1 Uhr 1b nachmittags.

r Ausschuß.

März 1908.

KV.

unseren Verwandten wser lieber Gatte,

Zlrle

Jahren am Mitt- em langen, schweren j Tod erlöst wurde, tin

b. Krauß

u. KcrtHcrvrne.

NM 1/i Uhr.

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sstsnnrn,

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AGGGG

ndnng ländlicher

Sstraße 10, erschien

Kerd

wohuer.

nschaftl. Kleinbetrieb.

lmstättenbewohner.

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! Einfamilienhäuser.

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Wildberg.

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M-lWttMi

»tadt Wildberg:

n 6. Febr. rin K»ate der drtch, Zimmrrmans»,

!br ein Mädchen de» Gmil m. Architekt,

sebr. ein Knabe de» Gott»

elzle, I rcquardweber»,

ebr. ein Mädchen de- Jnkob

egrophenarbetter«.

lm 8. Febr. Johanne» Held,

or,

ftbr. rin tot-rb. gnade de» hnaible, Bauers,

Fcbr. Jakob Adam Noll, Keurrbearnter,

^!br. ein tot»eb. Knabe de» el, Schreiner».

Stadt Nagold:

arl Ernst Seeger, 3 Jahr» alt, kohn de» Karl Seezer, n Eff ringen.

82 . Jahrgang.

Grscheint täglich «tt Ausnahme der ksun- und Festtage.

Prri» virrteljShrltch tztn 1 «it Läger»

Lahn 120 ^t,i« «erirt».

und 10 dm-Berkhr 1.2S ^», im übrige« Württemberg 1 Sb MonatSabsnneruent» «ach «erhältni«.

Dkl Grskiislhllstkl.

L«ls- Nil LiM-M ftr de« Gmmls-Sqirk WId.

Ie*rrfp*ecHe* Wv. SV.

Jevnspreche* Dl*. LS.

Auflage 2600 .

Anzeigen.Grbähr s. d. Ispalt. Zeile an» gewöhn!. Gchrist oder deren Ran« det Irnal. Ginrücknng 10 4 , det mehrmaliger entsprechend üiabatt.

Mit de« Planderstüdchen »nd

Schwäb. Landwirt.

68

Samstag den 21 . März

Bek<mrrtmsch«sg

tetr. die U«lage zur Bestreituug der Eatschädigssg für auf P»lizeiliche Arorduuug getötete »der v»r AuSfLheuag der Lötllllg»a«»rd»u«g gefallene Tiere, s»wte zur B streituug der Eutschädizuug fiir au Mtlzbraua uad a« Maul- »ud Slaueuseuche gefalleae Tiere.

Durch Verfügung des K. Ministeriums des Innern vom 4. d. M. (Reg.-Bl. Nr. 32) ist der für daS Jahr 1908 zu entrichtende Beitrag für jedes Pferd auf 10 --Z, für einen Esel, Maultier oder einen Maulesel auf 10 und für ein jedes Stück Rindvieh auf LS festge­setzt worden.

Dies wird mit dem Anfügen bekannt gemacht, daß die in § 13 der Mmifterialverfüguug vom 15. Januar 1896 (Reg.-»l. S. 11) für die Aufnahme der Viehdefitzer und ihres beitragspflichtigen Viehbestandes, sowie für den Voll­zug der Umlage erteilten Vorschriften und Fristen genau einzuhalten find.

Die Belohnung der örtlichen Eiubringer für die Aus­nahme und Verzeichnung der Tierbefitzer und ihres Tier­bestands, sowie für die Umlage und den Einzug der Bei­träge und dir Ablieferung derselben au die Oberamtspflege beträgt nach § 15 der vorgenannten Ministeralverfügung 10 Pfg. von der Mark der eiugezogruen Beiträge und im Miudestbetrag eine Mark.

Die erforderlichen Formulare werden den HH. Orts­vorsteher« mit der heutigen Post zugehen. Die Berichte au das Oberamt sind als portopflichtige Dienstsache eiuzuseuden.

Zugleich wird darauf hingewieku, daß die Bestimm­ungen der §8 9, 10, 63 und 6567 des Rüchsviehsencheu- gesetzes gleichzeitig mit der nach Art. 5 des Ausführungs­gesetzes erfolgenden Bekanntmachung des Einzugs der Beiträge der Tierbefitzer von der Ortspolizeibehörde in der orts­üblichen Weife zu veröffentlichen find.

Nagold, den 19. März 1908. ^K. Oberamt.! Ritter.

Die Herren Ortsvorsteher

wollen anläßlich der vorstehend angeordr elen Viehaufnahme für die Viehumlage mit größter Sorgfalt und Genauigkeit die Zahl der Kühe »«d sprnngfähige» Kalbirme« ihrer Gemeinden, sowie die Zahl der tu ihren Gemeinden zur Zucht ausgestellten Ziegenböcke und Eber erheben »ud dis IS. April d. Js. als portopflichtige Dienstsache anher anzetgen.

Bet Aufnahme der Kühe und sprmrgfahigen Kalbinneu ist die Zahl der jeder einzelne» Raffe angehörigen Tiere gena« festznstelle«. Kreuzungsttere find tu der Regel der herrschende» Raffe im ZwetfelSfalle derjenigen Raffe zuzuschlagen, mit der sie am meisten Aehnlichkeit haben.

Als spmngfähig find diejenigen Kalbinnen anzusehen, welche am Tage der Zählung so entwickelt erscheinen, daß sie zum Farren geführt werden können.

Mit Bezugnahme auf den Ministerialerlaß vom 11. Januar 1906, Amtsbl. Nr 1, S. 10 wolle zugleich die Zahl derjenigen Tiere besonders angegeben werden, für welche von den Besitzern eigene Farren gehalten werden.

Na gold, den 19. März 1908. K. Oberamt. Ritter.

Bekanntmachung.

Auf dem TrölleShof Gemeinde Effringen ist die Wkylvetnesenkh e ausgeorocheu

Nagold, den 20. März 1908. K. Oberamt.

Maver, Reg.-Aff.

Zur Konfirmation.

Man soll aus der Konfirmation nicht zuviel wacher ihr nicht eine Bedeutung beiweffen, die sie nicht hat un nicht haben kann, aber auch ihren inneren Wert nicht unt« allerlei Aeußerlichketteu verschütten. Denn daS ist doi eigentlich der Grundgedanke der Konfirmation, daß di Jugend bei dem wichtigen Uebergang aus dem Kindesalte in das des JüugtingS und der Jungfrau noch einmal nach drücklich darauf hingewieien wird: die Wett der Innerlich Mt ist allein die Wirklichkeit, aas die es im lchtv «runde ankommt. Weder große Erfolge noch Titel, wede HAunft noch Geld, weder Fähigkeiten noch Gesundheil nichts von alle diesem bedingt den Wert eines Mensche« sondern das, was er wirklich, was er im Innersten ist also etwas, das über allem Aeußeren steht und ganz un! gar unabhängig von ihm ist.

.ES liegt uns fern, einer falsche» Innerlichkeit daS Wor reden zu wollen, die sich tu das Schneckenhaus des eigen« ?A°n Zch zurückzieht, bei der der Mensch wie ein Träume Ech die Wett geht, ohne Wirkungen zu empfangen ode auszuüben. Man muß die Heranwachsende Jugend voi

solcher Kopfhängerei und Sentimentalität zu bewahren eifrig bestrebt sein oder ihr darüber hinweghelfen, indem mau ihr die Augen dafür öffnet, daß es sich lohnt, ja, daß es herrlich ist. in einer Welt zu leben und zu arbeiten, in deren großartigen Zusammenhang uns Gott mitten hinein- gestellt hat. Rechte Innerlichkeit kann sich schließlich nur im Aeußeren bewähren. Sie ist gleichsam der feste Punkt, von dem aus man allein die Dinge um unS herum und in der ganze« weiten Menschheit richtig auschaueu und an­greifen kann.

Man bringt den Konfirmanden Geschenke und Wünsche wie zu einem Geburtstage. Ein wichtiges, ja, man kann wohl sagen, das wichtigste Stück rechter, tiefer Innerlichkeit möchten wir unsererseits ihnen wünschen und, wenn wir's könnten, gern schenken: die Wahrhaftigkeit. Laßt uns den Konfirmanden sagen, daß, wenn sie es nur bequem und leicht im Leben haben wollten, sie sich um die Wahrheit nicht viel kümmern sollen, laßt uns aber nicht vergessen, hiuzuzufngen, daß sie dann auch auf das Leben, den eigent­liche», großen, bleibenden Sinn und Wert des Lebens ver­zichten muffen, denn Unwahrhaftigkeit ist der innere Tod bet lebendigem Leibe. Wer die Wahrheit will, kommt in den Kampf hinein, in äußeren und inneren: er darf sich nicht wundem, wenn ihm deswegen die nächsten Verwandten und Freunde fremd und feind werden und wenn er oben­drein im eigenen Herzen Unruhe, Schmerzen und Qualen erfährt. Wer aber aus der Wahrheit ist, der hört auch die Stimme des Königs der Wahrheit, wird frei und froh in seiner Nachfolge. Das ist die rechte Innerlichkeit, die nicht bloß die Konfirmanden, sondern wir alle nötig haben.

Psrl<»tvtuische Nachrichten.

Deutscher NeichStag«

Berlin. 19. März.

Etat. Erzberger (Z.): Der Staatssekretär hat sich in seinem Programm auf den Standpunkt derjenigen Kolonialpolitik gestellt, die das Zentrum von jeher betrieb. (Heiterkeit.) Mao habe jetzt ein bestimmtes Programm. DaS bisherige System sei ein System der Shstemlofigkett gewesen. Hätte das Zentrum seinerzeit nicht so beharrlich Mißstände in den Kolonien anfgedeckt, so würden die Vertuschungen wohl noch fortdaueru. Das Zentrum habe die Darlegung« des Staatssekretärs mit dem Gefühl der Genugtuung entgegen genommen, daS jrde Partei habe, die sehe, daß die Regierung sich ihre Grundsätze aneigne. Seine Freunde hätten stets nationale Politik getrieben. (Heiterkeit sowie im Zentrum ostentative Bravorufe.) Der Staatssekretär habe die Wahrheit über die Kolonien mit­geteilt und dafür solle man ihm danken. Tatsächlich stehe das System Liebert im Gegensatz zum System Dernburg, daS habe gestern der Staatssekretär klar ausgesprochen. Wie groß die Gegensätze in der Politik der Negerbehand­lung seien, das habe der Peters-Prozeß in München klar­gestellt. Dernburg mit seiner Neger erhaltenen Politik habe zweifellos die überwiegende Mehrheit deS deutschen Volkes auf seiner Seite. Als einen Mangel des Dernburg- schen Programms sehe er an, daß er in demselben die Worte Kultur und Ethik gar nicht gebraucht habe. Seine Freunde meinten, daß ein Volk ohne religiöse Erziehung auch wirt­schaftlich auf die Dauer nicht hoch kommen könne. Der Eingeborene sei ein Mensch, ausgestattet mit unsterblicher Seele. (Zwischenrufe, auch von den Tribünm, worauf der Präsident Graf Stolberg sich zu der Amßerung veranlaßt steht: Ich muß die Tribünen auffordern, jedes Zeichen des Beifalles oder Mißfalles zu unterlassen. Ich würde sonst die Tribünen räumen lassen.) Redner bezeichnet weiter als Aufgabe des Staatssekretärs, die Verbreitung des Christen­tums in den Kolonien za fördern.

Dr. Müller-Meiningen (frs. Vp.): Es herrsche hier unzweifelhaft eine gewisse Nervosität über das Eingreifen der Journalisten-Trtbüne, aber man könne eS verstehen, daß auch die Herren durch die alles Bisherige übersteigenden Anforderungen der letzten Zeit nervös geworden find. Er sei ausdrücklich gebeten worden, zu erklären, daß es sich nur um die Taktlosigkeit eines Einzelnen handle, aber die Presse entschied« gegen die Verallgemeinerung protestiert, mit der MM gegen sie vorgeht. Redner bespricht die ZentrumS- Resolutiou auf Schaffung erhöhter Rechtsgarantien für die Eingeborenen. Die Prügelstrafe müsse möglichst eingeschränkt werden. Der Redner begründet dann die freisinnige Reso­lution auf Trennung von Justiz und Verwaltung. DaS System des Staatssekretärs in rechts- und wirtfchastspoli- tischer Beziehung hielt« seine Freunde für richtig. Sie wollt« nicht die konfessionelle Verhetzung nach Afrika über­tragen md da befremde auch die Aufhebung der Regier- MgSschule in Dar es Salaam.

1908

Staatssekretär Dernburg: Er fasse seine Aufgabe

auf de« Gebiete der Rechtspflege nicht dahin auf, daß die Schwarzen für ewige Zeiten ihr eigenes Barbaren-Recht behalten sollt« und darnach beurteilt werden müßten. Ehe aber darin eine Aenderung eintreteu könne, werde es lange dauern. Die beiden Resolutionen Hompesch und Ablaß sehe er jedenfalls als eine wertvolle Unterstützung seiner Bestre­bungen an, unsere Kultur in nufere Koloui« zu verpflanz«. Die Tätigkett der Mission« habe er stets anerkannt, aber die Aufgaben der Missionen müßt« getrennt bleiben von denen der Verwaltung. Zum Schluß berührt der Staats­sekretär noch finanzielle Fragen, besonders die Finanzierung der Bahnen und die Kolonial-Aulehen. Er betont die Not­wendigkeit, die kolonialen von den Reichsanlehen zu trenn«. Dadurch würden bei den Kolouial-Anleihebefitzern auch In­teresse und Verständnis für die Kolonien gefördert.

v. Treuenfels (kons.) begründet eine Resolution betr. ein Denkmal für die in Südwestafrika Gefall««.

Staatssekretär Dernburg: Eine heute mittag von Oberstleutnant von Estorff eiugetroffene Depesche meldet: (Vgl. die Meldung in gestriger Nummer. D. R.) (Be­wegung.) Im Interesse dieser braven Leute bitte er, der Resolution Treuenfels zuzustimmen. (Bewegung.)

Erbprinz Hohenlohe-Langeuburg (Rp.) widmet den gefallenen Afrikanern einen warmen Nachruf und verbreitet sich über die ftüheren Schwierigkeit« der Kolonial-Ber- waltung und empfiehlt Zentralisation der Verwaltung. Redner fordert weiter Aufhebung des Verbots für Beamte, Boden in ihrem Bezirk zu erwerben.

Vizepräsident Kämpf: Er glaube dem Gefühl deS Hauses Ausdruck zu geben, indem er das Haus aufsordere, sich zu Ehren der gefallenen tapfer« Offiziere und Soldat« sowie aller derer, die in früher« Kolonialkämpfen ihr Leben gelassen hätten, sich von den Plätzen zu erheben.

Eichhorn (S.) kommt aas den Zwischenfall mit der Journalisten-Tribüne zurück, um die Mitglieder des Hauses, innerhalb dessen doch auch Fehler gemacht würden, zu er­suchen, doch nicht gleich so empfindlich zu sein gegen Zwischen­rufe von der Tribüne. Inzwischen war bekannt geworden, daß Herr Gröber kurz zuvor, während der Erzbergerschm Rede Präsident Stolberg seine Mahnung au die Journa­listen-Tribüne richtete, in den Saal gerufen hatte: das find wieder dieselben Saubeugel wie neulich. Die Folge davon war ein dem Präsidenten durch eine Deputation übermittelter Protest. Eichhorn vergleicht die Sorgfalt, die den Kolonien jetzt zugewendet werde, namentlich auch in sanitärer Be­ziehung gegen daS weit geringere Maß an Fürsorge für das Wohl der Bevölkerung im Julaude.

Paas che (n.) dankt den Konservativ« für die von ihnen im Anträge Treuenfels gegebene Anregung. DaS Haus könne nur mit Genugtuung anerkennen, was unsere Truppen in Afrika für die Ehre des deutsch« NamenS getan.

Präsident Graf Stolberg. In d« letzten Tag« find mehrfach Zeichen des Mißfallens von der Journalisten- Tribüne MS gefallen. ES ist dies von hier aus z« wiederholten Malm gerügt worden. Ich will aber noch einmal darauf aufmerksam machen, daß ich im Wieder­holungsfälle genötigt sein würde, diejenige Tribüu«, von denen solche Störungen auSgeheu, räumen zu lass«. Wenn ein Mitglied des Hauses gegenüber solchen Störungen ein« von mir übrigens nicht gehört« nuparlameotarischen Aus­druck gebraucht hat, so bedauere ich dies. Auf diese unge­nügende Erklärung verließen, während der Staatssekretär das Wort nahm, sämtliche Journalisten die Tribüne unter Hohngelächter im Zentrum und versammelt« sich im Lese­zimmer deS Reichstages. Sie beschlossen eine Erklärung, die von einer Deputatton dem Präsident« überreicht werden solle, in der fie ausdrücken, daß, falls ihn« keine Genug­tuung gegeben werde, sie sich jeder Wetter« Berichterstattung enthalten würden. Dieser Erklärung schloffen sich sämtliche anwesenden Journalisten, Mitglieder sämtl. Parteien an.

Sämtliche Resolutionen wurden angenommen und der Ergänzungs-Etat der Budgetkommisston überwies«.

Streik der J»nrualisten.

Berlin, 20. März. Die Berichterstattung über die Verhandlungen des Reichstags bleibt einge­stellt. Auch die Norddeutsche Allgemeine Zeitung jbriugt keinen Bericht über die Verhandlung«. Die von den Tri­bünenjournalist« gewählte Abordnung wurde heute vor­mittag von dem Präsidenten Graf« Stolberg empfang«. Der Präsident erklärte, daß er den Zwischenfall auss leb­hafteste dedaure und daß er, wenn er die Bemerkung deS Abgeordneten Gröber gehört hätte, sofort in schärfster Weise eingeschritten wäre, daß er aber, als nach zwei Stund« ihm die Sache flüchtig vorgetragen wurde und er nicht genau wußte, um was es sich eigentlich handle, nicht anders

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