aber auch der Ansicht, daß in allen besonderen Angelegen­heiten der Landtage die LandeSorgauisation die geeignete und zuständige Instanz ist, die aus dem Loden des gemein­samen Programms den Gang der Laudespolitik «ach den besonderen Verhältnissen selbständig zu bestimmen hat und daß die jeweilige Entscheidung über die Budgetabstimmuug dem pflichtgemäßen Ermessen der ihrer LandeSorgauisation verantwortlichen Laudtagsfraktionen Vorbehalten bleiben ». Präsident Singer erklärt hierauf, der Parteitag nehme Kenntnis von dieser Erklärung, die zu Protokoll genommen wurde. Daraus wurde die Sitzung aus nach­mittags 3 Uhr vertagt.

Nach Wiedereröffnung der Sitzung wurde bezüglich der Kriegshetze ein Antrag des Part-lvorstandes und der Kontrollkommission verteilt. Der Wortlaut dieses Schrift­stückes bewegt sich in den gewohnten Schwulstigkeiten und Uebertreibnuge».

Abz. Molkenbuhr sprach darauf über Sozialpolitik und den neuen Kurs. Weiter beschäftigte sich der Partei­tag mit einer Reihe von Anträgen, die sich auf die Or­ganisation der Partei beziehen. Zur Abhaltung des nächsten Parteitages lagen Einladungen von Eisenach und Leipzig vor. Gewählt wurde Leipzig.

Hierauf wurden die Verhandlungen ans Samstag vor­mittag 9 Uhr vertagt.

Wagt,-Neuigkeiten.

W * Gts-t 8»tz Za»-.

Nagold, den 21. September 1Z0k>,

* Muse»«. Am Samstag abend beging die Mu- seumsgtsellschaft ihre Herbstfeier in dem Kurhaus Wald- lnst. Herrliches Sommerwetter begünstigte die Veranstalt­ung, welche durch die flotten Klänge der Stadtkapelle einge- leitet wurde. Zum Zeichen der Festesfreude wurde vor Einbruch der Dunkelheit eine imitierteZeppeline X" den Lüsten anvertrrni; leider wurde nach kurzem Erheben nur einEchterdinger" Erfolg erzielt. Umso gelungener war das folgende Lrtllamfeuerwe-'k, das herrliche Effekte bot. Ein musikalischer Genuß seiner Art waren die Darbietungen des Herrn ^ans Köhler aus Stuttgart auf Viola. Wie üb­lich, war der Rest des späten Abends dem Tanze geweiht und dann vollzog sich der Heimgang in linder Spätsommer- nacht, erhellt vom milden Schein bunter Lampions. Mit Vergnügen werde» die Teilnehmer sich dieser schönen Feier ^ sinnern.

I Der Bürgerverei« benützte den gestrigen Sonntag z:r Veranstaltung eines Familien- und Kinderfestes. Um 3 Uhr bewegte sich rin Zug fröhlicher Kinder unter den Klängen der Stadtkapelle zur Waldlust, wo bald ein heiteres Treiben herrschte. Vorstand Sotthilf Kläger begrüßte mit ftf'mdllchcn Worten die zahlreich Erschienene», wünschte viel Bcgnügeu und trau? ans die schwäbische Gemütlichkeit. Wettsprirgeu, Sackhüpfen, Topfschlage« und andere Spiele, sowie Verteilung paffender Geschenke an die Kinder trugen sehr zur Erhöhung der Stimmung bei alt und jung bei. Die re.ftre Jugend huldigte daun noch dem Tanzvergnügen. Der Bürgervenin kann mit Befriedigung auf den schönen Verlauf des Festes zurückblickeo.

-t. Ntteusteig, 20. Sept. Unter zahlreicher Beteili­gung der Bewohner von nah und fern wurde hier gestern nachmittag Apotheker Th. Schiler zu Grabe getragen. Der Verstorbene, der ein Alter von 66 Jahren erreichte, war wegen seiner biedern Gesinnung allgemein geachtet und beliebt. Eine Reihe von Jahren gehörte er dem Kircheu- g meinderat au und verwaltete längere Zeit die BezirkSkaffe des Gustav-Adolf-Vereins. Se.n Andenken wird ein gesegnetes bleiben. _

-ar. Rotte«b«rg, 20. Sept. Heute fand in Hirr- üugen auf Einladung des dortigen Schultheißen Keßler, Abg. von Horb, e.r.e zahlreich besuchte Versammlung statt zw ckS Stellungnahme zum Projekt einer Eisenbahn von Raugeudingeu über Hirrliugen nach Rotteuburg. Auch ein Vertreter der Westdeutschen Eisenhahugesellschvft war anwesend. Eine allgemeine Begeisterung für die Aus­führung einer Bahn in der eiseubahvloseu Gegend war zu konstatieren; große Freude herrschte über die Möglichkeit eines Berkrhrsauschlusscs. Die Vorarbeiten sollen energisch ir Angriff genommen werden. Zunächst wurde ein Komite, bestehend je aus dem Ortsvorstrher und einem Gemrinde- ratSmitglied der beteiligten Gemeinden und de« Bezirks- abgeorduetev, ernannt, das in 14 Tagen in Rangkndiugru znfammeukommt. Die Aussichten find günstige.

r. Horb, 20. Sept. Freiherr v. Münch auf Hohen- Muhriugeu ist in seiner Scheuer abgestürzt. Ob die Ver­letzungen schwer find, ist dem Schwarzw. Bolksbl., das di se Nachricht bringt, nicht bekannt.

Her«««» GchSvlei»- Testament.

Gt«ttgart, 19. Sept. Verlagsbuchhändler Hermann Schöuleiu hat außer dem Zweimillionen-Bermächt- n.is au die Stadt Stuttgart noch eine große Reihe von Legaten bestimmt. Eiu dem N.T.von den Testaments Vollstreckern zur Verfügung gestellter Auszug aus den letzten Bestim­mungen dcs Verstorbenen lautet: Der kürzlich verstorbene Hermann Schönlrin. früh. VerlagsbuchhSndlrr, hat in seinem Testament u. a. folgend: Vermächtnisse aufgesetzt: der Stadtgemeinde Stuttgart (wie schon kurz mitgeteilt) einen Betrag von 2 000 000 welcher unter dem NamenAnna- Stiftung" für ewige Zeiten öffentlich verwaltet werden soll. Diese Stiftung zerfällt in 4 Abteilungen: 1) Handwerker-

Penfionskaffe 1000000 2) Handwerker-Darlehenskasse

500000 3) Uvterstützuugskaffe, welche die Hallberger-

Stiftung ergänzen soll 400000 *6, 4) Spezialkaffe zu Berücksichtigung von Gesucht« in Notfällen dringendster Art 100000 Sodann der Universität Leipzig (Vaterstadt SchönleiuS) 150000 ^ zur Errichtung einer Stipmdien- Stifiuvg, der Technischen Hochschule zu Dresden 150000 zu demselben Zweck, der Zeutralleitung des Wohltätigkeits- Vereins 75 000 ^ z-rr Verteilung an einzelne Anstalten und Vereine, dem LokalwohltättgkeitSvereiu hier, insbesondere für Zwecke der Wöchnerinnenhauspflege, 100000 der Evan­gelischen Diakoniffenanstalt hier 50000 dem Allgem. Deutschen BuchhaudlnugsgchilfeLvLrbaud in Leipzig für dessen Unterstützungskaffe 350000 dem Unterstützungs- vrrband Deutscher Buchhändler und Buchhandlungsgehilfeu in Berlin 50000 dem Zmtsalverein Deutscher Kolpor­tage-Buchhändler in Berlin, für dessen Kaffe für Unter­stützung?- und Sterbesälle, 30000 der Kranken- nnterstütznngskafse für Buchhändler in Stuttgart 20 000 der Penfions-Anfialt Deutscher Journalisten und Schrift­steller in München 10000 der Renten- und Penfiou?- Anstalt für deutsche bildende Künstler in Weimar 10000 dem Berschönerungsverein hier 5000 der Schiller-Stiftung 5000 N:be bei sind weitere Vermächtnisse Zn wohl­tätigen Zwecken in Höh; bis zu 5000 ^ ausgesetzl, auch ist das frühere Arbettspersonal des Herrn Schönlein bedacht worden.

B««a»Dstell»uz. In einigen Wochen, je nachdem sich das Wetter macht, wird der Schluß erfolgen. Es hat sich run der Wunsch geltend gemacht, das eins oder andere von den im Areal des Stadtgarteus für dis Bauausstellung errichteten Bauwerke zu erhalten bei den aus dem Gewer- bchallmplatz gelegenen Bauten wird das ja nicht möglich sein und wie mau hört soll die Absicht bestehen, das Weinhans am See" für den Stadtgarte« zu erwerben.

Gtuitgart, 19. Sept. Das badische Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten (dem auch die Eisenbahnen unterstehen) Hot wegen des bekannten Bildes Strafantrag gegen desStmpliztssimns" gestellt.

r. Re«ttt«ge», 19. Sept. Mit der zn Beginn dieser Woche stattgehabten Sitzung der Entwäffrruugsgerioffenschaft Betzingen-Degerschlacht hat eines der größten Entwässerungs- Unternehmen Württembergs seinen Abschluß gefunden. In Betracht kommen auf der Markung Betzingen 35 Hektar, 38 Ar, 82 Quadratmeter; auf der Markung Degerschlacht 13 Hektar, 85 Ar. 15 Quadratmeter, insgesamt also 49 Hektar, 23 Ar, 97 Quadratmeter. Die Bauausführung erfolgt;. im Frühjahr 1907 und 1908 unter Leitung der Kuliurinspektiou für den SchwarzwaU»kreis. Von dm Ge- sarntkosten entfiel aus den Quadratmeter der Aufwand von 3 ^ 90 --z. Der Erfolg des Unternehmens hat sich bereits *n dem heurigen nassen Jahrgang glänzend bewährt; man Lars annehmen, daß der gesteigerte Ertrag die Unkosten in 34 Jahren gedeckt Hasen wirs.

r. T«tt!i«gerr, 19. Sept. Wie der Gränzbotr hört, haben die Arbeiter ihre Lohnforderungen gegenüber den Bereinigten Schuhfabriken bis heute vormittag 9 Uhr nicht zurückgenommen. Infolgedessen erfolgt heute abend laut Beschluß des Fabrikanten-Bereins die Kündigung des ge­samten Arbeiterpersonals in sämtlichen hiesigen Schuhfabriken mit Ausnahme von I. G. Martin Söhne und M. Graf Söhne.

r. 8a«se»a«, 19. Sept. Die Leiden Brigaden der 27. Division hatten au ihrem gestrigen dritten Manövertage ein Begegnungsgefecht nördlich von Langenau. Das Ge­fecht ist hrrbeigesührt worden durch den Anmarsch einer blauen Armee uns U'm, die der verstärkten 53. Jufauterie- brigade unter Generalmajor v. Mttinacht den Befehl zuge- teilt hatte, sich in den Besitz der Stadt U'm zn setzen, die als offene Stadt gedacht war; von einer roten Armee, die am 18. Srvt. aus der Linie MuvdrrkingenMüufingen Urach ihre Hauptkräfte gegen die blane Armee vorsühren wollte, ist der verstärkte«, 54. Jufantertrbrigade unter Gene­ralmajor v. Gersk der Auftrag geworden, im Verein mit der 57. Kavalleriebrigade unter Oberst v. Knörzer ans de« linken Donanufer von Ulm aus weiter vorzugehm, um den Vormarsch der blauen Armee zn stören. Während die 27. Kavalleriebrigade um '/«8 Uhr von Tamerdiugen aus auf­brach um über WesterstettenAltheim gegen Herbrechtingen Vorzug-Herr, marschierte die 54. Brigade um 8 Uhr von Ulm über Albeck gegen Neunstetten. Inzwischen war dir 53. Brigade von Giengen aus über Elselsbnrg vorgegaugru und hatte beim Derrannahen des Gegners eine Bereitschafts- stellung auf Höhe 543 nördlich Oellingen bezogen. Das Zu­sammentreffen beider Streitmächte hatte zur Folge, daß die 53. Brigade mit Erfolg abwehren konnte. Diese ging hinter ihrer Lorpostenlirüe Langenou-St. Jakob zur Ruhe, die 53. Brigadr bezog Biwak hinter den Vorposten, die von Oellingen ab nördlich Ausstellung gefunden hatten, der Hebung wohnte der KriegSmiuistrr v. Marchtaler an.

r. Bo« Oberland, 19. Sept. Der Konkurs des Oekonomen und Holzhäudlers Fridolin Bailer in Dieters- kirch OA. Riedliugm ist an Zahl der in Mitleidenschaft gezogenen Personen und der Schuldsumme wohl ohne Bei­spiel i» Oberland. Der.noch nicht beendete Konkurs des Fruchthäudlers Ferd. Göppel tu »iberach, der sich doch be­züglich der Höhe der angemeldeten Forderungen gewiß auch sehe» lasten kann, verschwindet gegen das Unhell, welches Bailer über viele Familien gebracht hat. Dieterskirch ist ein Dorf mit ungefähr 200 Einwohnern und in dieser seiner Heimat hat Bailer beinahe jeden Familienvater vom Groß­bauern bis zum Polizeidieuer angepumpt. Und dies mit solchem Erfolg, daß manche Darleiher an den Bettelstab gebracht find. Die Leute warfen dem großspurigen Be­trüger das Geld förmlich nach, trotzdem sie seinen verschwen­

derischen Lebenswandel vor Augen hatten. Wenn Bailer in die Nachbarstädte, Riedlingeu, Btberach rc. kam. gab er den Hausknechten in den Wirtschaften, welche sein Fuhrwerk versorgten, regelmäßig 810 ^ Trinkgeld, es kam ihm nicht darauf an zur Hebung der allgemeinen Ftdelität einen Hundertes auf den Tisch zu legen und so wußte der Mann aujFreigebigkeit kein Ende. Das Geld schaffte er sich durch Betrug und Wechselfälschung. So hat er einem Bankier in Btberach. der nichts Schlimmes vermuten konnte für ca 50000 ^ Wechsel aufgehängt. Die angemel­deten Forderungen erreichen die Höhe von bald 600000 Mark. Dieser Tatsache halte man die Person des Gemeinschuldners gegenüber: ein Bauersmann nach Habit und Ausdruck. Mas muß staunen, wie es diesem Manne gelingen konnte, nicht nur seine bäuerlichen Landsleute, son­dern auch gewitzigte Grldleute hereinzulotsen. Wie er er getrieben hat, steht man auch aus der Versteigerungsanzeige seiner Fahrnis. Da kommen z. B. vor ein Landauer, eine Chaise, ein Jagdwageu, zwei Schlitte« mit Pelzdeckev. Der große Herr ist fein ausgerückt, um den Leuten Saud tu die Augen zu streuen. Jetzt sitzt er allerdings i« Gefäng­nis, aber das schafft seinen Gläubigern ihr sauer verdientes Geld nicht wieder.

r. Brett«ch OA. Neckars«!«, 19. Sept. Der 21 Jahre alte Schuhmacher Ludwig Knorr hat sich erhängt, wie man anniALt ans Furcht vor dem Militär, bet dem er demnächst einrücken sollte.

Psahlheim OA. Tllwangen, 19. Sept. Gestern abend 10 Uhr brach hier in einer Scheune, in welcher gegenwärtig in Folge der Manöver und Einquartierung Pferde rmtergebracht waren, während dis Dragoner beim Appell waren, Feuer ans. 5 Pferde find verbrannt, 2 Soldaten werden vermißt. Das Militär beteiligte sich kräftig an den Löscharbeitm. Man vermutet Brandstiftung.

r. Pfchhihei« OA. Ellwangen, 19. Sept. Ueber den bereits kurz gemeldeten Verlust der 5 Dragonerpferde schreibt die Jpf- und Jagstzeitung ausführlich: Gestern abend gegen 10 Uhr brach in der Scheuer des Kaspar Stengel, gen. Rennebauer, so unerwartet und heftig Feuer aus, daß von den 6 dort untergebrachten Dragonsrpferdeu nur eines gerettet werden konnte, auch dieses zeigte derartige Brandwunden, daß es wahrscheinlich eingehm wird. Außer den 5 Pferden (von der 4. Schwadron) verbrannte noch ein kleines Rind, während das andere Vieh gerettet werden konnte. Die Scheuer war bis oben mit Hen und Getreide gefüllt, so daß die Flammen hoch auflodsrten und Flng- feuer das Wohnhaus und andere naheliegende Gebäude lauge ernstlich bedrohte. Doch wurde die Gefahr durch das energische Eingreifen der Feuerwehren und der im Orte elnqmtierten zwei Schwadronen Dragoner (Reg. 26 Stattgart) mid 2 Batiesin Artillerie (Reg. 29) mit Erfolg abgewehrt. Der Schaden ist recht bedeutend. Als Ursache des Brandes wird unvorsichtiges Aushängen einer Laterne vermutet. Ein Knabe wurde einige Zeit vermißt; er hatte sich aus Furcht versteckt gehalten. Das Gerücht, das in der Stadt verbreitet war, daß 2 Gefreite abgängig seien, ist unzutreffend.

Zeppeli».

r. Friedrichshase», 19. Sept. Wie verlautet, wird die neue Anlage des Grafen Zeppelin so groß gehalten sein, daß bis zn acht Luftschiffen im Jahre gebaut werden können. Es hat sich daher neben einem großen Maschinmhaus die Errichtung von zwei als Wersten dienenden großen Hallen notwendig gewacht. Die Arbeiten an 2 I schreiten rüstig fort. Der Termin der neuen Ausstiege wird streng geheim gehalten. Sie dürften aber bestimmt im Oktober erfolge», zu einer Zeit, zu der, wie gerüchtweise verlautet, der Kaiser oder der Kronprinz erwartet wird.

r. Friedrich-Hase«, 20. Septbr. Graf Zeppelin erläßt folgendes Rnndschreiben: Nachdem es mir durch die Opferfreudigttit dis deutschen Volkes ermöglicht wurde, mein Luftschiff-Unternehmen auf breiterer Grundlage weiter zu entwickeln, habe ich unter dem Namen Luftschiffbau-Zeppelin G. «. b. H. in Friedrtchshafeu a. B. eine Gesellschaft er­richtet, deren geistiger Leiter ich bleibe und deren Geschäfte in meinem Sinn erledigt werden. Zum Geschäftsführer der Gesellschaft habe ich Herrn A. Colsmanu ernannt. Der­selbe übernimmt die Geschäftsführung am 21. Sept. 1908. Der Gras bittet sodann, das bisher dem Herrn E. Uhland geschenkt; Vertrauen aus Herrn Colsmann übertragen zn wollen und fährt fort: Herr Uhland verbleibt für die Ver­waltung der Volksspmde, sowie meines Pkivatvsrmögeus nach wie vor mein treubewährter Generalbevollmächtigter.

Gez. Gras Zeppelin.

Gerichtssaal.

Stuttzart, 18. Sept. Schöffengericht. In der Württembergs Zeitung" erschienen im Januar ds. IS. kurz vor der V.rhandlung in dem Disziplinarverfahren gegen den früheren Schultheißen Steck in Nattheim einige Artikel, die sich mit der privareu Lebensführung des nun­mehr seines Amtes entsetzten Schultheißen befaßten und die zur Erhebung einer Privatklage wegen Beleidigung gegen dm verautworrltchen Redakteur W. Büchels führten. Am Mittwoch fand Verhandlung vor dem Schöffengericht Stutt­gart-Stadt statt, die einen i» Ze'tangswesrn bisher wohl selten vorgekommenm Ausgang nahm. Der Kläger war bereit, die Klage zuruckzumhmen, falls der Beklagte die Kosten übernehme. Der Beklagte, der wegen Beleidigung hätte verurteilt werden müssen, weigerte sich, ans dtesm Vorschlag einzugehen, zog es vielmehr vor, durch Nennung des Verfassers oeS Arkikels -er Verurteilung sich zu ent- ziehen. Das Gericht beschloß gemäß 8 21 Abs. 2 des