hielt sich seit zwei Jahren unter falschem Namen hier auf, bis die Polizeibehörde durch seinen Briefwechsel darauf kam, daß er mit einem seit zwei Jahren steckbrieflich verfolgten Verbrecher identisch ist. Er wird an die österreichischen Bchörden ausgeltefert.
r. Schwenningen, 24. April. DaS seltene Fest der goldenen Hochzeit begeht am nächsten Sonntag das Ehepaar Philipp Mehne, Palettenmacher und Katharine geb. Haller. Ter Gatte zählt 77, die Gattin 76 Jahre. 8 Söhne, 4 Töchter, 10 Enkel, 18 Enkelianen, 1 Urenkel r nd 2 Urenkelinnen umscharen das hochbe agte Jubelpaar. Die kirchliche Trauung findet am Sonntag vormittag nach dem Gottesdienst in der evangelischen Kirche statt, woran sich im Gasthaus zur „Krone" die weltliche Feier — wie wtt einem Berichte der Neckarquelle entnehmen — auschließt. Bemerkenswert ist, daß auch noch der „Ehrknecht" (Herr Privatier Maier) und die Ehrmagd" (Frau Anastasia Jauch geb. Haller), welche an der Hochzett des Jubelpaares im Jahre 1858 fungierten, beide noch am Leben find. Die Eltern der Jubilarin hatten ebenfalls das Glück, das Fest ihrer goldenen Hochzeit im Jahre 1882 begehen zu können. Beide Eheleute erfreuten sich bisher einer dem hohen Alter entsprechenden Gesundheit.
r. Grotzsachseuheim, 24. April. Gestern vormittag wurde der zwanzigjährige P. Staiger aus Kleinsachsenheim zwischen dem Bahnhof und Posten 36 von einem daherbrausenden Zug zu Boden geworfen. Er erlitt so schwere Verletzungen am Hinterkopf, daß er sofort tot war.
r. Friedrichshafe», 24. April. Das Drachenboot Gua unternimmt gegenwärtigen an allen nebelfreien Tagen von hier ans Uebungsfahrten auf dem See, die in der Regel von vormittags 8 Uhr bis in den Mittag hinein dauern. Die Drachenaufstiege erregen dabei die Aufmerksamkeit der Uferbewohner.
AriedrichShafe«. Der 19jähr. Schlosser Küuzle von Altshausen mußte im Hof der Kgl. Reparaturwerkßätte einen schadhaften Bremsklotz entfernen und lag zu diesem Zwecke auf dem Gleis unter des Wagen, der vorschriftsmäßig mit der roten Signalflagge versehen war. Während dieser Arbeit fuhr eine Rangierabteilung auf den betreffenden Wagen und zermalmte den Unterleib des ahuungSlosen Arbeiters, oer uuter entsetzlichen Schmerzen verschieden ist. Die Schuld trifft den Rangierletter, der das Achtungsstgral nicht beachtete.
Tchülerfahrt. Für die vom wärt t. Landesverband des FloitenvereiuS. in diesem Jahre geplante Schnlerfahrt nach Hamburg, Helgoland und Kiel ist vun- mrhr das Programm ausgegeben worden. Die Fahrt, die oeu Zweck hat, die Heranwachsende Jugend mit den Ein- rtchtungen der Kriegs- und Handelsmarine bekannt zn machen, und das Interesse für Deutschlands Aufgaben zur See zu wecken, findet vom 1. bis 7. August statt. Sie sieht einen Aufenthalt vo?. einem ganzen Tag auf Helgoland vor. Zur Teilnahme find nur Schüler von Gymnasien, Latein- und Rcalschuleu im Alter von 15 Jahreu und darüber zuge- lasse». Der 1. Tag führt bis nach Hamburg. Der 2. Lag gilt der Besichtigung von Hamburg; Hafenrundfahrt, sowie Besichtigung eines Reichspostdampfrrs. Am 3. Tag Abfahrt mit Dampfer nach Helgoland; Besichtigung der Insel unter Führung von Mariueangehörigen. Am 4. Tag Besuch deS Biologischen Instituts, Fahrt nach Cuxhaven und Bruns- büttelkoog, dann mit der Bahn nach Kiel. A» 5. Tag Besichtigung der Kaiserlichen Werft, Besuch der Mariae- akademte und Besichtigung der Stadt. Am 6. Tag Fahrt «ü Dampfer nach dem Kaiser Wilhelm Kanal, Besichtigung der Hochbrücke und Schleusenaulagen; Ostseebad Laboe; Besichtigung eines Kriegsschiffes. Der 7. Tag fuhrt nach Stuttgart zurück.
Gerichtssaal.
r. Tübingen, 24. April. Der Bäcker Gustav Frey von Aichelberg hat auf der Straße Simmersfeld-Ettmanns- weiler, während die Leute vom Gottesdienst nach Hause gingen, die Herrschaft über sein Fahrrad verloren und ist aas der Straße dahiugeraft. Der 75jährige Bauer Kirn
wurde überfahren und getötet. Heute sprach das Gericht den Radfahrer frei, da ihm eine Schuld an de« Unglück nicht zu beweisen war.
rvttscheS Mich
Berlin, 23. April. Die Nachricht von einer angeblich beabsichtigten Bildung eines neuen Armeekorps in Lothringen entbehrt jeder Begründung.
Berlin, 24. April. Fast zu gleicher Zeit wie in Wien ist auch in Berlin das Projett aufgetaucht, die Briefbeförderung durch eise unterirdische elektrische Bahn vorzunehmen. Die Bahn, die nicht mit der jetzt bestehenden Rohrpost zu verwechseln ist, wird durch große unterirdische Röhren betrieben werden. (Mpst.)
r. Konstanz, 24. April. Gestern abend wurde am hiesiges Bahghof der 56 Jahre alte Wüsterer Stöckle von einem Rangierzug überfahren und sofort getötet.
Köln, 24. April. Lin entsetzlicher Unfall hat sich in Meinerzhageu zugetragen. Ei» junges Mädchen, das bei einem dortigen Fabrikbesitzer zu Besuch war, wurde bei Besichtigung des Maschiuensaales von der Transmission erfaßt und blitzschnell in das Rädergitrttbe geschleudert. Ehe das Werk zum Stehen gebracht werden konnte, war die Leiche bis zur Unkenntlichkeit zerrissen. (Mpst.)
Der Fall Enlenbnrg.
Berli«, 24. April. Die Affäre Eulenburg wird, wie nach dem Lokalanzeiger in hiesigen Juristenkreisen verlautet, nicht ohne Folgen für Oberstaatsanwalt Dr. Jsenbiel sein. Seine Stellung gilt infolge der Wendung, die der Fall mit dem Münchener Prozeß genommen hat, für erschüttert, und man rechnet mit seiner Versetzung auf einen anderen Posten. (Eine Bestätigung dieser Nachricht bleibt abzuwarten.)
Aus München wird de« Berliner Tageblatt gemeldet: Oberstaatsanwalt Jsenbiel hat in Ergänzung seiner Anklage gegen Justizrat Bernstein wegen Beleidigung deS Fürsten Enlenbnrg beantragt, auch die beiden Münchener Zeugen Riedel und Ernst zur Verhandlung zu laden.
Ausland.
Kopenhagen, 24. April. Eine große Enttäuschung wurde der Kopenhagen» Bevölkerung bereitet, als sie erfuhr, daß König Eduard rinm großen Huldigung--und Fackelzug, den ihm mehrere Vereine bringen wollten, dankend ab lehnte. König Eduard ließ antworten, daß ihm seine schwache Gesundheit einen längeren Aufenthalt in freier Luft, der sich nötig machen würde, wenn er den Fackelzug empfangen wollte, verbiete. Die enttäuschte Deputation beschloß hierauf, anstatt des Huldigungszuges, eine Adresse au den König Eduard vorzubereiteu, um durch eine solche dm warmen Gefühlen Dänemarks für das englische Herrscherhaus Ausdruck zu geben.
8. n. L. Przemysl, 23. April. Exzesse ruthenischer Gymnasiasten. In der verflossenen Nacht stieß eine Gruppe von inthenischen Gymnasiasten, ca 27 an der Zahl, Schmähruse gegen den ermordeten Statthaller Grafen P o- tocki aus und brach in Hochrufe auf den Mörder Siczynski aus. Ein Polizeiagent, welcher die Gymnasiasten zur Ruhe verwies, wurde von diesen umringt und verhöhnt. Als die Gymnasiasten Miene machten, gegen den Polizciazenten tätlich vorzugehen, zog dieser seinen Revolver, worauf die Gymnasiasten die Flucht ergriffen. 21 derselben gelang es zu entkommen, 6 wurden ausgeforscht und verhaftet.
Rom, 23. April. Der klerikale „Corriere d'Jta!ia„ meldet: Auf der Brücke zwischen Arricia und AlLauo wurden heute drei auf Esel rettende Priester des schottische« Seminars von Morra spielenden jungen Leuten verhöhnt. Als die Schotten abstiegen und sich die Beleidigung verbaten, wurden sie, weil sie kein Italienisch sprachen, Verspotter. Es folgte ein Handgemenge. Zwei Schotten wurden mit Messern gestochen, einer von ihnen ist gefährlich verletzt.
Mo»aeo, 23. April. Nach einer Meldung des „Eclair" ist Fürst Albert noch immer leidend und zwar
soll seine Krankheit den Charakter der Neurasthenie tragen. Der Fürst soll ab und zu von Wahnideen befallen werden und wie Personen seiner Umgebung behaupten, zu Zetten sogar Zeichen von Geistesstörungen geben.
Rewyork, 24. April. Wir bei stürme haben im Westen, Südwesten und Süden große Verheerungen angerichtet. Einige kleinere Ortschaften find völlig zerstört worden. Aus allen Gegenden »erden Verluste an Menschenleben gemeldet.
General Liaewitfch
Petersburg, 23. April. Der ehemalige Oberbefehlshaber der Mandschureitruppen, General- adjatant Linewitsch, ist heute abend gestorben.
General Nikolaj Petromitsch Linswitsch (auch Lenewitsch), geboren am 24. Dezember 1838 im russischen Gouvernement Tfchernigsw, zählte zu den angesehensten russischen Heerführern. Linewitsch war schon fett 1895 Truppenkommandeur in Ostasten, im Amurgebiet, wo die eigentliche Stätte feiner Bedeutung war. Er leitete 1901 die Expedition gegen Peking und war während des russisch japanischen Krieges zunächst Kommandeur der 1. Armee. Als dann Kuropatktu in Ungnade fiel, wurde Linewitsch sein Nachfolger als Oberbefehlshaber der gesamten russischen Armee in der Mandschurei. Er hielt sich dort mit Zähigkeit, wena er auch größere Erfolge gegen die siegreich vordnugevden Japaner nicht erringen konnte. Doch fiel sein und seiner Truppen feste Haltung bei den Verhandlungen, die dann zum Waffenstillstand und endgültigen Frieden führten, für Rußland günstig ins Gewicht. Der Kaiser ernannte den bei den Truppen besonders beliebten Heerführer zu seinem General- adjudanteu.
General Linewitsch erkrankte kürzlich an Lungenentzündung. Sein Befinden verschlimmerte sich bald. Es mußte dann eine Operation beider Ohrendrüsen vorgenommen werden. Eine Eiterung trat auf, von der gleich befürchtet wurde, daß sie durch Ueberrritt ins Gehirn den Tod her- beiführe.
Linewitsch traf noch vor feinem Ende die Verfügung, daß nach seinem Tode sein Tagebuch veröffentlicht werden soll, welches er seit einem Jahrzehnt geführt hat.
Landwirtschaft, Handel und Verkehr.
Nagold, 24 April. He» kostet 3.40. 3.5V, 8.70 Nach- frag» stark.
r. Ulm, 23. April. Dem Rindvirhmarkte am letzten DienStag waren 6 Ochsen, 5 Farrr», 23 Kühe, IS Kaldinnen und 8 Kä'ber eugeführt. Hieoon wurden 27 Stück verkauft. Der Handel war flau, einerseits wegen der geringen Zufuhr, andererseits wegen deS schlechte« Besuchs deS Markt»! durch die ländliche Bevölkerung.
r. Stuttgart, 24. April
Schlachlviehmarkt.
Ochsen. Bullen. Kalbeln u. Kühe. Kälber. Gch»ei»e.
Zugrtriebrn:
34 12
250
519 823
verkauft:
34 S
210
519 725
Erlös a»S '/, ^ Schlachtgewicht.
Pfennig
Psknntg
Ochsen
von 82 dis 84
Kühe
»on 58 diS 68
. S8 . 48
Bullen
„ 66 . 67
Kälber
. SS . 102
. «4 , 66
. 94 . »8
Stiere und
. 82 . 84
. 88 . SS
Jungrinder
. 79 . 81
Schweine
. 6>, . 61
. 75 . 78
» 5< , 59
. 5l . 52
Verlauf des Marktes: lebhaft.
Verzeichnis der MSrkte i» der UmMend.
«om 27. April bis 2 Mai.
Egenhausen: 28. April Krämer- und Biehmarkt. Nagold: 30. . .
Wtldberg: 1. Mat „ „ „
«»«Würtig- Lodesfülle.
Luise Sribold, 58 I, Tübingen; Antonette Eöttler geb. Reger, 60 I.. Ahldorf. _
Witternngsvorherfagr. Sonntag den 26. April,
Ziemlich hcitcr, mäßig mild, kein Niederschlag.
Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei (Emil Zaiser) Nagold. — Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.
Die Meiereischeuer
i« Rentin-Wildberg
wird am
Freitag, -en 1. Mai 1948,
vormittags ILVr Uhr
an Ort und Stelle vom 18. Juni 1908 ab ans eine Reihe von Jahre» wieder vermietet.
«It-nsteig, den 23. April 1908.
K. Kameralamt:
Köhler.
Die Gemeinde Oberschwandorf
AB" verkanft "dH
am Montag, den 27. April
von nachmittags L Uhr an
vom Distrikt Märzevhalde u;d Jodrsberg
SS Rn». Radelholzfcheiter «. Prügel »nd SOS« Büschel Radelreis.
Zusammenkunft auf der alten Freudrn- städterstraße am Nagolder Markungrguuzsiock.
Schu!jheißenamt.
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I» Aiedtige iliserzekrinmig für KiMeterller Urem!
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48 Sogen unU SO ein- u. metir- ksidige Isleln KI. fdlio in 201-Ieleriinxen s N 1.—
Das erste umksssenäe öiläer- verk, Oer ein erscköpkenUes objektives 8il6 unserer beuti- gen Kenntnis von lier^bstsm- mung lies ktenscben gibt.
2» belieben surrb:
V. Ucker, Zucktlölg., jttgolö.
Oberschwandorf.
lmg- Wi> LWMKms.
Die Gemeinde verkauft am
Dienstsg, den 28. April 1948
vorm. Itt Uhr auf dem Rathaus
866 St. Lang-«. TSgholz
mit zuf. 44V Hftm.
Auszüge können von Waldmeister Brenner bezogen werden.
Die Abfuhr ist günstig.
Liebhaber find eingeladen.
Schultherßeuam.
Bruck-leidende!
Mit Muster meiner allbeliebten Bruchbänder Extrab: quem, Monopol usw. ohne Federn. L-ib- und Vorfallbinden, Gered-Halter. Gummitzrümpfe ist mein langjähriger Verirrter wieder anwesend in
Calw Dienstag 28. April 9—11 Uhr Hotel z. Waldhorn Nagold „ „ „ 2-6 „ „ „Rößle.
l.. vogket, 81u11gai't, 8oInvLd8li'. 384.