«afs-l, 81. März. »ischof Dr. v. Keppler von Rotteuburg traf vo» der BtschofSkousekratiou tu Falda gestern mittag hier ein, am de« kommaudtrreu, den General des 11. Armeekorps, de» Herzog »»recht von Württemberg tm »rllevuefchloß einen Besuch ab zu- Hatten. Rach de« Mittagsmahl reifte der Bischof über Frankfurt nach »ottenburg zurück.

Prozeß Leontiew.

Am heutige« Montag nun beginnt in dem altersgrauen «rafeuschloß der einstigen Herren von Syburg und der Herzoge von Zähringeu zu Thun die SchwurgerichtSver- Handlung gegen die des Mord» augeklagte AtteutSterln Leaatiew, «elche am 1. Sept. 1906 in Inter, lakeu den Rentier Müller erschoß. Leiter der «ssiseu. Verhandlungen ist SchwnrgerichtSpräfident Oberrichter Dr. Streif, einer der besten schweizerischen Krimiualjuristev und LerhandluugSleiter. Tatjana Leontiew wird nicht Rassisch, sondern Französisch antworten und vernommen »erden. Ein amtlicher Uebersetzer steht ihr zur Seite. I« übrigen wird möglichst Deutsch verhandelt. Die Angeklagte Se- herrscht auch diese Sprache. Als Staatsanwalt vertritt Dr. Summer, BezirkSprokarator, die Anklage und neben ihm als Vertreter der Familie Müller Dr. «ösig aus Bern. Zu« Verteidiger hat sich die russische Revolutionärin den Berner Ratkonslrat Dr. »rSstlttu gewählt, der der schwer- zerischru sozialdemokraüsHen Partei augrhört. Die Ge« schworeuen'Jury für den Strassall ist bereits gebildet. Ihr Obmann ist der Gemeindepräsident Ramser von OberdteS« Sach. Die übrige» Jury »Wieder sind alles einfache Männer aus de« Botte, die durch BolkSwahl in den Ge­meinden als Geschworene designiert werden. Segen Tatjana Leontiew stellt die Staatsanwaltschaft Anklage, gestützt aus Artikel 123 de- beruischr« Strafgesetzbuches, der folgender« «atzen lautet: »Wer vorsätzlich Md mit Borbedacht einen Menschen tötet, mrch! sich der Mordes schuldig und wird mit lebenslängliche« Zuchthaus bestraft.

Bafel, 20. März. Der seit Ritte Jruuar nach Unterschlagung vo« über 90 000 flüchtige Zollfekrttär Fehr, der in der Rächt vo« 15 /20. Februar tu Sehl verhaftet wurde, ist gestern abend vo» der deutschen Polizei der schweizerischen ausgeliefert worden. Wann die Gerichts« Verhandlung gegen den Defraudanten statlfiudet, steht noch nicht fest; vielleicht bringt dann diese eine Aufklärung über -ke Frage, wie eS in einer geordneten Brrwaltuug, «elche die eidgenössische Zollverwaltung dxch sein will, möglich ist. daß Jahre hindurch Unterschlagungen begangen werden, ohne Latz «an st« entdeckt; diese in der Press? schon öfters ge« stellte Frage hat die Zollverwaltung «sch immer nicht bl« antwortet.

Zürich, 21. Räkz. Dir Uniersnchuug gegen Heinrich Wtzdler, der «kur Geldsendung der Bundesbahnen im Betrag von 100 000 Fre». unterschlagen hat, ist jetzt abge­schlossen. Der Srrgrklazre, der sich schuldig bekennt, kommt zur Aburteilung vor dar Obrrgerkcht. Nach ds« Bericht der .Z Post" hat Whdler, nachdem er sich das Paktt mit den Laakuotm angeekgoet hatte, rin Wachstuch gekauft, dos Haket, ohne eS zu öffnen, damit umhüllt und reut«: einem Gebüsch nahe an einem Fußweg; bei Winterthur vergraben. Er beabsichtigt«. Ne Banknoten hier so lange liegen zu lassen, bis sein Verbreche» verjährt wäre, nämlich in zehn Jahren, sm daun mit dem Geld ungestraft schalten «ud walten za können. Das Zustandekommen der Natloualbevk machte ihm aber einen Strich durch die Rechnung, denn bis zum Ablauf der Verjährungsfrist wären die Banknoten entwertet gewesen und er bitte dsmit nichts «ebr avfauge» können. So entschloß er sich zur Fortnah«e des Paket? «ud damit zur Flucht. Sek» Pian, das Paket zu vergraben

und die Verjährung abzuwarte«, erschien übrigen» als ganz verfehlt, denn die Baukasten zeigte» schon in dies» kurzen Zeit threr Lage i« feuchten Erdboden trotz der Wachstuch« Umhüllung bereit» kleine Defekte und wiesen stellenweise ein gelbliche» Aussehen auf. »l» «Ydker in Rio ve Janeiro verhaftet wurde, hatte er noch SS 000 Fr. in seinem Besitz; e» gelang de« schweizerischen Geueralkoasalat, die Heraus« gäbe von 82000 Fr. zu bewirken; da» übrige ist nach brasilianischer Art verschwunden. Die Auslieferung kam fabelhaft teuer zu stehen. Wie «an hört, hatte die Bunde»« bahn die Hälfte der geretteten Summe wieder zur Deckung der Kosten zurückzuerstatteu, so daß ihr von de« gestohlenen 100000 Fr. nur noch etwa 42000 Fr. bleiben.

Ber», 22. März. Der Wetterwart von St. Sott« Hardt, der 43jähr. Franz Herg er, ist auf dem Wege von Hospeutal nach Hospiz i« Schnee stecken geblieben und

erfroren.

Pari-, 23. März. Der französische »kzeksssnl ln Masagau teilt tu einer Depesche au den srauzöfischeu Ge« sandten in Tanger über die Ermordung de» Doktor» Mauchamp mit, daß er die lebhafteste Besorgnis »egen de» gegenwärtig kn Marokko sich brsiadlicheu französischen Reisenden Geult und seiner Gattin hege. Die Ltberte schreibt hiezu: Wie energisch auch die Maßnahmen fein mögen, «elche die französische Regierung angesichts dieser Ermordung ergreifen wird, so wird wohl keine zivilisierte Macht darüber erstaunt sein, daß Frankreich den Maghzeu in strengster Weise zur Recheuschan zieht.

22. März. Gegen 20 000 Personen wohuteu gestern der Beisetzung der 22 unerkannt gebliebenen Opfer der Jena-Katastrophe bei.

22. März. Au Bord der »Jena* gab heute di« Explosion einer elektrischen Lampe Anlaß zu einer Panik; dre Matrosen verließen tu der größten Eile da» Schiff; ein Kanonier fiel tu» Bassin und zog sich dabei Verletzungen zu.

Gt. «ti-mi-, 20. März. Hier ereigneten sich in dem «eschäftShanse einer mit Pulver und Dynamit hau« beluden Firma mehrere Explosionen. Da» Innere des GebändrS steht in Flammen. Mehrere Personen sind verletzt.

Petersburg, 23. März. Der frühere OSeeprokurator des Heiligen SyaodS, PobjedouoSzvfs, ist heute abend gestorben.

L»«b»«, 23. März. DaS englische Schlachtschiff Afrika ist im Kanal mit dem Dampfer Orue!«, zu. sammeugestoßeu. Beide Schiffe find beschädigt.

22. März. Harare George Rayuer, der am 24. Januar den WaiellhanSbksttzrr Whiteley erschoß, wurde zum Tod« verurteilt.

Le»ve«, 19. März. Ein trauriger Borsall. Bei der Ankunft dr» der Eldrr Dempster.Reederei gehörenden Dampfers Prah aus Dublin in Liverpool wurde ein über« aus trauriger Borsall bekannt. Dl« 8jähr. Tochter des Maat Thomas Watts, die mit Lat» und Mutte» au Bord war, spielte auf dr» Lerbeck und versuchte, trotz der Mahn­rufe ihres auf der Brücke stehenden Vater», das Geländer zu erklettern, als bei« hohen Wellengang das Schiff rollte und da» Kind in die bochgrhrude See stürzte. Schnell zog der Later Rsck und Wrste ans und sprang dem ertrinken« den Kinde nach. Der Kapitän ließ die Maschinen rück­wärts arbeiten vnd ein Rettungsboot ins Meer setzen. Der Bemannung gelang «»zwar, den erschöpften Maat au Bord z« nehmen, das Kind aber war ichden Wellen verschwunden. Unmittelbar nachdem der Later auf da» Lerbeck gebracht worden war, gab er i» Beisein der entsetzten Gattin und ASntt-v den Geist auf.

I» «egypte» spitzt sich die politische Lage täglich wieder »ehr zu. So behaupten wenigsten» englische Blätter, di« al» Ursachen erneute Intrigen der Nationalistenpartet

«»führe«. England haste eine scharfe Verwarnung an de» »hrdive erlaffeu. _

Landwirtschaft, Hasdet »ud Beruht.

Nnfrixgr«, 22. März. (Korr.) Bei dem gestern a«S den htrfigen Gememdewaldungen ^gehaltenen ^Langholzverkauf mögen etwa 610°/, Mehrerlös erzielt worden sein. Zum Verkauf kamen u. a. 846 fichtene und forchene Bau- und Eägholzstämme meist Bau­hol, IV. Kl. mit 322 Fm. Für besonders schöne Stämme wurden 2090'/, über den Taxpreis erlöst. Bei dem kürzlich in Wildritz­hausen stattgefundenen Verkauf von Nadelholzstangen im StaatS- wald mußte größtenteils unter dem Taxpreis abgegeben werden.

Stuttgart, 21. März. Schlachtviehmarkt. Zugetrirben wurden: 4b Ochsen, 97 Bullen, 117 Kalbeln und Kühe, 929 Kälber, 791 Schweine. Verkauft: 41 Ochsen, 77 Bullen, 94 Kalbein und Kühe, 929 Kälber, 647 Schweine. Erlös aus -/, Lx Schlachtgewicht: Ochsen I. Qualität s.) ausgemästetr von 84-96Bullen (Farren)sl. Qualität: a) vollfleischige von 78-77 II. Qualität b) ältere und weniger fleischige von 7476 Stiere und Jungvieh: I. Qualität:

a) ausgemästetr 8686 II. Qualität: b) fleischige 8284 A III. . Qualität v) geringere 8682 Kühe II. Qualität: b) ältere ge­mästete 6070 III. Qualität: e) geringere 4263 Kälber I. Qualität: a) beste Saugkälber 98-101 II. Qualität d) gute 96-97 III. Qualität o) geringere 8993 Schweine:

I. Qualität a) junge fleischige 6061 -j, II. Qualität: b) schwer» fette 67-69 III. Qualität: v) geringere (Sauen) 6366 «er- lauf de» Marktes: mäßig belebt.

Die Markt- n«d Ladenpreise vo« Biktualie« i« Februar. DaS Stat. LandeSamt hat diese Erhebungen nunmehr auf 106 Ge­meinden des Landes ausgedehnt. Der Durchschnittspreis beträgt hienach pro Kg. bei: Ochsenfleisch 1.63 (gegen 164 im Januar); Rindfleisch 1.56 (1.66); Kalbfleisch 1.62 (1.62); Schweinefleisch

166 (1.68); Hammelfleisch 1.42 (1.42); Echaffleisch 1.29

(1.28); Erbsen 0.49 ^ (0.44); Linsen 0.67 (0.69); Bohnen 0.41

Mark (0.42); Kartoffeln für 60 Kg. 3.84 ^ (S81) and für 1 Kg.

10 (10); Weißbrot 29 (28); Schwarzbrot 24 -s (24); Mehl

Nr. 0 40 ^ (39); Nr. 1 36 (96); einhermischeS Schweineschmalz

1.80 ^ ( 182 ); amerik Schmalz 192 «« <1.32); Rtndschmalz 2.43 Mark (2.43); Butter (süße) 2 42 ^ (2.43); (saure) 1.98 ^ (2 00); Milch 16 pro Liter (16) und Eier 86 H auf 10 Stück (87). Der Vergleich mir dem Vormonat ergibt, daß die P eise der wichtigste» Lebensmittel in den Läden (also im Kleinrerkauf) durchweg (wenn auchlminimal) etwas zurückgegangen find.

r. Heilbro»», 22. März. Die Zufuhren zum Ledermarktr betrugen etwa 30000 dA. Der Geschäftsgang war flau. Bon den Gerbern wurde mehr als rin Drittel der beigeführten Ware zurück­gezogen. Die Preise für rohe Ware stehen eben gegenüber den für fertige Ware gestellten Angeboten immer noch zu hoch, so daß die Klagen der Gerber in diesem Punkt» berechtigt sind. Am meisten begehrt waren deutsche Rindoberleder und Wildoberlcdcr ebenso schöne Sohlleder. Es wurden verkauft und amtlich vermögen: 6039 kx. Sohlleder, 10887 Schmal- »nd Wtldoberlrder, 248 üx. Zeugleder, 1131 üx. Kalboberleder, zusammen 17 254 mit einem Gesamtumsatz einschl. deS SchailederS, der Rehfelle und roher Ware von 70 000 Der nächste Ledermarkt findet am Mittwoch den 22. Mai statt. Schon vor dem Markte kann Leder unentgeltlich eingelagert werden. _

Berichtigung.

In den kath. GotteSdtenst-Anzeigen der letzten Nummer muß eS heißen Trauermetten (nicht Trauermeffen).

Literarische».

Die ««««« Militiir-PensionSgesetze für die Offiziere und die Unterklassen des ReichSheereS, der Kaiserlichen Marine und der Kaiserlichen Schutztruppen vom 31. Mai 1906. Verlag: L. Schwarz L Comp., Berlin 8. 14, Drcsdenerstr 80. Preis 80 Pfg.

Zu beziehen von der «. <r. L»l««»>'schrn Buchhandlung .

Weil Ostern in diesem Jahre so früh fällt, wird der Monat März für unsere Hausfrauen ein an Ausgaben und Arbeit besonders reicher werden. Sie haben für vielerlei Garderobe zu sorgen nnd auch die Küche verlangt mehr Arbeit. Es heißt, immer wieder: spare« a« Zeit «nd Geld. Infolge der Fortschritte der Chemie ist glücklicherweise vieles leichter und billiger geworden, so z. B. daS Kuchenbacken und die Herstellung des nahrhaften Puddings, wenn man Dr. Oetker'S Back- und Puddingpulver und Banillin- zucker benutzt. Diese Artikel find allen Hausfrauen bekannt und überall zu haben Neuerdings hat die Firma Dr. A. Oetker nun auch die Einrichtung getroffen, daß ihre übrigen Erzeugnisse eben­falls in fast allen Geschäften vorrätig find. Ein Versuch wird die Hausfrauen von der Vorzüglichkeit auch dieser Präparate überzeugen. Sie find so preiswert, daß ihr Gebrauch auch im kleinsten Haushalte möglich »st.

Druck und «erlag der «. «. Zatse rächen Buchdrucker« lM»u Zaster) Nagold.Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.

Katterbach.

,Holz-Verkauf.

Id Tann

»dt. «, 8 uns i» romnna «»

Mittwoch, den 27. Mär, 1907

vo« vormittags Vz11 Uhr a«

auf hiesigem Rathaus zum Lerkaus:

686 Stück Langholz I. bi» V. Klaffe, mit 448 Fm.

41 . Sägholz I. bi» III. . . 38 ,

Das Holz ist schöne Qualität mit günstiger Abfuhr. AnSzügr können von Waldmeister Maser bezogen werden.

Liebhaber sind eiugeladeu.

Den 19. März 1907.

Gemeinderat.

8

Liebelsberg Oberamts Calw.

«Mlholz-BMils.

Rächst-« Mittwoch d«« 27. März

vo« morgens V Uhr a«

werden an» dem hiesigen Gcmnodewald 30 Festmeter buchene», eichene anch etwa» birkene» «agnerbol, verkauft. Sämtliche» Hol, ist dürft au» sehr schön und h»t bi» 48 <rm Mittelmrß.

Zusammenkunft beim RathkvS. Käufer sind rkugeladrv.

Den 28. März 1907.

Schultheiß Kansekmann.

Spar­einlage«

werden jederzeit angenommen und zv 3°/< °/o verzinst. Nagold, den 25. März 1907.

Gaiser.

Nagold.

ES werden einige Wagen

Dung

»n kanfe» ,»sacht von brr

Pferdeknecht

Ges«ch.

Eine größere Dampfzlegelei sucht zu« sofottigeu Eintritt eine« unverhriraletl n, tüchtige» und soliden Knecht für zwst Pferde.

Bewerber erhalten nähere An», kauft vo» Herrn »arl G»t«r«,ft 1« Naaoltz, Largstraße.

Egenhausen.

Itamnchoh-Verkaus.

Die hiesige Eemeiude verkauft am

Gründonnerstag de« 28. März

im Srrbmisfiorrsweg

1) La«,- »«st Sagtzalz.

38 Fst«. II. «lkffr 33 . III. .

53 . IV. .

sowie 33 St. Forchen «kt 40 Fsim.

«) ««»l-rhwkz.

13 Fst«. II. Klaffe

S , m. .

1 . V- »

Schriftliche Offerte in Prozlvtlu anSgrdrückt sind i-nxsten» o»

obige« Tage bis mittags 18 Mr beim Gemetvdirat mit der »Umschrift

.Stammholzrfftrt* eivzureichen vud strdet nechmilloer 1 vhr die Er- öffauug der Offerte im Rathan», woselbst euch tte «erkauftbidivknogm etugesehrn werden können, statt.

Den 38. Mär, 1907.

Schultheißeuamt:

Nte,er.

UZMA

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