Erscheint täglich, mit LnSnahme der Tonn- und Festtage.
Preis vierteljährlich ner 1.10 mit Träger, lohn 1.2v^,imBe,tttS. «nd 10 Km-Bertehr 1.88 »M, im übrige» Württemberg l-SK.^t, VrouatSabonurmeutS »ach BrrhältniS.
Der Geskllslhlister
L»ls- ml M
Fernsprecher Wr. LS.
Ki dm AkmMs-SM NW».
83. Jahrgang.
Fernsprecher LS.
Anzeigen-Gebühr f. d. Ispalt. Zttl, «m- gewöhn!. Schrift oder deren Raum bei Imal Einrückung 10 H. bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Mit dem Plauderstübchen, Jllustr. TonntaASdlatt und
Schwäb. Landwirt.
^ «s
Mttwoch dm 17. März
1909
Die Leser unserer Zeitung
feien daran erinnert, daß vom 15. d. M. ab die Briefträger die Neubestellung für die Monate April, Mai «nd Juui mtgegenuehmeu uud den Abovnementsbetrag durch Quittung eiuziehen.
An die Ortsvorfteher «nd Ge-ändebefitzer.
Zur Sicherung der Tebäudebesitz» von dem ihnen aus der Unterlaffang der Anmeldung von Neubauten, Bauver» defferuugeu re. zur Einschätzung bei der Bebäudebrandver- flcheruug etwa erwachsenen Schade» ergeht hiemit unter Hinweis auf den Erlaß des K. LerwaltuugSratS der GebäudebraudverficheruußSanüslt vom 31. August 18S2 (RtuisterialamtSblatt S. 263) wieder folgende Bekauvt-
«ach»§8:
1. Neubauten, Bauveränderuugen nnd Bauverbefsernugeu etuschlicßltch neuer Sebäudeznbetzördm, welche noch nicht zur Sebäudebraudveistchenmg eingefchätzt find uud nicht de» bloßen Ersatz abgebrannter, versichert gewesener Gebäude oder GebSudebestaudteile bilden, werden im Fall einer Braudbeschädiguug nur daun als versichert behandelt, wenn ste vorher von dem Gebäudebesitzer bei dem Ortsvorsteher entweder zur sofortigen auf Kosten des Eigentümers erfolgenden Einschätzung oder zar ordentlichen ans Kosten der Gemeinde geschehenden JahreSjchätzuug unterschriftlich aagemeldet worden sind.
2. Durch eine bloße Vormerkung von AmtSwegeu, soweit eine solche überhaupt stattfiadet, wird die erforderliche Anmeldung durch den Gebäudebefitzer nicht ersetzt.
3. die Anmeldung kann während des ganzen Jahres erfolgen.
4. Ein BraudverstcherungSbeitrag i« AumelduugSjahr ist nur das« und zwar nachträglich zs entrichten, wenn eine Brandentschädiguug gewährt werden maß.
Die Ortsvorsteher werden ang wiesen, für tunlichste Verbreitung dieser «etanutmachung za sorgen uud die Se- «eindraugrhörtgeu entsprechend zu belehren.
Die Laukontrolleure sind zu beauftragen, daß ste bei der Vornahme der Bankontrolle die Bauenden auf die Wichtigkeit der »«verweilten Anmeldung ihrer Neubauten re. ausdrücklich aufmerksam machen.
Der Vollzug der Aufträge ist durch Eintrag im Schult- heißer»a«1sprotokoü uachzuwetseu.
Nagold, dev 15. März 1S0S.
K. Oberawt. Ritter.
Beka««tmach»mg,
de«, die Umlage zar vestreitaug der Emschädiruug für ans tzaltzeiltche A»ord»»»g getötete »der vor Auiführuag der TölnagSaaorduaug gefalle»- Tiere, sowie zur vestreit»»g der E»lschädig»»z für a» Milzbravd »»d a» Ma»l- »»d Kla»e»se»che gefallene Tiere.
Durch Verfügung des Kal. Rinistrriums des Innern vom 3. dS. MtS. (Rrg.-Bl. Nr. 6) ist der für das Jahr 1909 zu entrichtende Beitrag für jedes Pferd auf 10 für einen Esel, Maultier oder einen Maulesel auf 10 -z
und für ei« jede» Stück Ni«dvieh auf 10 ^ festgesetzt worden.
Dies wird mit dem Anfüge» bekannt gemacht, daß die in § 13 der Mintstertalvrrsüguug vom 1b. Januar 1896 (Reg.-Bl. E. 11) für die Ausnahme der Btehbesitzer und ihres beitragspflichtigen Viehbestandes, sowie für den «oll- Mg der Umlage erteilten Vorschriften und Fristen genau
Die Belohnung der örtlichen Eiubriuger für die Lus- uahme und vrrzeichuaug der Tterbesttzer uud ihres Tier. bestaudS, sowie für die Umlage uud den Einzug der Bei. träge und die Ablieferung derselben au die OberamtSpflege beträgt nach § 1b der vorgenannten Riuisterialverfüguug vo» der Mark der etugezogeuen Beiträge uud im Rtudestbetrag eine Mark.
Dit erforderlichen Formulare werden den HH. Ort», »»rsteher» mit der heutigen Post zugeheu. Die «-richte au das Oberamt find als portopflichtige Die»stf«che eiuzufendeu.
Zugleich wird darauf hiugewkrseu, daß die V-sti«. ««»,e« der 88 1«, «» «»d «S—T 7 de»
«eich»viehse«che»gesrtze» gletchzettig mtt der nach Art. 5 des Au-sShrougSgesrtzr» erfolgenden Bekanntmachung des Einzugs der Beiträge der Tterbesttzer von der Ort-poU-
z-td,Hörde t» der ortsübliche« Weife z« veröffentliche» find.
Nagold, den 1b. März 1909.
S. OSrramt. Ritter.
Die Herre« OrtSvorsteher
wollen anläßlich der vorstehend augesrdveten Biehavfuabme für die Viebmulage mit größter Eorgfilt »»d S- «autgket die Zahl der «ühe «ud fpk««gsühige» Kaldt«»ea ihrer Gemeinden, sowie die Zahl der in 'dren Gemeinden zur Zucht avsaestelltm Zi-ge«böcke und Eber erheben uud bis L0. April d. I». als portopflichtige Dienstsache anher avzeigev.
Bet Ansuahme der Kühe uud spruugfäbigeu Kalbioueu ist die Zahl der jeder einzelne« Nasse augehörigeu Tiere gen«« festznstelle«. KreuzuugSUrre find in der Regel der herrschenden Raffe im Zweiselsfalle derjenigen Raffe zuzuschlageu, mtt der ste am meiste» Aehulichkeit haben.
Als spruugfähig find diejenigen Kalbiaueu avzusehen. welche am Lage der Zählung so entwickelt erscheinen, daß ste zum Farreu geführt werden können.
Mit B zuguahme aus den Mivisterialerlaß vom 11. Januar 1906, AwtSbl. Nr. 1, S. 10 wolle prglrich die Zahl derjenigen Tiere besonders angegeben werden, für welche von den Besitzern eigene Fairen gehalten werden.
Nagold, den 15. März 1909.
K. Oäeramt. Ritter.
Komische ZleSerstchi.
Der deutsche Ha»del befürchtet eine Benachteiligung durch die gcplaute amerikanische Zolltarifrevisiou. Die Mannheimer Handelskammer wandte sich bereits mtt einer Eingabe au das ReichSamt des Innern, in der eS heißt: Die Nachricht, daß nicht wie seither der internationale Marktwert, sondern der amerikanische LerkaufSwert der Zrllberechnung in den Bereinigten Staaten zugrunde gelegt werden soll, hat in weiteren Kreisen große Besorgnis erregt. Wen« diese Maßnahme Gesetz würde, so würden damit nicht nur die erst seit kurzer Zeit eiogesührteu Erleichterungen im Zollverfahren der Bereinigten Staaten wieder beseitigt, sondern der Export zahlreicher Artikel, die heute noch nach den Bereinigten Staaten auSgesührt werden können, unmöglich gemacht.
Z«r Frage der Neich»fi«a«zrefor» bringt die amtliche „Leipziger Zeitung* einen bemerkenswerten Leitartikel, der unter Verwerfung des sogenannten Befitzsteuer- kompromiffeS, durch das Sachsen mit 8 bis 10 Millionen Mark nud das Einkommen über 3100 mtt 2b bis 30 Prozent Steuererhöhuug belastet würde, lebhaft für die Nachlabsteuer eiutritt. Diese laste die Finanzhoheit der Bundesstaaten unangetastet uud entspreche dem Interesse des deutschen Volkes. — Aus dem Rheinland erhielt der Reichskanzler ein Telegramm, das sich in zustimmeudem Sinn zu des Vorschlägen der Regierung für die Reichs- fiaauzrefor« äußert. In einem Dauktelegrawm sagt Fürst Bülow: „Die Vorschläge find vielleicht »»besserungsfähig. Ich hoffe aber, daß bei dn Lösung unserer wichügstm politisch?» Aufgabi n der Gegenwart sich nicht wie so oft das Blffrre als Feind des Guten erweisen, uud daß die Erkenntnis d» harten Notwendigkeit, schleunigst uud vollständig mit der Fiuaozmtsere unseres Reiches ein Ende zu machen, die Vertreter des deutschen Volkes zur Einigkeit nud zu Entschlüssen bringen wird.* — Zu den konservativen Gruppen, die sich unbedingt für dieNachlaßsteoer auSsprecheo, ist auch der rrichSparteiltche Verein in Freiburg i. Br. getreten. In ein« von ihm gefaßten Resolution heißt eL: „Die tu dem Kompromiß der Finauzkowmissiou vorgeschlagmeu Steuern würden den Eiozrlstaateu die größten Schwierigkeiten schaffen uud die Zwecke des Reichs «ehr stören als fördern. Wir hegen sowohl im allgemeinen nationalen Joterrffe wie auch gerade vom Standpunkt konservativer Anschauungen aus die Hoffnung, daß der Reichstag d» von d« Regierung vorgeschlageurn Nachlaßsteuer zustimmt.*
Da» k«da«ische Rtprösenta«te»ha«s beschloß, bei de« guten Stand der Finanzen die Aufhebung des ArSfuhrzolle» auf Zigarren, Zigaretten, Taback, Zock« uud Liköre in dar Ermessen des Präsidenten der Republik z« stellen.
I« Britisch'Jndie» ist es England noch immer nicht gelungen, die völlige Rahe wieder herzustelleu. I» Kalkutta ftad neu« Drohbriefe gegen die Engländer im Umlauf. In der Redaktion der Zeitung „The Euglishmau* wurde eine Höllenmaschine gefunden. Hewy Macdonald, der mtt d» Ueberwachuug verdächtiger vertraut Var, soll getötet worden sei».
Kriegsfurcht Md Kriegsbereitschaft.
Wie«, 16. März, «aff» Frau, Joseph »schien heute gänzlich unerwartet in der Hofburg, wo ein 1'/«ständiger Kronrat abgehalten wmde. Nach den bekannt gewordene« Dispositionen sollte der Monarch den heutigen Tag in Schöubruuu verbringen. In d» Hofburg wird die Lage als sehr ernst angesehen.
Wie«, 16. März. Am SamStag wird d» österreichische Gesandte in Belgrad, Graf Forgach, die neue österreichische Note übergeben. Dies» Schritt de» Grasen Forgach wird von ein» militärischen Demonstration begleitet sein. I« dm nächsten Tagen werden jenen Bataillonen, aus denen sich das 1b. Armeekorps in Sera- jewo und .die Truppen de» Militärkommando» in Zar« zusammeusetzeu, aus ihr« ErgäuzuugSbeztrkeu Reservisten nach Bosnien uachgesaudt wndm, damit diese Truppen, die sich bisher auf der Friedensstärke befanden, auf die Kriegsstärke gebracht wuden.
Wie«, 16. März. AuS allererst» Quelle verlautet, daß die Mobilisierung d» zunächst in Betracht kom- mmden Armeekorps in Bosnien, der Herzegowin« nud Dalmatien »och heute verfügt wndm wird. Dies« Befehl bedeutet die sofortige Einberufung der Ergän- zuugsmannschafteu uud die Annahme des vollen Kriegs- bestände» beim IS. Korps in Serajew» uud bei» Militär- kommaudo in Zara. Für die nächsten Tage steht die Mobilisierung des 7. Korps in LemeSvar, des 12. in Her- «auustadt uud des 13. in »gram bevor. Außerdem dürsten noch das 9. Korps in Lettmnitz uud Teile des 8. Korps
in Prag mobilisiert werden.
Wie«, 17. März. Bon dm Truppen, die heute mobiltfiert wurden, gehören 16 000 Raun nach Wim, 8000 nach Znaiw, die übrigen nach andern Teile« d« Monarchie; im ganzen 40000 Raun. Bon Wim iß bereits et» großer Teil der Mannschaften abmarschiert, die übrigeulsolgeu morgen nach.
W Letsche« (Elbe), 16. Mär». In Birkig bei Letschen ist eine Abteilung des österreichische« Eisenbahn- uud Tele- grapheubataillouS eiugetroffm, um eine Fuukeustatiou zur drahtlosen Berbinduug zwischen Berlin uud Wien einzu-
be-
richten.
Wie», 16. März. Die Mobilisierung macht sich reit» in allen Kreisen der Bevölkerung fühlbar. So sind bei dn elektrischen Straßenbahn allein 400 Raun etube- rufen worden. Auch viele Studeutm haben Einberufung»- ordre erhalten. In dm Einberufungen wird jedoch nicht von Mobilisierung gesprochen, sondern von ein« „Waffen- übuug ans unbestimmte Zeit". Boa Wim ist hmte auch die Feldpost nach de» KriegSscharPlatze abgegaugm.
Petersburg, 16. März. Mitglied» der Reich»- duma verschieden» Fraktionen uut«zetchueteu rin von de« Abgeordneten Maklakow auSgearbeitrteS, au alle Parlamente der Welt gerichtetes Schreiben in dem es heißt: Angesichts nahender drohender Ereignisse erfüllen die Duma- abgeorduetm ihre Pflicht, indem ste dm letzten Versuch machen, effr Weltuuglück abzuwendm. Eie wevdev sich daher an die Weisheit der Abgeordneten sämtlicher gesetzgebm- der Versammlungen der Kultur Welt.
Eages-Hleuigketten.
I«« Statt Md Laad.
- _ SNag»», de» 17. Mär, 1VV9.
Militärisch r». »ou gestern ms beute waren w einig« hiesigen Sasthöfeu insgesamt 2 Offiziere und 80 Manu Jufautnie etuquartiert. Eine taktische Hebung führte ste von »oudorf, wohin ste gestern «Mag p« »aha ge- laugten, Sb» RötztugM hierher. Heute vormittag 10.42 Uhr werden ste mtt der »ahu bis Leiuach fahren und die Hebung fortsrtzeu. Eie soll von Leiuach Sb« Zav-lstetu nach Lalw führen, von Lalw aus »folgt die Rückfahrt nach Stuttgart noch gegen Abm d.
—t. Bo» hinter« Wald, 16. Mär^ Seit gestern schneit es auf de« Wald säst ununterbrochen, so daß die Schneedecke eine Höhe «reicht hat, daß aufs neue d« Bahn- schlitten geschleift werdm muß zur Aufrechterhaltuug de»