»efchMt täglich, «tt NnSnahmr da Vom»« «»d Festtag«.
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Mr- lÄ Liznge-SI«» flr de» NdmmIr-SkM Niipld.
Akernfpvech«» N» LS.
88. Jahrgang.
I-rn sprecher Hkr. SV.
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Mtt dem Plauderstübchen, Jllustr. Oon»tagIblatt und
Schwäb. 8andn,irt.
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Die nächste Ausgabe des Blattes erfolgt am Samstag nachmittag.
Amtliches.
«u bl- K. Ort»fch«tt«fP-tt,-ate.
Dir 7. Auflage der Ausetsang zur Erteilung deS DrrvvNterrichtS tu der BolkSschule (Abs. 3. S. 49) wird den K OrtSschulivsprktomt» in dm nächsten Tagen auf Rechnung der SchulfoudS durch die Zatser'sche Buch- haadlavg iu Nagold tu der Zahl der erforderlichen Exemplare zugrheu.
Alteukeig-Dorf, de» 5. April 1909.
K. ev. Bezirls-Schuliuspeltorat:
Schott.
Unter dem Arerrz.
N'cht lachend m Mundes werden die größten Latm vollbracht; oft zitiert die Hand, wenn sie ihr Bestes tut; dunkel und schmerzreich find im Leben der Eiazelnru wie der Völker die Geburtsstundeu einer neue« Z-it.
Als JesuS am Kreuz blutete, da wu de im vollste-: Sinn des Worts eine neue Zeit geboren, darum war auch sein Leiden so groß. WaS ist daS Neue, daS sich aus Golgatha offenbarte? Dort lernte die W lt Gehorsam und Sanftmut, Liebe und Opferston kennen, überhaupt eine sittliche Vollkommenheit, wie sie kein Mensch erreicht oder auch nar auSgedacht hat. Seit der Gekreuzigte duldend und sterb ud der größte Held der Weltgeschichte gewordm ist, hat die Reuschheit tatsächlich eiu höher Ziel sich gesteckt, ein «eueS Vorbild gewonoeu. Wie armseltg erscheint neben dem sterbenden Löwen auS JadaS Stamm das Nebermmschen- wm nuferer Tage, das tu blindem W chn verwirft, WaS der Sanftmütige und von Herzen Demütige «vS gelehrt hat.
Wenn wir unter dem Kreuz nichts änderest Laden als eine vorbildliche Geduld und LeideuSsreudigkelt, verklärt durch heilige Liede und unbeugsamen WahrhettSstun, eS sollte schon daS anfS tiefste uns b ugeu und himmelhoch ouS erhebt«. Der Glaube sacht aber ans Golgatha mehr; der Doraeugkkrönte wird ihm zum Lamm Gottes, des mit avS leidet und für uns leidet. „Der Uedel größ es ist die Schuld*, und bis heute ist niemand ans eine gewissere und beruhigendere Weise dieses U-bel loS geworden als gläubige Christen, welche ihr Herz mit dem Tröste stillen, daß der „Menschensshu* sein Leben gab zu einer Erlösung für viele.
Wer das glaubt, schlägt unter dem Kreuz au die Brust im Schrecken über das Geheimnis der Sünde, die dem Heiligen keinen Raum ließ ans Erde«. Unter d:m Kreuz scheiden sich deshalb noch immer die Geister. Hat jemand dort etwas vom Frieden geschmeckt, der höher ist als alle Vernunft, der wird umwinden von der breiten Heerstraße and auf stillere« Wegen daS Glück des L:beuS suchen, dar mit Christo verborgen ist in Gott. ES wird vielleicht einsamer um ihn werden, eS reut ihn nicht, ihm kam Leben ans dM Tod.
A'oMstche Meberstcht.
Die Artilleriep rüfuugskoMMisfio» in Berlin beging am Sonnabend ihre Jahrhundertfeier. S«S diesem Anlaß wurde folgende KabtuettSorder bekanntgegebeu: „Ich entbiete der ArtillerieprüfaugSkommisstou zu ihrem Jubeltag «einen Glückwunsch und nehme gern Beraulassaug. ihr für die ausgezeichneten Dienste, die sie während ihres eiohno- dreijährigen Bestehens mir, meinen erhabenen Vorgängern aus dem Thron und dem Vaterland geleistet hat, meinen königlichen Dank auSzusprecheu. Ich freue mich, heute vor meinem Heer bezeugen zu könne», daß die ArtillerteprtsuugS- kommisstou ihren hohen verautwortuvgSreiche« Aufgaben stets 1a vorbildlicher Weise gerecht geworden ist, und gebe dem zuversichtliche« Vertrauen Ausdruck, daß sie bis in die fernste Z-Knast sortfahre« wird, in gleicher Freude und Hingebung dem König and dem Vaterland ihre Dienste za weihen.* Ans Anlaß der Feier find Wetter zahlreiche Auszeichnungen verliehen worden.
Zur Balkaukrifi- wird gemeldet, daß der sravzöfi- sche Minister Pichen auf die Anfrage des österreichisch- ungarischen Geschäftsträgers iu Paris, ob Frankreich der Aushebung des Artikels 25 de- Berliner Vertrage- »«stimme, iu günstigem Sinn geantwortet habe.'r— Aus Pepolje im Sandschak Novtbazar werden Angriffe vo» Albanesen aus Serben berichtet. Eine Muster soll mit ihre» Mi Söhuru amgebracht worden fein. Die Serben bitte« die Regternng a« Schatz »ad stellen die Lage als ernst dar.
Donnerstag dm 8. April
Auch russisch-offiziös wird jetzt der L-,-«b- -ut,-,e»,-trete«, daß die Schwenkung der russischen Politik iu der Balkanfrage durch rin UUtmatum Deutschlands erzwungen worden sei. Die halbamtliche „Rosfija* gibt Erklärungen ab, die sich mtt den bekannten AvSsüh- rangen der „Nsrdd. Allgem. Ztg.* vollständig decken und spricht die Ueberzeuguug aus, daß nunmehr alle Verdächtigungen gegen Deutschland schwinden werden. Eie kennt offenbar die Hartnäckigkeit englischer und französischer Preß- Hetzer nicht, die ja auch die Erklärungen der „Nordd.Allg. Ztg.* einfach auzweifelten, um ihre Verdächtigungen ansrecht erhallen zn können.
Mout-uegr» fügt sich. Königin Elena von Italien ist edre montenegrinische Piivzrsstv; daS Land der „schwarzen Berge* darf sich also der besonderen Gunst vud Fürsorge Italiens erfreuen. Italien war eS denn auch, das eine Verständigung in die Wege leitete. Nnn hat die montenegrinische Regierung erklären lassen, daß sie sich ganz den Wünschen und Entscheidungen drr Rächte aupaffe. Damit ist auch der Teil der Valkaufrage, der Montenegro augebt, abgetan.
I» E«sla«d blickt »an nicht nur auf die deutsche Hochseeflotte mtt Mißgunst, auch die Lustkreuzer flotte Deutschlands erfüllt den Sohn AlbiouS — uLmeuMch- nach der letzten großar igru Zeppelin-Fahrt — mtt Neid. Aus diesem Boden erwuchsen im englischen Unterhaus mehrere Austagen über die Entwicklung der lenkbaren Lastschiffahrt auf dem Festland. Krieg-minister Haldaue erklärte, soweit er unter- richtet sei, beabsichtige Frankreich fünf Schntzhalleu für lenkbare Luftschiffe zu bauen; iu Deutschland sollen sechs Luftschiffe gebaut sein und sechs weitere gebaut werden. Der KriegSmivtster fügte diesen Mitteilungen hinzu, daß die englische Regierung de» Lau einer zweiten Schntzhalle in Aldershst außer drr bereits vorhandene» »wäge.
Ruch Meid««--» a«S Deutsch-Uüdwestafrika Hab die Bezirk-Versammlung in Windhuk die Beteiligung au der gessmten Selbstverwaltung abgrlehut, da ihre Wünsche wegen der EiurtStnvg eines LandeSratS unberücksichtigt geblieben und die Rechte für den Seweinderat «ud den BezirkSrat infolge ihrer Beschueiduug bei schweren Lasten und Pflichten wertlos geworden seien.
Zu d«r Weigerung d-S GnUauS v»u Marokko, de« Artikel der Aig-cirasakte auzverkeuuru, der von drr Erwerbung von Grundbesitz durch Fremde handelt, meldet der „Mattu*, Muloy Hvfid habe erklärt, er werde keinerlei Schwierigkeiten machen, den Artikel avznwrudeu, sobald »an die Artikel, welche die Unabhängigkeit und Integrität Marokkos gewährleisten, genau best achten werde. Mulay Hafld habe damit auf die vorläufige Ausrechterhaltung der französischen Besatzungen iu Casablarca und Udschda augespielt. — Mulay Hofid ernannte eine Kommission, die «U der Prüfung und Tilgung der von de« Vorgängern des Sultans gemachten Echutdeu betraut wurde. Ferner setzte der Sultan eine Behörde ei», der die öffentlichen Arbeiten, die Industrie vvd der Handel unterstehen sollen.
Japan »ud di- Türket. Zwischen Japan sud der Türket ist ein Abkommen getroffen worden, wonach Japan iu Äoustautinopel eine Botschaft rmd in verschiedenen türkischen Städten Konsulate errichten wird.
Beschränkter Wert der „Dreadnought-."
Bor dem Institut der Flotteuarchitetten erklärte Lord Brassey, es sei für England notwendig, sich eiu Urbergevicht t« Dreadnoughts zu sicher«, aber wü der Steigerung der Dimensionen der Schiffe sei keineswegs die Uuverlrtz- barkeit gesichert. ES sei uvmöglich, die ganze Seite drr Schiffe oberhalb der Wasserlinie mit undurchdriugbarem Panzer anszuststteu. In de« russisch-japanischen Kriege habe die Seemtue eine große Rolle gespielt. Wenn man eine Flotte für die Lertridiguvg des englische« Weltreiches schaffe« wolle, müsse «an eine« gewissen Prozentsatz voa Schiffen geringerer Größe baue». Evglaud besitze eine mächrtge Flotte von ällereu Schiffen. Die Dreadnoughts wären hauptsächlich für die hohe See bestimmt, zum Kampfe außerhalb deS Bereiches des Torpedo- und der schwimmenden Eeemiueu. In den flachen Gewässern, wir beispielsweise t« südlichen Teile der Nordsee, würde die Schiffahrt für DreaduoughtS, veuu alle Leuchtschiffe and Landmarkm entfernt seien, eine außerordentlich gefährliche sein. I« der Nacht und bet trübem Wetter werde sich der Torpedo als eiu gefährlicher Feind der DreadaoughtS erweis». Gegen einen unsichtbaren Feind sei dar Geschütz eine wertlose Waffe. Ueber Kreuzer zu spreche», sei unnötig. Diese EchiffSktaffe sei ans den letzt» Lauprogram«« verschwunden. Die groß» gedeckt» Kreuzer wären vielleicht die wenigst branchbareu Schiffe der englische» Flotte rmd ste hätte» «rßerde« dm Nachteil, sehr kostspielig za fei».
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* Lnteiu- uad «-ulschul-. Am Dienstag fand» die mündlich» FrühjahrSprüsaugen statt. ES bereitete große Befriedigung denselbm anzuwohnw, da mm» nur rasche und treffende Antwort» aus dm verschieden» Fächen» von d» Schülern hör» konnte. Die Turnprüfuvg legte Zeugnis ab von der wohltätig» Wirkung deS Turnens auf d» jugendlich» Körper und zeigte, welche Freude die Knaben haben an gesunder Bewegung. Die Schloßfeier am Mittwoch war bei einer markig» Ansprache deS Herr» Obe, Präzeptor Haller, Deklamation» und gemeinsame» Gesängen der Schüler rmd PreiSvertetluug sehr ansprechend.
— Zn bemerke» ist, daß der gute Stand drr Schule bei der bestehenden Neuordnung iu einem Erlaß der K. Ministeriell- Abteilung für die höher» Schul» infolge der letzt» Visitation volle Anerkennung gefunden hat.
Gründonnerstag. Der Gründonnerstag ist der Sedächtvistag der Einsetzung de» hl. Abendmahls. Die alle Kirche «ahm an diesem Tage, dessen Feier aus de« Ende deS 7. Jahrhunderts datiert die Gefallenen und Büßenden wieder ans. Im Volke haben sich am Gründonnerstag allerhand SM» und Gebräuche erhellt». Ra» schmückt die Wohnungen mtt de« ersten Grün aus Feld und Flur, ißt Grüne» und ergeht sich tm Grün». 3» manch« Gegend» wird der Grü»douuerStag mit Vorliebe znm Sä» und Pflanz« benutzt, da er überhaupt als der höchste «lückstag im Jahr gilt. Auch der Aberglaube spielt au ihm eine große Rolle. Verschiedene Kräuter, die mau au diese« Tage sammelt, sollen besondere Heilkraft besitz». Ebenso soll da» Wasser, welche» ma» in der Nacht zu« Gründonnerstag schöpft, ähnliche Wunderdinge verricht», wie das Osterwaffer.
St« Msch«-««. Daß die Aufgabe, ein abwechsel-
sngSreicheS und schmackhaftes Menu alleür au- Seestfchge- richten herznstellev, nicht müLSlich iß, beweist folgende Spkisefolge, die im vorig» Jahr d» Teilnehmern der parlamentarischen Rarinr-JusormationSreise tm GeestemSuder Ftscherethafenrestauravt von dessen iu der Fischzubereiluug berühmtes Inhaber, Herrn Hollmayer, vorgesrtzt wurde, als ste die Anlagen für dm Hochseestschereiverkehr in Geestemünde und Bremerhasen besichtigten. DaS aus billige», zur BolkSnahrvng geeignete» Seefisch» hergestellte Eff» umfaßte folgmde warme Gänge: Ftschkraftbrühe iu Taffen— Geestemünder Salzdorsch mtt Seusbutter (unter Island a» Lord lebeudfrisch gesalzen) — Rotbarsch mtt SeemavStuvke
— Karbonade von Lwgfisch, Scholleufilet «tt Remoulade und Kartoffelsalat, Fischpuddivg — Isländer Kabeljau, gespickt, Katfisch mtt verschiede«» Gemüse». A»S da reiche» Auswahl kalter Schöffeln, die d» Herr» Abgeordnete« vorgesetzt wurden, find zu erwähn«: Kabeljau- znugm tu Aspke, Noll» von Rotzuug» in Aspic, eingemachte Scholl», Salat von Lascheukrebs». FlletS vo» geräuchertem Hertug in Oel usw. Rauche Hausfrau wirb Sberascht sein von dieser groß» Auswahl von Gericht», die man au» dem billig» Seefisch mach» kann.
-l- Alteusteig. 7. April. Die praktisch» Arbeit« der iu diesem Frühjahr geprüft» hiesige» Lehrlinge sind gegenwärtig im Nebenzimmer der Wirtschaft zum „Lad* ansgestellt. Mtt geringer Ausnahme sind die Arbeit» als gute, mehrere als sehr gute Leistungen zu bezeichne» nutz geben Zeugnis von de« Fleiß der Lehrlinge wie vo« der Tüchtigkeit der Reist». Morgen «Mag werden die LS Lehrlinge, welche sich der Prüfung unterzogen, vom hiesige» Geverbeverei» »tt einem Vesper regaliert und ihnen die Zeugnisse au-gefolgt. Die Ausstellung ist wirklich sehenswert und wird auch fleißig besucht.
r. Nott-uturg, 7. April. Ueb« den Konkurs Schnell hört ma«, daß das Defizit jetzt schon 130000 übersteig, doch soll die Familie zur Rückgewähruug größerer Barmittel gezwungen werden. Die Fälschungen, die d» ungetreue Kasster sich zn schulden komm» ließ, find so plump, daß e» schwer verständlich ist, wie lokalkuudige AvffichtS- ratSmitglieder Schuldscheine Sb« größere Beträge vo» wenig vermögltchen Leut» als echt Hinnahme». Der Stadt- vorstaud soll sehr in Mitleidenschaft gezogm und »krankt sei».
Ztvette D1«ufipriif«ug der Bolksschullehrer.
Diejattg» SchnlamtSlaudtdat». die zu der t« Juni d. I. stattfindend» zweiten Dlenstprüsnn, zngelaff» werd« wolle», Hab» ihre Gesuche »nt» Beachtung der i» der MinisterialverfSgung vom 8. Juli 1897 enthalt»» Vorschrift» bi» znm 1. «ai einzureichm.
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