st'ner Partei. Mau müsse stch hüte», durch die fakultative Emführmig des achte» Schuljahrs, de» Gegensatz zwischen SradL md Laud noch zu verschärfe». Nur die reicheren und städtischen Gemeinden würden dauu von diesem Kultur­fortschritt Gebrauch machen. Er erinnerte daran, daß von 18351858 das achte Schuljahr bestanden habe, und daß nicht etozusehe» sei, warn« nur in Württemberg allein dar achte Schuljahr nicht möglich sein solle, während es in den übrigen großen Bundesstaate», von Bayer» abgesehen, be­stehe. Polemische Bemerkungen gegen die Abg. Weber und Körner, die Elsaß in seine Rede einflocht, tragen ihm 2 Ord- nrwßsrufe durch den Präsidenten ein. Der Abg. Weber (V.) betonte, daß das Verlangen nach fakultativer Ein­führung der achten Schulklasse mit der größten Bildungs- frerwdltchkeit sich sehr wohl vereinigen lasse, und zwar am so mehr, als seine Parte! eine Reform des allgemeinen FsrtLildungsfchulwescnS austrebe und deshalb eine Rrfolutiou beantrage, tu der die Regierung ersucht wird, einen Gesetz­entwurf über den weiteren Ausbau der allgemeinen Fort­bildungsschule vorzslegrn, dabei insbesondere auf die land­wirtschaftliche Ausbildung der männlichen und die haus- wirtschaftliche Ausbildung der weiblichen Jugend zu achten

Hi - -

Antrag durch den Abg. Htldenbrand (Soz.), der behauptete, daß seit dem Jahre 1858 die Volksbildung von Jahr zu Jahr in Bezug auf tieferes Wissen und Können zmück- gegaugeu sei. Er bezeichnte es als ein Verbrechen des Hauses, wenn es der Volksschule nicht ebenso alles im Bereich der Möglichkeit Liegende gewähre, wie den höheren Schulen. Der Arbeiter wolle lieber ein Jahr wirtschaftlichen Nachteils, um dann dem Kinde für das ganze Leben wirtschaftliche Vorteile zu ermöglichen. Dasselbe gelte auch vom Bauer, denn wer über einen besseren Schulsack verfüge, fei zweifellos wirtschaftlich im Vorteil. Wenn es stch um eine möglichst gute Volksbildung handle, dürfe es au den nötigen Geldmitteln nicht fehlen. Häflner (D.P.) erinnerte daran, daß bet denWahl- raurpfeu das 8. Schuljahr keine Rolle gespielt habe, sonst würde der Widerspruch dagegen deutlich hervorgetreten :riu. Auch müsse beachtet werden, daß Württemberg mit seinen bald ins Leben tretenden Gewerbeschulen einen Vor­teil vor anderen Ländern habe. Seine Partei werde einem Ausbau der allgemeinen Fortbildungsschule zustirumen. Dr. Späth (Ztr.) hob hervor, daß alle Parteien eins möglichst gute Bildung des Volkes wünschen. Nur über die Mittel zu diese« Ziele gingen die Ansichten auseinander. Er legte besonderes Gewicht auf die finanzielle Seite der Frage. Minister v. Fleischhauer machte gegen den volksparteilicheu Antrag geltend, daß früher die Abg. Betz vnd Schmidt-Maulbronn für das fakultative 8. Schuljahr sich ausgesprochen und letzterer eS als einen wesentlichen Fortschritt der Regierung empfohlen habe. Schlechter sei die Volksschule seit 1858 keineswegs geworden. Den Wert des 8. Schuljahrs dürfe'»an nicht überschätzen. Die Aus­bildung unseres Volkes für dm wirtschaftlichen Kampf sei nicht schlechter als die tu anderen Staaten. Es würde gar nicht die nötige Zahl von Lehrern vorhanden sein, um das 8. Schuljahr obligatorisch etuführen zu können. Die Leutr- vot ans dem Lande ergebe stch am deutlichsten aus dem ständigen Rückgang der Schülrrzahl, die gewerbliche Fort­bildungsschule werde erhebliche Kosten verursachen. Die Srsahrvsgrv mit ihr müßten abgewartet werden, ehe mau au eine Reform der allgemeinen Fortbildungsschule gehen könne. Auf de» Wege der Freiwilligkeit werde das 8. Schuljahr sich am leichtestes etuführen lassen. Das obli­gatorische 8. Schuljahr möge ja das Bessere sei«, oft sei aber daS Bessere der Feind deS Gute«. Ich bitte Sie, schloß der Minister, daS Gute zu nehmen. Später wird uns das Bessere als reife Frucht in den Schoß fallen. Löchuer (Bp.) trat nochmals dm finanziellen Bedenken evtgrgm, worauf die Weiterberatung es find noch 9 Redner vorgrrnerkt ans Montag nachmittag vertagt wurde.

T«ges-Wsuigkeitön.

Ans Stadl rmd Laud.

AavoW, den 21. Dezember 1808.

Bürgeraxsscheltzwahl. Bei der am SamSLag vor- smommmeu Wahl haben 268 Wähler (ca. 60°/» der Wahl­berechtigten) abgestimmt. Wiedergewählt wurden Ehr. Reich mit 233 St., Ehr. HSaßler mit 231 St.. Wilhelm Mayer mit 226 St. Neugewählt: Fritz Moser, Bäckermstr. mit 211 St., Chr. Waker, Kupferschmied mit 166 St. und Johs. Schuon, Privatier mit 105 St. Mit diesem erfreu­lichen Ergebnis ist wertere Gewähr geboten, daß daS Beste d^r Stadt uns dem Rathaus vertreten werde.

^ Wrihxacht-feier drs Jüuglixgsvereius. Den Reizen der öffentlichen Weihnachtsfeiern hat gestern abend um 5 Uhr die Kiudersonutagsschule mit ihrem Weihnachtsbanm und ihrer Christsrende in der Kirche er­öffnet. Ihr fotzte um '/-8 Uhr der JürrgltngL Verein mit seiner Christbaunr^ier im VereiuShans, dessen großer Saal nicht alle fassen konnten, die stch an ihr beteiligen wollten. Sesamtgesänge der Versammlung, vierstimmige Lieder drs durch einige Seminaristen verstärkten und von Her. O^erl. Jett:? gelemim VereinZchors, Harmonium- und Biolinspirl wechselten mit R:dm, Deklamationen und dramatischen Aufführungen ab. Herr AmtSgeriLtssekrrtür Heys wies in seiner BegrüßunMüsprache aus die sittlich religiöse Auf­gabe dc Vereins hin; Herr Verwalter Bauer vom Bad Röteubach ve:lcs daS WeihRachtSevangeliu«, und Herr Stadtpfa.rrt Merz führte in seiner Rede finnig und zuletzt an der Hand r-.ner Geschichte aus, wie die Weihuachisgr- schichte heute noch stch wiederhole, wie Christus heute noch

in uns geboren werde und wie diese Geschichte die schönste und wichtigste bleibest werde. Drei VereiuSmitglieder: H. Raas, Paulus und Pseiffer trugen Gedichte vor. Be­sondere Freude und steigendes Interesse bei den Zuhörern weckten die Seide» theatralischen Stücke, die von jüngeren Mitgliedern des Vereins nach dem Maße ihrer Kraft ge­boten und arrfgesührt wurden.Weihnachten vor Paris" versetzte uns in die letzten Wochen des deutsch-französischen Krieges,Herzog Ulrich und der Pfeifer vsu Hardt" da­gegen in die gärende Zeit des Bauernkrieges Md in das wildbewegte Leben des unglücklichen, landverjagtm württ. Herzogs Ulrich. Beide Dichtungen waren aber auf den ge­meinsamen Gruudton deutscher Liebe und Treue und Auf­opferung für Fürst und Vaterland gestimmt. Mit herzlichem Dank für alle dem Jüngliugsverein zageweudeten Gaben Md dir Gesasgsnnterstützrmg des Seminars mit der freund­lichen Bitte an alle Freunde drS Vereins um fernere Zu­wendung ihres Wohlwollens schloß Herr Stadpfärrer Merz die schöne Abendfeier. Im engeren Kreis der Mitglieder wurden dann die Jünglinge mit Schokolade bewirtet und eiue schöne Gabeuverlosung vorgeuommeu.

Bo« Tage. Der gestrige goldene Sonntag war der letzte Ansnahmesountag vor Weihnachten. Dis Läden waren im allgemein?» bis 5 oder 6 Uhr offen. Die äußere Signatur des TageS war aber weniggolden", dagegen recht düster rmd regnerisch. Dem entsprach auch der Verkehr in Straßen und Läden, der nicht stark war.

Privatpakrte. An die im Schutzgebit Kiautschoa und auf den Schisses der ostasiatischeu Station be­findlichen Marimaugehörigeu können Privatpakets zu dm bekannten VerseudmigSvorschrifteu kostenfrei geschickt werden, wenn fie dis spätestens 6. Januar 1909 bet der Magazin- Verwaltung der WerstWilhelmShaven gebührenfrei eintrrffen.

Stuttgart, 19. Dez. Heute früh hat sich ein in jedem einzelnen Fall gleichlautender Brief in unzähligen Exemplaren über die Einwohnerschaft Stuttgarts ergossen, worin der Adressat aus das Erscheinen eiues ihn angeblich persönlich in Mitleidenschaft ziehenden Tendenzromans auf­merksam gemacht wurde. Es handelt stch um einen Rrklamekuiff. Hiezu wird noch gemeldet: Der berüchtigte frühere Direktor der Berliner Hass- und GruLdSesttzerSsuk, Peter Ganter, der gestern durch Versendung von Briefes in alle« größerm Städten Deutschlands errres Rieseuschwiudei mit einem angeblichen SmsattoNsromanDoppelte Moral" in Szene setzte, ist gestern nachmittag in München wegen Betruges und schweren groben Unfuges verhaftet worden.

Peter Ganter ist Inhaber eines ziemlich obszönen Verlags in München, eines Ablegers eines gleichnamigen Züricher VerlaA Er ist verheiratet und steht im 30. Lebensjahr. Er gilt als geschäftlich intelligent. (!) Er war zunächst im Juserateufach und später im Buchhandel tätig snd gründete dann im Jahre 1904 die Bank für Grmrdstücksverwertung. Unter falschem Ramm bat er im Osten der preußischen Monarchie Gütervsrkänft ver­mittelt. Wtgerr eines dieser Geschäfte geriet er mit dem Besitzer des Gutes in einen Prozeß, der den Kern des vollständig wertlosen Smsatiorrsromaus bildet. Bor einiger Zeit kam er in München zu einer großen Berlagsfirma mit dem Bemerke», daß er einen Roman in sehr hoher Auf­lage gegen ante Bezahlung drucken lassen wolle, der aber möglicherweise einen Strafprozeß zur Folge haben" dürfte, und de« er deshalb auf außergewöhnliche Art an den Manu bringen bringen wolle. Kn einem und demselben Tage wolle er in sämtlichen großen deutschen Städten etwa 400000 Reklame« anzeigrn versenden. In Berlin war Ganter seit langem unrühmlich bekannt. Er betrieb dort bereits früher eine Darlehens- und Kantiousbank Md hatte zu diesem Zweck ein ssgenamttes Finanzblatt heranSgegebeu, das aber durch scharfe ZrituugSkritik zu Fall gebracht wurde. Der Be­gründer war seinerzeit spurlos verschwnsdeu.

Stuttgart, 18. Dez. (Unlieb verspätet.) Die zweite Delegierteuversammlung der Württbg. Ziegenzucht-Vereine fand hier am 12. Dezbr. statt und zwar auf Wunsch der kgl. Zentralstelle für Landwirtschaft, die dis Ztegeuzüchter ersucht hatte, zu dem vo» der Zentralstelle ansgearbeiteteu Entwurf eines Ziegesbsckhaltunzs-Gesetzes sich zu äußern und etwaige Wünsche bekannt zu geben. Der Tut- wmf für die gesetzliche Regelung der Bockhaltnngsftage, der sich in drr Hauptsache an den Wortlaut ZeS Württ. FarreuhaltuugsgesetzeS aulehut. wurde mit großer Befri-di« guug vernommen und gutgeheißeu. Demgemäß wurden dis zu d:r Beratung des genannten Gesetzentwurfes durch Las Gisamtkolleginm der Zerüralstrlle am 14. Dez. als Ver­treter der Württ. Ziegeuzachtverrine vorgeladenen Herren OberamtStierärzte Houeker (Frrudenstadt) und Mögele (Vaihingen) beauftragt, der Regiernng für die rasche und vorzüglich: Ausarbeitung drs Gesetzes den Dank der Zic.ien- züchter zu Zbrrrurtt-ln. Ferner wurde die Zentralstelle für Landwirtschaft gebeten, für die alljährlich in Cannstatt stattfindende Zieqm-Ausstellung di: speziellen Bestimmungen der Deutscheu Landwirtschaft »gesellschaft gelten zu lassen, hiermit aber erst 1910 zu beginn?», damit de» Ziegen- Züchtern nicht die zur Erfüllung dieser Vorschriften nötige Zeit der Vorbereitung mangelt. Die Zentral­stelle wmdc weiter gebeten. 3 Ziegeurassrn, die je durch besondere Preisrichter zu richten wären, für die genannte Ausstellung zuzulaffen, und zwar 1. die Schwarzwäldrr« rehsarbige, 2. die weiße und 3. die schwarze und scheckige Ziege, letzterwähnte deshalb, weil unter ihnen ebenfalls gute Nntztiere zu finden find. Im Monat Rat n. Js. findet eine 3. Delegierteuversammlurrg statt zwecks Vorbe­reitung der Satzungen zu einem Württbg. Zkgeu-Ziichter- Berbasd.

Schwindelhafte Darlehen-ankündigun^.

der letzten Zeit wurde» die Ankündigungen von Agenten, welche in den Tageszeitungen dem geldsuchendeu Publikum stch als Darlrhensvermittler aubieten, wieder häufiger, und zahlreiche Personen, welche mit solchen Agenten in Geschäfts- Verbindung treten, um Antragsgebühren, Vorschüsse u. dergl. geschädigt. Die Agenten erlassen Inserate folgende« oder ähnlichen Inhalts:Darlehen besorgt schnell und diskret gegen Verpfändung des Hausstandes, Lebeusverstcherungs- üöschlrrß, ratenweise Rückzahlung." Die geldsachrr-drn Per- sone«, welche sich behufs Beschaffung von Darlehen an solche Agenten wende», wird die Vermittlung des Dar- teheus gegen Vorauszahlung der Antragsgrbühreu zngesagt. Letztere werden von den Geldsuchers meist in dem Glaube» bezahlt, der Agent stehe mit einem Geldgeber wirklich direkt in Verbindung. Das ist aber tatsächlich nicht der Fall. Die angeblich Gelddarlehen gebende Bankfirma besteht gar nicht, ist höchstens selbst nur Vermittlerin, nimmt den Geld- sschern nochmals Gebühren ab und stellt daun, weil sie eben kein Darlehen gewähren kann, unannehmbare Be­dingungen oder läßt die Sache sonst im Sande verlaufen. Sicher ist immer nur das, daß die Geldsucheuden, meist wenig bemittelte Leute, um größere Geldbeträge gebracht find. Es ist Anlaß gegeben, das Publikum vor diese« groben Schwindel wiederholt zu warnen.

r. Stuttgart, 18. Dez. Mit Genehmigung des Königs ist dem Stuttgarter Liederkrauz di: Erlaubnis er­teilt worden, behufs Gewinnung vo» Mittel« zum Umbau der Liederhalle in Stuttgart eine zweite, in zwei Serie« auszuspieleude Geldlotterie mit je 80000 Lose» zu 2 ^ zu veranstalten. Die Ziehung der ersten Serie findet am 10. März 1909 statt. Ebenso ist dem Rettungsoersi« zum Guten Hirten in Stuttgart zwecks Erfüllung eines Nota­syls die Veranstaltung einer Geldlstteri : mit Ausgabe von 80000 Losen zu 2 ^ erlaubt worden, deren Ziehung am 30. November 1909 stattstndet.

r. Lxdwig-bxrg, 18. Dez. Gestern nachmittag er­schien das Köntgspaar mit Gefolge hier, um wie alljahr- lich, im Schloß für arme Familien aus sämtlichen Stadt- rmd MMärgemeindeu Lndwigsbmg, sowie der umliegenden Ortschaften, eine Weihnachtsbeschemng -zu veranstalten. Nachdem dir Geladenen, insgesamt etwa 150 Personen, be­wirtet waren, hielt GarckssnSprediger C-mz sine gottes­dienstliche Feier ab, worauf das Königspasr selbst die GabenvrrtLilnng vornahm. Zugegen war auch die Prin­zessin Max zu Schsnmbürg-Lippe.

Weingarts». (Vorträge im Soldatenheim). ES ist neuerdings die Frage anfgetancht. ob die Soldatenheime in unseren württembergischen Garnisonen ebenso zugkräftig werden können, wie das Mnufinger Heim beim Truppen­übungsplatz, das im letzten Sormnerhslbjahr allein in seinen Spetsesälm über 102 000 Besucher zählte. Za dieser Frage läßt «an am besten Tatsachen reden, vielleicht zu­nächst einmal den Besuch Ser öffentlich:» Vorträge. Solche finden prozraANäßig für Mannschaften in der Regel alle 14 Tage Sonntags statt, für Unteroffiziere jeden anderen Mittwoch. Alle Gebiete deZ Wissens sucht Rau zu berück­sichtigen. Am 29. November schilderte Sekretär Kader an der Hand guter Lichtbilder dir Erlebnisse des Nordpol- Fahrers Nansen und seiner Genosse». Mit Spannung lauschten gegen 200 Soldaten dem anderthalb ständigen Bsrtrag, welcher sehr befriedigte. Am 6. Dezember suchte man de« innersten Bedürfnis vieler junger Männer sach- znkommen, indem man die etwa 400 Teilnehmer ans das Gebiet der sexuellen Fragen führte.Die Geschlechtskraft, ihre Bedeutung und die Folgen ihres Mißbrauchs" lautete das Thema, über welches Dr. «ed. I. Boeckh redete. Wegen des starken ZudrangZ mußte eis Tetl der Zuhörer auf eine Wiederholung des BortragS am Nbeud vertröstet werden. Vielleicht wurde es hier Bielen zum ersten Mal klar, was es heißt, treu hohen Berus eines Mannes zu habe». Meisterhaft waren drs Redners Ausführungen über das Wesen und die Kraft einer sittlichen Persönlichkeit, über den Weg zum Starkwrrdea nad über die Aufgaben des augelMdm MauueS für Familie und Vaterland. Mit leisem Takt berührte der Vortragende die oft zu traurigen Folgen des Mißbrauchs und der Berirrmn, schilderte auch in knapp:r Weise Md mit heilige« Trust sie tu der Folge eiut.eteuderr Krankheiten. Seine Darstellungen waren fach- lich und natürlich, aber zart, etwa wie eia Vater mit seinem Sohne redet. Der kräftige Appell am Schlnß dürft« zu Herzen gegangen sei». Dir Haltnag der Versammlung war eine tadellose. Wie dankenswert ist es, daß die Sol- datenheiMe uuter anderem auch zu solchen Belehrungen Gele­genheit bieten!

Gerichtssaal.

Stuttgart, 17. Dez. (Landgericht.) Eine für Mi- Ütäranwärter wichtige Entscheidung hat das hks. Land­gericht gefällt. Nach 8 36 deS MaauschaftZversorgungsge- setzes soll die Mtlitärreut; der pensionierten Zivilstaats- Licuer usw. insoweit ruhen, a!3 die Zivilpenflon zuzüglich der MMarrente den erreichbares Höchstbeteag der Zivil- p-rrfiau übersteigt oder, wenn dies für den Beamten günsti­ger ist, nls Zivilpenflon zuzüglich der nach 8 36. 3b r?cht ruhenden R-uLmteil: (40'/°) 2000 ^ übersteig. .. Die Mlitärverwaliusg will, entgegen dem Wortlaut, Leu letzte­ren Passus auf die Invaliden, die wegm einer Dieustöe- schäd'.guug ErwerbZunsähiglsitsrent« beziehen, beschränken, während die Empfänger der Dteustzeitreute, daS Gros der Rentrvrmpfäuger, leer auSgeheu soll. Der Reichstag hat stch seinerzeit einmütig dahin ausgesprochen, daß der Stand- Punkt der Militärverwaltaug uahallbar sei. Ein Obrr- amtsoiener, ve« bei seiner Pensionierung die ganze Militär- c.nte gestrichen worden war, hat den Rechtsweg betreten