gegen Salb. Um die Sache aufzuklären, stellte schließlich das Gr. Bezirksamt Strafantrag gegen Salb. Die Sache wurde gestern vor dem Schöffengericht unter Zuzug von 13 Zeugen und des Karlsruher Schlachthausdirektors als Sachverständigen verhandelt. Der IPforzheimer Schlacht­hausdirektor schnitt aber schlecht dabei ab. Salb trat so­fort den Wahrheitsbeweis an. Die Verhandlung ergab u. a., daß ein Nieferner Einwohner zwei an infektiöser Darment­zündung erkrankte Stücke Vieh hatte, von denen eines bei ihm notgeschlachtet, das andere ins Pforzheimer städtische Schlachthaus gebracht wurde und dort alsbankwürdig" passierte!" Ferner kam eine an Gebärmutterentzündung er­krankte Kuh ebenso ins Schlachthaus. Man hatte das Tier am Wohnort des Besitzers mit Winden emporheben müssen! Eine mit Nierenentzündung behaftete Kuh kam auf die Freibank, während sie bei sorgfältiger Schlachtung als bank- würdig hätte befunden werden können. Ein Metzger stach ein aus dem Weg zum Schlachthaus befindliches Schwein, das unterwegs vom Hitzschlag betroffen wurde, ab,als es schon nicht mehr schrie", und es passierte als bankwürdig. Ein Neubulacher Händler lud 26 Schweine ab. Die Lebend­besichtigung beim Abladen soll 3 Minuten gedauert haben. Ehe die letzten paar Schweine ausgeladen waren, ging der Schlachthausdirektor davon. Unter den letzten war ein totes Schwein. Es passierte als bankwürdig usw. Unter diesen Umständen wurde der Tierarzt Salb natürlich vom Schöffen­gericht, da der Wahrheitsbeweis erbracht war, fr ei ge­sprochen von der Anklage, den Schlachthausdirektor beleidigt zu haben. Für den Herrn Direktor aber wird das dicke Ende wohl Nachkommen. Die Fleischpreise waren hier so enorme und sind jetzt noch so hoch, daß man wohl ver­langen kann, ganz einwandfreies Fleisch, dafür zu erhalten, auch sind unsere städtischen Beamten derart gestellt, daß man weitgehende Ansprüche an sie erheben kann. Die Ent­hüllungen vor dem Schöffengericht bilden begreiflicherweise das Stadtgespräch.

Deutsches Reich.

Nürnberg, 7. Mai. DerFränk. Kur." veröffentlicht ein Schreiben des Erzbischofs von Bamberg, Dr. v. Abert, das dieser an den Pfarrer Grandinger in Nord­halben gerichtet hat. In dem Schreiben spricht der Erz­bischof mit Bezug auf die liberale Landtagskandidatur Graudingers aus, er fühle sich vom religiösen und seel­sorgerischen Standpunkt aus verpflichtet, zu erklären, daß es ihm zwar fern liege, sich in Fragen rein politischer Natur einzumischen und die seiner speziellen Aufsicht unterstehende Geistlichkeit im Gebrauch ihrer staatsbürgerlichen Rechte zu beeinträchtigen, doch halte er es für unmöglich, daß katho­lische Priester sich als Abgeordnete der liberalen Partei anschließen, ohne bei dem katholischen Volk Anstoß und Aer- gernis zu erregen. Mpst.

Metz, 8. Mai. Gestern abend 7 Uhr stürzten in der Gerberstraße zwei der Stadt gehörige, in Abbruch be­findliche, vierstöckige Wohnhäuser ein; die Trümmer­massen versperrten die Straße völlig. Erst heute früh war sie durch die Feuerwehr und Militärmannschaften wieder freigelegt. Soweit bisher festgestellt werden konnte, sind Menschen Lei dem Einsturz nicht verunglückt.

Metz, 8. Mai. Wie nunmehr festgestellt ist, sind bei dem Einsturz der beiden Häuserin der Gerberstraße keine Menschen ums Leben gekommen. Die Kinder, welche im Augenblick des Einsturzes auf der Straße spielten, haben sich rechtzeitig noch sämtlich in Sicherheit bringen können.

Gräfin Asta Eickstedt-Peterswald ist nach Meldung Berliner Blätter im Gelliner See in Pommern ertrunken. Sie hatte am Vormittag vom Schloß Hohenholz aus ohne Begleitung einen Spaziergang nach dein unweit davon ge­legenen Gelliner See unternommen. Als man vergeblich auf ihre Rückkehr wartete, forschte man nach ihrem Verbleib und fand zunächst nur ein Kleidungsstück am Seeufer. Die Vermutung, daß die Gräfin ihren Tod in dem See gefunden

haben könnte, bestätigte sich; Fischer fanden am Nachmit­tage ihre Leiche. Die 32 Jahre alte Gräfin, deren Gatte einer der reichsten Großgrundbesitzer Pommerns ist, war eine der schönsten Damen,der Berliner Hofgesellschaft.

Ausland.

Newyork, 7. Mai. Aus Mount Pleasant in Texas wird gemeldet, daß gestern durch einen Zyklon im nörd­lichen Texas schwerer Schaden angerichtet worden ist. Viele Menschen sind umgekommen. Einzelheiten fehlen noch.

Dampferkatastrophe.

Montevideo, 8. Mai. Es heißt, daß der Dampfer

Poitou" derCompagnie des Transportes maritimes" an der Küste von Uruguay gescheitert sei. Ueber IO« Menschen seien umgekommen. An Bord des Schiffes seien hauptsächlich Auswanderer, der Mehrzahl nach Ita­liener, gewesen. Nur zwei Passagiere erster Klasse hätten den Dampfer verlassen, und zwar ein Fräulein aus Rio de Janeiro und ein Herr Decker, Kontrolleur in Tenerifa.

(Mgpst.)

Marseille, 8. Mai. Stach Meldungen, die derCom­pagnie des transportes maritimes" zugegangen sind, ist der DampferPoitou", der von Montevideo gekommen war, infolge Sturmes südlich von Kap «santa Maria gestrandet. An Bord befanden sich 160 spanische Passagiere, von denen bis gestern 50 gelandet waren. Die Meldungen über Ver­luste an Menschenleben sind bisher nicht bestätigt. Der Dampfer befindet sich in kritischer Lage. Die Bergungs­arbeiten find eingeleitet.

Hiezu das Plauderstübchen Nr. 19. _

Witterungsvorhersage. Samstag, den 11. Mai.

Vorwiegend heiter, trocken u. warm, nachm, gewi tterdrohend.

Druck und «erlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei («mU

Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.

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