einlegeu. Abg. Gamp ruft: Ich wollte ja nur den Ausdruck zurücknehmen!
Paasche (natl.): Wir müssen mächtig ausschreiten in der Sozialpolitik. Vor allem verdient der Mittelstand wettgehende Fürsorge. Der Arbeitslosigkeit komme man am Besten dadurch bei, daß man nicht so viele fremde Arbeiter ins Land läßt.
Dove (frs. Vg.): Wenn der Abg. Gamp sich gegen den Umfang der Resolutionen geäußert habe, so könne er ihm darin nur beistimmen. Was das Kartellwesen anlauge, so glaube er, daß gegen Auswüchse desselben unsere Zivil- g.'setzgebung wohl schon Schutz genug biete. WaS sein Kollege Kämpf gegen die von Herrn Stresemann gewünschte Außenhandelsstelle gesagt habe, dem könne er unbedingt zustimmeu. Von einer gewerblich-technischen Reichsanstalt halte er nichts. Redner geht dann auf die Frage des Patentrechts in unserer Beziehung zu England ein. Erforderlich sei, daß wir, wie schon mit der Schweiz, auch mit England hierüber zu internationalen Abmachungen gelangten. Ein ganz eigentümlich unklarer Rechtszustand sei durch die prrußischeLegitimalions-Berordnung geschaffen worden. Man unterscheide zwar zwischen ländlichen und industriellen Arbeitern, aber ein eigentümliches Bild zeige sich da doch in den landiudustrielleu Gebieten. Daß man Polen auSzu- schließeu suche, sei begreiflich, aber auch da wieder sei eS im Eiuzelfalle gewiß oft schwer und zur Willkür verleitend, zwischen Polen und etwa Ruthenen zu unterscheiden.
Der Präsident tritt mit, es seien vier Interpellationen, von den Konservativen, Natioualliberalen, Linksliberaleu und dem Zentrum, sämtlich die Frage enthüllend, wann die Beamtenbesoldungs-Voi läge komme und ob in ihr für rückwirkende Kraft bis zum 1. April gesorgt sei, etugegangen.
Hages- Neuigkeiten.
A,« Ttadt rmd Land.
Nagoltz, 8. März.
Ei« -roher Leichenzug bewegte sich gestern nachmittag dem Friedhofe zu; es galt, dem nach langer LeideuS- zeit dahingeschiedenen Präparanden-Oberlehrer Schmid das letzte Geleite zu geben. Früher IS Jahre in Urach tätig, trat er im Jahr 1898 als Oberlehrer und Hausvater in die hiesige Präparandenaustalt ein. Seine reichen Kenntnisse, die er bis in die Tage des schwersten Leidens hinein zu erweitern und zu vertiefen suchte, und seine unverwüstlich scheinende Arbeitskraft machten ihn für diesen Posten ganz besonders geeignet. Er war ein besonderer Freund der Naturwissenschaften, und in seinen gesunden Tagen fand mau ihn öfters auf Bergen und in Wäldern eifrig suchend nach seltenen Kindern der Flora. Im übrigen war er immer in der Anstalt auf dem Posten und zur MitteruachtS- zett sah man oft noch sein Arbeitszimmer beleuchtet, so daß Oberschulrat Dr. Brügel seinerzeit sagen konnte: .Eher verläßt eine Schnecke ihr HauS, als Oberlehrer Schmid seine Anstalt." Doch der kräftige Sohn der schwäbischen Alb hatte sich zu viel zugemutet; eine schleichende Krankheit, die allmählich in Wassersucht überging, band ihn aufs Lager oder ins Zimmer. Die ihn Besuchenden mußte» staunen ob der heldenmütigen Willenskraft und der großen Geduld, mit der der Kranke seine Schmerzen trug; sein Seist blieb frisch und lebendig bis in die letzten Tage. „Kurz war seine Wallfahrt, aber erfolgreich sein Wirken und vorbildlich sein Streben," so könnte man die Biographie dieses seltenen Mannes schließen. — Nach der Grabrede des Seelsorgers, Herrn Dekan Römer, wurden noch Nachrufe gehalten und Kränze ntedergelegt von Seminar-Rektor Dieterle, Oberlehrer Klunzinger, von Vertretern der Schwesteranstalten in Eßlingen und Nürtingen, sowie von Präparanden und Seminaristen. Am Leichenbegängnis beteiligten sich auch Herr Prälat v. Frohnmeyer und Herr Konfistorial- rat Dr. Reinöhl, die zur Schlußprüfung des ältesten Seminaristenkurses gegenwärtig hier weilen.
Berichtig»«-- 3" dem Bericht „Vom Rattzau»" (betr. Erricht«»- «i»er «acholischen Statztpsarrstrlle) ist zu lesen: „daß die Folg» dieser Errichtung die Mitwirkung dr» Strllrntnhabrr» i» der Ort»armenb«hörde,Ort»sch»ld«hördr und Eit» di» n kommisfion sei."
Ansehen gehört noch keine besondere ästhetische Begabung, sondern nur Geduld und guter Wille. Selbstverständlich muß jedes Bild auf seine eigene Weise angesehen werden. Bei manchem genügt ein Blick, während bei anderen mehrmalige ernstliche Vertiefung nötig ist. Das Ansehen wird sehr unterstützt, wenn mau imstande ist, sich dadurch von einzelnen Tellen des Bildes genauere Rechenschaft zu geben, daß mau sie abzeichuet, und sei es nur mit wenigen Strichen. Aber auch wer gar nicht zeichnen kann, wird es lernen, den tatsächlichen Inhalt von Bildern zu erfassen, sobald er einige ältere und neuere Malereien genau und eindringlich anzusehen sich die Mühe nimmt.
Exeentrisches ans Amerika. Bei dem großen Wohltättgkeitsfest, das Mrs. Waldors-Astor am Montag im Plaza-Hotel zn Ncwyork veranstaltete, erschien eine angesehene junge Dame der Newyorker Gesellschaft, Mrs. Eustiv, im Kostüm der Flaubertschcu Salammbo auf der Bühne und produzierte sich zum schauerlichen Entzücken des Auditorium? mit einer großen lebendigen Riesenschlange, die man tagSvorher auS dem Zoologischen Garten entliehen hatte. Bei den Proben hatte man sich mit einer imitierten Schlange genügen lassen, allein im letzten Augenblick lehnte der amerikanische Geschmack sich auf gegen eine solche Auffassung vom Wesen des lebenden Bildes. Als der Vorhang aufrauschte, sah man Salammbo aufrecht stehend, den Schlangenletb um ihren Körper gewunden; auf ihrer Brust lag der Kopf des Tieres. Das mächtige Reptil aber schien für die Unbeweglichkeit des lebenden Bildes kein Verständnis zu haben, es bewegte sich, tnger zog sich sein Leib um
Nr. 4 dr» Reg1eru«g»hl«tteS für das Königreich Württemberg, auSgegeben den 28 Februar 1908 hat folgenden Inhalt: Bekanntmachung der Ministerien de» Innern und de» Kriegswesen», betreffend di» Ermächtigung zur Luiftellung ärztlicher Zeugniffe für militärpflichtige Deutsch« in der Kapkolonie, in Natal und in der Orangrflußkolonie. Vom 14. Februar 1908. T. 21. — Bekanntmachung de» Ministerium» de» Innern, betreffend die Festsetzung der durchschnittlichen Jahrr»arbeit»verdienstr der land- und forstwirtschaftlichen Arbeiter. Vom 1k. Februar 1908. T. 22 — Verfügung dr» Ministerium» de» Innern, betreffend dt» Abgabe von Beronal in den Apotheken Bom 2V. Februar 1908. 8. 22. — Berfügung der Ministerien de» Innern und de» Kirchen- und Schulwesen», betreffend die Aufficht über die ökonomischen Verhältnisse der Lehrstellen an Volksschulen. Vom 1k. Februar 1908. S. 23. — Bekanntmachung de» Ministeriem» dr» Kirchen- und Schulwesen», betreffend die Titulatur der Assistenten bei diesem Ministerium und dem Evangelischen Konsistorium. Vom l9. Febr. 1908. S. 28. _
Horb, 5. März. Von der Generalstaatsanwaltschast ist das Entmündigungsverfahren gegen den Frei- herrnvonMünchauf Hohmmühriugm eingelettet worden.
Altheugstett, 5. März. Vor einigen Wochen erschien in diesem Blatte die Nachricht, daß in einer hiesigen Schule ein Knabe während des JnterstitiumS mit einem heißen Schürhaken rin Mädchen verletzt habe, daß der Vater des verletzten Kindes Schadensersatz-Ansprüche erhebe, und daß man allgemein gespannt darauf sei, wer seitens des Gerichts als haftpflichtig erklärt werde: der Kater des unartigen Knaben oder der Lehrer. Allen denjenigen, welche dieser Angelegenheit ein besonderes Interesse entgegenbringen, kann zu ihrer Beruhigung mitgeteilt werden, daß die „Frankfurter Haftpflichtgesellschaft, bei welcher der Lehrer versichert war. anstandslos die Ansprüche des Vaters des verletzten Kindes befriedigte; aber unter der ausdrücklichen Betonung, daß sie gesetzmäßig nicht zur Bezahlung dieser Ansprüche verpflichtet sei, sondern daß sie durch ihre Bezahlung nur den Lehrer von allen unliebsamen Erfahrungen, die diese leidige Angelegenheit für ihn im Gefolge haben könnte, befreien wolle.
r. Stuttgart, 5. März. Der Polizeibericht schreibt: Gestern vormittag 10'/, Uhr wurde ein 53 Jahre alter Mann in seinem Anwesen in der MUttärstraße erhängt aufgefunden. — Nach unseren Feststellungen bandelt es sich um den Kutschereibesttzer Gottlob Tresz, dessen Anwesen in der Nähe der Hasenbergstraße liegt.
r. I« Sache« der Wasserversorgung der Ttadt Stuttgart veröffentlicht der StaaLSanzetger jetzt einen sehr ausführlichen Berich: über die am 18. Februar geführte» Verhandlungen der beteiligten Staatsbehörden mit Vertretern der Stadt, woraus wir nachstehend daS wichtigste wiedergeben: Das Stadtschultheißeuamt Stuttgart richtete im Januar 1906 das Ersuchen an die Forstdirektion, aus dem Flußgebiet der Enz die in den Staatsforsten liegenden Quellen zu Verfügung zu stellen und die Erlaubnis zur Erstellung der oberhalb Wildbad geplanten Stausees zu erteilen. Die Forstdirektion antwortete, sie wünsche ein Gutachten einzuholen, ob nicht die Therme« von Wildbad durch das Projekt gefährdet seien. Prof. Dr. Sauer erklärte daraufhin, er glaube an keinen' hydrologischen Zusammenhang zwischen diesen Thermen und dem Ouellqebiet der Enz. Prof. Dr. Fraas meinte zwar, schon eine kleine Senkung des Grundwasserspiegels der Enz könne für die Thermen verhängnisvoll werden, eine solche Senkung sei aber nicht zu befürchten. Die Forstdirektion hatte noch wettere Bedenken, insbesondere daß ihr durch Entwässerung des Gebietes die Arbeiterschaft entzogen werde, und schlug vor, auch die anderweitigen Bezugsmöglichkeiten zu untersuchen. Nach dem Gutachten von Prof. Dr. Sauer kommen vier Gebiete in Betracht: der Schwarzwald, der Albrand, der Grundwafferstrom des Neckars und die Grundwafferzüge im Donau-Jller-Gebiete. Eine Wasserversorgung von Mm aus würde sich um 5 Millionen höher stellen als daS Schwarzwaldprojekt; oberhalb Ulm würden sich die Kosten noch vergrößern. In den Beratungen am 18. Febr. erkannte der Finauzminister die Bedeutung der Vorlage, die zugleich ein Landesinteresse darstelle, an, verwies aber auch auf die Interessen der Euztalbewohuer, besonders a uf
den Körper der Darstellerin, und das Publikum genoß auf einige Sekunden die Sensation einer eutsetzungsvolleu Spannung. _
Wahne» «eschichtcherr. Sin Gymnafialprofeffor, Ordinarius und Lehrer der Lateinischen Sprache, unterhält sich mit eine« jungen vr pdil., der rin begeisterter Luftschiffe» ist, über die Fortschritte der Flugtechnik. Nachdem der Herr Professor angeblich alle» begriffen hat, macht er folgende Einwendungen: Ja! Da» ist ;a alle» g;nz schön, lieber Herr Kollög»! Abor «a» hat da» Gemüt davon? (Jgd.)
Beim Liebesmahl. Beim Kaisrrdiner fordert in vorgerückter Stunde der General den jüngsten Leutnant auf, »ine Red« zu halten. Dieser versuchte alle möglichen Au»flüchte, doch der General läßt sie nicht gelten und sagt: „DaS ist alle» ganz egal, Sie müssen reden und wenn'» der größte Blödsinn wird!" Da erhebt sich der Leutnant, klopft an sein Sektgla» und spricht: „Meine Herren! Soeben hat mich der General aufgefordert eine Rede zu halten; e< sei ganz egal woS ich sagte und wenn e» der größte Blödsinn wäre. Infolgedessen erheb» ich mein G!a» und bitte Sie mit mir zu rufen: Der Herr General, Hurra!" (Jgd.)
Lieb« J«g««d! Im Gymnasium soll ein Professor zur König»geburt»t»g»feirr die Rede halten. Sein, Gattin sitzt stolz in der ersten Reihe de» Auditorium». Der Profefsor steigt erhobenen Haupte» auf da» Katheder, angetan mit Frack und weißer Binde. Tiefe, erwartungsvolle Stille Wie er eben beginnen will, hört man plötzlich ziemlick, deutlich eine Frauenstimme: „Mann, um Gotte»willen. Du hast'neu Tintenklex auf de« Ehemisrtte!"(J,d.)
A«S der Schule. Eine Lehrerin ließ in einer Zeichenschul« jeden ihrer Schüler da» zeichnen, wa» er oder sie sein möchte, wen» sie erwachsen wären Am Ende der Stunde zeigte ein Mädchen eine leere Tafel — .Wie?" sagte die Lehrerin, .gibt e» denn gar nicht», wa» du lein möchtest, wenn du groß bist?- — .Ach ja,' antwortete die Kleine, .ich möchte gern verheiratet fein; aber ich i weiß nicht, wie ich da» zeichnen soll ' (L. L Z.)
die Frage, ob die Wasserentnahme den Wildbader Thermen gefährlich werde. Oberbürgermeister v. Gauß versicherte, Stuttgart habe sich »icht von vornherein festgelegt, auch nicht auf das Enztalprojekt; eine andere befriedigende Lösung werde, wenn sie auf die finanziellen Kräfte der Stadt genügend Rücksicht nehme, Beifall finden. Prof. Dr. Lueger führte aus, er sei von jeher der Ansicht gewesen, daß Stuttgart sein Wasser jenseits der Jurakette holen müsse. Hierfür kämen in erster Linie das Jllertall und der Bodensee in Betracht. Die Ausführung des Jllertalprojektes das ein geradezu ideales Gebiet betreffe und die Entnahme von 1000 Sekundenlitern gestatte, werde 12'/, Millionen erfordern; die Selbstkosten seien aus 7,1 pro ebm zu berechnen. Die Qualität sei dem Enztalwaffer überlege». Auch sei der Grundwafferstrom dort infolge des alpinen Charakters der Iller gerade in der Jahreszeit, in der Stuttgarts Wasserbedarf am größten sei, am ergiebigsten. Das Bodenseeprojekt koste 16 Millionen. Die Selbstkosten pro edm betragen bet ihm 10,7 ^z. Der städtische Bau- iuspektor Riegel hatte Bedenken gegen diese Berechnungen und hielt eine genaue Prüfung der Lueger'schen Vorschläge für erforderlich; auch sei das Grundwasser der Iller leichter der Verunreinigung ausgesetzt, als die Enzquellen Prof. Dr. Sauer blieb bet seinem alten Standtpunkt, hielt aber Untersuchungen i« Donau-Jllergebiet für durchaus angebracht. Prof. Dr. Fraas zieht dagegen die Grundwaffer- versorgung vor. Er meinte, die Mehrkosten des Jllertal- projekts gegenüber dem auf 11 Millionen veranschlagten Schwarzwaldprojekt würden durch den große« Vorteil ausgewogen, daß man in Oberschwaben jederzeit die Möglichkeit einer Ausdehnung der Wasserversorgung (im Gegensatz zu Schwarzwald) habe. Das Enztalprojekt fei sicher nicht die einzige Lösung. Wenn auch keine Beeinträchtigung der Wildbader Thermen zu befürchten sei, wäre eS doch besser an ein so schalenloses Ei wie Wildbad überhaupt nicht zu rühren. Sicherlich aber wäre es besser, statt des einen großen, mehrere und kleinere Stauseen anzulegen. Der Staatstechniker für das öffentliche Wafferversorgungswesen, Bauinspektor Groß verwies auf das häufige Versiegen der Schwarzwaldquellen. Obermedizinalrat Dr. Scheuerten äußerte hygienische Bedenken gegen das Schwarzwaldprojett nnd gibt dem Jllergebtete den Vorzug. Die Vertreter der Stadt Stuttgart behielten sich in der weiteren Debatte eine Nachprüfung der Luegerscheu Aufstellungen vor, namentlich auch bezüglich der Kosten, bezw. Selbstkosten, die zweifellos unrichtig seien. Zum Schluffe der Verhandlungen wurde von Forstdirektor Dr. Grauer festgestellt, für die Finanzverwaltung bleibe der springende Punkt eine Gefährdung Wildbads; die Forstverwaltuug lasse ihre privatwirtschaft- licheu Interessen zurücktreten; der Stuttgarter Oberbürgermeister habe die Prüfung anderweitiger Bezugsmöglichkeiten zugesagt, desgleichen eventuell die Ersetzung des großen StauweiberS durch kleinere Anlagen.
r. Stuttgart, 4. März. Heute nacht 12 Uhr wurde in der Gartenstraße auf der Straße liegend ein Mann bewußtlos aufgefunden. Von Passanten und eine« Schutzmann zur Polizeiwache gebracht, wurde dort von dem her- beigerufenen Arzt der Tot konstatiert. Der Mann ist wahrscheinlich einem Schlagansall erlegen.
r. Tübingen, 4. März. Der Fasching ist beinahe unbemerkt verrauscht. Abgesehen von den Veretnsbälleu und Kränzchen verhielten stch die Musensöhne vollkommen passiv und die sonst üblichen Umzüge unterblieben gänzlich.
Schramberg, 4. März. Ein Waldbesttzer von Halb- meil, Amts Wolfach, war gestern hier, um den Erlös für geliefertes Holz einzukasfieren. Er beging die Unvorsichtigkeit, das Geld in Höhe vou über 1700 in seinen Ueber- zieher zu stecken. Ob dieser samt der Geldsumme hier oder auf dem Heimwege abhanden gekommen ist, kann nicht mit Bestimmtheit angegeben werden, da der Verlust erst zu Hause bemerkt wurde. Alle Nachforschungen nach dem inhaltsreichen Kleidungsstück blieben bis jetzt erfolglos. Dem ehrlichen Finder ist ein schöner Lohn versprochen.
r. Herreualb, 4. März. Vor etwa 20 Jahren soll hier ein reicher amerikanischer Kurgast verschwunden sein Md daS Gerücht, daß er getötet und beraubt worden sei, taucht immer wieder auf und richtet sich gegen eine hiesige Familie. Heute traf eine Gerichtskommisfion von Neuenbürg und der erste Staatsanwalt von Tübingen ein, um durch Nachgrabungen usw. Gewißheit zu schaffen.
r. Nottweil, 5. März. Die langumstrittene Haltestelle für die Gemeinden Talhausen und Herrenzimmern kommt nun doch zustande. Der neue Haltepunkt wird den Namen „Talhausen-Herreuzimmern" führen und bereits am 1. Mai dieses Jahres eröffnet werden. Die Gemeinde Tal- Hausen übernimmt die Grunderwerbungskosten und die Herstellung des ganzen Baues, zu dem die Gemeinde Herrenzimmern einen einmaligen Beitrag von 2375 ^ leistet.
r. Schelklingeu, 5. März. Das St. Konradihaus, das hauptsächlich Knaben aufnimmt, die infolge von Vergehen oder Verbrechen, in anderen Anstalten nicht mehr untergebracht werden können, beherbergte laut Rechenschaftsbericht im vergangenen Jahr 126 Zöglinge im Alter von 10—18 Jahren. Die Einnahmen betrugen 45 300 die Ausgaben 45 380 Die Anstalt, die fast ganz aus die öffentliche Wohltätigkeit angewiesen ist und unter ihrem Leiter Stadtpfarrer Schuhmacher, schon viel Gutes gewirkt hat, wird u. a. auch vom Königspaar unterstützt.
Waiblingen, 3. März. Auf dem Bahnhof wurdm dem Eisenbahnunterbeamten Gaup von einem Güterzug beide Beine abgefahren.
Westerheim OA. Geislingen, 4. März Unglücksfall. Ein gräßlicher Unglücksfall erreignete sich gestern früh hier. Die Pferde eines DungschltttenfuhrwrrkS scheute« und als der Fuhnnann d'e Pferde anhatten wollte, riß