Gage«- Hleuigkeiten.

N>« Tt«tt kmt Llmt.

Nagold, den H. Juni 1-VS.

Vo« Rath«»-. Nus Antrag von A.-Oberförster Weinland wird beschlossen, die in einer Kultur im Dreispitz verbreiteten Rüffelkäfer durch mehrmaliges Du chtreiben einer Schafherde zu vertreiben, da die- die einfachste und kosten- l.-'e Art d-r Befreiung von dem schädlichen Ungeziefer sei, u - iter wird beschlossen für den zu einer militärischen Uebung eiage-ugkUkn Waldschützen Häusler auf die Zeit von 14 Tagen (11.24. Juni) den Feldschützen Schwarzkopf mit der Stellvertretung zu beauftragen. -7-- Der Schlagraum im Kohlplattenverg soll als Leseholz für ärmere Leute r eigegrben werden. Werkmeister H. Benz wird zur N rSbefferung bezw. Erneuerung der verwitterten Randsteine m d.r Langen- und Zellerstraße Termin auf 25. Juni an­gelegt mit der Bestimmung, daß die Arbeit eventuell im Zwaagsweg ausgesührt würde; desgleichen wird ihm zur Fertigstellung des Männerbadehauses Termin auf 13. Juni a. o. angesetzt. Ein Baugesuch des Wirt. Stahl zum Deutschen Kaiser wwd genehmigt. Der Beginn der Heu­ernte wird auf Moutag den 15. d. Ms. festgesetzt. Verlesen wird der Kassenbericht der Stadtpflrge pro Monat Mai d. Js. Damit ist die öffentliche Sitzung geschloffen.

* A»-zeich»»vg. Bei der WirtsauSstellung in Tuttlingen wurde dem Küfeerneister Schneider von Nagold für ein mit Schnitzereien ausgeschmücktes Weinfaß eine silberne Medaille zuerkannt. Die Schnitzerei­arbeit (Weinreben darstellend) stammt von Holzbildhauer Schnepf hier.

Heim Pilgerruhe. Zur Fettr des Jahresfestes hatten sich am Pfingstmontag Gönner und Freunde d.-ses Hauses von nah und fern zasammengefundeu. Das Unter­nehmen hat unter dem besonderen Segen Gotte; und der Mithilfe edler Menschen einen guten Fortgang. Fortgesetzt suchten weit mehr Leute um bleibende Aufnahme nach, als Raum für solche vorhanden ist. Ein Teil des Hauses ist für Kurgäste bestimmt. Für dieselben find sehr schöne, gut chrgerichtete Zimmer vorhanden, die letzten Sommer zeitweise alle besetze waren. Die Gesamtzahl d r Insassen ist augeu- vl'cklich 25; letzten Sommer stieg fie auf 59. Kein Haus kommt, soweit mir bekannt, Bedürftigen ohne Unterschied soweit entgegen wie Heim Pilgerruhe. Während von Be­mittelten natürlich entsprechende Vergütung erwartet wird (2.50 bis 3. ^ pro Tag für Kurgäste, 500 bis 600 für bleibende Bewohner pro Jahr) wird bei anderen zuerst die Notwendigkeit der Versorgung beachtet und dann nur so viel erwartet, daß jeder Aufnahmesuchende dem Verein ehrlich das ganz übergiebt was er hat und er wird dafür dauernd versorgt. Freilich können lauter ganz Arme und Arbeitsunfähige nicht angenommen werden. Einige vergüten durch Arbeit soweit fie können, andere durch Geld oder etwas von beide«. Der Haushalt erforderte neben den Ecträgutffin der etwa 17 Morgen Feld, verschiedene Neu­anschaffungen eingerechnet 11134.25 Mit Hilfe von Liebesgaben war man imstande die Jahresrechnung mit einem kleinen Kafferibestand zu schließen. Im Vertrauen auf Gottes weitere Hilfe und in der Erwartung, daß diese überaus nötige Sache auch ferner die gewünschte Unter­stützung guter Menschen findet, wurden 8 Personen neu ausgenommen und 2 wettere werden in den nächsten Tagen e-ntreten. Aufnahme fanden statutengemäß christlich gefilmte Leute ohne Unterschied der Konfession. Die gute Sache sollte erweitert werden, wer will dazu helfen? Jede Gabe nimmt der Vorstand, Prediger W. Kleinkrrrcht, dankend gerne entgegen. _

Mötzirrge», 9. Juui. (Ausführlicher Bericht.) Bei schönem Wetter fand gestern hier das lV.Wezitkssäuger- fett des Bezirks Herrrnberg statt, womit der Lieder- kränz Mötzirnen sein 50jährtges Jubiläum und seine Fahnen­weihe verband. Obwohl das Wetter in den letzten Tagen manches zu wünschen übrig ließ, ftllte doch dir Mühe urd der Fleiß, den sich die hiesige Einwohnerschaft und die Mitglieder des Gesangvereins zur Dekoration d>s F.flortcS kosten ließen, mit herrlichem Weiter belohn; werden. Dm angelrocheuen Festtag verkündeten schon morgens um V»4 Uhr Böllrisalvm. Nachdem das Dorf sich zum festlichen Empfang gerüstet halte, zeigten sich auck bald dir Einwohner in festlichem Schmucke nm an dem Festgottesdienst uw '/»8 Uhr '.cilzunehrr.ev. Von 9 Uhr ab wurden die Preisrichter, der Gauaus'ichuß und die auswärtigen, am Fest teilnehmen­den Vereine empfangen. Gegen '/,11 Uhr sammelten sich oie anwesenden Fcstgäste auf dem Festplatz, wo da5Pre>s- st.ugen der angemeldrten Vereine in gedeckter Halle stattfand. Nach kurzer Hebung der Maffrnchöre begab sich der Lieder­kranz Rötzingen zum Festessen ins Röxtt. Um 2 Uhr sammelten sich die Vereine in der Bondsrfer Straße. Au dm Fcstzuge, der sich unter Vorantrirt der Heneabergrr Musikkapelle durch das festlich geschmückte Dorf bewegte, uahmeu 26 Vereine teil. Nach Ankunft aas dem Festplatze begrüßte der Lirderkranz die anwesenden Vereine mit dem wohlgelungenenSäugergruß" von Richard Arnold, wo­rauf Herr Vorstand Reichert tm Numeu des sestgedeaden Vereins den Gästen rin herzliches Willkommen zurtef. An den darauf folgenden gkmeinfchaft'iche!?, vo« 1. Gaudtri- genten Llhrer Bo finger geleiteten Ehor:Wir grüßen dich, du Land der Kraft und Treue," schloß sich di: klar durch­dachte Festrede drs Dirigenten Lehrer Willmrr an, worin der Redner kurz die Geschichte des Mötzinger LieLerkranzes skizziert: und mit markanten, durchdringenden Morren den hohen Wen des duschen Volksliedes und eines rechten G^angeS darzutnn sich bemühte. Mit einem dreifachen Hcch

auf das deutsche Lied und seine Pfleger fand die Festrede ihren Abschluß. Nach dem gemeinschaftlichen Thor:O Maidle, du bist met Morgestern," wurde die neue Fahne von Feäulrin Emma Müller dem Fähnerlch Sindliuger mit schwungvollen Worten übergeben, der versprach die Fahne hoch in Ehren zu halten. Nun gaben die anwesenden Vereine der Reihe nach einige Perlen des deutschen Volks­liedes de« Festgästen zum Besten, worauf die mit großer Spannung erwartete Preisverteilung sich vollzog. Wie der 1. Ganvorstand Herr Oberamtspflegcr Vetter-Herrenberg miiteilte, hatte das aus den Herren Seminarobcrlehrer Schäffer-Nagold, Musikdirektor Nack-Stuttgart und Kom- ponist Arnold-Wittershausen bestehende Preisrtchterkollegtum folgenden 3 Vereinen im niederen VolkSgefang einen I. Preis zuerkannt: Mötzingeu, Gärtringen..Und Kayh mit je 40 Punkten. Einen II. Preis erhielten: Affstätt mit 37'/» Punkten (Diplow) und Entringen mit 35 Punkten. Im höheren Lolksgesang wurde derLiederkranz Herreu- berg" mit einem I. Preis (47'/» Punkten) ausgezeichnet. Der schön verlaufene Tag schloß nach Abmarsch der an­wesenden Vereine mit einem Festball im Löwen. An dieser Stelle sei demLirderkranz Mötzingen" der alles aufbot um den anwesenden Gästen den Aufenthalt so angenehm als möglich zu gestalten und allen Vereinen, die zur Ver­schönerung des Festes beitrugen, der wärmste Dank ausge­sprochen. Heute fand ein von den Herren Willmer und Haber arrangiertes Kinderfest statt, zu dem auch der Him­mel uns ein freundliches Gesicht zeigte. Verschiedene Spiele erweckten sowohl bei de» Kindern als auch bei den Er­wachsenen eine fröhliche Stimmung. Möge uns dieses Fest recht lange in freundlicher Erinnerung sein!

r. Bebe»ha«fe», 10. Juni. Das Köuigsvaarmit Säften und Gefolge ist gestern nachmittag, über Tübingen kommend, hier eingetroffen.

Ktrchheim-Teck. Zusammenkunft f.rühererHan­delsschüler. Eine große Anzahl alter Schüler Hai dem Direktor der seit beinahe 50 Jahren bestehenden Höheren Handelsschule Kirchheim-Teck gegenüber den Wunsch geäußert, er möge eine große Zusammenkunft aller Handelsschüler in K'rchheim in die Wege letten, und eS ist zunächst zwischen diesem und den fraglichen Herren dieses oder das nächste Jahr für die Zusammenkunft ins Auge gefaßt worden. Um darüber auch das Einverständnis der sämtlichen andern Freunde welche sich einer solchen Zusammenkunft evtl, anzu- schließen gedenken, einholen zu können, werden sämtliche, alten Kirchhetmer Handelsschüler gebeten, schon jetzt ihre Adressen und solche anderer Kameraden, die ibnen bekannt find, an den Direktor der Handelsschule einzusenden, damit ihnen alle ferneren Mitteilungen direkt gemacht werden können. Selbstverständlich erwächst dem einzelnen keinerlei Verbind­lichkeit aus der Mitteilung seiner Adresse. Herr Direktor Ahetmer wird den Besuchern der Zusammenkunft in dem neuen, prächtigen Heim der Schule die beste Aufnahme be­reiten. Unter den Tausenden von Nord und Süd, von Deutschland und dem Ausland, welche in Kirchheim-Teck die Grundlage zu ihrer kaufmännischen oder einer andern Laufbahn gelegt haben, find sicher sehr viele, denen es eine große Freude sein wird, wieder ihre alten Schulkameraden zu sehen, alte Freundschaften zu erneuern und aufzufrischen und wieder ein paar Tage an dem Ort und in der schönen Gegend zu verweilen, wo fie die schönsten Jahre der Ju­gend, von Sorgen noch nicht beschwert, zugebracht haben. Durch eine rechtzeitige Inszenierung der Vorbereitungen hoffen die Veranstalter eine sehr große Beteiligung zu ermöglichen, indem auf diese Weise jeder einzelne in den Stand gesetzt ist, seine Disposition so zu treffen, daß er sich an den Kirch- heimer Festtagen beteiligen kann.

r. Duttkinge», 10. Juni. Der von mehr als 300 Wirten besuchte VerbaudStag der Wirte Württembergs sprach sich dahin aus, daß die Regierung und die Kammer dem Flaschenbierhaudel durch seine Beschränkung auf das Wirtsgewerbe Einhalt tun mögen. Sir erklärten sich ferner für eine völlge Abschaffung des Umgeldcs uud gegen den Entwurf eines Retchsweiugefetzes. Der nächste Verbauds- tag wird in Geislingen abgehalten.

r. Kriedrich-Hafeu, 10. Juni. DaS neue Luftschiff und die Halle stad so wett fertig, daß Graf Zeppelin seine Fahrten anfangs nächster Woche wieder aufnehmen kann. Das Gerücht, daß der Kaiser hierher kommen werde, um den Fahrten beizuwohnen, bestätigt sich nicht. Der Besuch des Königs steht dagegen später in sicherer Aussicht, weil das Hoflager ohnehin anfangs Juli hierher verlegt wird.

Rave«-b«r-, 9. Juni. Die Land es Versamm­lung der Evang. Arbeitervereine Württembergs, die über Pfingsten hier gehalten wurde, war sehr zahlreich besucht. Die geschäftlichen Verhandlungen fanden am Pfingst­montag im große« Saal des Ev. BereinShauses statt. Als Vertreter der Zentralstelle für Gewerbe und Handel wohnte Grwerbrinspektor Hardegg den Verhandlungen bei. AuS den Belichten, die erstattet wurden geht hervor, daß der Verband i« Jahre 1907 um 11 uene Vereine mit 670 Mitgliedern zugenommen hat. Die gesamte Mitgltederzahl betrug am 1. Januar d. I. 5368. Hinsichtlich der grund­sätzlichen Haltung des Verbandes wurde von dem Vorsitz­enden Sadtpfarrer Mayer-Stuttgart festgestellt, daß der Verband nach wie vor politisch uud gewerkschaftlich neutral sein werde uns zwar nach rechts so gut wie nach links. Im Anschluß an einen Vortrag von Prof. Dr. Fant-Stuttgart über die Bedeutung der evang. Arbeitervereine in unserem Volksleben, wurde auf Antrag des Gmünder Vereins eine Erklärung angenommen, welche lauteu «Die Landesver- sam-ulung richtet unter Hinweis auf das Wichern-Jnbiläum und die christlich-sozialen Bestrebungen Wicherns au die -sang. Geistlichkeit Württemberg- die Bitte, mehr als bis­

her der evang. Arbeitervereiassache ihre Teilnahme und Mitarbeit zu widmen." Hierauf verbreitete sich Arbeiter- fekretär Fischer über die neuesten sozialpolitischen Gesetze, wobei er bezüglich des Sprachevparagraphen ver­schiedene Bedenken vo« gewerkschaftlichen Standpunkt aus geltend machte. In die Arbeitervereine sollen künfttg auch Arbeiterinnen als Mitglieder ausgenommen werden. Zur Agitation unter den Arbeiterinnen soll ein Flugblatt herausgegeben werden. Zur Verhandlung stand sodann noch ein Antrag Eßlingen auf Wikderanschluß des Landesverbands an den deutschen Gesamtvcrbaud. Der Antrag wurde nach längerer Erörterung zurückgezogen.

Neckars»!», 10. Juni. Hier wurde eine Familie, bestehend aus Vater, Sohn und zwei erwachsenen Töchtern, wegen fortlaufender Verbrechen von Blutschande verhaftet.

Deutsches Reich.

We-Hakv kommt König Gd«ard »tcht »ach Berlin?

, Zu dieser Frage erhält dieGermania" eine Zuschrift. Der Gewährsmann derGermania" findet es begreiflich, daß König Eduard Berlin meidet, und schreibt:

Köniz Eduard ist seiner ganzen Veranlagung nach ein Freund bequeme» Verkehrs und Gegner aller geschraubte» Förmlichkeiten, er liebt es nicht, gleich einemweißen Elefanten von Stam" durch das Brandenburger Tor ein- zuzieheu, und vom Oberbürgermeister, dem Bürgermeister, den städtischen Vertretern, vielen Hundert von Ehrenjung­frauen und Tausenden von Schulkindern begrüßt zu werde«. Ebensowenig gefällt ihm das militärische Aufgebot und son­stiges Gepränge, welches ihm zu Ehren unerläßlich wäre, wenn er einen offiziellen Besuch in Berlin machen wollte. Auf ihn, als gereiften Mann und Regenten, der seinem Laude eine politische Stellung, wie sie vielleicht noch nie zuvor besessen hat, durch seine kluge Diplomatie ohne jeden Tamtam zn schaffen wußte, machen d'e pomphaften Arußer- lichketten einen unangenehmen Eindruck, er weiß seiue Zeit besser zu benutzen, als sich solchen ihm unerwünschten Ehrenbezeigungen auszusetzen. Man würde deshalb wohl fehlgehcn, wenn man König Eduards Fernbleiben von Berlin als einen unfreundlichen Akt gegen Deutschland ansehen wollte. Biel; andere, die derartigeFeierlichkeiten" aktiv I oder passiv witznmacheu genötigt find, würden vielleicht am liebsten fein«« Lrisp!:: srA«- wem sie nicht glaubten, sich ihnen unterziehen zu müssen. In manche» anderen euro­päischen Staaten hat mau für derartige geräuschvolle prunk­hafte Ehrenbezeigungen, die für den Gefeierten des Tages mehr eine Last als eine Annehmlichkeit bilden, kein rechtes Verständnis mehr; selbst im Orient, wo doch die Wiege des Byzantinismus gestanden hat, kommt mau- allmählich davon ab. Vielleicht kommt auch für das Deutsche Reich einmal die Zeit, wo Monarchen sich ihre Besuche in einer Form abstatten, bei denen die Äußerlichkeiten sich einfacher, dafür aber dir innrren Sympathien sich um so aufrichtiger und herzlicher gestalten."

Die Kaifert» hat sich gestern früh durch einen Sturö mit dem Pferde, wie durch den Oberstabsarzt Dr. Wie- muth und Prof. Dr. Wolf sofort festgestellt werden konnte, einen Bluterguß auf dem rechten Handrücken zugezogen- Anderweitige Verletzungen liegen nicht vor. Die Kaiserin blieb nach dem Sturz bet vollem Bewußtsein.

Haigerloch, 9. Juui. In Empfingen starb ein 10- jähriges Mädchen ganz rasch, nachdem es von der Schule nach Hause kam. Gleich waren die Leute dabei, zu be­haupten, der Lehrer habe dasselbe an den Kopf geschlagen. Das sei die Todesursache. Das Kind wurde wieder aus- gegrabeu, gerichtlich untersucht und als Todesursache eine Gehirnblutung festgestellt. Nachträglich wurde herausge­bracht, daS Mädchen hatte vor der Schule den Kopf an einen Wagen g-stoßen, es wollte mit noch einem Mädchen mit geschloffenen Augen das Schulhans finden. Durch diesen Anstoß dürfte wohl die Gehirnblutung entstanden uud der Tod verursacht worden sein.

Vom öad. Ba«1a»d, 9. Juni. Der Grünkern, diese anerkannt billigste uud wegen ihre? hohen Etweiß- und Stärkemehlgehatts beste Suppeneinlage, wird in d.s nächsten Wochen wieder in neuer Ware bereitet. Sein Produktion?gebiet ist das Bauland bis zur Tauber. Der Grünkern wird bekanntlich aus Spelz oder Dinkel hergestrllt. Man erntet zu der Zeit, wo die Körner ihre milchige Be­schaffenheit verlieren, die Aehreu des Dinkels, dörrt fie in eigens dazu erbauten Oefen, die im Freien stehen, drischt sie und schält die Körner ans de» Schälgang einer Mühle, wobei fie die Spelzen verlieren. Die Herstellung des Grün- kerns ist für unsere Gegend ein lohnender Zweig der Land­wirtschaft, insbesondere da eine Überproduktion selten mehr stattfindet und sich daher der Preis pro Zentner stets zwischen 32-36 bewegt. Kanfleute und Konsumenten werden gut >aran tun, ihren Bedarf rechtzeitig zu decken.

r. Ko»sta»z, 10. Juni. Ueber daS Eisenbahnunglück in Singen wurden folgende Einzelheiten bekannt: Da» Unglück geschah in der Nähe eines Wegüberganges, wo sich mehrere Gleise kreuzen. Die Ursache der Enrgteisung kann daher nicht bestimmt angegeben werden. Die Lokomotive des Güterzugs, der etwa 50 Wagen umfaßte, entgleiste zuerst. Sie lief eine Strecke neben dem Gleis, sich tief in die Erde hineiubohrend. Die folgenden Wagen druckten nach und schoben die Maschine nach rechts über zwei Gleise. Der Tender schob sich über die Lskomoüve. Der erste Wagen, ein Gepäckwagen, wurde links über zwei Gleise geworfen, der zweite Wagen kam schräg zu liegen, während drei andere umgeworfen wu:den. Der Lokomotivführer Haizmanu aus Villingen wurd? vcn der Maschine geschlendert md brach das Genick; der Heizer Wagner, gleichfalls au»