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Dn- «ene Poftproteftverfahren. Lom 1. Oktober cm kann die Postverwaltuug beauftragt werden, Wechsel zur Zahlung vorzulegen und wenn die Zahlung unterbleibt, Protest maugelS Zahlung nach dm Borschristeu der Wechsel­ordnung zu erheben. Ausgeschlossen von der Protesterhebung durch die Post find a) Wechsel über mehr als 800 Mark; b) Wechsel in fremder Sprache; c) Wechsel, die ans eine ausländische Möuzsorte lauten, sofern der Aussteller durch den Gebrauch des Wortes »effektiv" oder eines ähnliche» Zusatzes die Zahlung in der im Wechsel beuauuten MSuz- sorte ausdrücklich bestimmt hat; d) Wechsel mit Notadreffe oder Ehreuaccept; e) Wechsel die unter Borlegung mehrerer Exemplare deSselbeu Wechsels oder unter Vorlegung des Originals und einer Kopie zu protestieren find. Für diese Aufträge find besondere Formulare zu benutzen, die von dm Postanstalteu zum Preise von 5 Pfg. für je 10 Stücke ver­kauft werden. Als Gebühr wird erhoben 1. für den Post- aaftragbrief 30 Pfennig; 2. bei Zahlung der Äechselsumme für die Uebermittlong des eivgezogeneu Betrags dir tarif­mäßige PostanweisungSgebühr: 3. sofern die Zahlung der Wechselsumme nicht erfolgt: a) für die Erhebung des Post­protestes bei Wechseln bis 500 Mk. 1 Mk., bei Wechseln über 500 Mk. 1 Mark. 50 Pfg.; b) für die Rücksendung des protestierten Wechsels mit Protesturkunde 30 Pfg., i« OrtS- und NabarschaftSverkehr 2b Pfg.

Zur Obsternte. Die Obstausfichten find dieser Jahr im ganzen Lande die denkbar besten. Nus allen LandeS- teileu hören wir, daß es namentlich Nepfel in reicher Fülle gibt. WaS uns NM der Schöpfer in so reicher Fülle be- scheert hat, das sollen wir in entsprechender Weise schätze« und uns dieser herrlichen Gabe würdig zeigen. Gar oft aber wird in gesegneten Obstjahren mit dm Früchten um- gegangeu, als ob sie gar keinen Wert hätten. Bor allem aber möchten wir alle Baumbefitzer Sitten, das Obst ja nicht zu bald, halbreif von den Bäumen zu nehmen. Diesbezüglich handeln viele sehr unklug. Kaum fällt das Obst ein wenig Md wenn eS auch bloß wurmstichiges ist so gibt eS keinen Aufschub mehr, das Obst muß herunter. ES könnte ja sonst ein Aepfelein gestohlen werdm. Mit Hacken und Stangen gehtS hinter die armen Bäume. »Und gehst du nicht willig, so brauch ich Gewalt"/ heißtS da und der Erfolg ist der, daß Tausmde von Aestchm und Zweigen mit ihren vorgebildetm Tragkuospeu auf dem Bode» liegen. Kanu ein solch mißhandelter Baum im nächsten Jahre noch Früchte bringen? Gerade die Gemeiudebäume find es, mit drum oft so umgegangm wird Md die bürgerlichen Behörden tun gut, ein offenes Auge zu habm. Halbreifes Obst hat wenig Wert. Gebrochene Aepfel werdm welk und runzelig und wie der Most MS solchen Aepfeln wird, das wissen evtl, manche aus Erfahrung zäh, schwarz und sauer. Spätobst muß baumreif werden. ES muß sich leicht lösen vom Zweige; die Kerne sollen braun oder schwarz sein. Nie soll ein Bau» auf einmal geleert werdm. Auf der Sannen- oder Südseite find die Früchte bälder reif, diese nehme man zuerst. Wer das Obst recht lange hängen lassen kann, der tut gut daran; er spart in seinen Sack; selbst wenn ihm etwas gestohlen wird. Einsichtige, ver­ständige Leute sollen mit gutem Beispiel voran gehen. Sir nützen sich und anderen.

Wirtschafte« i« Württemberg. Am 1. April 1905 wurden in Württemberg 15 863 Wirtschafte» gezählt, davon 8016 Gastwirtschaften, 6842 Echankwirtschaftm mit und 1005 ohne Brauutweinausschauk; Flascheubierhand- lungm (Februar 1907) warm eS 5667. Im Bezirk Tü­bingen warm es 253 Wirtschaften, darunter 100 Gast­wirtschaften, 144 Schankwirtschaftm mit nnd 9 ohne BranutweinauSschank, ferner 67 Flaschmbierhandluugm.

-t. Ebhansen, 1. Sept. Am letzten Freitag wurde hier unter Leitung von Semiuaroverlehrer Köbele mit den jüngeren Lehrern der Bezirks eine Sonderkonferenz ab- gehaltm. Hauptgegenftand der Tagesordnung war die Besprechung der vom Konfermzleiter ausgestellten Thesen über die Frage: »WaS km» die Volksschule für die ästhetische Bildung der Jugend tun?" Au die Hauptverhaudluug,

Rorgm. Die Setzer gehen nach Hause. Aber in der Expedition warten schon AustrSgeriunru, Austräger, Kinder die in die verschiedensten Teile der Stadt lausen und dir frischgebackene Zeitung abgebeu. Automobile und Wagm stehen bereit, bringen die Provinzauflage auf die Bahn, die Zeitungen zu den Kiosken. Kolporteure warten, besonders für die Abendblätter, hasche» die TageSueuigkeit Ms dem ersten Blatt und stürmen kreischend durch die Gaffen. Da oder dort wartet vielleicht schon einer aus die Zeitung, ein Dichter, dessen Drama gestern gespielt wurde, oder ein Schauspieler, der aufs »Urteil" wartet. Oder einer, der die Weltgeschichte nicht rasch genug belauschen kavn. Oder ein Börsenspekulant, dessen Vermöge» von einer Nachricht abhäugt.

Die dar Blatt gemacht habm, schlafen. Der Morgm ist ihr« Ruhezeit. Ein paar Stunden, bis daS Tagewerk von neuem beginnt. Morgmblatt, Abendblatt. Dasselbe Tagewerk und doch täglich ein anderes.-

Bo« der lothringische» Grenze wird der »Straßb. Post" folgendes charakteristische StimmuugSbildcheu über­mittelt: Bei einer Wanderung durch unser Städtchen erregte eine Karte in der Auslage einer kleinen Buchhandlung meine Aufmerksamkeit. Eine hübsche Lothringers fitzt nahe M der französischen Grenze Md blickt mit sehnsuchttkrankm Augen hinüber nach Frankreich. Betitelt war die Karte:

näortzs, js US t'oudllvrnr jLMktts." (Angebetete? Vaterland, ich werde dich niemals vergessen.) Au demselben

Welche im RathauSsaal stattfand, reihtm sich Orgelspiel- Md Gesaugsprobm in der Kirche. Den Schluß der Konferenz bildete ein gemeinschaftliches Esten im Gasth. z. Waldhorn.

Gnlz, 1. Sept. Die hiesige Pfarrstelle ist dem Psarrverweser Adolf Lempp in Darmsheim übertragen worden. Derselbe wird am 21. Okt. in sein neues Amt eivtreten.

r. Kayh OA. Herreuberg, 1. Sept. In einem hiesigen Hause hat gestern nachmittag währmd kurzer Abwesenheit der Bewohner eiu fremder HandwerkSbursche zwei Taschen­uhren nebst Ketten gestohlen. Der Täter ist verhaftet.

r. GtNttgart, 1. Septbr. Totenfeier auf dem Fangelsbachfrtedhof. Währmd feierliche Glockmkläuge von allen Kirche« heute abend der Stadt verkündeten, daß man auch in diesem Jahr des Tages von Sedan und da­mit zugleich der Helden von 187071 in Treue gedenke, bewegten sich unter eben diesen metallene» Klängen die Teilnehmer an der Gedächtnisfeier in geschloffenem Zug vom Portal des FangelSbachfriedhofS zur Ruhestätte der daselbst beerdigte» Krieger. In dm Reihen des Zugs be­fanden fich aktive und inaktive Generale, das Offizierkorps der Linie, der Reserve und der Landwehr. Als Vertreter der Stadt war Gemeinderat Dr. Mattes erschienen. Dm dm Zug eröffnenden Krieger- u. Militärvereinm des Stadt­direktionsbezirks mit ihren umflorten Fahnen schritten die hier auwesmdeu Mitglieder des Präsidiums de» Württbg. KriegerbuudeS voraus. Auch die Stadtgarde und die frei­willige SauitätSkolonne nahmen am Zng tell. AIS fich der Zug am wiederum hübsch geschmückten Denkmal aufge­stellt hatte, eröffnete der Siugchor des Krieger- und Sänger­bundesHerzogin Wera" die Feier mit dem Gesang eines Chorals, worauf Stadtpfarrer Bogt eine warm empfundene Ansprache hielt. I« Name» und Auftrag der Stadt legte sodann der Vorstand des Beteraumvereins einen Lorbeer- kranz am Grab nieder. Auch die militärischen Vereine widmeten durch Major von Rauch ihren tapferen Kame­raden einen Lorbeerkranz. Mit einem Lied schloß die patriotische Feier.

Ttnttgnrt, 1. Sept. Die gestern abgehalteue zweite Versammlung der s zialdewokraüschm Partei Stuttgarts, worin der endgültige Beschluß über die Budgetbewilligungen der süddeutschen Laudtagsfraktionen gefaßt wurde, nahm einen sehr stürmischen Verlauf, insbesondere wurde sehr scharf kritisiert, daß dem Beschluß zuwider über die erste Versammlung am Freitag gleichzeitig mit dem Bericht im Parteiorgan eiu Bericht in einem hiesigen Blatt erschienen war. Der gestern gefaßte Beschluß richtet fich, wie mau hört, unter Ablehnung de, vom Abg. Heymann beantragten Zustimmungseutschließung, gegen die zustimmende» Beschlüsse der süddeutschen Fraktionen zu den Etats.

UntertSrkheinr, 31. Nag. In der Firma Daimlers Motorengesellschaft sollen, wie verlautet, wieder umfang­reiche Arbeitereutlassungeu vorgenommen werden. Die schlechte Lage des Automobtlmarktes zwingt zu dieser Maßregel; eine Hebung der Absatzverhält«iffe scheint auch auf den Steg des »Mercedes-Wagen nicht in höherem Maße erfolgt zu sei».

r. Untertürkhei«, 1. Sept. Die Daimler Werke dementieren die Nachricht, daß der Sieger im Grand-Prix, Lauteuschlager, eiu Angebot von Bauderbilt erhalten habe.

r. Pfnllinge«, 1. Sept. Auch von dem Stand der hiesigen Weinberge kann nur günstiges gemeldet werden. Ueberall, wo eiu sorgfältiges Beschwefeln und Bespritzen tzattfaud, ist ein schöner und gutentwickelter Traubeubehang zu konstatieren. Reife Frühtraubeu konnten schon vor ca.

8 Tagen abgeschnitteu werden. Wenn die Witterung günstig bleibt, fo dürfen die hiesigen Weingärtuer Heuer einem be­friedigenden Herbste entgegensehen.

r. Gp«ichi«geu, 1. Sept. Die Häuser de» Maurers Wäschle und des ledigen Hafner in Opernhrim find, ver­mutlich infolge Brandstiftung, vollständig niedergebranut.

r. Mühlhei« a. D., 1. Sept. Kunstmaler Koch, der die mittelallerlicheu Wandgemälde in der St. Gallus-

Abend stand ich in angeregter Unterhaltung bei einigen

Freunden auf der Straße, als ein junger Mann auf uns zuwankte. Der Fremde machte einen recht verwahrloste« Eindruck, und ich glaubte im ersten Augenblicke, es mit einem Betrunkenen zu tun zu haben; doch gleich darauf sah ich, daß der Mann völlig erschöpft war. Er ging mich um eine Zigarrettr au und erzählte mir nun, daß er au dem Streik der Elektrizitätsarbeiter in Pari» tellgenommen habe. Bei einem Zusammenstoß mit der bewaffneten Macht in der Nähe der Börse habe er einen Schuß in den Hals be­kommen. Bet diesen Worten löste er den Verband, den er um dev Hals trug, und zeigte mir die Schußwunde, die erst halb geheilt war. Trotzdem wurde er aus dem Krankenhause entlassen, md da er »Lothringer" ist er stammt aus Hayingen und trägt eineu gut französch klingenden Namen, wurde er sofort als lästigerAus­länder" ausgewiesen. Bon der Grenze war der Kranke bis hierher nach Hayingen zn Fuß marschiert. Still wie er gekommen war, entfernte er fich wieder, und indem ich dem müden, armen Gesellen uachblickte, mußte ich an die hübsche Lothriugerin denken, die mit sehnsuchtskranken Augen hiuükerblickt insVaterland."

>«* de« M»-grudors«»>Blätt»r«. Hotelier (,um Ttawm- gast): »Warum s« »erdrießlich heute, Herr Meier?' »Ach, wie man fich ärgern muß! Ich ISnnte dir ganze Welt i« Stück» schlagen!" Hotelier: .Vielleicht eine Kraftsuppe angenehm?" Ironisch.

»Sie haben rin Mädchen engagiert, daS bet mir in Dienst stand?"

»Ja, sie wollt« fich verbessern." Neid. Verheirateter ehe­maliger Lebemann (einem Freunde begegnend): »Glücklicher Kerl; arm aber ledig!"

kapelle restauriert, hat noch wettere ornamentale alte Male- reieu aufgedeckt. Sie befinden sich in der Gruftkapelle die gegeuwärtig restauriert wird. Auch diese neuerdings ge­strudenen Gemälde werden reproduziert werden.

Bo« Oberland, 29. Aug. Der erst wenige Monate verheiratete Bauer Stieler in Fronhofen fuhr gestern zum Mähen auf die Wiese. Plötzlich scheute das Pferd an einem schimmernden Gegenstand nnd machte einen Seiteufpruug; der Bauer fiel rückwärts iu die auf- dem Wagen liegende Sense, wobei ihm die Pulsader durchschnitten wurde. Da weit und breit keine Hilfe vorhanden war, verblutete der junge Mann; erst spät wurde die Leiche gefunden.

r. Friedrich-Hafen, 1 . Sept. Am SamStag trat Stadtpfleger Horb hier seine Ferienreise nach Frankreich uud Spanien au. Als sein Stellvertreter wurde vom Ge­meinderat der 28jährige, ledige HilfSschreiber Ott von Welzheim, früher iu Saulgau md Schorndorf, seit 1. Juni auf hiesigem RathanS beschäftigt, aufgestellt. Als derselbe gestern morgen nicht zur üblichen Kanzleizeit erschien, uud der Stadtvorstand nach ihm suchen ließ, wurde der Kafsen- schrank geöffnet. Es stellte sich nun heraus, daß 9500 »w au Bargeld fehlten. Etwa 3000 ^ fanden fich noch im Schrank vor. Ott hat am Sonntag morgen das Geld entwendet uud ist dann flüchtig geworden.

Der landwirtschaftliche Anbau in Württe«-

berg, hat i« Jahre 1908 gegenüber früheren Jahren sich verschiedeufach geändert. Die Hauptbrotfrucht des Laubes, der Wiuterdiukel, welcher bis zum Vorjahr stetig zurück- gegangen ist (von 18781907 um 43 991 Hektar), zeigt wieder eine kleine Zunahme. Auch bei den fast iu steter Zunahme begriffenen Kartoffeln ist abermals eine Zu­nahme zn verzeichnen, ebenso beim Wiuterweizen. Wie schon seit längerer Zeit, so weist auch im Jahre 1908 daS Reblaud wieder einen kleinen Rückgang auf. Beim Hopfen beträgt der Rückgang gegenüber 1907 333 Hektar oder 6,6°/». Der Stand der Obstbäume in Württem­berg ist nach den eingelaufenen Berichten sehr befriedigend. Die Aepfel lassen im Landesdurchschnitt einen guten Er­trag erwarten; tu mehreren Bezirke» steht sogar eine sehr gute Ernte in Aussicht. Der Stand der Birnbäume wird nicht als ganz so günstig bezeichnet und im Landes­durchschnitt wird «nr mit einem mittleren Ertrag gerechnet.

Zeppelin.

Berlin, 1. Sept. Wir ein Mitarbeiter desBerl. Tagebl." erfährt, erscheint die Zeppeliuspeude den zustän­digen Behörden als sehr willkommenes Objekt, um ihm zu Gunsten des leeren ReichssäckelS zur Ader zu lassen. Er­wägungen über die Zulässigkeit der Besteuerung der Ratio- ualspende sollen bereits im Schoße der Regierung beendet sein. Die Ausführung des Beschlusses, den Zrppeltnfonds zur Steuer heranzuzieheu, dürfen nicht mehr lang; auf fich warten lassen. (?)

Berlin, 31. Aug. Aus Lüdenscheid wird dem »Lokal-Anzeiger" gemeldet, daß das Aluminium aus den Trümmern des Zeppelinscheu Lufschiffs eingeschmolzeu wird uud zu einem Teil iu kuastvsll verzierte, mit Widmung versehene Löffel, zu einem andern Teil zu einer Denkmünze ««gestaltet werden soll, die den an der Nationalspende Beteiligten ausgehändigt werden soll.

Destsche« Reich.

Dir Bibliothek des AffyrerkönigS Sardarrspal.

8. u. L. Berlin, 31. Aug. Bor 50 Jahren und noch später wurden ungefähr 20000 Stücke Stetntafeln der Bibliothek des Affyrerköugs Sardanapal in den Ruine» NimvehS ausgegraden und nach London gebracht. In letzter Zeit werden die avfge^chttebeneu Texte, welche fich nach Aevßerltchkeiteu als zusammenhängend erweisen, in Heften vereinigt iu der Originalschrist d. h. der Keilschrift von der Verwaltung deS Britischen Museums herausgegebev. Die verschiedenen Gelehrten der ganzen Welt haben dadurch Gelegenheit, die Texte ihres Spezialgebietes zu bearbeiten da jede Art von Külschriftttxten wiederum ihre eigenen Schwierigkeiten der Lesung, Uebersetzung und des Verständ­nisses bietet. Im 14. Bande des Werkes find keilschriftliche Tabellen der Sardanapalbibltothek vereinigt, welche meist Gegenstände dr? drei Naturreiche betreffen. Viele dieser Listen sind ersichtlich für medizinische Zwecke angrsertigt. Darum hat fich der Artt Baron Dr. Oesele iu Neuenahr mit Beihilfe namhafter Ketlschriftgrlehrter z> B. deS Lcibziger Professors Zimmern eingehender mit diesem Baude beschäftigt. Von dm vielen Listen, welche Mineralien enthalten, abgesehen find die vielen Tterlistm meist ein­heitlicher Art. Doppelspaltig geordnet werden Tiernamen in der ersten Spalte sumerisch und iu der zweiten Spalte okkadisch d. h. babylonisch wiedergegebm. Die Anordnung ist nicht alphabetisch oder sonst zufällig äußerlich, sondern in dm Vorzeichen der Tiernamen begründet. Daß unter den Säugetieren dadurch eine sumerisch-babylonische Systematik erkenntlich ist, welche Raubtiere Pflanzenfresser und Omnivoren trennt und in Untergruppen teilt, daß Vögel nnd Fische als besondere Gruppen geschieden stad, kann uns nicht wunder». Aber selbst schon die Insekten, von denen ungefähr 100 Artm unterschieden werden, werden vom Babylonier systematisch geschieden und dabei Hymenoptern uud Diplern als eine Gruppe zusammengrfaßt und der scharsbegrerztrn Gruppe der Ortdcptern gegknübergestellr. Allerdings eive völlig moderne Auffassung der zoologischen Wiff nschaft hat fich beim Babylonier noch nicht durchge­rungen. Der Mensch fühlte fich noch als Mltttlp.u kt uvd E rdzweck der umgebend n Natur. Dadurch bildere der