Kulturkampfes hinüber gespielt worden ist. Zu 180 Schularten wird nämlich der Handarbeitsunterricht von katholischen Ordensschwestern gegeben. Obgleich nun ihre Tätigkeit allgemein als gut anerkannt wurde, erhob die Sozialde- mokratie, die von den Ahg. Hildenbraud u. Heymauu vertrete« wurde, gegen den Unterricht den Vorwurf, daß er weiter nichts sei als die Türe, durch die die Ordensschwestern immer wehr iv die Schule eiudriugeu, um sich dort auch der anderen Schulfächer zu bemächtigen. Beweis hierfür sei, daß in Stuttgart ganz im Geheimen 9 katholische Schul- schwestem augestellt worden seien, wovon die Schulverwaltung erst Kenntnis erhalten habe, als sie erfuhr, daß die Gehälter für diese Lehrerinnen an die Kongregation bezahlt werden. Diese Schwestern seien kousesstonelle Dienerinnen ihrer Kirche uad dieser mit verantwortlich. Der Minister möge Auskunft geben, ob eine Verfügung von 1875 bestehe, durch die die Verwendung von Ordensschwestern im obligatorischen öffentlichen Unterricht für unzulässig erklärt worden sei. Kultusminister v. Fleischhauer bejahte diese Frage. Nach dem Erlaß sollten neue Exposttureu von Schulschwesteru au öffentlichen Schulen nicht zugrlasseu werden. 1875 seien eS 33 Schalorte mit Ordensschwestern gewesen, jetzt 32, womit die Verfügung iuuegehalteu worden sei. In Stuttgart habe mau übrigens nur zwei Schwestern. Jede Schwester müsse das staatliche Lehreriuneuerameu gemacht haben. Beim Handarbeitsunterricht handle eS sich um eine ganz harmlose Sache. Ein Zwang zum Besuch des Unterrichts der Schwestern bestehe nicht. SS wäre ein Schaden für die Gemeinden, wenn ihnen die Tätigkeit der Schwestern entzogen würde. Man dürfe die Ordensschwestern nicht mit Laieuschwesteru verwechseln. Auf die Anstellung der letzteren habe die Regierung gar keine» Einfluß. Sie sei Sache der Gemeinden, ohne deren Zustimmung die Anstellung einer Lehrerin gar nicht erfolge. Bei der Anstellung der Stuttgarter Schwestern hätten die Parteigenossen HtldrvbraudS selbst mitgewirkt. Den Be- denken der sozialdemokratischen Redner, die die Streichung der Worte „sofern für den Unterricht sicht anderweitig gesorgt ist* beantragten, um dadurch die Verwendung der Schwester« uumöglich zu macheo, trat auf Seiten des Zentrums der Abg. Gröber entgegen. Die Sozialdemokratie bekenne sich wieder einmal als Gegnerin der Religion. ES sei ganz unverständlich, wie in einem Unterricht, in dem das Strümpfestrickeu gelehrt werde, eine Gefahr liegen solle. Die Linke unterdrücke da die Autonomie der Gemeinden und die Freiheit des Staatsbürgers. ES könne kein Fall angeführt werden, daß die Schwestern gegenüber dm allgemeinen Schulgesetzen nicht stets ihre Pflicht getan hätten. Dazu würden sie auch von der Cougregatiou aufs strengste angewiesen. Dir Abg. Kübel, Dr. Hieb er, Rater-Blaubeureu (D. P.) und Schrempf (B. K.) erklären sich gleichfalls für die Tätigkeit der Ordensschwestern i« Handarbeitsunterricht, desgleichen der Abg. Haußmauu (Bpt.), der dann aber i« Anschluß au die erwähnte Ber- füguug eine Resolution beantragte, worin das Kultusministerium ersucht wird, diese Verfügung, abgesehen von dem HaudarbeftSuuterricht, auch tu dem Sinne einer schrittweisen Beseitigung dls öffentlichen Unterrichts durch Angehörige von Orden und Cougregatioueu durchzuführeo. Dadurch würde also den Ordensschwestern die Schultätigkeit in jenen 32 Schulorten allmählich genommen werden. Haußmauu »-gründete die Resolution damit, daß die Ordensschwestern ich als Instrument ihrer Kirche fühlen, während zu fordern ei, daß sie ejuzig und allein vom Staate abhängig und nicht zwei Disziplin?« unterstellt find. (Forts, f.)
Tages-Meuigkeilen.
Aus Stadt Md Land.
Nagold, dt« 17. Dezember IScS.
* B-« Math««-. Sitzung vom 9. Dez. Auf Antrag der städtischen Forstverwaltuug wird beschlossen den Holzverkauf im Distrikt Rittlerbergle vom 7. Dezbr. mit äuem Durchschnittserlös von 11 53 H pro 1 Rm.
Nadelholzbreunholz (gesundes und anbrüchiges) und mit eine» deu Anschlag übersteigenden Erlös aus den Nadel- reishaufeu zu genehmigen. — Beschlossen wird verschiedene Baogesuchr zur Dispensation dem S. Oberamt empfehlend vorzulegeu. — Auf Antrag der Ortsschulbehörde werden die Vorschriften betr. die Unterhaltung der Dienstwohnungen der Staatsbeamten auch für diejenigen der hiesigen Lehrer iu dem Lehrervohngebäude und der Unterlehrer in deu Schul- häiseru angenommen. — Sitzung vom 16. Dezbr. Beschlossen wird der Holzverkauf im Ktllberg vom 14. Dezbr. mit einem Durchschnittserlös von 20 pro 1 Rm. eichenes Spaltholz, 13 76 pro 1 Rm. sonstige eichene Scheiter, 12
pro 1R«. eichene Prügel, 9 ^ 10 pro 1 R«. Nadelholz Scheiter, Prügel und Anbruch, 13 75 H pro 100 Büschel
NadelreiS uad mit einem den Anschlag übersteigenden Erlös aus deu ungebundene» ReiShanfeu zu genehmigen. — Mitgeteilt wird, daß nach einem Mia.-Erlatz der Kraakeu- llrlaub des Herrn OberreallehrerS Hauser bis Frühjahr 1909 verlängert ist. Die StellvertretuugSkosten bezahlt der Staat. — Der Vorsitzende trägt den Bericht der für die Ueberuahme der Dienstwohnungen der Lehrer von der Ortk- schulbehörde bestellten Kommisstou vor. Die Wohnungen geben zu keine« Beanstaudungeu Veranlassung. Die Wünsche der beiden Lehrer t« L.hrerwohugrbäude die von der Kommission anerkannt und empfohlen wurden, werden berückfich- ttgt. — DaS Brechen der Steine i« Säuspitz und Mittler- becgle wurde dem Chr. Hörmaun, Pfläßerer Chr. S. nm 84 ^ pro cbm und dasjenige im Ziegelbrrg de» W. Rug- gaber, Maurermeister und Jos. Wollensack, Maurer in Boll- rvariugru um 88 pro odm im Akkord vergeben. Die Bstsuhr des städtischen Bedarfs an Steinen aus den beiden
erstgenannten Brüchen in dm Holzgartev erhielt Fuhrmann Wilh. Hauser um 1 ^ 19 pro odm. Diese Akkorde worden auf 5 Jahre abgeschlossen. — Damit ist die öffentliche Sitzung geschloffen.
* Dentsch-a«erika«ische- Briefporto. Iu
Süddeutschlaud wirkt die bestehende Zweiheit iu der Frankierung insofern ungünstig, als die Taxe von 10 bei 26 BeförderungSfälleu nur in 3 Fällen iu Anwendung kommen kann. Wir iu Württemberg müssen abwarten, bis über Bremen oder Hamburg Anschluß gegeben ist. DaS ist im Sommer wöchentlich zweimal der Fall und zwar ab Bremerhaven mit deu Schnelldampfern des Norddeutschen Lloyd und jeden Donnerstag ab Hamburg mit deu Schnelldampfern der Hamburg-Amerika Linie. Deu Bedürfnissen de- kleinen Mannes werden diese Verbindungen wohl genügen. Anders ist eS aber mit deu Bedürfnissen der Geschäfts- und Haudelswelt. Sie wird sich iu 26 Fällen mit 23 Verspätungen kaum abftaden können, eS sei dmn sie bezahlt in 23 unter 26 Fällen 20, statt 10 ^ pro Brief. Da nun aber der raschere Beförderungsweg über Frankreich und England der Laudtrausitge- bühreu wegen für Süddeutschlaud zur 10 2 z-Taxe nicht möglich ist, so wird eS sich darum handeln, daß für die Briefbrsördernug nach den Bereiuigtru Staaten außer deu bisher benützten Schnelldampfern auch die von Hamburg oder Bremen abgehendeu laugsamereu Dampfer nutzbar gemacht werde«, soweit sie früher in Amerika ankommeu als die etwa nach ihnen abgehendeu schnelleren, fremden Dampfer. Für die Interessenten wird es sich also mehr als seither darum handeln, über die zur Verfügung stehenden Schiffe unterrichtet zu sein. Denn um die Leitung der Briefe sicherzustellen, müssen diese künftig mit einem unzweideutigen Lettvermerk versehen sein, wenn sie nicht mit 20 ^ frankiert werden. _
--- WUdderg, 16. Dez. Bei der gestrigen Bürger- auSschußwahl wurden wiedergewählt: Gipsermeistrr Fr. Roller, Schreinermstr. Steimle und Bauer Straub. Neu wurden gewählt: Kaufmann Eberhardt, Geometer Klein und Joh. Kreudler. Die Wahlbeteiliguug war eine lebhafte.
-d. Effringe», 16. Dez. Bei verhältnismäßig schwacher Wahlbeteiligung wurden die seitherigen Mitglieder deS Bürger- ausschuffes wiedergewählt, nämlich Tcaub Andreas, Ztegrlek- befitzer, Roller Jakob, jsn., Schreinermeister und Stahl Jakob sm., Weber. _
-s. Oberjettinge«, 15. Dez. Bei der heutigen Bürgerausschußwahl haben von 190 Wahlberechtigten 111 von ihrem Rechte Gebrauch gemacht. Wieder gewühlt wurde: Gärtner Battiuger, 71 St., Friedrich Baitinger, 60 St. Jakob Lutz, Oberholzhauer, 60. St. und Matthäus Killiuger mit 48 St. Neu gewählt wurde Friedrich Diugler, AdlerwirtSsohu mit 44 St. und Johann Georg Renz mit 50 St. Die übrigen Stimmen find zersplittert.
-0. Unterjettinge«, 16. Dez. Für das Soldaten- heim in LudwtgSburg wurde hier durch Hauskollekte au freiwilligen Beiträgen die schöne Summe von 57 ^ 5 «z zusammeugebracht.
Durch Verfügung der Geueraldirektiou der Staatseifenbahne« werden die Bauiuspektioneu, Bahnbau- und Hochbansektioueu augewieseu, darauf hiuzuwirken, daß bei Bauarbeiten, soweit es nach ihrer Art angezetgt erscheint, von des Unternehmern iu erster Linie einheimische Arbeiter verwendet nud im übrigen Reichsangehörige vor Ausländer« berücksichtigt werden. Bei Vergebung von Arbeiten ist jeweils eine die Unternehmer hiezu verpflichtende Bestimmung in die Akkordsbediugnugen auszuuehmru. Bei Vergebung von Arbeiten ist jeweils eine die Unternehmer hiezu verpflichtende« Bestimmung iu dir AkkordSbedinguugen auszuuehmen. Bei Einstellung von Arbeitern zur Ausführung von Bauten i« Srlbstbetrieb ist das gleiche Verfahren etuzuhalteu.
Stuttgart, 15. Dez. Wie der „Schwäb. Merkur* erfährt, wird die württembergische Eiseubshuverwaltung infolge ihres Eintrittes iu deu deutschen StaatSbahnwageu- verbaud binnen drei Jahren etwa 800 Güterwagen avzu- schassrn haben, um deu Bestaub ans die vereinbarte Höhe zu bringen. Diese V rmehruug wäre aber auch daun geboten gewesen, wenn der Verband nicht zustande gekommen wäre. Soweit sich vorläufig beurteilen lasse, werde »ach dem Zustandekommen des Verbandes auf eine entsprechende Verzinsung des in den Wagen steckenden Anlagekapitals eher gerechnet werden können als bisher.
— Die iu vergangener Woche iu Nizza abgehalteue europäische Fahrplankonserenz für den Sommerdirust 1909 hat einige Beschlüsse gefaßt, die auch Württemberg speziell interessieren, weil sie eine Verbesserung tu der Fahrzeit verschiedener über Württemberg gehender Schnellzüge auf der Streck« Paris-Wien und umgekehrt bringen. Auch sollen in Birtigheim eiuige Anschlüsse über Heilbrouu nach Nürnberg und Mannheim neu eingerichtet werden. Im übrigen ist die Koufereuz verschiedenen Wünschen nach neuen Zügen gegenüber sehr reserviert geblieben, was eine Folge des bei fast allen V rwaltuugen zu bemerkenden Rückganges deS Reinertrages der Eisenbahnen im gegenwärtigen Zeit- Punkt ist. In einzelnen VerwaltnugSgebieteu werden sogar nicht unerhebliche Einschränkungen in der Zngzahl stattfinden.
r. Neckartenzlingen, 16. Dez. Großes Aussehen erregt- bei der Einwohnerschaft die Verhaftung einer älteren Witwe nebst ihren etwa 25jährigeu Sohn. Die beiden sollten strafbaren Verkehr miteinander gepflogen haben.
r. Lorch, 16. Dezbr. Gegen die Wahl des AmtSge- richtSschreibrrS Scheufele zu« Stadtschulthetßeu ist Einspruch erhoben worden. Wie eS heißt, wird die Wahl auch noch ein gerichtliches Nachspiel haben.
Graf Zeppelin beabsichtigt, nachdem ihm riu Teil der für sei« Luftschiffbauunteruehmeu gehabten Auslage« jetzt durch Abnahme von Zeppelin I durch das Reich ersetzt worden ist, die ihm seinerzeit zur Ermöglichung der Weiterarbeit augebsrgten Beträge heimzuzahleu. Es wird dies geschehen, wrun dem Grafen nach Ablieferung des Ersatz- fchiffes für das bei Echterdiugen zerstörte Luftschiff der Rest seiner früheren Auslagen vom Reich vergütet werden wird.
Dieichstag-abgeordneter Dr. Hieber über bie politische Lage. Auf dem oberschwäbtscheu Parteitag der uatioualliberaleu (Deutschen) Partei, der am Sonntag iu Biberach stattfaud, hat Reichs- und Laudtagsabgeordueter Dr. Hieber eine bemerkenswerte Rede über die derzeitige politische Situation gehalten. Er führte u. a. aus: ES seien wieder Bestrebungen im Werke, des Kaiser über die ReichStagsverhandluugeu vom November irre zu führen und ihm einzsredeu, daß er dem Reichskanzler doch zuweit Gehör geschenkt habe. Demgegenüber glaube der (Redner), daß alle deutschen Männer die Mahrmug laut werden lassen sollten: „Mißtraue jedem, jder dir schmeichelt!* — Eise Abweichung von der Linie, die der Kaiser am 17. November durch die ReichSanzetgerknudgebung gezogen habe, würde eine zehnfach schärfere Kritik als bisher erfahren; solche Tage müssen dem deutschen Volke in Zukunft erspart bleiben, wenn nicht ein Schaden augerichtet werden solle, der nicht wieder gut zu machen sei. Jedenfalls sei zu wünschen, daß der 10., 11. und 17. November ds. IS. Früchte zeitiges mögen, über die sich noch Enke! und Urenkel freuen können. — Hinsichtlich der dem Reichstag vorliegende» Steuerpläue führte der Redner auS: ES könne heute schon als abgslehut gelten: die Elektrizität?- und Sassteuer und die Auzetgeusteuer. Auch für die Weinstruer dürste sich eine Mehrheit kaum finden. Eine Erhöhung der Bier« and Tabaksteuer seiMcht zu umgehen; doch werde die national- liberale Fraktion uichtZfür dir Bauderolensteuer, sondern für die Erhöhung der Labakzölle und der Gewichtsstruer sich anssprechen. Die nationalliberale Fraktion des Reichs- tags stehe im übrigen aus dem Standpunkt, daß nur dann eine große wettere Belastung des Volks dnrch indirekte Steuern zulässig sei, wenn auch die vermöglichrn Kreise in erheblichem Maße heraugezoge« werde», und das werde sich, wenn die Nachlaßsteuer nicht auf Annahme rechnen könne, namentlich durch ein« ReichSvrrmögeuSsteuer erreichen lassen.
Deutsches Reich.
Berit«. In den letzten Tagen wurden Nachrichten über einen Verkauf königlicher Schlösser verbreitet. Daz« teilt die Information mit, es fei richtig, daß die Krone 2 Schlösser zu verkaufen beabsichtig?, da diese ihres Zweck, der Hofhaltung zu dienen, nicht erfüllten. In Frage kämen der „Jägerhof* iu Düsseldorf, Schloß Ararats, rv. Schloß Stolzenfels.
Berlin, 15. Dez. Nachdem das Auswärtige Amt gegen den Verfasser der Broschüre über Seheimrat Hammanu Strafanzeige erstattet hat, hat Geheimrat Hammanu selbst für seine Person nunmehr ebenfalls Strafantrag gestellt.
Boykott de- Pilsener Bieres i« Berlin. Die unerhörten Hebelgriffe der tschechischen Bevölkerung Prags gegen die deuischen Bewohner der böhmischen Hauptstadt habe» iu Berlin zu einer eigenartige» Abwehrbeweguug ge- führt. Seit einigen Tagen macht sich tu der deutschen RetchShauptftadr eiue Bewegung gegen die tschechischen Biere geltend. Nachdem die tschech. Brauereien ihre dentscheu Lieferanten boykottiert habe», wollen die Berliner Brauereien eiue Bewegung gegen das Trinken des Pilsener Bieres iu die Wege leiten. Sie beabstchtigsu in einem Aufrufe au das btertriukeude Publikum dieses aufznforderu, die tschechischen Biere von nun an Nicht mehr zu trinken. Die Berliner deutsche Studentenschaft hat bereits den Boykott gegen die Pilsener Biere erklärt. Biele Berliner Lokale beabsichtigen keine tschechischen Biere wehr zn führen, einige haben diese bereits abgrschafft und machen durch Plakate bekannt, daß sie nur gute deutsche Biere fortan führen.
Frankfurt, 12. Dez. Bom Internationalen Bureau des Weltpostvereins wird für Ende des Jahres 1909 die Herausgabe eines Verzeichnisses der Postavstalten der Welt in französischer Sprache vorbereitet, das die Namen sämtlicher in den Ländern des Weltpostvereins für deu internationalen Postdieust geöffneten Psstanstalteu mit Angabe der bei ihnen vor kommenden Dienstzwetge, sowie die wichtigeren Orte in deu NichLvereinZläudern enthalten wird. Das Werk soll ebenso wir das im Jahre 1889 herausge- gebeue „Verzeichnis der Postorte außerhalb Deutschlands* auch au das Publikum gegen Erstattung der Selbstkosten, dir sich je nach der Höhe der Auflage aus 5—6 ^ 50 für das broschierte Exemplar belaufe» werden, abgegeben werden. Die Postanstalten nehmen Bestellungen auf das Werk bis Ende Dezember d. I. entgegen.
Ausland.
Prag, 15. Dez. Die Prager Polizeidirekttou konfiszierte die letzte Ramme des „Simpliztsstmus* wegen des Titelbildes, das sich auf die Prager Vorgänge b.zsg.
Prag, 16. Dez. Gestern ist das Standrecht aufgehoben worden und heute wurden schon wieder 2 deutsche Couleurstudenten beschimpft und anderer Unfug getrieben. ES muß von der Regierung verlangt werden, daß sie den Deutschen unter allen Umständen endlich einmal Bewegungsfreiheit und Sicherheit verbürgt.
Pari-, 16 Dez. Der Untersuchungsrichter Andre verhörte gestern deu Kammerdiener Coutllard zum ersten- male als Zeugen. Die Aussage» CoaillardS waren sehr belastend für Frau Steiuh eil und sollen, den Blättern zufolge, neue Beweise dafür bilden, daß sie das Verbrechen