die Spitze de» Luftschiffs gegen Norden stand. Dann wurde der Ballon wieder in seine alte Lage zurückgebracht, und fünf Minuten später ertönte das Kommando: LoS!

Heber die Md.

Kirchheim ». T., 1. Juni.Z 2* fliegt in lang­samem, herrlichem Fluge übers Neidliuger Tal und Naud- ecker Mar der Alb zu.

Laichiuge», 1. Juni. Soeben kurz vor 5 Uhr ist 2 II* über Laichiugen weggeflogen in südlicher Richtung gegen Friedrichshäfen.

Müufiugeu, 1. Juni. Trleph. Meldung, abends 7 Uhr. Das Zeppeliusche Luftschiff wurde '/«b Uhr aus dem Truppenübungsplatz Müusiugrn gesichtet. Um '/«5 Uhr wurden Schöffe abgefeuert unter 3fachem Hurra der Mann­schaft! n. Um V»7 Uhr entschwand der Ballon den Blicken in der Richtung nach Ulm.

Echelkiiuze«, 1. Jnui. 2 II manövrierte über Schellltugru von 5.15. Uhr bis 6.12 Uhr und fuhr dann in südlicher Richtung weiter.

Ueber die Do«««. Oestlich abgetrieben.

Ehiugen- 1. Jnui. Z 2 ist von Schrlklingeu ans der Richtung Jnstiuge» kommend in direkt südlicher Fahrt gegen dir Donau gefahren, daun aber östlich abgetrieben über Schwarzkirch, von Ehingen 6 Uhr 45 Rin. gesichtet, nach Oberdischirrgerr geflogen, wo er die Donau und das Douamied erreichen wird. Bon hier ans kann er bei guter Orientierung über Lauphetm-Btbcrach weiterfahren. Der alte Graf Zrvveliu ist soeben mit Automobil durch Ehiugm gekommen. - deiner Umgebung erfahren wir. daß »an «»nimmt, Z 2 str nicht mehr ganz Herr seiner Sache, was durch den Abtrieb nach Osten wahrscheinlich erscheine. Die Geschwindigkeit -es Luftschiffs beträgt nur 13 Kllometrr in der Stunde.

Lauphei«, 1. Juni. 7.55 Uhr. 2 II erscheint so­eben vor Lauphei» und fliegt nunmehr wieder in südlicher Richtung weiter.

Nene Landung.

Biberach, 1. Juni. ,Z 2* ist soeben 9 Uhr bei Schemmerberg i« Rißtal gelandet. Graf Zeppelin befand sich in Biberach und ist sofort zur LauduugSstelle gefahren. Nachdem das Luftschiff kurze Zeit ostwärts ge­fahren war, gewann eS wieder dir Richtung aus Biberach und schwebte zwei Sturrdeu lang über de« Rißtal zwischen Laupheim und Schemmerberg. Graf Zeppelin hatte eben seiner Tochter telegraphiert, er hoffe mit dem Luftschiff heute »acht 2 Uhr in Friedrichshofen eiuzutreffeu, als dann plötzlich die Nachricht von der Landung in Schemmerberg kam und der Graf dorthin abfnhr.

Biberach, 1. Juni. DaS Luftschiff liegt aus einer Wiese au der Straße SchemmerbergEpftngru völlig un­beschädigt. ES hat einen großen Gasverlust erlitten, und eS soll eine Nachfülluug erfolgen, sobald das bestellte SaS aus Friedrichshofen und Göppingen an der LaudnvgSstelle eiugetroffeu ist. Dann dürfte der Aufstieg sofort erfolgen. Die Landung des Luftschiffes ging glücklich von statten. Der einzige Grund, weshalb die Sache eine Unterbrechung erfahren hat, liegt darin, daß der Gasverlust zu erheblich war und eS infolgedessen nicht ratsam erschien, die Fahrt sortzusetzeu. Graf Zeppelin ist auf der LauduugSstelle eiugetroffeu; MMLrmaunschafteu aus Ulm dürften im Lauf der Nacht ebenfalls aukommer. Eine von der Luftschiffbau-Gesellschaft Zeppelin über die Landung aus- gegebene Meldung besagt: DaS Luftschiff ist wenige Mi­nuten von der Bahnstation Schemmerberg entfernt glatt gelandet. ES hat einen günstigen Platz und ist gut ver­ankert. Die Landung mnßte »egen de» durch Abkühlung hervorgerusruen erheblichen Gasverluste» vorgeuommen werden. Im Laufe der Nacht wird das nötige SaS au Ort und Stelle gebracht Wirde», damit morgen früh der Aufstieg wieder erfolgen kan«. Alle» ist in bester Ord­nung. Die Weitersahrt nach Friedrichshofen wird erst an- aetretev, wenn die Sonne wärmer scheint, also kaum vor 8 Uhr früh.

Z S" wieder aufgestiegeu.

Schemmerberg, 2. Juni. Gras Zeppelin ist soeben 12 Uhr 40 Rin. wieder aufgestiegeu.

Friedrich-Hase«, 2. Jnui. (Telephon. Meldung >/,7 Uhr.) Z 2 ist he«te morge« « Uhr i« Mauzell glücklich gel««drt. _

Et» Spiel um hohem Einsatz.

Friedrich-Hasr», 1. Juni. Ratternd und knatternd drehen sich unaufhörlich die Propeller weiter. Rehr als zwanzig Stund, n laug wirbeln sie schon, aber noch denken die Männer in den Gondeln nicht an Landung und Ruhe. ES gibt zu viele Gegner des starren Systems, die nicht glauben wollen, daß «au mit Zeppeltuschiffe» zwei Tage laug fliegen kann. Mau wird «8 ihnen beweisen. So schwenkt mau bei Bitterfeld nach Weste« ab, um in die zweite Nacht hiueiuzufabreu.

Ran hatte in den verflossene» 24 Stunden bisher nicht sonderlich viel Glück auf der Fahrt gehabt. Die erste Nacht brachte wieder kräftigen Nordwest mit Regengüssen, die das Wasser in den Gondeln laufen ließen, und «an war erst spät aus bayerisches Gebier hiuübergekommeu. Dann brach ein schöner, windstiller Morgen an und in flotter Fahrt ging eS bis Nürnberg weiter, wo man Wasser im Fluge aus de« Dutzendtetch aufzunrhrnea beabsichtigte um die 700 Kilogramm des Materialverbrauches za ersetzen. Aber o weh, Hunderte von Ruderbooten schwimmen im schönen Pfiugstmorgeu auf der weiten Fläche, und mau maß den Plan aufaebrv. Der Austrieb de? Fahrzeuges wächst, da zugleich dir Helle Sonne die Ballons prall auf­bläst. Aber dynamisch mit aufwärts gerichteter Spitze vermag man das Erupottreibru sicher zu verhindern. DaS ist gut, wenn auch die Grschwiudigkeit bei diesem Fahren in Schräglage leidet. Ein mäßiger Ostwiud setzt überdies gegen Mittag ein und verlangsamt das BorwärtSkommrn noch weiter. Man überstiegt da» Fichtelgebirge und kommt um 5 Uhr nach Leipzig und schwenkt um 8 Uhr bei Bitter- seid nach Westen ab. ES find die kritischen Stunden, wo die Abrndabkühluvg sich bemerkbar zu machen beginnt. Wird «au das Schiff halten können? Es geht sehr bequem. Die Motoren laufen unermüdlich u. gleichmäßig. Kein noch so geringer Defekt zeigt sich, und «an weiß, daß daSZeppeltnschiff bei voller Eigen­geschwindigkeit sich gegen alle Schwankungen der Tragkraft zu behaupte« vermag. So geht eS in die zweite Nacht

hinein. Die Männer in den Gondeln wollt« von Ermü­dung nichts wissen; sie wollen Beweise erbringen. Langsam fährt mau mit halber Geschwindigkeit über Halle au Weimar vorüber ans Bamberg zn. Man fährt stuudeulana in Höhen von 1500 Metern hin, denn mau hatte am Tage durch Sonnenbestrahlung viel GaS verloren und nun eine hohe Prall-La-ze. In der Frühe steht man eine Stunde laug über dem Main bei Schweiufurt, nur langsam mit einem Rotor sich vorwärts bringend. Dann geht man dnrch Steuerwirkuua tiefer, überfliegt Würzburg «nd kommt nach Crailsheim. Was jetzt tun? Soll mau geradenwegs über Ul« nach Hanse fliegen oder noch einen kleinen Abstecher ins Neckartal hinein und nach Stuttgart machen? Man hat noch Benzin für 78 Stunden für be.de Molare und mau will trotz der Urbermüdung, die «au zu spüren beginnt, deshalb nicht locker lassen. So geht er nach Heil- bronu hinüber über Stuttgart weg und weiter daun über Plschiugen nach Ulm z«. Nun aber kommt ein fataler Umstand in die Quere: Es springt am Bormiüaq ein leb­hafter Ostwiud auf. Mau avanciert langsam in südöstlicher Richtung ans Ulm zu und «au konstatiert mit Schrecken, daß möglicherweise das Benzin knapp werden könnte. 3« der Nähe von Göppingen ist eise Beuzinfabrik! Also hinunter! Mau sucht stch eine lange, baumlose Wiese tu de« fast windstillen Talbsden aus und drückt dar Schiff zum Landen abwärts. Eia kahler Höhenrücken ist noch z» übrrfliegeu. Gehorsam steuert das Schiff «m ihn herum, tief am Boden. Da taucht plötzlich unvermutet ein großer Birnbaum am Hange auf. Weit und breit der ein­zige. Der Steuermann, sonst ein zuverlässiger Manu, legt in momentaner Verwirrung das Steuer falsch herum. Graf Zeppelin korrigiert ihn, aber ehe der Manu, der der Situation durchaus nicht «ehr gewachsen ist, stch besinnt, sähtt krachend mit voller Wucht das Fahrzeug in die dicken Arste hin in, den halben Baum zersplitternd, aber leider auch am Borderende sein Gerippe traurig zerknickend. Men kann heulen vor Wut! So nahe einem Siege böchster Art durch eine stupide Tücke des Waden, blöden Zufalls um den Triumph geprellt za werden! Der Oberingeuieur Dürr ist außer sich vor Schmerz. Wie in Angst läuft er vor dieser Uaglück-Hätte davon in die Felder hinein, da» Schiff « cht mehr zu sehen. Den ganzen Tag 8b:r bleibt er verschwunden.

Gibt eS jemanden, und sei eS der verbiss-uste Gegner des starren System», der diesen Unfall de« SySem als solcher auzurrchnes wagte? Dort liegt das Sch ff, intakt in seiner Flugp.'truz, in Bezug uuf Gassüllaug und Ballast bereit, nach Beuzinausuahmc noch unbeschränkte Stande« Ariterzuflikgeu, lediglich durch das Versehen eiveS Mannes, der 2 Nächte und 1'/» Tage laug am Steuer stand, an seiner Sp tzr beschädigt. Saun jemand daraufhin das System anklagw? Kanu er den unglücklichen Steurer auklagrv?

(Frkf. Ztg.)

Landwirtschaft, Handel und Berkehr.

r. Ulm, »1. Mai. Der Schranne vom TamStag waren 1141 Zentner Fracht,«geführt, die bi- auf einen Rest von 10S Ztr. zu nachstehenden Durchschnittspreisen abgesetzt wurden: «einen 13,40 Mark, Einkorn-Mischlin, 13,10 Roggen 8.77 »erste S.öv U». Haber 9,58 und Sicken 10,80 »egen den letzten Frachtmarkt hat pro Ztr aufgrsqlagrn Kernen um 16 Hader um 21 ab­geschlagen: Roggen um 3 »erste um 10 Dem Schweine-

markt am gleiche» Lag waren 180 Mtlchschweine und drei Läufer zugeführt, Erster« kosteten 2431 ^k, letztere 45VS

Baiersbronu Bei dem Stammholzverkauf der Gemeinde- forstverw»ltu»g BaierSbron» am 29. Mai kamen »um Verkauf: 1591 Nadelholzstämme (darunter 39 Forchen u»d 482 Ausschuß» stamme) mit 45 Fstm 1. 104 Fstm. II. 237 Ost«. III., 198 Fst«. IV., 180 Fstm V. Klaffe; »8 Fstm. VI. Kl. Langhol,; 22 Fstm. I , 58 Fstm. II., 17 Fstm. III. Kl. Sä,hak DurchschnittSerlö» normale« und AuSlchußbolz 114'/, deS Taxpreise». _

Ei« Erfolg, wie ihn Tanger»Lebensfreude" undWollen uud Wirken'" zu verzeichnen hat, steht in Anbetracht der Kürze de« Zeit, wohl einzig da und beweist, daß im Volk ei» Bedürfnis besteht, die schönen Gedanken feiner Dichter und Denker in ««regender Aus­wahl zu besitzen. Unsere Zeit findet nicht mehr di« Muß», umfang­reiche Bände zu lesen oder Stamm- und Tagebücher an,«legen. Deshalb erscheint di, Herausgabe eines 3. Bändchen» derLebens­freude", genanntUnser Leben", Sprüche und Gedichte, gesawmrlt von P. I. Tanger, »in dankeSwerteS Unternehmen, da sie einer uu- auSgefprnchrnen Forderung vieler Tausenden entspricht.

Vorrätig in der G . W Zaiser'schen Buchhandlu ng._

Witteruagsvorhersage. Donnerstag den 3. Juni.

Bewölkt, Gewitterregen. Abkühlung.

Hiezu das Plauderstübchen Nr. 22

Druck «nd »erlag der G. W. Zaiser'fch» Buchdruckrret (G»U Zaifer) Ragow.Für die Redaktion verantwortltch: ». Gaur

MartinsmooS.

Der Unterzeichnete verkauft sein Anwesen,

WM" Wohnhaus samt Scheuer,

sowie 8 -i- S Morgen

Aecker und Wiese«

am preltag cken ». Zuni, mittag,, uvr

ans hiesigem Rathaus.

Ge»I». t-ißs. Ilrlrarelt.

Nagold.

Reine

BadeanstaltSM

ist wieder täglich eröffnet. Mache besonder» ans meine

ficliteoil»ieI-AZij>er

aufmerksam, gegen

Herzleide», Gicht, Rheumatismus,

Lähmungen und Nrrveuleidea,

besten» zu empfehlen bei billigen Preisen.

Summ 2 . Schill.

_ Ntagold.

I».

ui»«I

sowie garamtiert reines ist wieder eiugetroffru uud empfehle solches bestens.

_Gottlieb Lehre. Mehlhaudluug.

Eisenbahn-Pakeladressen

I 2 Stück für 1 Pfg. sind zu haben bei

! 6?. ^