Telearam« der Staatsanwaltschaft ein, das die Beerdiguv- uater sagte und die Zurückführung der Leiche nach HervetS- weiler anordnete. Wie verlautet, soll bei der Staatsan­waltschaft eine Anzeige eingelaufeu sein, daß die Verstorbene »on ihrem Manne des öfteren und so auch einige Lage vor ihrem Tode schwer mißhandelt worden sei. ES ist be­reits gerichtliche Leichenöffnung angeordnrt.

Serichtßfsckl.

. r. Heilbronn, 6. Febr. Wegen Erregung öffentlicher Aergerniffe (§ 185 des Str.-G.-B.) wurde der französische Sprachlehrer Bon dessen! hier zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt, wovon 6 Wochen für Untersuchungshaft abgehen.

Deutsche- «eich.

Berlin, 6. Febr. Reichsschatzsekretär Freiherr don Stengel hat derGermania" zufolge gestern sein Ab­schiedsgesuch eingereicht und zugleich gebeten, schon von jetzt ab von allen Dienstgeschästen entbunden zu werden.

Berlin, 5. Febr. An hiesigen maßgebenden Stellen steht man, wie das Berliner Tageblatt erfährt, dem Vor­schlag einer Deportation von Verbrechern in deutschen Kolonien zum Teil sehr skeptisch, zum Teil geradezu ab­lehnend gegenüber.

Altenburg, 7. Febr. (Telephon. Nachricht.) Herzeg Gruft von Sachsen-Altenbnrg ist heute nacht gegen 1 Uhr gestorben.

(Herzog Ernst geboren 16. Eept. 1826, Sohn Herzog» Georg, vrimählt feit 1858 mit Agne» von Lnhalt-Drfsa« (gest. 28. OK. 1897) gelangte 8 Lug. 1883 zur Regierung. Sein einzige» Kind, Prinzessin Marte, seit 1878 mit Prinz Llbrecht von Preußen ver­mählt. gest. 8. OK. 1898.)

Eine» ganz raffinierte« Gaunerstreich hat der

25jährige Kaufmann Josef Heinz in Frankfurt a. M. verübt. Er ließ sich Briefbogen mit der Firma Krupp in Esten drucks« und gab sich als deren Vertreter aus. Die Br efe schrieb er selber an sich als Direktor Kropp von den Krupp'schen Werken. In den Briefen war die Rede von einem Berg­werk, das er besitzen sollte und das eine Million Mark wert sei. Heinz ersuchte auf Grund dieser Briefe bei einem Bankhause um Krediteröffnung in Höhe von 200000 Die Bank zahlte das Geld auch aus, nachdem sie sich eine Hypothek auf das angebliche Bergwerk gerichtlich hatte eintragen lasten. Der Schwindler wurde verhaftet: der größte Teil des Geldes ist verloren.

Anßlaud.

r. Bom Bodensee, 4. Febr. Als Ursache der unter den Schulkindern in St. Gallen ausgebrocheneu, sehr ge­fährlichen Haarkrankheit wurde von den Schulärzten fest­gestellt, daß in verschiedenen Häusern, in denen die Haar­krankheit aufgetreten war. kranke Katzen beherbergt wurden und bei mehreren dieser Katzen ließ sich als Ursache ihrer Krankheit genau der gleiche Haarpilz Nachweisen, der bei allen Menschen, die von der Haarkrankeit befallen wurden, anzutreffen ist. Nach diesen Feststellungen steht es außer allem Zweifel, daß der Mensch diesen Haarptlz von der Katze übernommen hat.

Paris, 6. Febr. Mit Rücksicht auf die Lage in Marokko hat die Regierung den Befehl erteilt, Vorbe­reitungen zu treffen für die Mobilisierung der Kolo­nialarmee. Die Kolonialarmee, die unter dem Befehl des Generals Archinard steht, besteht aus 3 Divisionen, von denen die erste in Paris, die zweite in Toulon und die dritte in Brest liegt.

Rio de Janeiro, 4. Febr. Ein halbamtliches Preß- telegramm meldet ein siegreiches Gefecht anfangs Januar von peruanischen gegen kolumdische Truppen bei Union, auf dem linken Ufer des J?a, im westlichen Amazonasge- btet. Der Steg wurde durch das KanonenbootJquitoS" entschieden. Der brasilianische Posten am J?a wurde an­gewiesen, peruanische und kolumbtsche Kriegsfahrzeuge un­gehindert passieren zu lassen.

Ans Marokko. Gestern nachmittag war an der Börse in Paris und in den Wandelgängen des Palais Bourbon das Gerücht von einem neuen Gefecht in Marokko verbreitet, wobei die französischen Truppen 163 Tote und zahlreiche Verwundete gehabt haben sollen. Der Minister des Aeußeren erklärte diese Nachricht mit der größten Entschiedenheit für unrichtig. Pas letzte Telegramm des Generals D'Amade berichte ausschließlich bekannte Details über den Kampf bei Dark Sebar.

D ll-k i> MM.

Wir bringen heute aus Anlaß der Wirren die Bilder des er­mordeten, jetzt 43 Jahre alten König Karlos l. und des gleich ihm von Mörderhänden gefallenen Kronprinzen, des 21jährigen LudwigPhilipp, sowie der jetzt als Regentin für ihren 19jährigen zweiten Sohn Manuel berufenen Königin, der 1865 geb. Maria Amalie, Prinzessin von Bourbon. Außer­dem bringen wir das Bild des s. Z. allmächtigen Diktators und Günstlings des Königs Karlos, Franco, dar.

Ein Stimmungsbild.

Lissabon, 5. Jan. Der nach Lissabon entsandte Bericht­erstatter des B. Lok.-Anz. meldet telegraphisch: Weder Augen noch Ohren gewahren viel von Trauerkundgebungen. Von den öffentlichen Gebäuden wehen die Fahnen auf Halbmast. In einigen Schaufenstern steht nicht einmal umflort oder schwarz umramht das Bild des ermordeten Königs. Sonst fehlen alle Anzeichen, daß das Volk die Trauer des Königshauses teilt. Lässig, müßig, wie sonst, aber mit schlecht unterdrückter Erregung, drängt sich das Volk auf den öffentlichen Plätzen zusammen, welche nachts durch starke Mtlitärmaffen besetzt sind, während am Tage nur Patrouillen leichter Reiterei die Straßen durchziehen. Die Gespräche der Volksmasse beweisen, daß solches nicht überflüssig ist. In Ausdrücken lauter Freude wird fortgesetzt der Rücktritt Franco? besprochen. Der

Haß gegen den Diktator und gegen sein Regime ist keineswegs erloschen und dürfte als Element der Gefahr gelten, weil Angriffe auf ihn leicht in allgemeine Unruhe ausarten können. Wurde Franco überredet, Lissabon heimlich in der letzten Nacht im Automobil zu verlassen? Doch ver­sichern Leute, die ihn genau kennen, er würde nicht lange der Hauptstadt fernbleibeu. Gestern trotzte er uner­schrocken noch der Volkswut, indem er in voller Uniform in der Haupt­stadt spazieren ging obgleich schon am Abend vorher sein greiser Vater Pöbelangriffen ausgesetzt gewesen sei.

O/Lkator

/vn/rco.

Die vrrfssssug wieder herzestellt.

Lissabon, 6. Febr. Der gestern zusammeugetreteue Ministerrat beschloß vor dem Auseinandergshen heute morgen die Annulierung gewisser Francoscher Dekrete. Dem­nach erhalten die Pirlamentarier wieder die Immunität und politiiche Gegner der Regierung können nicht mehr ohne Richterspruch ausgewiesen werden oder in die Kolonien ge­schickt werden. Ebenso werden verschiedene Ausnahmegesetze gegen die Presse aufgehoben. Dabei ist die konstitutionelle Situation Portugals eine gleiche, wie vor dem 20. Juni 1907. Ferner wurde beschlossen, baldigst das aufgelöste Parlament wieder einzubemfen, vor dem der König den Eid auf die Verfassung leisten muß. Die freigelaffenen politischen Gefangenen loben die gute Behandlung im Ge­fängnis. Franco ist noch in Lissabon, scheint aber heute definitiv abreiseu zu wollen. Die Königin verbringt die Tagesstunden noch immer bei den Leichen. Der neue Pre­mierminister sagt von ihr: sie bekunde soviel Würde und Mnt, wie Portugal von seiner Königin fordern könne.

Lissabon, 5. Februar. Die portugiesische Regierung veröffentlicht eine allgemeine Amu-stie. Alle poli­tischen Gefangenen werden freigelassen und alle diktatorischen Gesetze abgeschafft.

Madrid, 6. Febr. Das ärztliche Gutachten. In Lissabon stellten die Aerzte fest, daß der König und der Kronprinz beim ersten Schuß aus nächster Nähe durch eine einzige Kugel tödlich getroffen wurden. Von hinten drang die Kugel in de» Nacken des Königs, durchbohrte den Hals und drang sodann in die Gurgel des Kronprinzen. (Mpst.)

Madrid, 6. Febr. Wie aus Lissabon gemeldet wird, soll der ehemalige Ministerpräsident Franco wegen Ueber- tretung der Verfassung gerichtlich belangt werden.

Franco in Madrid.

Madrid, 6. Februar. Joao Franco ist vormittags 11 Uhr hier etngetroffen, er stieg im Hotel de la Paix ab, weigert stch jedoch Besuche zu empfangen. Die Polizei hat Vorsichtsmaßregeln getroffen, da die Volksstimmung feind­lich ist. Der Korrespondent eines hiesigen Blattes drahtet aus Lissabon, er habe den Wagen des Königs genau in Augenschein genommen. Dieser zeige viele Spuren von Kugeln, außerdem sei ein Fenster zertrümmert. Nach dem Attentat habe ein Zusammenstoß mit der Polizei stattge­funden, wobei es vier Tote gab. Die Zensur habe diese Meldung stark unterdrückt. Man glaubt, daß die portugie­sischen Vorgänge noch nicht vorüber sind. (Mpst.)

Llmdwillschast, Handel «rd Verkehr.

r. Stnttgnrt, 4 Februar. Schlachtviehmarkt.

Ochsen. Bullen. Kalbeln u. Kühe. Kälber. Schwein«, lugetrieben: 86 79 197 284 1028

»erkauft: 36 66 163 354 760

Ochsen

Bullen

Stiere und Jungrinder

Pfennig von bi»

65

69

78 76

79

66

64

90

78

75

Kühe

Kälber

Schweine

Pfennig von b8 bi» 68

38

88

85

82

60

58

52

48

90

97

84

61

59

54

Verlauf de» Markte»: mäßig belebt, r. Von der obere« Donau, 6. Febr. Für Futter wurde ,» letzter Zeit bezahlt als Höchstpreis 3,50 al» niederster Prei 8,20 für Stroh 1,90 bis 2,60 ^

r. Tuttlingen, 6. Febr. Bei den Langholzvrrkäufen im Bezirk wurde» 107112-/, gelöst. Ul» Käufer trat vielfach da» neu ge- grgndete Sägewerk Spaichingen auf. _

«nswSrtige Todesfälle.

Louis» Bernhardt geb. Hrnßler, Frrudenstadt. Johann Stahl sen., Maurer, 64 I., Pfalzgrafenweilrr.

Biele tansend Kinder

wären kräftiger und gesünder, wen» fie zum Frühstück einen ordrnt. lichen Teller Hafersuppe (aus Katfrr-Otto Hafermehl, oder Hafergrütze, oder Haferflocken), bekommen würden. Es ist beider Tatsache, daß viele treubeforgt« Mütter r« nicht merken, wie fie das Wachstum und Wohlbefinden ihrer Lieblinge mit manchem der üblichenFrühstücksgetränke" direkt schädig en.__

Hiezu das Plauderstübchen Nr. 6, sowie der Schwäbische Landwirt Nr. 3.

Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiferffchen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold.

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spätestens vis IS. Februar d. IS.

erinnert.

Die Bezahlung hat in Altensteig an das K. Kameralamt, in den übrigen Gemeinden an die K. Ortssteuerämter zu erfolgen.

Gegen die Säumigen wird nach Ablauf des Termins ohne weitere Zahlungserinnnerung alsbald zwangsweise Beitreibung eingeleitet. Altensteig, den 6. Februar 1908.

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