Sußerte fich der Staatssekretär zu dea ueursteu Ereignissen in der Türkei. Er erklärte diese Ereignisse als erfreulich und fügte hinzu, e- sei auch bemerkenswert, daß die neu« Lage in dem Augenblick eingetreteu sei, wo England den andern Rächten Vorschläge zur Bildung einer fliegenden Kolonne zur Unterdrückung der Bauden mit Unparteilichkeit und Nachdruck unterbreitet habe, und daß in diesem Augenblick die Bauden verschwinde«. Wenn dieser Stand der Dinge fortdauere und die Banden fich wirklich zerstreuen, so werde die Bildung einer solchen Streitmacht zu ihrer Vernichtung nicht notwendig sein. Der UaterstaatSsekretär erklärte daneben noch, der Ursprung der gauzkn Lage iu Mazedonien sei eine schlechte und schwache Regierung gewesen. Nun sei plötzlich das türkische Volk selbst dazu übergegangen, gesunde Ber- HSltMe herzustelleu.

Oege» da» Miuifteri»« Araaeo. In der por­tugiesischen Drputierteukammer forderte Alfouso Costa in der gestrigen Sitzung die Verhaftung der Mitglieder deS Ministeriums Franco, die für dm Königsmord vom 1. Febr. verantwortlich seien und ihre Aburteilung durch die Pattskammer.

Die türkische« Blätter melden amtlich: Der Kommandaut des dritten Korps erbat die Amnestierung auch für die Baudeumitglieder der verschiedenen Natiouali- täten der drei WilajrtS unter der Bedingung, daß sie den Behörden di» Waffen ablieferu und iu die Heimat zurück- kehren. Die Einberufung der Kammer habe völlige Eintracht unter den verschiedenen Nationalitäten herbetgeführt und die Versicherung der Treue und Anhänglichkeit gegen den Sul­tan veranlaßt. Der Sultan bewilligte unter de« angegebenen Bedingungen die Amnestie. Der Inspekteur der Militär- jchule, Jsmael Pascha, der das Sptonagesystem iu den Schulen eiugeführt hatte, und sein Schwager Oberst vfsad, Bei, Direktor der milttärirztlichm Schule, find durch ein Jrade des SultauS ihrer Stellungen enthoben worden. Au Stelle der MariuemintsterS Admiral Rami Pascha wmde Vizeadmiral Habil Pascha zum Marinemiuister ernannt. Als am Sonntag abend eine große Volksmenge fich vor dem AildtzpalaiS tu Sonstantiuopel versammelt hatte, um dem Sultan Ovationen darzubriugeu, öffnete der Sultan ein Fenster und hielt eine Ansprache, iu der er sagte: Rein sehnlichster Wunsch ist daS Wohlergehen meiner Untertanen, die mir so nahe stehen wie meine eignen Kinder. Sott ist mein Zeuge, von jetzt au ist Eure Zukunft gesichert. Ich werde «st Euch arbeiten. Lebt nun, Brüder, in Eurer Freiheit. Ich bin befriedigt von der Treue und der Dankbarkeit, die ihr mir bezeigt."

Aüd«I Mfi» hat auf seinem Zug nach Marrakesch eine Niederlage erlitten. Er wurde mit seinen Truppen zwischen Satr Si Aida Md Mdakra umzingelt. Ein von Sasfi aufgebrochenes afifischrS Heer wmde in Abda zum Rüchug gezwungen. Von den au der rechtswidrigen Verhaftung eines deutschen Schutzgeuofseu in Tanger be­teiligten marokkanischen Soldaten ist ans Betreiben des deutschen Gesandten der Hauptschuldige gefangen gesetzt worden. Er bleibt im Gefängnis während einer von dem deutschen Gesandten zu bestim menden Zeit.

Pagsr-Meuigüeiten.

Alk« Ktstt «rtz LM.

-r-solv, dm 01. J»li isos.

Die Diözesausyuode zu der gestern dir Geistlichen und die weltlichen Abgeordneten der evang. Kirchengemeiu- oiu des Bezirks versammelt waren, wurde um S Uhr mit einem Gottesdienst im VeretnshauSsaal eröffnet. Die dem Ernst der kirchlichen Zeitlage Rechnung tragende Ansprache von Pfarrer Köhler in Rotfelden schloß fich an 1. Kor. 16, 13. 14. an. Die Verhandlungen im kleineren Saal des Bereiushauses wurden durch einen Bericht des Bor- fitzenden, Dekan Römer, über das abgelaufene Jahr eröff­ne:. Sowohl der Bericht als die anschließende Besprechung v-rbreiteteu sich auch über dir der Kirche angesichts der zu erwartenden Neuordnung des VolkSschulwesens Md ange­sichts der ganzen Zeitströmung erwachsenden Pflichten. Die dringende Pflicht jeder Familie und jedes Familienvaters, fich der christlichen Erziehung und Unterweisung seiner Kinder iw eigenen HauS persönlich auzunehme«, statt alles nur der Schule Md der Kirche zu überlassen, wurde nachdrücklich be­tont.Mn Referat von Stadtpfarrer Mezgrr in Hatter- bach über die Wocheugottesdienste und Feiertagsgottesdienste gab Anlaß zu lebhafter Besprechung des gegenwärtigen Standes des Besuchs dieser Gottesdienste im Bezirk (auf Grund statistischen Materials Ms allen Gemeinden) und ebenso zu mancherlei Wünschen angesichts der in Ausficht gestellten kirchengesetzlichen Regelung der Feiertagsordnnng. Daß der Besuch der Feiertagsgottesdienste im Bezirk im all­gemeinen nicht unbefriedigend sei, wurde vom Referenten zahlenmäßig nachgewirsen. Die heurige Feier der Be­zirksfestes des Gustav-Adolf-BereinS wurde auf 11. Okt. iu Simmersseld in Aussicht genommen. Eine geordnete Unter­stützung des Vereins zur Fördrrang des Evangeliums in Oesterreich wurde den Kirchrugemeindekollegien zur Erwäg­ung em sohlen. An cie Verhandlungen schloß fich um 1'/, Uhr die gemeinsame Mahlzeit im Gafthof zur Post au.

Kirche»ko»zert. Das Programm für das am Sonn­tag stattfinheude Kirchenkonzert bringt iu seinem ersten ge- mischten Teil Sologesänge von Mendelssohn, Hugo Wolf und Lachner, Vtolin und Orgelstücke von Bach, Rheinberger Md Reger, sowie 2 herrliche Chorkomposttionen von Faißt und Baruer, in seine« zweiten Teil Stücke aus de« Ora­torium »Samson" von Händel für Chor, Soli, Orchester Md Orgel. Zur Orientierung über dieses Werk seien einige Bemerkungen gestattet.

Der Handlang des »Samson" liegt die biblische Ge­schichte SimsouS zu Grunde, welcher durch WeibeS Verrat nud Leichtsinn in die Hände der Philister gefalle«, geblen­det und durch Ketten geschändet, uuvermerkt wieder tu den Besitz seiner alten Riesenkraft gelangt und mit einem letzten Heldenstück die Feiude Md Bezwinger seine« Volkes und fich selbst mit in den Trümmern des «iederstürzeuden Tem­pels begrub.

Der zur Aufführung gelangende Teil des Werkes be­ginnt anschließend au die Ouvertüre mit der Feier des DagontageS unter den Philistern; wir hören ihre» heidnischen Lhorreigeu. Nachdem der Lärm der Festlteder fich gelegt, fingt Simsou, de» fich der Fremd »Micha" zugesellt hat: »Nacht ist'S umher" eines der edelsten Klagelieder, welches jemals ei« Musiker iu den Rund eines unglücklichen Helden gelegt hat. Bei der Komposition dieses Satzes mag Händel das Bild seiner eigenen alten blinden Mutter vor der Seele gestanden haben. Darauf folgt ein herrlicher HymnuS des Chores der Israeliten au das Licht, dem fich daS Gebet: »O gib dem Helden Licht und Kraft" anschließt. Ueberwältigend wirft nun die Arie des alten Vaters »Ma- noah", welcher der ehemaligen Heldeukraft seiner SohueS frohlockend gedenkt, sodann aber abfällt in die dunkle Weh­klage um dessen traurigen Verfall, Simsou fingt: »Dagou erliegt", und der Chor der Israeliten folgt mit der frohen Zuversicht: »Daun sollt ihr sehn, daß Iedovah die ganze Welt beherrscht". Au diesen sehr kunstvoll auf 3 Themen auf- gebauten Gesang reiht fich «ach einem Zwischengrsaug der elegischer gefärbte Schlnßchor deS 1. Teils, ein Ausdruck tief empfundener Mitfrrude im Hinblick auf die ewigen Freuden, die des duldenden Helden harren.

Im heutig« Plauderstüdchru bringen wir einige hübsche Proben von Bismarck» Hamor, worauf hiemit hinge- wiesen sei.

Bei der am 27. und 28. dS. Mts. «-gehaltenen Ge»eralm«ster««g hatten fich zu stellen 201 Militär­pflichtige nud zwar vom Geburtsjahr 1886: 71, 1887: 38 und 1888: 92. Das Musterungsergebnis war folgender: ausgemustert bezw. als dauernd untauglich bezeichnet wurdeu 3 v. 1.1886 und 10 v. I. 1888 zus. 13; dem Landsturm 1. Aufgebots zum Dienst mit der Waffe wurden überwiesen: 8 v. I. 1886, 4 v. I. 1887 und 5 v. I. 1888. -ns. 17; znm Landsturm 1. Aufgebots zum Dienst ohne Waffen wurden bestimmt 2 v. I. 1888, der Ersatzreserve wurden zugeteilt: 48 v. 1.1886, 6 v. 1.1887 und 3 v. I 1888, zus. 57 und zwar der Ersatzreserve-Jnfanterir 56 und als Ersatzresirve-Oekonomiehandwerker 1. Als tauglich wurden befunden: 82 und zwar für die Infanterie v. I. 1886: 9, v. I. 1887: 13 und v. I. 1888: 45, zus. 67; sür die Feldartillerie v. 1.1886: 2. v. 1.1887 : 3 und v. 1.1888: 3, zus. 8; als Pionier v. 1.1887: 1; als Mau v. 1.1888: 1; als Dragoner v. I. 1887: 1, v. I. 1888: 1, zus. 2; als Oekouomiehandwerker v. I. 1888: 1 zum Telegraphen- Detacheweut v. I. 1886: 1; zur Mariue v. I. 1887: 1. Zurückgestellt wurden auf 1 Jahr v. I. 1887: 9 und v. I. 1888: 19, zus. 28 Militärpflichtige. Nicht erschienen stad im XushebnngStermin 2 Pflichtige. Bon den Ausgehobenen wurden zugetrill: den Jnf.-Regt. 126: 24, 125: 29, 119: 14, dem Feldarlillerieregiment Nr. 29: 8, dem Dragoner­regiment 25: 2, dem Pionierbataillon 13: 1, dem Ulanen­regiment 19: 1 und dem Lelegraphrnbataillon Nr. 1: 1 Rekrut. Außerdem haben an der heurigen Aushebung 18 von verschiedenen Regimeuteru abgewiesene Einjährig Frei­willige teilgenowmrn und zwar v. I. 1884: 2; 1885: 6, 1886: 5, 1W7: 2 und 1888: 3. Davon wurden aus- gemustert bezw. als dauernd untauglich bezeichnet: 1 v. I. 1888; dem Landsturm 1. Aufgebots zum Dienst mit der Waffe wurden überwiesen: 1 v. I. 1884, 4 v. I. 1885,

2 v. I. 1886, 1 v. I. 1887 und 1 v. I. 1888, zu'. 9; der Ersatzreseroe-Jnsauterir wurden zugeteilt: 1 o. 1.1884, 2 v. I. 1885, 3 v. I. 1886, rns. 6; als zeitig untauglich wurde« bezeichnet: 1 v. I. 1887 und 1 v. 1.1888, zus. 2. Was die Beschäftigung de: Gestellungspflichtigen anbelangt, so kommt in erster Linie rn Betracht dir Holzindustrie, namentlich Schreiner, Küfer und Kübler, dann die Land­wirtschaft und endlich die Fabrikarbeiter.

L«r«k«r» für Tarnlehrer. Mn der Turnlehrrrbil- dungsanstalt in Stuttgart findet nach einer Unterbrechung von 3 Jahren wieder ein Tnrnkurs für Turnlehrer statt, der vom 27. Julr bis 5. September dauert. Außer praktischen und theoretischen Ucrungeu im Turnen. Fechten und Schwim­men werden auch Vorträge über Anatomi gehalten. In der Zeit vom 28. September bis 17. Oktober soll sodann ein Turn- und Turnsvielkurs für Lehrer der Volks- und Mittelschulen stattfinden, zu welchem 22 evangelische und 10 katholische Lehrer zugelafiru werden.

r. B,m GS«, 30. Juli. Dank dem ausgiebigen Regen der letzten Woche wird die Getreideernte einige Tage späte: beginnen, als man vor 14 Tagen in Ausficht nahm. Die Körner werden vollkommener und mehlreicher. Den Hackfrüchten haben die Erdflöhe während der Trockenheit geschadet. Die Hopfen haben Stangenhöhe erreicht, siegen schön und werden nun gehackt. Die Obstbäume müssen allerorts ihrer reichen Last wegen gestützt werden, eine Ar­beit, die der Landwirt stets gerne besorgt.

Harb, 30. Juli. (Korr.) Von einer Versammlung maßgebender Persönlichkeiten wurde die Nenbrlebung des alten BezirkSwohltätigkeilSveretus besprochen. Die konsti­tuierende Versammlung soll im Herbst abgehalten werden.

r. Horb, 30. Juli. Das zwei Jahre alte Mädchen des Telegrophenarbeitrrs Graf werde aus der Straße von der Mähmaschine e.faßt und überfahren. Es ist schwer verletzt und must: einer Operation nutnzsgen werdm. aber es schwebt sicht in Lebensgefahr.

r. Ne«e»bür§, 30. Juli. Wie der Eaztäler aus Oberlengenhardt berichtet, fehlt dort seit vorigen Sonntag der 13 Jahre alte Goldarbeiterslehrling Christian Schaible von Schömberg, der a« Sonntag in die Waldungen gezogen war, um Beeren zu sammeln. Auf der Markung Ober­reichenbach wurde sein Korb gefunden. Alle weiteren Nach- forschuugeu waren bis jetzt ohne Erfolg.

War«««« für Garte«- «»b Felbbefitzerk Es treibt sich zur Zeit ein Reisender in der Gegend »»her mit einem weiß-gelben Flügelrock, ein Eterhäudler. Der «acht besser« Geschäfte als die EterverkanfSstelleu mancher Vereine. Die Eier kosten nichts; aber die Prozente! in wenigen Wochen fressen die Insassen dieser Eier, die Raupen, euer Kraut und leben so billig darum sehet einmal nach m dea Kohlblättern; da findet ihr wohlgeordnete, feststtzeude, gelbe Feldchrn, eS find die Eier der Kohlweißlings in Zahl von ca. 20 bis 100. Die drückt «an zusammen oder schneidet sie aus. In einer halben Stunde kann man Tausende säabern, dann hat mau fich das Ablesen der Raupen erspart. Bis jetzt scheinen sie indeß nicht so zahl- aufzutreteu, wie »origes Jahr.

r. Gttrttgart, 29. Juli. Im Verkehr zwischen Deutschland und Rußland mit Ausnahme von Finnland, bezüglich dessen eS bei den bestehende« Vorschriften verbleibt, können Pakete vom 1. August ad mit Nachnahme bis 800 ^ (in Rußland 400 Rubel) belastet werden. Der StaatS- auzeiger erfährt von znverlässtger Seite über de» Stand der Weinberge im württembergischen Unterland«. DaS Gerücht, daß in den Weinbergen des ZabergäuS, der Heil- brouurr und Neckarsulmer Gegend, sowie deS Weinsberger Tal die heurige Traubenernte durch da« starke Auftreten der Rebkrankhetteu in Frage gestellt sei, treffe iu dieser Allgemeinheit nicht zu. In den gut gepflegten, rationell bespritzten Weinbergen, namentlich iu den Verglasen, finde fich ein wirklich schöner und reichlicher Traubmbehaug, der in der Entwicklung schon wett vorangeschritten sei und tat­sächlich eine recht hübsche Ernte erwarten lasse.

Gtattgart, 30. Juli. Herzog Philipp von Würt­temberg begeht heute iu Gmunden i« Kreise seiner Familie seinen 70. Geburtstag. Er ist am 30 Juli 1838 zu N uilly in Frankreich geboren als der Sohn deS Herzogs Alexander von Württemberg und seiner Gemahlin, Marie, einer Prinzessin von Orleans, Tochter LoniS Philipps. Im Jahr 1865 vermählte er fich zu Wien mit der Erzherzogin Maria Theresia, der Tochter deS Erzherzogs Albrecht von Oesterreich, und dieser Ehe find vier Kinder entsprossen: die Tochter Jsabella die im Jahr 1904 verstorbene Gemahlin des Prinzen Johann Georg von Sachsen, und die Herzöge Albrecht, zurzett kommandierender General des württ. Armeekorps, Robert und Ulrich. Herzog Philipp, mit de« die katholische Linie deS Hauses Württemberg beginnt, ist der nächste zur Thron­folge berechtigte Verwandte unseres Königshauses.

r. Bt«ttgart, 30. Juli. Der Poltzeibericht schreibt: Seit einigen Wochen verübt ein Unbekannter an jüngeren unerfahrenen Leuten dadurch TascheudieSstähle, daß er den gewöhnlich Arbeitsuchenden vorgibt, er suche ebenfalls Stell­ung, fich solchen anschließt und sie an abgelegenen Orten darauf aufmerksam macht, daß ihre Kleider beschmutzt seien, worauf er fie ausbürstet und ihnen bei dieser Gelegenheit daS Portemonnaie entwendet. Der Täter wird beschrieben: ca 2225 Jahre alt, ca 1.651.70 m groß, mittelstarke Figur, mittelblonde Haare und solches gepflegtes Schnurr­bärtchen, halbvolles Gesicht, trägt grünlich-grauen Loden und auch schwarzweißgrsprengeltru Anzug und schwarzen oder braunen Filz- auch grünen Plüschhut, spricht hiesige« Dialekt nnd scheint dem Arbeitrrstaude anzugrhören.

Bah»ba« Tübiagerr-Herreuberg. Me die Tabing. Chronik erfährt, find die Verhandlungen mit den Grundbesitzern der Markungen Unterjesingen nnd Pfäffingen soweit abgeschloffen, daß mit dm Bauarbeiteu zwischen Tübingen-Westbahnhof und Pfäffingen bald be­gonnen werden kann. Die öffentliche Ausschreibung der Xkkordsarbciten für dieses Banlos soll nächstens erfolgen. Mit Sicherheit ist j tzt anzunehmen, oaß die Strecke Hrrren- berg Rs Tübingeu-Westbahnhof am 1. Oktober 1909 er­öffnet wird. Der Probestollen vom Schloßbergtnrwel ist beendigt; auch die weiteren Arbeiten vom Tnnnel (Restaus­bruch Md Ausmauerung) sollen zur Zeit zur Vergebung vorbereitet werden. Dann fehlen Zum Anschluß an dm Hauptbahnhof nur noch die Neckarbrücke, hoffentlich findet die Eisrnbahnverwaltung auch hier bald eine allgemeine befriedigende Lösung.

Deachtelfingeu, 2S. Juli. Vor einigen Wochen half der hies. Schreinermeister und Gemeinderechner Freudewann, wie dies bei den Schreinern üblich ist, eine Leiche in den Sarg legen. Kurz danach schwoll eine Hand so an, daß er fich schleunigst in die Klinik nach Tübingen begeben wußte, wo Blutvergiftung durch Leichengift konstatiert wurde. Trotz sofortiger Amputation des Armes erlag der Bedauerns­werte der Vergiftung unter furchtbaren Schmerzen. Auch seine Ehefrau mußte unter den gleichen Vergiftungserschrinungeu nach Tübingen verbrach: werden, konnte awr gerettet wer­den. Anscheinend bat Freudemann eine kleine Bwletzung an der Hand gehabt, die das Leichengift aufnahm.

r. Balingen, 30. Juli. In Engstlatt ist der Fuhr­mann Gott!. Stierle beim Langholzführen dadurch verunglückt, daß ihm einige Stämme über den Leib rollten. Er hat Rippenbrüche und sonstige Verletzungen erlitten.

r. Herrerralb. 30. Juli. Dir neue Antomobilomnibus- verbinduag von Witdbad über Hrrrenalb nach Baden-Baden findet so starken Zuspruch, daß noch ein weiterer Wagen mtt 23 Sitzen in Dienst gestellt werden mußte.

r. Gchwe»»i«gea, 30. Juli. Ein hastiger Gewitter- sturm ha: Per verschtkdent'üch Schaden angericht-t, Fenster-