die Besteuerung der Warenhäuser und der Kousumvereiue zur wetteren Behandlung zugrgangeu.

r. Stuttgart, 27. März. Me der Schwäbische Merkur hört, schwebe» gegenwärtig Uuterhaudluugeu,wischen der Reichspofivrrwaltuug und der württembergischm Post. Verwaltung über eine Abänderung des am 1. April 1902 tu Kraft getretenen BrtefmarkeuvrrtragS. Rau spricht von einer Kündigung des Vertrags durch die Netchspostverwal- Irma, so daß eine Neuregelung uotweudig wäre.

r. Stuttgart, 26. März. Der Entwurf eines Gesetze» betr. Abäuderuug des Gesetze» vom 8. August 1903 über die Besteuerungsrechte der Gemeinde« und AmtSkörperschafteu ermSchttgt die Gemeinden zur Forterhebuug einer Abgabe von Fleisch noch bis 31. März 1910.

Stuttgart, 26. März. Eine Verfügung des Justiz. Ministeriums weist die ihm untergeordneten Behörden au, bei Besorgung örtlicher Geschäfte der Staatsverwaltuug, die ohne sachliche Nachteile oder Belästig»»« der »rteiltgteu und ohne Jsansprochuahme der Gemeindebehörde» erledigt werden könne», sich anderweitiger Einrichtungen, vor allem der Post, zu bedienen. Besonder» bei Zustellungen oder bei Einzug von Gertchtskosteu soll statt der Lermittluug der OrtSbehörden die Post benützt werden. Werden die Gemeindebehörden in Anspruch genommen, so soll darauf Bedacht genommen werden, daß die Geschäfte von de» Ge» meiudebeamten ohne besonderen Aufwand von Zeit oder Arbeit erledigt werden können.

r Stuttgart, 28. März. Dem Reichstag ist eine von 462 wnrttembergischeu Breuuern unterschriebene Petition zugesandt worden, in der um Einführung de» Brannt­weinmonopol» mit Soudersorderuugen der süddeutschen Brenner gebeten wird. Dir Unterzeichner vertreten etwa 90 */° des in Württemberg hergestellte» Branntwein». Die Sammlung der Unterschriften ist noch nicht abgeschlossen, es werden vielmehr noch zahlreiche Kleiubreuner sich der Pe­tition ««schließen. Bon badiichm Brennern wurde kürzlich ' eine gleiäe Petition mit einer sehr großen Anzahl von Unter­schritte« dem Reichstag überreicht.

i. Tübingen, 26. März. Eine zeitgemäße Annonce finden wir in der Tübinger Chronik, da sacht einer Reise- begleituug, Herrn oder Dame, Frühaufsteher, akademisch gebildet, gesund, auf den serbisch-österreich-ungarischm Kriegs­schauplatz. Der Mann scheint sogar etwas »u früh ausgr- standm zu sein. Auch der Nachsatz, der Offerten au den »Stammtisch der Bliuddarmlosm" i« Restaurant HanSkarlr erbittet, ist höchst modern. Um einen Witz handelt eS sich nicht Sei de» Inserat.

r. Hardt OA. Oberndorf, 26. März. Ein hiesiger Börger mußte dieser Tage eine großträchtige Kuh not. schlachten lasse». Der Metzger fand zu seinem und des Besitzers Erstaunen vier wohleutwickelte Kälber im Körper vor. Hier zeigt sich wieder, Laß allzuviel ungesund ist.

r Zuffeuhaufru, 27. März. Ein hiesiges junges Rädchen nahm Gift und liegt bedenklich darnieder, lieber dir Veranlassung zu der bedauerlichen Tat ist noch nichts bekannt.

r. Göppinge«, 26. März. Mit abgeschoffeuer Hand wurde an der Straße nach Jebenhsusm ein italienischer Arbeiter assgesunden, der sich im Rausch mit einer Pistole das Leben nehmen wollte. Die Pistole explodierte und zerriß ihm die Hand, die ihm bis au den Stnmps im Be- zirkrankenhauS abgevommen werden mußte.

Göppinge«, 26. März Infolge ehrengerichtlichen Berfahreus ist der bisher bei dem Amtsgericht Göppingen und gleichzeitig bei dem Landgericht Ul» zugelafsene Rechts­anwalt Balestin Hetze! in Göppingen aus der Rechts­anwaltschaft aukgeschikdeu.

r. Ul«, 27. März. Der Bezirksrat hat den Termin für den 2. Wahlgang zur LandtagZersatzwahl endgültig aus den 3. April festgesetzt.

r Ul«, 27. März. Nachdem i» Deutschland bereits i» verschiedene« Städte» die Möglichkeit geschaffen wurde, offene Buchsorderuuge» z« Geld zu machen, soll jetzt auch hier i» Ulm eine ähnliche Einrichtung getroffen werde». Am letzten Donnerstag ist i« Sitzungssaal! der Gewerbe- bauk Ulm vou einer Anzahl von Handel- und Gewerbe­treibenden unter der Firma »Diskonto-Gesellschaft bei der Gewerbebauk Ul», e. G. m. b. H." eine Genossenschaft ge­gründet worden, die speziell den Zweck haben soll, offene BuchauSstSude zu diskontieren. Die neue Grnsffruschast besteht bereits au» 30 Mitgliedern und ist der Gewerbebauk Ulm ««gegliedert.

Friedrich »Hase«, 27. März. Trotz RegeuwetterS und Schneegestöber hat das ReichSlustschisf 21 heute vor­mittag vou 9'/» Uhr ab eise ^/»Madige UebuvgSsahrt nach Konstanz, de« Hohentwiel und zurück aukgeführt. Zeitweise war der Kreuzer ganz im SchuergestöSer ver­schwunden, «auöverirrte aber trotzdem so sicher wie bei Hellem Wetter. An Bord befanden sich ausschließlich Mtlitärpersouw. — Zur Feier des 25jShrigm Bestehens des LaftschifferbataillouS fand abends im Sechstel ein Bankett statt, an dem auch Gras Zeppelin teiluahm.

Deutsche« Reich.

Berlin, 28. März. Der Kronprinz wird, nach einem Bukarest» Telegramm des „Brrl. Ls!.-Anz.", am 20. April in Bukarest rtntresfen, um König Karo! zu seinem 70. Geburtstage die Glückwünsche des Kaisers za öberöriagen.

Jawelevdiedstahl. Samstag nachmittag um 4'/, Uhr wurde in der Friedrichstraße in Berlin einJuwrlier- kasteu während der regsten Geschäftszeit erbrochen und für über 10000 ^ Stzmircksachen entwendet. Der Täter ist unbekannt.

r Aus Bade«, 26. März. Der Kassier der Box- brrger Spar- und Borschußkaffe, Jäger, ist seinen schwere« Verletzungen, die er sich durch Entladung seines Jagdgewehrs znzsg, in vergangener Nacht erlegen. ES findet eine Prüfung der Kaffe statt, ob sich Beanstaaduageu ergeben, muß ab­gewartet werden. Jäger konnte sich nur noch schriftlich verständige», da ihm Kinnlade und Backm durch den Schuß vollständig abgerissen waren. — Wie der »Bau!. Bote" hört, handelt rS sich nicht um einen Unglücksfall, sondern um Selbstmord, dem Beruntremrngen in der Borschvßkaffe zu­grunde liegen, bereu Höhe noch nicht sesisteht. Die Familie wird allgemein bedauert.

D«PPel«ord. In LsdwigShafeu überfiel der 25jährtae Taglöhmr Friedrich Schliudwein, dir 21jährige Anna Niedermeier tu ihrer Wohnung und tötete sie durch einen Stich iuS Herz. AlS die Marter des Rädchens, eine 61jährige kranke Frau, ihrer Tochter zu Hilfe eilte, tötete Schliudwein auch ste durch Stiche in den Hals. Darauf stellte er sich selbst der Polizei. Das Motiv der grausigen Tat ist Eifersucht; das junge Mädchen hatte aus Betreiben seiner Eltern die Beziehnvgm zu dem Täter gelöst.

Saute», da» Nekla«ege«ie. Der Buchhändler Peter Ganter soll auf Beschluß des Landgerichts in der Provinzialirrmanstalt Egelsing auf seinen Geisteszustand untersucht werden. Sein Verteidiger, Jaßizrat Bernstein- Mörrcheu, hat diesem Brschluß nicht widersprochen. Die Untersuchung gegen Gaurer nähert sich allmählich ihre« Abschluß.

Frankfurt «. M., 27. März. Für daS Kaiser- preis-Wettsiugeufivd folgende Lage festgesetzt: 19. Rat 8 Uhr abends: BegrüßuugSksuzert. 20. Mai, 11 Uhr: l. Wettstugm, 2'/, Uhr: II. Wettstnge«; 21. Mai, 10 Uhr: III. Wkltfisgeu, 2'/. Uür: IV. Wettstngeu; 22. Mat, 10 Uhr: V. Wettfingev, 2'/, Uhr: Engerer Wettstreit und Preisverteilung.

Nnf eiuer Steurreinuahm »stelle i» Jeua erschien an eine« der letzte« Tage ein Student als Vertreter einer

Verbindung, diehoch oben auf de« Kerubergeu im Ziegenhainer Flur ei« Grundstück die sogenannte „Rülpsalm" besitzt, da» fiefür 14 ^.erwarb, um die Grundsteuer zu bezahle«. Um­ständlich wühlte der Musensohn iu seinem Geldbeutel und entrichtete daun drei Pfennig Steuern und — zmauzig Pfennige Mahngebühren! Dann verließ der Jünger der Wissmschaft in dem stolzen Bewußtsein, zur Erhaltung vou Staat und Gemeinde einen Beitrag gezahlt zu haben, da» „Erleichtrrungsiatzitut.". U« iu Zukunft den Mahngebühren zu entgehe«, will er am nächste» Termin durch Erlegung eines neue» Talers die Steuern aas 100 Jahre vorauS- zahleu. Nicht jeder Steuerzahler wird gewillt sein, seine« Beispiel zu folgen.

Prinz Heinrich über seine Fahrt «it Zeppelin. Der Verein für „Motorlustschiffahrt in der Nordmark" in Kiel veranstaltete in der dortigeu Mariveakademie eine» VortragSabrud, bei de« Prinz Heinrich von Prmßeu seiue Fahrt mit dem LrnkballouideS Grasen Zeppelin, „2 I", am 27. Oktober vor. IS. schilderte. Dem Bortrage wohnten Prinzessin Heinrich mit dem Prinzen Waldemar und Sigis­mund, der Oberprästdent v. Bälow uebst Gemahlin, zahlreiche Oberbürgermeister, Bürgermeister und Laudräte der Provinz Schleswig-Hslstrin und die gesamte Admiralität bei. Nach­dem Prinz Heinrich die technisch ru Einrichtungen des Luft­schiffes skizziert und eine Schilderung der Fahrt gegeben hatte, zog er de» „Kieler N. N." zufolge folgende Schluß­folgerungen: „Die Frage, ob mau unter bestimmten, und zwar nicht zu ungünstigen WitterungSdedingungeu einen nicht all zu weit entfernten beliebige« Punkt mit Hilfe eines lenkbaren Luftschiffs erreichen kann, ist zweifellos als gelöst zu betrachten. Der Frage jedoch, ob lenkbare Luft­schiffe iu absehbarer Zeit geeignet find, iu die Reihe unserer bisher bekannten Verkehrsmittel eingestellt zu werden, oder aber ob ste kriegerischen Zwecken nutzbar gemacht werde» Löuueu, soll man bei allem Inter esse, daS diese Materie verdient, einstweilen noch skeptisch gegruöbersteheu. AlS Grundlage für die Lnstschiffshrt wird nach wie vor die Ausbildung im Freiballon avzusehea sein, da ein au seinen Motoren havariertes Luftschiff genau denselben Be­dingungen unterworfen ist wie eia solcher Ballom Die Fahrt tm Freiballon ist dcher keineswegs wie irrtümlicher- werfe vielfach angenommen wird, durch die lenkbaren Luft­schiffe außer Kurs gefitzt, soadern ste ist vielmehr die Schule für die Luftschiff». Diese» Prinzip ist tm übrige« von dem Lafffchiffcrbataillou längst anerkannt worden uud gilt als Basis der Ausbildung. Ausgabe des Interessentenkreises, wenn nicht der Nation, muß eS aber bleiben, aus de« Ge­biet der Nrronauttk weiterzusorscheo, n« gegen andere Nationen nicht in das Hintertreffen zu geraten."

Wilhel«-h»ve», 25. März. Die Kaisrrjacht „HoheuzoÜrcn" setzt heute abend die Reise nach dem MMelmeer fort.

Ausland.

Pari», 27. März. De» Petit Journal wird au, Rom bestätigt, daß Kaiser Wilhelm nab König Eduard auf ihrer Mtttelmeerfahrt eine Begegnung Hoden werden.

AmsWSrttge Tod-OfS»-

Karl Frauz, Schreiner, Freudeastadt; Friedrich »mm»», Hut­macher, 70 I.. Dornstetten-Karl-ruhe; Friedrich Minhardt, Kauf­mann, Töttrlfingen; Friederike Müller, 8« I. alt, Rottrnburg.

Literarisches.

C«rt Ara«, der Mitherausgeber der „März" und Feuilletan- Redakteur de» „Berliner Tageblatt', früherer Feuilleton-Redakteur der „Frankfurter Zeitung' hat einen neuen humoristischen Roman „Dir Hagestolze" vollendet, der geeignet ist, besonder- lebhafte» Interesse hervorzurusen. Dieser Roman wird, beginnend im soeben erschienenen dritten Heft de» »8. Jahrgang», in der Monat-schrist „Nord und Süd" zum erstenmal» verdffentlicht.

Zu beziehe» durch die S. W. Zaifer'sche Buchhdlg, Nagold.

Drnek «nb Verlag der G. ». Zatser'sche« Buchdruckerei (G«tl Zatser) Nagold. — Für di« Redaktion verantwortlich: K. Vanr.

Konkursverfahren.

Ueber da» Vermögen der

Marie geb. Tranb, Ehefrau des Christof Beutler, Bauern und Waldschützeu iu Gffriugeu,

wurde heute am 27. März 1909, vormittags 9 Uhr das Konkursver- fahren eröffnet.

Stv. Bezirksnotar Bühl in Wildberg ist zum Konkursverwalter ernannt.

Konkursforderungen sind bis zum 20. April 1909 bei dem Ge richte anzumelden.

. wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannter od« die Wahl effres anderen Verwalters, über die Bestellung eine! Gläubigerausschuffes und eintretenden Falls über die iu § 132 de §°nkursordnung bezeichnten Gegenstände, sowie über den Verkauf bei Liegenschaft durch den Konkursverwalter aus freier Hand uud zur Prüfun, der angemeldeten Forderungen auf

Mittwoch, den 28. April 1809, vorm. 9 M

vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt.

^ AFen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache ii Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig find, wird aus gegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leister auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von de Änderungen, für welche ste aus der Sache abgesonderte Befriedigung i Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 20. April 190 Anzeige zu machen.

Nagold, den 27. März 1909.

Gerichtsschreiberei K. Amtsgerichts:

Stem«ler.

K. Forstamt Nagold.

Stamm- und Brennholzverkauf.

Am Samstag de« L April, nachm. 1 Uhr bei Postageut Kugel in Oberjettingen auS StaatSvald Forst, Ab'. Burgstall, Sulzersteig, Wtuterhalde und Scheidholz aus Forst:

Nadelholz 257 St. Langholz mit Fm. 46 I., 69 II., 72 III, 33 IV, 14 V., 7 Vl. Kl.. 8 Stck. Sägdolz mit Fm. 1 I., 3 II., 2 III. Kl, 29 Baku!« Abschnitte mit 7 Fs., 1 Rm. buchene Prgl., Nadelholz Rm. 1 Scheiter, 8 Prügel, 80 Anbruch; 3375 geb. Nadelholz« und 170 Grötz lreis- Welleu.

Nagold.

Ca. 40—SO Ztr. guteinge- brarhtr»

Leu lwck

Osdwü

verkauft

die Bezirks- kraukuhausverwaltlmg.

Konkmsverfllhren.

Ueber dm Nachlaß des

verst. Jakob Süßer, gew. Fuhrmanns uud dessen uachverst.

Witwe Aaua Marie geb. Dauuccker von Gültlirrge«, wurde heute am 27. März 1909, vormittags 9^/, Uhr das Konkursver» fahrm eröffnet.

Stv. Brztrksnotar Bühl iu Wildberg ist zum Konkursverwalter ernannt.

KonknrSforderuugen find bi? zum 20 April 1909 bei dem Ge­richte anzmuelde».

ES wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung de? ernannten oder dir Wahl eine« anderen VerwaltcrS, über die Bestellung eines GläubigerauSschusieS uud eiutretenden Falls über die iu § 132 der KoukurSordnvug bezeichreten Gegenstände, sowie über den Verkauf der Liegenschaft durch den KonkurSvirwalter uns freier Hand und zur Prüf­ung der augemeldetev Forderungen auf

Mittwoch, dev 28. April 1909, vorm. 9 >- Uhr

vor dem unterzeichnkteu Gerichte Termin m Leranmt.

Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache i» Besitz haben oder zur Konkursmasse etwa- schuldig find, wird aufgegebm, nichts au dm Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auserlegl, vou dem Besitze der Sache und von den Forde­rungen, sör welche ste aur der Sache abgrs-vderte Kefriedißung in An­spruch nehmen, dem Konkuekverwalter bis zum 20. April 1909 Anzeige zu machen.

Nagold, den 27. März 19V9.

Slemmker,

Gerichtsschreiber A. Amtsgerichts.