die Erledigung de» Budgets und des österreichisch-ungarischen Handelsvertrags bezeichnet. Der Juugradikale Stojanovie erklärte darauf, die Juugradikale« würden der Regierung keine Schwierigkeiten bereite«.

I« Bombay herrsche« wieder AusstandSuuruhen. In diese» Tagen ist die Arbeiterschaft der meisten Faktoreien von Parel in den Ausstand getreten. Eine Menge von mehreren Tausend der Arbeiter griff nun a« Donnerstag zwei europäische Polizeioffiziere an, die die Aufrührer zu zerstreuen versuchten. Britische Infanterie schritt ein und gab Feuer. Einer der Arbeiter wurde getötet, sechs verwundet, mehrere von der Polizei verletzt. Im Laufe des Nachmittags erneuerten sich die Unruhen. DaS britische Militär wurde angegriffen und feuerte auf die Aufständischen, von denen mehrere getötet wurden. Die Streikenden hielten den Post- z rg von Poona an und zertrümmerten die Fenster, wobei das Militär ebenfalls Feuer gab. Um 5 Uhr abends war der Aufruhr noch im Wachsen begriffen. Der AuSstaud bildet eine Sympathiekundgebung für den verhafteten Agi­tator Tilak.

I» Bombay ist es am SamStag abermals zu eine« Zusammenstoß zwischen ausständigen Arbeitern und Militär gekommen. Die Soldaten gaben Feuer. Drei der Ruhe­störer wurden getötet, mehrere verwundet.

Ja Tfiugta« ist am Samstag der Admiral des britischen Chinageschwaders, Sir Hedworth Lambto«, zu dreitägigem Besuch des Gouverneurs von Kiautschou, Vize­admiral Truppel, eingetroffeu.

A«s Fez wird gemeldet, Mulay Hafid habe seine Abreise aufgeschobeu, weil ihm in einem aus Tanger eiuge- trosfeneu und angeblich von dem ehemaligen Kriegsminister Abdul Afis', El Menebhi, herrührendeu Schreiben nahegelegt worden sei, Fez nicht zu verlassen, da er den Besuch europäischer Vertreter erhalten würde.

V«ge»- Neuigkeiten.

Ar« SlrtzL ««t Lsud.

Nagold, de« SS. Juli 1808 .

* Todesfall. Aus Oehrtngen kommt die erschütternde Trauerlunde, daß der vor kurzem von hier versetzte Herr Bezirksuotar Oelschläger gestern nachmitiag während eines Spaziergangs mit seiner Familie von einem Herzschlag be­troffen wurde und verschieden ist. Diese Nachricht wird in der hiesigen und der Einwohnerschaft des Bezirks allge­meines tiefes Beileid Hervorrufen, war mau doch mit dem Verstorbenen noch vor wenigen Wochen gelegentlich seiner Abschiedtzfeier zusammen. Es waltet ein tragisches Geschick über diesem Perfonalwechsel, da nun beide beteiligte Beamten rn kurzer Zeit dahingerafft wurden.

Latei« «ad Vtealschale. Bei der in voriger Woche abgehaltenen Aufnahmeprüfung in Calw haben 4 Schüler der hiesigen Lateinschule und tu Freudenstadt 1 Schüler der Realschule mit gutem Erfolg bestanden.

-t. Ebhaose«, 27. Juli. Der hiesige Turnverein veranstaltete gestern nachmittag auf dem Reutewasen ein öffentliches Adturnea. Unter Begleitung der Nagolder Stadtkapelle bewegte sich um V»3 Uhr vom Gasthaus zur Sonne ein gemeinschaftlicher Festzug durch da» obere und untere Dorf auf den Festplatz, wo sich viele Gäste eiufauden: Turner aus Altenstetg, Nagold usw., sowie auch zahlreiche Verehrer der Turnerei. Die vom Turnwart Niederer geleiteten Marsch- und Freiübungen, die Hochsprüuge ohne und mit Stange wurden statt auSgefuhrt. Das günstige Wetter hatte eine Menge Schaulustiger von hier und aus­wärts herbeigelockt. Das Fest nahm einen durchaus ge­ordneten Verlauf. _

Herrenberg, 27. Juli. Die hiesige Dekanats- und erste SLadtpfarrstelle wurde Stadtpfarrer Dr. Schmid in Heidenheim übertragen und wird derselbe voraussichtlich am 2. September d. I. aufziehev. Gbte.

Herrenberg, 24. Juli. Da die Hühnerzucht de« Landwirte bei den gegenwärtigen Verhältnissen zu viel Ge­

wesen; denn er, ach, er hat mir uie ein andere» Gefühl als Freundschaft entgegengebracht; nur Ruhe fand ich bei ihm und Trost-"

Hier war der Brief zu Ende, zu Seydels Ent­täuschung; es schien ihm, als hätte au dieser Stelle die Wut der Eifersucht den Gatten Marias erfaßt, und er die nächsten Zeilen zerrissen, denn der Bogen war zerknittert ge­wesen.

Nun folgte kein Brief «ehr. Nar die beschriebenen Bogen waren noch da, die aus Glaubitz' Schreibtischplatte gefunden worden waren. Diese erhellten de« Staatsanwalt das letzte Dunkel, das die tragischen Ereignisse noch umhüllte.

__ (Fortsetzung folgt.)

De» Freurdwörtermnwese« rückt Professor Dr. Eduard Engel in seinerGeschichte der deutschen Literatur" herzhaft zu Leib. DerTürmer" (Herausgeber Freiherr vou Grotthuß) gibt daraus folgende erfrischende Stelle wieder; Zu der heute durchaus notwendigen rücksichtslosen Abweisung aller Dilettauterei gehört die Unuachfichtigkeit gegen die Uuifor«, also auch gegen die heillose Berwelschung der schrift­stellerischen Sprache. Der in diesem Buch auf vielen Setten geführte Kampf gegen das lächerliche Harlekin-Deutsch iu Prosadichtung und Wissenschaft ist keine Schrulle, sondern ttu guter Kuustkrieg, in dem sich der Verfasser bei fortschrei­tender Verbreitung seines Buche? unterstützt fühlt von Tausenden gleichgesinnter Leser. Er gesteht seine planvolle Absicht, di« Leser mit tiefem Widerwillen gegen jeden deutschen Schriftsteller zu erfüllen, der nicht deutsch schreibt, er sei

schäfte und Umstände verursacht, beschloß der Lezftkr-Ge- flügelvereiu 1500 Hühner direkt au» Italien zu beziehen. Diese treffen iu zwei Wageuladungeu hier ein und werden zu 1.25 an die Geflügelzüchter iu Stadt und Land ab­gegeben. Die Sendung ist tterärztlich untersucht, sodaß der Verein für Freiheit vou Seuchen und Reinheit der Raffen garantieren kann.

r. «»tt-»b»r-, 27. Juli. Dieser Tage ist, laut Staatsanzeiger, hier in der Tiefe vou 2,25 m bei den Grabarbeiteu zu einem Neubau iu der Sophienstraße nahe der Eberhardstraße ein ausgezeichnet erhaltenes Stück einer römischen Wasserleitung entdeckt worden, die in glattem Ziegelbeton ausgeführt ist. Die Wände, hintermauert, find 25 ew stark und oben hübsch abgerundet, wie zum Offeu- bleiben bestimmt, der Kanal selbst, etwa 1 m tief und 60 em weit, die ganze Anlage völlig unversehrt. Ueber dem Kanal liegt eine 40 em starke schwarze Kulturschicht mit römischen Scherben, darüber eine 2 m starke gelbe Hu»u8- und Lehmschicht als geschloffenes Ganzes, wie sie sich ganz von selbst in anderthalb Jahrtausenden gebildet hat, vielleicht unter dem Einfluß von Ueberschwemmungev.

Bad Teinach, 27. Juli. (Korr.) Letzten SamStag den 25. d. M. fand hier unter überaus zahlreicher Beteiligung von nah und fern bet schönstem Wetter das Jakobifest mit Hah neutanz statt. Nach dem Festzug, in de« Wald- und Gäutrachten in beträchtlicher Zahl vertreten waren, begannen auf dem Festplatz die Kinderspiele: Sack­laufen, Sackhüpfen, Mastklettern, Wasserträger: usw., denen der Hahuentanz folgte. Den Schluß bildete eine Tanz- uuterhaltung. Als ein erfreuliches Zeichen ist es zu be­trachten, daß, nachdem sich die hiesigen Vereine des Festes angenommen haben, die Beteiligung der Volkstrachten von Jahr zu Jahr zunimmt. _

r. «Stuttgart, 25. Juli. Der Zweiten Kammer ist ein Gesetzentwurf Setr. die Abänderung des Feldbereinig­ungsgesetzes zugegangen. Der Entwurf bezweckt in der Hauptsache die Beseitigung der Schwierigkeiten, die bisher der Ausführung von Feldanlageu entgegenstauden. Diese Ausführung war nach dem gesetzlichen Verfahren fast aus­geschlossen. Der Weg freiwilliger Uebereinkuuft versagte oft infolge de» Starrsinns eines oder einiger Widersprechenden. Die Unzulänglichkeit der seitherigen Gesetzesbestimmung hat sich in den letzten Jahren namentlich im Rebgelände unan­genehm fühlbar gemacht, wo das Fehlen brauchbarer Zu- und AbfahrtSwege insbesondere bei dem Mangel au Arbeits­kräften mehr und mehr empfunden wird. Der Württ. Wein­bauverein hat deshalb an das Ministerium deS Innern eine Eingabe um Abänderung des FeldbereinigungSgesetzeS gerichtet, damit die zweckmäßige Anlage von Weinbergwegeu auch gegen den Willen der Widerstrebenden erfolgen kan«. Im Mai 1907 hat sich dann auch der Landtag mit der Materie befaßt und einen entsprechenden Antrag angenom­men. Dem Mangel der seitherigen GesetzeSverfassung wird nun dadurch abgrholfen, daß in den Frldbereinigungsfällen die Eigentümer aller derjenigen landwirtschaftlichen Grund­stücke als beteiligt betrachtet werden, deren Bewirtschaftung durch die Ausführung deS Unternehmens infolge der Be­seitigung von NeberfahrtSlasten erleichtert wird. Die dadurch erreichte Erweiterung des Kreises der Beteiligten wird auch gestatten, die Kosten auf breitere Schultern zu legen, sodaß die Opfer an Geld für den einzelnen keine zu hohen sein werden. Jo einer weiteren Bestimmung des Entwurfs wird dem dringenden Bedürfnis Rechnung getragen, die vorläufige Einweisung der Beteiligten in den neuen Besitzstand zu er­möglichen. Dieses Recht wird der Vollzugskommisfiou ein­geräumt, wen» mehr als die Hälfte der Beteiligten zuge­stimmt hat.

r. Gtmttgart, 27. Juli. Am Sonntag den 2. Aug. findet für den Verein der württ. Baumwarte eine Kreis- versammlung für den SchwarzwaldkretS imDreiköuig" in Freudenstadt, am Sonntag den 9. August eine solche für den Neckarkreis in derKatserhalle" a« Karlsplatz bei der neuen SarutsonSkirche iu LndwigSburg unter Leitung des Vorstände», OberamtSbaumwart Haller Erziugen statt. Die

zurzeit noch so berühmt. Daß hierbei nicht kleinlich gegen jedes alteingebürgerte Fremdwort geeifert wird, sondern nar gegen die neumodische Geckensprache, versteht jeder Leser. Nur in Deutschland konnte dem Verfasser ein Vorwmf daran» gemacht werden, daß er mehr als einen deutschen Schriftsteller verwirft, der deutsch weder schreiben kau« noch will. Ein Klassiker ist ganz gewiß nicht darunter. Der Leser erfülle sich gerade gegenüber der Literatur unserer Tage mit der Ueberzeugung von der erprobten Grundwahrheit, daß kein Buch mit Fremdwörterdeutsch ein bleibendes Kunstwerk sein kann. Wo immer ihm ein Schriftsteller begegnet, der aus Zunft- und Kastendünkel oder aus der Eitelkeit der Unreife die einfachsten menschlichen Grundbegriffe »it weither ge­holten halbgriechischeu, küchrnlateinischeu, falschfrauzöfischen Wörtern ausdrückt, da darf er sicher sein, daß eS sich um keine ganz ehrliche Arbeit, gewiß um kein Kunstwerk handelt. ES gibt kaum einen zuverlässigeren Maßstab des literarischen Urteils als die Echtheit der Sprache, besonder» für wiffeut- schaftliche Bücher. Ein Deutscher, der von der Psyche und ihren Nervofismen, vom PshchiSmus, vonGoethe intim«" und von Osnvrs Goethe», vom psychologistischen HykoriziS- mus vou der Egoität und ähnlichem Firlefanz spricht, der will mehr scheinen c ls er ist; der »tll sich, wie schon Gottsched »it Recht höhnte, ,vn xnrlnnt vor der Canaille distinguiereu'; der ist ein ganzer, halber oder viertel Flunkerer. Sollte er sich seiner Flunkerei nicht bewußt sein so schließt ihn dennoch seine Sprachunform au» der Literatur aus und weist ihn der bloßen Büchermacherei zu. Denn Literatur ist Kunst, zu dieser gehört die reine Kunstform, und schlechtes oder

Versammlungen beginnen je vormittags '/.1l Uhr. Den Hauptgegeustaud bildet die Gründung einer eigen ru Unter- stützuugSkasse. Nachmittags findet je ein Bortrag statt.

r. Gtmtlyart, 27. Juni. Der Schwäbische Sänger­bund hat ein Silcherheft herausgegeben, das 22, noch nicht iu die Liederhefte des Bundes aufge«om«ene Chöre von Silcher enthält. Dadurch wird Silcher, wie er es verdient, iu das Volk getragen. DaS Heft kostet nur 60 «z für die Partitur und 15 ^ für die Einzelstimme.

Vtmttgart, 27. Juli. Achtung vor Kreuzottern! Ferienreisende mögen sich in diesem Jahre, das der Ver­mehrung der Kreuzottern besonders günstig war, vorseheu. In der Umgebung von Biberach wurde dieser Tage ein junger Mann gebissen. Er hatte die Geistesgegenwart, die Wunde gleich auszuschueiden und auszusaugen. Obwohl der Fuß nachher noch stark anschwoll, ist die Lebensgefahr beseitigt.

r. BSbltmge«, 27. Juli. Die Freiwillige Feuerwehr beging gestern festlich den Tag ihres 50jährige» Bestehens und verband damit die Einweihung einer Standarte, sowie eines Stetgerturmes. Das Fest nahm einen überaus gelungenen Verlauf.

Generalmajor z. D. Rxdolf v. Gcholt Im

72. Lebensjahr ist am Freitag iu Degerloch General­major z. D. Rudolf v. Schott gestorben. Im Krieg gegen Frankreich nahm er an den Schlachten bei Wörth und Billters und an einigen kleineren Gefechten vor Paris teil. Im Jahre 1885 wurde er zum Kommandeur deS Dragoner- Regts. 26 ernannt; 1888 wurde er in Genehmigung seine» Abschiedsgesuches unter der Verleihung des EhrenritterkreuzeS des Ordens der Württ. Krone zur Disposition gestellt. I« Jahr 1896 erhielt er den Charakter als Generalmajor.

r. Gchwe«»iuge«, 27. Juli. Verhaftet und nach Rottweil eingeliefert wurde hier eine verheiratete Frau, die ihrem */* Jahre alten Kind, dessen sie überdrüssig war, die Genitalien unterbunden hatte, sodaß das arme Geschöpf seine Bedürfnisse nicht mehr befriedigen konnte und furchtbar zu leiden hatte. Es konnte, da man der Rabenmutter, die übrigens lt.Neckarquelle" leugnet, hinter die Schliche kam, von seinen Qualen noch rechtzeitig befreit und gerettet werden.

r. Kirchhei« «. T., 27. Juli. Die Jubelfeier de» 75jährigeu Bestehens der hiesigen Realanstalt wird am 81. Juli begangen.

r. Oehri«se«, 27. Juli. Der erst seit kurzem hier aufgezogene Beztrksnotar Oelschläger ist gestern abend auf einem Spaziergang »it seiner Familie von Friedrichsruhe nach Oehringen von einem Herzschlag betroffen worden und war sofort tot. Er hinterläßt eine Witwe mit 7 Kindern.

Mm» 27. Juli. Bon der Wibliugrr Illerbrücke stürzte sich ein etwa 17 Jahre altes, gut gekleidetes Fräulein in dir Iller. Es hatte vorher im BrückevzollhäuSchen einen Abschiedsbrief an eine Freundin geschrieben und denselben einem Mädchen zur Besorgung übergeben. Dem Fräulein gefiel es aber nicht in den nassen Fluten, denn es schwamm aus Leibeskräften anS Ufer und kehrte iu die Stadt zurück.

r. Friedrich-Hase», 27. Juli. Bonder Leutselig­keit unseres Königs hat man schon vielfach gehört. Nach­stehendes Grschichtchen zeigt wieder so recht, wie sehr er eS versteht, mit dem Volke zu verkehren. In der Nähe vou Hirschblatt war voriges Jahr ein älteres Frauchen mit zwei vollgeladenen Erntewagen auf der Straße stecken geblieben, ohne daß es ihr gelang, mit den müden Pferden den Weg für andere Fuhrwerke frei zu bekommen. Zu gleicher Zeit naht ein königliches Gefährt, dessen Pferde nicht au dem Hindernis vorbeizubriugeu find. Der Kutscher ist infolge­dessen genötigt auszuspaunen, während der Lakai den Wa­gen an der Deichsel vorneu faßt und vorbetzieht. Hiebet hat der König dem Lakaien durch Schieben am Wagen kräftig geholfen. Das zu Tode erschrockene Frau­chen bittetDer Herr König" möge ihr doch verzeihen, daß sie ihm solcheMoleste" verursacht habe, worauf ihr der König huldvoll zuspricht und sie versichert, daß eS ihm durchaus keine Umstände gemacht habe.

-ar fremdwörtlerisch verfälschtes Deutsch ist kunstwidrig.

ES mühte schon ein, nur sprachlich schlechterzogeuer Genius ersten Ranges sein, dem wir grobe sprachliche Mängel ver­zeihen sollten. Nach einer bald zweihundertjährigen Neublüte der reichsten Literatur der Welt ist jetzt endlich die Zeit gekommen, wo wie bet den vormals führenden Literatur- Völkern keine Nachsicht mehr geübt werden darf mit sprach­licher Stümperei oder gar mit lächerlich eitlem Fremdwort- geprahle."

Eine Alligatorengeschichte, die, wenn sie wahr ist. noch zu einer Ehrenrettung der Krokodils führen kann, wird aus London gemeldet: In der Menagerie von Bo- stock, die sich hier in der ungarischen Ausstellung befindet, fand eine eigenartige ärztliche Operation statt. Der Tier- arzt Dr. Scott, der bereits an Löwen, Tigern und ähnlichen Patienten Operationen vorgenommen hat, verband und schiente die zerbrochene Kinnlade eines Alligators vou nahezu 7 Fuß Länge. Die Geschichte, wie der Alligator zu seiner schweren Verletzung kam, ist romantisch. Die Alligatoren der Menagerie find der Pflege eines Jndianermädchen» unterstellt, das man als Kind im Schilfe fand und auf einer Alligatorenfarm aufzog. Als die junge Indianerin nun jüngst mit einem kleinen Alligator spielte, stürzte sie rücklings in das Wasserbecken der Saurier und der erwähnte große Alligator warf sich mit auzgrsprrrtem Rachen auf die willkommene Beute. Die jung; Indianerin besitzt jedoch Freunde unter ihren Pfleglingen und einer dieser Frcvnde warf sich ihrem Angreifer entgegen und zerbrach diesem mit einem furch'bare« Biss; di; untere Kinnlade.