und andere Handwerker (Schuster, Schneider, Gärtner usw.) bevorzugt.

In Tfiugtau wird außer Löhnung und Verpflegung täglich 0,50 ^ Teuerungszulage gewährt.

Meldungen mit genauer Adresse find unter Beifügung eines Meldescheins zum freiwilligem Diensteintritt auf drei Jahre zu richten au:

K»»«a»d» de« III. Etammseeditaill»»«, Wilhelmshaven.

V ekauntmachung.

Etnftellnug vo» Dreijährig »nd Vteejähriß-Feeiwilli-r« für die Matr»sr»>rtillerie°Abteil,n> Ktantscho»! in Tfingtau (China.)

Einstellung: Oktober 1908, Ausreise nach Tfiugtau: Januar 1909, Heimreise: Frühjahr 1911 bzw. 1912. Be­dingungen: Mindestens 1,67 m groß, kräftig, vor dem 1. Oktober 1889 geboren (jüngere Leute nur bet besonders guter körperlicher Entwicklung).

In Tfiugtau wird außer Löhnung und Verpflegung täglich 0,50 ^ Teuerungszulage gewährt.

Meldungen mit genauer Adresse find unter Beifügung eines Meldescheins zum freiwilligen Diensteintritt auf drei Sezw. vier Jahre zu richten an:

S»»«nd» der Staamabteilnng der Matraseuartillerie Siantscho», Cuxhavea.

Dt» lebenslüngltch» Anstellung der Lehrerin Klara Mayer an der Frauenarbettsschnle in Nagold ist vom K Sewerbe-Oder- schulrat am 12. Februar 1SV8 bestätigt worden.

UoMifchs HleSerficht.

Der neue Schatzsekretär ist jetzt glücklich gefunden' Wie die Nordd. Allg. Ztg. hört, ist als Nachfolger des ReichSschatzsekretärS Frhru. v. Stengel der Uuterstaatssekre- tär im Reichspostamt Geh. Rat Sydow in Ausficht genommen. Nach einer wetteren Mitteilung des offiziösen Blattes fand gestern nachmittag unter dem Borfitz de» Reichskanzlers eine vertrauliche Besprechung der stimm- führendeu Mitglieder des BundeSrats statt, deren Gegen­stand in erster Linie die Lage der Rrichsstnanzeu und der bevorstehende Wechsel in der Leitung des Reichsschatzamts war. Der als Nachfolger von Stengels in Aussicht ge­nommene Uuterstaatssekretär Sydow soll gleichzeitig zum Staatsmiuister und znm Mitglied des preußischen Staats- mtnisteriums ernannt werden.

Staatssekretär Deruburg teilte in der gestrigen Sitzung der Budgetkomwisston des Reichstags mit, daß der Kolouialrat durch kaiserliche Order vom 19. Februar aufgelöst worden sei.

Z» eine« sehr »«gelegene« Zeitpunkte, wo

die Gemüter erhitzt find, hat sich die serbische Regierung ent­schlossen,eineVorlageüberdieAbänderungderGeschäftSordnung der Skupschtiua einzubriugen. Es wird eine Einschränkung des Rechtes auf kurze Fragen bezweckt, da mit diesen des Oefteren die Arbeiten erschwert Md lahmgelegt werden. Die Opposition wird gegen diese Aeuderungen kämpfen und es dürfte wieder in der Skupschtiua stürmisch zugeheu.

Befestigung vo» Manila. Aus London wird dem Berl. Tagebl. gemeldet: Die amerikanische Regierung beginnt, wie aus Washington telegraphiert wird, in den nächsten Wochen mit dem Bau von Lefestigungswerkeu in Manila. Im Verlauf eines Jahres wird Manila zu einer Flottenbafis ersten Ranges für die Vereinigten Staaten umgeschaffen worden sein. 28 Mill. sollen in dieser Zeit für die Arbeiten aufgewendet werden. (Mpst.)

Unrnhe« i« französische» Kongngebiet. Im Nordosten deS französischen Kongogebtetes ist «ach Privat- meldungeu ein Aufstand ausgebrochen. Der französische Hauptmanu Jacquet und 80 Mann seien umzingelt und ein Osfizierstellvertreter, sowie zwei Schützen zu Tode ge­martert worden. Auch im Shanghagebiete, welches Major Moll, der Führer der deutsch-fraazöfischeuGrenzkommisfiou, im vorigen Jahre durchstreifte, herrschen Unruhen. DerEc-

eisernes Ausharren mitten in dem tobenden tückischen Ele­ment.

Ich sagte irgend ein Wort der Bewunderung, da ver- sicherte Oberleutnant v. Pl.:

»Wenn ich noch für ein dritte» Jahr dies Kommando erreichen könnte durch einen Pilgermarsch nach Berlin, ich träte ihn an!"

Ich auch!"Ich auch!" riefen die beiden andem überzeuguugSsroh. ES geht ja nicht» über diese herrliche Zettl"

Allmählich war's dunkel geworden. In einer Stunde sollte ich wieder am Bahnhof sein. Der Sturm von Norden hatte nicht nachgelassen. Der Bursche meldete:

Die Boote schlingern noch ebenso sehr."

Trotzdem wollte ich noch einmal an Bord von8**". Den kleinen einzigen Beweis von Tapferkeit wollte ich mir selber geben. Und als ich in der Dunkelheit an Deck des schwanken BooteS mich entlang tastete, um einmal an der Stelle gestanden zu haben, von der aus der junge Kom­mandant in Wind und Wetter seine Befehle gibt, da kam mir alles, was ich in meinem schweren Leben habe leisten dürfen, klein und schwächlich vor gegenüber der kraftvollen, freudigen Pflichterfüllung unsrer TorpedobootSkommau- dauten.

An Stuttgart am Prinzenpalais steht eines der be­liebtenKompagniekamöler" auf Posten. Es naht sich ihm eine elegante jüngere Dame; der wackere Grenadier kennt fie .natürlich* nicht, es ist Prinzess P., ein Glied des

lair" hält seine Meldung aufrecht, daß der Gouverneur von Gabun, bei einer mit Begleitung unternommenen In­spektionsreise von Eingeborenen verfolgt, flüchten mußte und zu Schiff allein nach Libreville zurückkehrte. Der Eclair" fügt hinzu, daß der Gouverneur allen Beamten das Ehrenwort abgenommen habe, über diesen Vorfall zu schweigen. _ (Mpst.)

Der neue Schatzsekretär.

Köln, 20. Febr. Die Kölnische Zeitung meldet in Bezug auf die Ernennung des Unterstaatssekretärs im Reichspostamt v. Sydow zum Staatssekretär im Reichs­schatzamt im Gegensatz zu anderen Blättermeldungen, daß von den Persönlichkeiten, die sich um die Nachfolge v. Stengels beworben haben, nur ein kleiner Teil in Betracht gekommen war und unter diesem von Anfang an Herr v. Sydow. Wenn die Ernennung so lange hinauSgeschoben wurde, so lag dies in erster Linie an AeußerlichkeUcn. An dem Tage, an dem der bisherige Schatzsekretär sein Ab­schiedsgesuch einreichte, reiste der Kaiser zu mehrtägigem Aufenthalt nach Hubertusstock, und als er von dort zurück­kehrte, litt der Reichskanzler an einem Jufluenzaanfall, so daß er erst gestern dem Kaiser Vortrag halten konnte. Bei dieser Gelegenheit wurde Herr v. Sydow für die fragliche Stellung in Vorschlag gebracht und fand sogleich die Ge­nehmigung des Kaisers. (Mpst.)

Eine amerikanische Ente.

New Aork» 20. Febr. DieSun" bringt eine lange Depesche aus Paris, wonach Deutschland beabsichtige, die Philippinen zu kaufen. Der Gewährsmann sagt, wenn Roosevelt dem amerikanischen Volke zeige, was die Philippinen gekostet haben, werde die Zustimmung zum Verkauf zu erhalten sein. (Mpst.)

«»s Marokko.

Tanger, 19. Febr. Muley Hafid hat den Gouverneur von Mekines, Asbascha, zum Gouverneur von Fez ernannt mit dem Befehl, eine starke Mahalla in jenem Bezirk za bilden und vorzurücken, um Rabat zu belagern.

Paris, 20. Febr. Nach einer Meldung Ms Tanger hat 6 Kilometer von Casablanca ein wütender Angriff mf die französische Reiterei stattgefunden. Die Kolonne, welche Settat besetzte, soll von einer Mahalla Mulay Hafids an­gegriffen worden sein.

Tanger, 20. Febr. Der französische Dampfer Ma- roque, welcher hier eingetroffen ist, berichtet, daß die Ver­bindung des Generals Dsmade mit Settat von den Marok­kanern abgeschnitten worden ist. Genera! Damade hat zurzett ein Lager bezogen, während die Marokkaner alle kleineren französischen Posten in der Umgebung von Casa­blanca vertrieben haben. In Casablanca herrscht große Beunruhigung. Die franzöfischen Truppen treffen Vorbe­reitungen, um sich gegen einen Angriff zu verteidigen.

PsrlsMrttarische Nachrichten.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 19. Februar.

Reichs-Justizetat.

Stadthagen (Soz.): Eine große Anzahl von Pro­zessen, die darauf hinanskefen, den Arbeitern ihre Menschen­rechte zu nehmen, ihnen vor allem das Koalitionsrecht un­möglich zu machen, spielten sich fett Jahren ab. Wohl Mf dem tiefsten Niveau sei Hamburg angelangt, daS zeige wieder die Rechtssprechung gegen die ihr Koalitionsrecht wahrenden Mitglieder des Hafenarbeiterverbandes aus An­laß des Streiks der Schauerleute. Das ungeheuerliche Urteil der Zivilkammer habe dem Verbände öffentliche An­kündigungen behufs Verhinderung des Zuzuges von Streik­brechern verboten. Redner wendet sich gegen die Sensations­hascherei der bürgerlichen Presse, wie fie sich im Falle Hau gezeigt habe. Er wirst dann den Richtern Amtsmißbrauch gegen augeklagte Arbeiter vor, die stets ungebührlich be-

königlichen Hauses. Zehn Schritte hinter ihr eilt ein Unteroffizier, der durch gewaltiges Augcnrolleu, Arm­schwenken und sonstige Grimassen ein Staatsverbrechen ver­hüten und den Posten noch das Zeichen zur erforderlichen Ehrenbezeigung geben will. Dieser nickt zuerst wohlwollend und freundlich dem Vorgesetzten zu. dann schreitet er mit seinem verbindlichsten Lächeln auf die eben vorübergehende Prinzessin zu, zupft fie vertraulich am Mantel Md flüstert: He, Sie, schönes Fräulein, Sie sollet au warte, dahin­ten winkt Ihnen Ihr Schatz!" (Jgd.)

Da» böse Fremdwort. DieKatholische Schulztg." für Norddeutschland erzählt eine hübsche Geschichte davon, was für Unheil die Fremdwörter anrichten können. In einer höheren Schule wurden vor kurzem die Schüler durch Augenärzte untersucht. Darauf gab der Direktor einem Schüler folgenden Brief an seinen Vater mit:Werter Herr! Die heute angestellte Untersuchung hat ergeben, daß Ihr Fritz stark zur Myopie neigt. Sie müssen etwas in der Sache tun." Am nächsten Morgen brachte Fritz dem Direktor folgenden Antwortbrief seines Vaters:Werter Herr Direktor! Besten Dank für Ihre Nachricht, ich habe meinem Sohne eine gehörige Tracht Prügel zu teil werden lassen, «nd ich hoffe, er wird es nicht wieder tun. Sollte er dennoch sich wieder etwas zu schulden kommen lassen, so bitte ich um gütige Mitteilung." Der Direktor wird hoffentlich nie mehrMyopie" stattKurzsichtigkeit" schreiben.

handelt würden, sobald es feststehe, daß fie Sozialdemokraten seien. Gegen Rohheiten von Studenten werde dagegen sehr milde verfahren. Das sei Klassenjustiz, gegen die in schärfster Weise Stellung genommen werden müsse. (Bei­fall bei den Sozialdemokraten.) Redner befürwortet dann noch die Resolution seiner Partei betreffend Sondergerichte für Streitigkeiten aus dem Arbeitsverhältnis zwischen Ar­beitgebern einerseits sowie Bureaugehilfen, ländlichen Ar­beitern und Gesinde andererseits. Er verurteilt dagegen auf das schärfste die ministerielle Verfügung betreffend Le- gitimationskarten für ausländische Arbeiter. Das stärkste dabei sei, daß die Verfügung für ganz Deutschland erlassen sei. Seit wann sei der preußische Polizeiminister Minister für ganz Deutschland? (Während dieser Ausführungen lebhafte Unruhe rechts.) Wie könne das Reich sich das gefallen lassen. Wo man hinsehe, überall sehe man den Arbeiter rechtlos und wehrlos. Die Rechts-Ordnung mache bankerott. (Bravo bei den Sozialdemokraten.)

Staatssekretär Nieder ding: Die Frage wegen der LegttimaÜonskarten gehöre vor das Ressort des Reichsamts des Innern. Schon auf dem Parteitage in Jena sei gesagt worden, gerade die Klassenjustiz sei es, die die Massen anf- peitsche. Hier in diesem Hause heiße es immer, die Richter urteilten nicht mit Absicht ungerecht, aber fie könnten aus ihrer Haut nicht heraus. Wenn der Vorredner sage, die Richter könnten sich in die Lage der Arbeiter nicht htnein- versetzen Md fie fällten gegen Arbeiter drakonische Urteile, gegen ander Personen dagegen milde, so treffe das nicht zu. (Zuruf: Heinze!) Mißgriffe würden immer Vorkommen, aber draußen im Lande verstehe man unter Klassenjustiz etwas Anderes, man verstehe darunter absichtliche tendenziöse Rechtsprechung gegen Arbeiter und eine solche absichtliche, tendenziöse Rechtsprechung bestehe nicht. Deshalb werde er, der Staatssekretär, auch nicht aufhören, hier zu prote­stieren gegen den Borwurf der Klassenjustiz. (Bravo rechts.)

Gröber (Ztr.) ist überzeugt, daß der Abgeordnete Stadthagen übertreibt. Wenn jugendliche Arbeiter Dumm­heiten machten, so würde das Urteil sicherlich auch nicht immer so strenge ausfallen, wie der Abgeordnete Stadthagen behaupte. Fehlurteile käme» ja vor. Auch in Richterkretsen selber werde manches Urteil nicht gebilligt. Aus dem Vor­kommen^ einzelner Fehler könne doch nicht gleich auf eine Klassenjustiz geschlossen werden. Sehr milde Strafen kämen z. B. vor bei Beleidigungen, Ehrverletzungen rc. Ein all­gemein abfälliges Urteil über die Rechtsprechung zu fällen, das gehe aber zu wett. Richtig sei, was die zivilrechtliche Rechtsprechung anlange, daß die Richter das Erwerbsleben vielleicht nicht immer genug kennen, um in Erwerbsstreit­fällen immer das Richtige zu treffen. Deshalb habe man ja auch Gewerbe- und kaufmännische Gerichte eingeführt, wo den Richtern Laien zur Seite ständen. Dem Gedanken, Berliner Assessoren nach Süddeutschland zn schicken, könne MM auS ähnlichen Erwägungen nur beistimmen. Was die vorliegenden Resolutionen anlange, so stimme er denen betr. Strafvollzug zu, ebenso der betr. Jugendgerichte. Ungeeig­net dagegen erscheine ihm der von Ltebert'sche Vorschlag betr. Deportation. Wetter befürwortet Redner den Antrag seiner Partei wie den Antrag Hompesch betr. Selbstbeköstig­ung und Selbstbeschäftigung, wofern mit der straffälligen Handlung keine ehrlose Gefinnung verbunden sei. Weiter erklärt sich Redner für Diäten für Schöffen und Ge­schworene. Er sei gegen neue Soudergerichte. Das Recht der Zeugntsverweigerung auf alle bet der Herstellung von Zeitungen beteiligten Personen auszudehnen, gehe zu weit. Redner begründet dann ausführlich dev von seiner Partei früher schon etngebrachteu Antrag aus Schaffung eines TarifvertragsrechteS.

Ablaß (frs. Bp.) spricht sich für den Antrag Basser- maun auf Vorlegung eines Gesetzentwurfes über Straf­recht, Strafverfahren und Strafvollzug für Jugendliche aus. Me Kriminalität der Jugend sei erschreckend gewachsen. Me Prostitution müsse lokalisiert werden, damit Kinder nicht mit ihr zusammeukommen. Für die Bildung deS Volkes müsse mehr gesorgt werden. Dagegen sei das Vor­gehen der preußischen Regierung gegen die Gesellschaften für Volksbildung zu bedauern. Redner fordert Herauf- setzuug des Strafalters von 12 auf 14 Jahre. Die große Mehrzahl feiner politischen Freunde lehne unter allen Um­ständen besondere Jugendgerichte ab, um damit einer weiteren Zersplitterung unserer Gerichtsverfassung vorzubeugeu. Um besondere Anstalten für die Unterbringung jugendlicher Verurteilter zu schaffen, seien keine Kosten hoch genug. Redner wendet sich weiter gegen die etwaige Abficht eine neue Lex Heinze zu schaffen und gedenkt dabet eines Bres­lauer Prozesses gegen den Papierhändler Delahon, der Postkarten mit Reproduktionen Rubens und anderer Meister verlegt habe. Redner kritisiert weiter, wie die Stellung der Rechtsanwälte zuweilen von den Richtern aufgefaßt werde, fei unhaltbar. Zum Schluffe bemängelt Redner daS preußische Preßgesetz und das Plakatwesen sowie die Recht­sprechung darüber.

Vagss-Hleuigkeiten.

As» Gtadt Md Land.

Da» Amtsblatt de» «Saigliche» Wiirttembergifche» Miatsteriums de» J««er« Nr. S vom 14. Februar hat folgenden Inhalt: 1) Erlaß de» K Ministerium» des Innern, betreffend di» öffentliche Impfung im Jahr 1908. 2) Beifügung der K Ministerien der Justiz und de» Innern, betreffend die Einrichtung einer Krimi« nalsammlung. 3) Bekanntmachung de» K. Ministerium» de» Innern, betreffend die Lotterie der .Ausstellung München 1908'. 4) Ver­fügung der K. Ministerien de» Justiz, de» Innern und der Finanzen, betreffend die Erhöhung de» Kostgeld» für dt« Vefangenen tri den vezirttstellen. v) Erlaß de» K. Ministerium» de» Innern, betreffend den KostpreiS für di» polizetli-t en Tran-portgefangenen. 6) Personal- Nachricht.