«»scheint täglich,
«it AnSnahme der Tonn- mrd Festtage.
Preis vierteljährlich tzter 1.10 mit rräg«- l-hn ILV^.imBezirtr. and 10 ill»-Ber!ehr l.Sö im übrige» Württemberg 1LS>ae, SlonatSaboanement» nach BsrhälLrM.
1 «s- M Wizk-SlsII fir im SKMü-SOK ZPli.
Akavrrsprechev Ar. SV.
SS. Jahrgang.
I«rnfpr«cher Ar. LS.
«nzetgen-Vebühr s. ». ispalt. Zeile a«S gewöhnl. «christ »der deren Raum bei Imal.
Einrückung 10 A. bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Mit dem PlanderMbche». Illustr. Sonntagtzdlatt und
Gchwäb.
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Donnerstag dm W. April
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AmMcheS.
Gekattutmachttug
-e- MkmstkNtms »es Jvsers detr. de» Verkehr mit Sraslsahrzeazm.
AIS Sschverständiger für Begutachtung von Kraft- »ggeu «üd für Prüfung der Führer veu Kraftwagen ist gemäß § 4 uud 14 der Lrrfügnug der Ministerien de- Inner« und der Finanzen betr. den Verkehr »it Kraftfahrzeugen, vom 13. IM 1906 (Reg.-Bl. Sette 221) in wider- stvfltcher Wrisr weiterhin (oergl. die BerauRtwachMg vom SV. Jan. 1908, Staatsarizeiger Nr. 18, Md Amtsblatt de» Ministeriums des Inner« S. 20) der Oberiugenteur Dürr Sei der Firma „Luftschiffbau Zeppelin G. m. b. H." in FriedrichShasen anerkauut worden.
Bezüglich der Gebühren des Sachverständigen gelten die Bestitnmnrlgen der Bekanntmachung vorn2S. Aug. 1906 (Staatsanz. Nr. 202 uad Amtsbl. des Ministerium des Jnuera S. 253).
Stuttgart, deu 10. Aprll 1909.
__ Pischek. _
Infolge der vom 16 Mär» bis 3. April d I. in Eßlingen abgehaltene» Prüfung find u a. nachstehende Zöglinge in dir Prä- parandenanstalten ausgenommen worden: Bauer, Albert, von Bon- borf, Borkhardt, Paul, von MtnderSbach, Frauer, Eugen, von Wildderg, Großhans, David, von Saugenwald, JooS, Christian, von Pfalzgrafenweile.', Kalmbach, Friedrich, von Alter,steig-Dorf, Maier, Eugen, von Nagold, Mo na uni, Eugen, von Nagold, Mörgenthaler. Reinhold, vo» Walddorf, Wolf, Karl, von Büchelberg Sde Snadental ON. Oehringen, Rothfuß, Albrecht, von «chönmünz O«. Freudenstadt.
Bon dem Bischof vo» Rottenburg ist die Pfarrei Sündringrn, Dekanats Horb, dem dortigen Pfarroerweser PHUipp Herz verliehen worden.
UolMche AeSerficht.
Die fraszöfische Marineverwaltuieg hat iu
Cherbourg etue sunkentelegraphssche Station errichtet, durch die etue stäudige telegraphisch: Berbiudaug zwischen dem Nord- uud dem Mittelmrergeschwader ermöglicht wird. Die Versuche habe» etu gutes Ergebnis gehabt. — Irr Paris deraustalteten 150 jaugtürkische Studeureu öffeutltche Kuud- geöuugeu gegen deu Sultan. Die Polizei trieb die Demonstranten, die fortwährend „Nieder Mit drm ^ultav!" schrien, anSrmander.
Der Kaiser vs« N«ft!a«d fcheukte dtr Gesellschaft Nutzlose Sourauje, einer Bereinigung, der verschiedene Po- lttiker uud Parlamentarier der extremen Rechten angehöre«, ans Anlaß des Osterfestes 100000 Rubel. Das bedeutet ein nicht uubederrtlicheS Symptom.
Rach Meldungen a»- Perfie» wird die Lage i« LLbris mit jedem Tsg kritischer. Die BrotvorräLe der
Matcolm Sinclair.
Historische Erzählung vor.
A. K. Arachvogec.
(Fortsetzung.) (Nachdr. verb.)
VI.
Wäre Dolgoruky nicht zu sehr Sklave seiner eigenen hochfliegendeu Famtlieupläue uud Reuschikoffs Widersacher gewesru, so hätte ihm die Wendung, welche die Dinge tu Stockholm nahmen, sehr verdächtig werde« müssen. Aber Pinea Vorstellungen zufolge uah« mau tu St. Petersburg die schwedischen Borgänge ziemlich leicht hin, zumal mau sich durch ein Bündnis mit Oesterreich möglichst fichergeßrllt hatte, also im Notfall gegen de» Norden stets freie Hand behielt. ES mochte deu Schweden ferner auch wenig behagen, daß Kurland, nachdem Prinzeß Avua Witwe ge- worden, vMwehr an Rußland gefallen war, aber König Friedrich wurde durch des Herzogs von Holstein Tod bald darauf seines oktroyierten Nachfolgers entledigt und Schweden wenigstens von dem gewissen Geschick verschont, durch Erbfolge dem Zarenreiche etnverleibt zu werden.
Der Prozeß Ribblug endete, wie zu erwarten stand, mit Verurteilung des KauzlerS zu ewiger Freiheitsstrafe Md BermögeuSkonfiSkatiou. DaS war das eiuzige Opfer, dem die sieghaften Patrioten glaubte» durch eine gewisse Milde, und daß man es iw übrigen bei der bloßen Furcht and geringeren Strafen bewenden ließ, dis eigene gerechte Sache zu stärken. Nachdem also der erste Stmm vorüber »ar, viele der geheimen Fremde RibbiugS, unter ihnen Björueberg, begnadigt worden md zurückgekehrt wäre», weudeteu eiuzelue von ihueu seiner Tochter ihre heimliche Teilnahme zn, und Björneöerg selbst bot ihr in seinem
... . . - ! - ' -
Stadt werde« noch etwa bis morgen reichen. Satter Kahn weigert sich, von seine« Borräteu der hungernd tu Bevölkerung abzugrbeu. Die Bäckereien find geschloffen. Die Berhaud- luugeu der friedlichen Parteien mit Alin ed Dauleh find ohne Resultat verlaufen. Die Naiisualisteu gestatte« deu Ausländern nicht, TLbriS zu verlassen. Die Konsularpost, welche die einzige Verbindung mit Rußland bildet, liegt mabgefandt da, weil es an Postpferdcn fehlt.
Die SS»ber««g de- deutschsüdweftafrikani- fche« Schutzgebiets wird nach der „Dtsch.-Südw.-Ztq.* eifrig weiter betrieben. Sowohl durch Patrouillen der Schrtztruppe, als auch durch dis Laudespoltzsi. Bei deu dauernd starken Regessällen ist es außerordentlich schwer, d'e Spur der Hottentotten, die sich hauptsächlich iu das Saudfeld geflüchtet haben, zu verfolgen. Trotzdem gelang eS der Patrouille Kaufmann, 24 Herero gefangen zu nehmen.
Bülow über das «s«e Pros«««« der Firrarrzrefor«.
Bertt«, 20. April. Der Reichskanzler Fürst Bülow empfing heute abend 6 Uhr dir vürtt. Abordnung und ebenso die Abordnungen anderer SLaatm, die auf Grund von BolkSksudgebnugeu die Bitte auf schleunige Durchführung der Reichsfiuavzreform vortrvgen. Nus die verschiedenen Ansprachen erwiderte FüE Bülow u. a.. die Finanzrefor» müsse noch iu dieser T-rgvsg erledigt werden. Gas-, Elektrizität?- und Jnseratevstmer seien fallen gelassen. Ersatz müsse aber dafür geschaffen werden. In Bezug auf die Brauutweiubesteuernvg hätte das Monopol die Steuer a a schoueudstm aufgebracht. Statt der Nachlatzsteuer wurde die Erbausallsteuer augeköudkgt. Au der Tabaksteuer wird sestgehalteu. Der Empfang fand um 6 Uhr i« Kougreßsaal des RettzSkauzlerpalaiS stZtt. M- ordurmgeu woreu anwesend auS Bayern, Sachse«, Bade«, Württemberg, Thüringen, sowie des Buudes der Laudwirte. Au dem Empfang nahmen teil die Staatssekretäre und StaatSmknister v. Bethmaun-Hollweg und Sydow, sowie die Bevollmächtigten zum Bmdesrat der durch die Deputation vertretenen Staaten.
Deutscher Reichstag.
«er«», 20. April.
Erste Sitzung nach der Osterpause.
Der städtische Oktroi.
Auf der Tagesordnung stehen 65 Berichte der Petitions- kommisfiou. Wie üblich werden die Berichte, zu denen Wortmeldingeu und Anträge nicht vorliegeu, etwa 30, au erster Stelle zur Berhavdluug gestellt uud nach deu Anträge« der Kommisfioa erledigt. Dam wird die Eingabe des Rates md der Stadtverordneten zu Dresden beraten,
die eine Verlängerung der im Zslltarisgesrtz für dir Beseitigung der städtischen Verbrauchssteuern auf Mehl, Meisch usw. aus deu 1. Jarma 1910 festgesetzten Frist um 8 Jahre, M zum 1. Januar 1918 u«, bitte». Diese? Eingabe habe» sich zahlreiche bayerische, württewbergisLe, Hurmgischr, badische, elsaß-lothrtugische und andere Gememdeverwalmugm augeschlsssen. Die PetitiooSkosmisstou beantragt Uebergaug
^ EMM^Soz.) spricht für de» Antrag der PAtlouk- komWisfion. Die Städ'e hätte» Zeit genug gehabt, sich aus die Abschaffung dieser Abgabe eiuznichtru. Biele Maß- lothringische Städte haben bereits für deu nötigen Ersatz gesorgt.
Wälze! (ul.): Der Not gehorchesd nicht dem eigene» Triebe trete ich für ? ne Verlängerung der städe. Oktrois ein. Viele bayerischen Städte würden iu große »erlegenheit kommen. Zu« mindesten sollte der Termin bis zum Jahre 1914 hinauSgeschobe« werde». Der Redner beantragt dies.
Dr. Pfeiffer (Ztr.) stimmt aus OpportuvitäLSgrüuden dem Antra«- Wölz zu. In Bayern würden nicht die horrenden Oktroifätze erhoben wie iu Preuße«.
Dr. Wagner (kauf.): Wir find grundsätzlich gege« Binnenzölle, find aber mit Rücksicht ans die fiuauzielle« Schwierigkeiten der Städte bereit, die Frist bi« Ende 1914 zn gewähre». Die rückläufige wirtschaftliche Konjunktur, die votweudigru Beamteuausbesserungeu usw., sprechen für die Verlängerung der Frist. Ein Teil meiner Fremde lehnt sie allerdings ans grundsätzlichen ErwSgMgen ab.
Mavz (frs. BP.) ist ebenso wie die Lorredver grnud- Mich gegen dev OUroi, stimmt aber e«S Rücksicht für die Verlegenheit der bayerischen Städte für deu BermittelnugS- autrag Wölzel. Die Gemeinden haben in dev letzten Jahre« außrrordeutlich schwere Lasten auf sich genommen; »a« sollte ihum daher in dieser Hinsicht entgegenkommen.
Bassermauu (ul.) ersucht u« Annahme des Som- »isfiorrSantrageS. Die Gemeinden haben damals bei de« Zustandekommen des Zolltartfgesetzes Kompensationen erhalten. Der Zolltarif ist eiu festgefügtes SrmzeL, au dem nicht gerüttelt werden darf.
Bayerischer Ministerialrat Strößenreuther: Die bayerische Regierung hat im Interesse der bayerischen Se. metudeu seinerzeit gegen die fragliche Bestimmung t« Zolltarifgesetz Bedenke» geäußert. Ich bitte aber driugsud, de« Wünschen der Petenten ms Verlängerung des Oktrois Rechnung zu tragen. Die Schulden der bayerischen Gemeinde, haben sich iu dru letzten Jahren ganz sußrrordeutlich vermehrt. Sie würden tu große Verlegenheit kommen.
Sächsischer BnudeSratSbevollmächtigter Fischer spricht iu gleichem Sinne für die sächsischen Gemeinden.
Dr. Heiuze (ul.): In Sachsen steht eine neue Som- muualsteaerordnung bevor. Solange sollte mau den Oktroi
Hause M de« LadugärdS-Laudet Gastfreundschaft an. Ihr einziges Gefühl fortan war Rache, und sie nützte sofort alle Hilfsmittel, die ihre eigene Partei wie DolgoenkyS Adja- taut ihr bieten mochte; auch war fie klug ceuug gewesen, das Elternhaus nicht eher zu verlassen, als bis fie durch das disponible Vermögen des Vaters ihre Zukunft gesichert wußte. In Stockholm zeigte fie sich nicht «ehr öffentlich, lebte «eist auf deu Güter« ihrer Freunde, bewahrte aber das lebhafteste Interesse für alle politischen Vorgänge. —
Malcolm glänzte jetzt als Held feiner Partei. Sein Stuflaß auf Dolgoruky sowohl wie auf de» König, der ihm unbegrenzt vertraute, hob sein Ansehen außerordentlich, allseitige Hochachtung uud Liebe war der Lohn für die Bescheidenheit, mit welcher er allen weiteren Vorteile« entsagte, auf dir er hätte Ansprüche machen können. Wahrscheinlich würde sich Ende des Jahres 1726 Malcolms Md AlfredaS Verbindung, die heiße Hoffnung der Liebendes, erfüllt habe», hätte die leidige Politik nicht eiu eisernes Veto eingelegt.
Katharina hatte unter Reuschtkoffs Beirat bisher ganz nach dem Plane PeterS, ihres dahiugeschiedeneu Satten, regiert. Weder der Zarewitsch Peter noch die Prinzessinnen konnten sich eines nennenswerten Einflusses rühmen. Schwedens Pläne uud DolgorukyS Hoffnungen blieben bisher also nur fromme Wünsche. Aber bereits zeigten sich infolge des üppigen Lebens bei der Kaiserin häufigere Anfälle einer besorgniserregenden Krankheit, die ihrem Leben keine sehr lauge Dauer zu versprechen schien und natürlich den Ehrgeiz der Parteien am Kaiserhofe und die Aussicht Schwedens, iu der kommenden Lervirruug sich ganz von russischem Drucke zu befreien, mehr denn je belebte.
Katharina mochte wohl selbst eiufeheu. wie gefährdet nach ihrem Tode ihr Günstling Reuschikoff sei uud der ge- wattige» Satten unausgeführte Ideen in nichts zerrinnen
würden. Wie fie mm im Frühjahre 1727 ihr Ende vor Augen sah. bestimmte fie Peter Alexri zwar zu ihrem Nachfolger. aber setzte Reuschikoff, da Peter Alexri erst 15 Jahre zählte, zu seine» Bormnude und Regenten mit de« absolutesten Befugnissen eiu, so daß, als fie i« Rai starb, die Zügel der Regterong bereits so ficher in dessen Hand ruhten, daß jeder Widerstand erfolglos, MeuschikoffS Macht nuan- tastbar zu sein schien, llm aber seiner Familie für alle Zetten die Herrschaft zu sichern, hatte der schlaue Fürst in das Testament Katharinas eine Klausel zu bringen gewußt, nach welcher der junge Zar seine älteste Tochter, sein Soh« aber Prinzeß Natalie Labuschin heiraten sollte. Dies war'« jedoch, was alle anderen Parteien iu Rnßland gegen Reuschi- koff ansbrachte. Dolgoruky, iu seine« LirblingSträume» bedroht, legte seiueu Gesaudtschastspvsten nieder, um tu St. Petersburg selbst gegen deu Allmächtigen zu intrigieren. Dieser ueum Eventualität gegenüber nud um die Partei- leideuschast in Rußland skr Schwedens Freiheit zu nützen, war e- nötig, einen geschickten Beobachter hiuzufendev, -er, ohne offiziell beglaubigt zn sein, um so besser iu alle Verhältnisse etudriugeu konnte; einen Raun, dessen ganzer Auftreten uud äußere Talente imponierten. Wer vereinigte alle diese Eigenschaften besser iu stch als Malcolm Sinclair, der zugleich DolgorukyS Günstling war? De« Dienste des Lander mußte das schon so «ah gehoffte Glück der Liebenden weichen, Malcolm sich von Alfreds trennen. Sobald Menschikoff gestützt, das Bündnis RaßlaodS mit Oesterreich gelöst, die Altrusseu herrsche»- gevorde«, sollte Sinclair zurrSckkehrev n»d mit Alfreds et« dMiudeS Glück i» Friede» genießen. _(Fortsetzung folgt.)
Rrft-nati««. — „La» ältliche Fräulein o»a PutznNefea ist in der letzten Zeit gar nicht »ehr s» anfsällig »«kleidet.- — „Ja, di, rüstet endgültig ad.'