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Mag«!!», Montag dm SS. März

>»irtae»-Gebtitzr f. tz. IspaU. g»U« a»» »rwöhnl. Schrift oder der« Skuun bet l«al. S bv e ü i dm - 10 bei mihrmalta« «ltfprechmd «adatt,

Mit de« Piauderstübche» «td

Schwätz. Lavdwtrt.

1S07

«»lliches.

De» Gch»ltheitze»»«ter«

»hm »it uichßcr Prst «ater vezagaahme auf dte Bekannt- «achnug de» « Mimstertu«» des Juuenr, betr. de» Schutz der Gebt»de grge» h»» Blitz vom 31. Januar d. I»..

Air. 3 8. 79, j- ein Sremplar dtkprobttsche» Auleituug »«» Herßt«>»»> eiufachrr Gebäude- Blitzabletter »»» A. Ai»deis«u" für dev Gebrauch der Gt»et«debrhördeu »tt der Weisung zu, diese Schriftirngleich mch den Mitglieder« dir Ortödanschan »nd Frnrrsch» zu zettvelliger Kkuütznvg zugänglich zu »scheu und bejonderS tnteresstnte Gemeindeangrhörige, iskbesoudne die Hand- . Werker, »eiche sich mit oer Herstellung vor» BitzMriteru drsqäsltgeu, auf diese Schrift <m?«ttkjL« z« »achr« rmd ihnen, »euu str es wünschen, deren Einfichluahme zu gestatte», W»drt bemerkt wird, daß eiszrlneu Haadverkru ans An- suchen dk Schrift a!S Antrieb zur Brschästignva «kt der Herstellung von Blitzsbleitern «nenLgeltlich verschafft »erde« kann.

I« übrigen wolle das allgemelne Iatereffe für die Avweudnvg vss Bichsbl-ttern l»«tt »ehr gefördert «ad

daraas hingewirkt »erde», daß vas-müich seetflehende, hohe «nd is Bergleich zu ihrer Umzednng hechgelegene Gebände, gnmal wrus ste zrrx AnsbiwahrMg größerer Mengen leicht entzündlicher Stoff; dient«, entsprechend dm gegebenen An­leitungen «it Blitzableiter« versehen »nd diese daaernd in vtte» Anstand erhalte« werde«.

Vollzug«,achwet« volle t« SchulthrißenanttSprotokll vvrge«ertt werden, »«gefügt wird, tsß lie betr. Schrift ,«« Preis von 2 40 - von der «. «. Zaiser'schcn

Bachhandlnng i« Nogvld bezogen werden kan«.

Nagold, de« 28. März 1907.

K Obera«t. Ritter.

Kann«.

Roman ssu Heinrich Gienkiewiez.

Autorisierte AHersetz««g au? dem Polnische» von ». ftrtckmeyer.

(Fortsetzung.)

(Nachdr. vertz.)

Schon war ich jenseits der Schleuse an der Brücke «gelangt, a!8 ich p'ötzlich wie festgebavvt stehen blieb. An dar Geländer der Brücke gelehnt ste-ud «ein Vater, der »tt aus de« Röcken gekreuzten Händen - die auSgeLravnt« Pfeife in der einen derselben nachdenklich das Kaffer »ad die Morgenröte betrachtete. BnmvtUch hatte er, wie ich, nicht schlafen körmen nod war in« Freie gegangen, um die frische Morgenluft einzvalmev vvd hier und dort isder Wktschaft vachzusehm. Ich halt« ihn nicht gleich bemerkt, denn ich ging abseits vv« Wege, auch verdeckten «ir dk Krideo anfangs den Blick ans das Geländer. und alk ich ihn sah, war Ich keine zehn Schritte »ehr von ih» ent­fernt. Ich verbarg «ich hinter den Weiden und wußte nicht recht, was ich tun fällte.

Mein Vater rührte -ch nicht von der Stelle. Ich sah ihn schärfer au; seine Zöge vrres sorgenvoll «ad trugen die Sparen einer schlaflosen Rächt; seine Bücke schwerste« üdrr doa Leich, während seine Lippen leise da« Morgen« gebet sprachen.

SS varde »ir laagweilig, so hinter de« Gebüsch zu »rhea. »ad ich beschloß, «ich leise über dk Brücke,« schleiche«. Sch konnte dir» leicht, da «ein Vater «kt de« Erficht de«

Die Sonderkoufere«)

soll a» Mittwoch de« LS. Apoll zu Altemfteig statt«

stade».

Nagold. 2S. Mär, 1907. «üdele.

Bebo»»t»«ch»«U.

Da» «ürtte«bergtsche Detach«»«vt d«S Telegraphen- Bataillons Nr. 1 in Berlin stellt zn» -erdst diese» Jahre» zweijährig'Fretwillige ei«, »elche Sntereffe für de« tech« «ischev Dienst haben.

BerusStelkgraphlstev, Nechauller, Baugevnlschüler, Tischler «it geläufiger Handschrift werden bevorzugt.

Baldige Mitteilung nrtrr Linfendvug einr» Melde« schein», einer a»Mchrn Lescheinignug der Größe und eines selbstgeschriebenes LrbevSloufS andaSLerr-raphrn-Balaillon «r. 1, Berlin 80. SS, ist erwischt.

BerirkSko»»avdo Salv.

Hin Wauernkrieg in Hlumänien.

Sine a»ttse«itischr »auerabewegnng hat stch tu wenigen Lagen l« den Gegrvden der oberen Moldau zu eine« ernstrv Lasstand entwickelt. Tansevde von Bauern, die feit lauge« Beschwerden gegen dk Vrusdbesttzer, »eist Nuneänku. und dk Gutspachter, größtenteils Jude», geführt haben, habe« stch bewaffnet uub zkhru plündernd und raubend durch da» Land. DK Hauptschuld an den Agrar»»« rnhr« trifft dk runeüutslchen Großgrundbesitzer, für deren verhalt;» in der Agrarfrage elazig besti»«end da» Bestreben »rr, ans die beq reinste Art einen «ö zkichst hohen Ertrag au» ihre« Sigevln« zu ziehen. Da sie ihre Güter nicht an AMauder verkaufe» dürfen, so haben ste dieselbe», rmbrkS«Aert n« dar Schicksal der Banernbrrölkuung. den rsraelMfcheu Großpächterv Sberlaffrv, die daun begreiflicher­weise bei »ulnützung der Pachtungen gleichfalls keine Rück« ficht ans das wirtschaftliche Wohl ihrer Vvterpächter, der Baser«, nahmen. So konnte e» geschehe«, daß der Haß «'«er aas niederer Ksltnrstnfe stehende« BolkSkle«eutS stch all«Mch auch gegen die Glaubensgenossen der Großpächter wandte. Der angrrichtrte Schaden beläuft stch bereit» ans viele Millionen; Hab und Gut znrücklasferid, fliehen Jude« «it samt ihre» Fronen und Kindern in die Städte, oder gar in» Ausland. Starke Truppevkräfte find bereits aufgedstes. und e» ka« avch bereits »v regelrechten Ge« fechten zwischen Militär »nd Bauern. Die getroffenen Maß­nahmen verbürge» j .doch tu jede« Fall eine Unterdrückung der Revolten. Urbex dev Ernst der Situation geben die neuesten Nachrichten an» Ezeruowitz Aufschluß, nach denen bisher «ehr als 300 GatShöfr au der rumänischen Grenze verwüstet vorbeu find. L'e Zabl der obdachlosen jüdische» Familien wird auf 10000 Köpfe geschätzt. Die Flucht nach Österreich »l»«t ungeheure Ausdehnung an. 4000 Menschen k»«p!ere« i« Freien. Die ansständ­ische» vsurr» plündern jüdische Geschäfte. Sie gehen ganz plavmößig k« Truppen von etwa 1L00 Mann vor. Dir rumäoische Negierung kävdkgt au, ste habe Maßnahme»

zn« Schntze fremder Staatsangehöriger etugelettet. DK

Grkßltchen »nd Hk Lehrer »ersuchen, Hk aufrührerische« »«er« ,« »ernhtgeu. In »kl« Ortschnften herrscht Nahrungsmangel. Da» »teh stirbt vor tzunger. DK Bauern rücke» der österretchtschen Grenze i»«er näher, Hk do« Ge«h««e« stark besetzt ist, Welche den Flüchtigen be« hilstich stnb. I» Balnj zogen dte Bauer» vor die Präfekt«» md forderte« von de« Präfekten Ackerland z» dllltgr« Preise. «S ihnen dk» perWetgert W«de, ber«»e» sie dk Präfektur M de«olieren. Da» Militär fenerte «d tbtete zahlreiche Bauer». Bei Langen! überflele« Bauer« einen Eisend«-«,»- «nd terandk« ihn. Die Bahne» «äffen vom Militär de»acht »erden. Der Minister de» A-ußere». v. Aehrental, erklärte einer Deputation der »er­folgten jüdischen Gemeinden, er -«che der österreichische« Gesandtschaft in Bukarest Weisungen für des Schutz der bsterreichifchev StaatSaogeßbrkgev gegeben.

Die offiziöse A-enee N»n»aiue steht die ganze BeWegvng allerdings weniger gefährlich a»; ste findet dk Meldungen der Blätter -der eine rnmänischr Bauernde- Wrgnng durchau» übertrieben. Rar ln den Bezirken der »deren Moldau fei es z» einigen Unruhen von Banrrv gegen dm Trust der ausländischen Pächter gekonnnen. Der KrkgS- »tnistrr hade «or aus Borstcht Reserdr» etnbervsr«, u»dk Truppen zu verstärke» und dk Ordnung aufrecht zn erhalte».

. AnFtz, 22. März. Nach den bisherigen Feststellungen find SLV G«tstz»fe UePUKetzeot worden, außerde« t» «ehrereu Städte» zahlreiche Häuser. Der verkehr aus de» Bahnhöfen öegtant za stocken, da dte Baneru dk Züge an- halten «nd dk Passagiere auSplünder».

«asfallendrrweise wurde da» Gut des Fürste« Ghika von den vaürru v»llt»»«r» vrrschout, doch »erlangten dieso, daß der Fürst sofort von Bukarest auf das Gut zurückkehr« und dort verbleibe, ««» auch telegraphisch »«gesagt »nr-e.

DK Stadt Botoschani -leicht eine« Lrü««er- bansen. Der «»gerichtete Schaden beträgt mindestens 4 Millionen Krone«. Die Bauer» habt» bei der Plünderung der Bankhüuser Wertpapiere als -«»ähnlich«

G-rr»»»1tz, 22. Mürz. I, der Bnlowiua fürchtet «au das Uebergretfr« der BeWegnng aus bsterreichischeS Gebiet. Dte Bauern, denen stch sehr viel Mob augeschloff«« hat, stad geuLn dar über «uterrtchtet, »o stch augenblicklich kein Mtlttür befindet.

GinWandßftek Zeugen destättgrn, daß dte ru«ä»ische Gendarmerie und das Militär stch ganz essen ans dk Sette der Aufrührer stelle», dk vs« der Geistlichkeit nnd der Lehrerschaft anfgehetzt werden. DK christlichen Häuser wvrdeu durch besondere Zeichen kenntlich gemacht, ebenso die Häuser der Juden, so daß der Mod. anch »euu er ganz fremd ist, sich ohne Mühe zurechlsindr« kann.

Wie«, 22. Mürz. Ans Rumänien kommt henk tzk Meldung, daß die Van»» sitzt anfougev, auch gegen die christlichen GatSbesitzrr porzngehen. Daß Palais der Fürsten Cantaeazene nmrde demoliert. Das Gut der Fürsten Lapri wurde zerstört, ebenso der GutShof des Herr» Rovetti. DK

Wasser zngeweudet stand; außerde« war er, wie ich schon

bemerkt habe, etwas taub, da feto Gehör während seiner Dknstzeft durch das Gedovurr der Geschütze gelitten hatte. Ich tra: vorsichtig aas and glitt leise über dir Brücke; zu «eine« Unglück erzitterten aber dir schlecht zasammrngk- fügten Bretter und mein Vater sah stch e«.KaS machst du hier?' ftagte rv.

Ich war de feuerrot und erwiderte .Ich wollte ei« wenig spazieren gehen ich gehe nur spazieren, Vater/ Er trat aus «ich zu und schlug den Mavtel, den ich sorgfältig ,rrsa»«t»g«r»gev hielt, ein wenig zurück, «KS ans den Sübel und die Pistole» und sagte: .Und wa» be­deutet dieSI"

ES war kein Ausweg «ehr da. ich »nßte alles gestehe«. »Ich werde dir alle» sagen; ich bin im Begriff, mich «tt MIrsa zu schlagen."

Ich gl.aabte, mein Vater würde in Zar» gerate«, aber grgm «ein Erwarte« blieb er ganz ruhig nnd sagte nur: _Ser hat de« andern gefordertb'

Ich ihn/

Ohne den Rat deines Vaters eiuzuholev, ohne ihm ein Wart davon zn sagruV"

.Ich habe ihn gestern, gleich nach der Entführung, in Ustrhcka gefordert. Vater, ich konnte niemand fragen; außer­dem befürchtete ich auch, du kbuvtrst eS verbieten/

,D» hast ganz recht vermutet! Kehre nach Hanse zurück and überlaffe «k die ganze Angelegenheit/

Mein Her, dampfte fich zusammen; ich fühlte «ich unglücklicher als je zuvor.

Vater," sagte ich,bei alle«, »ab dk tener ist, bK de» Andenken an mein»« Groß»«», deschWßr» ick di-, verbiet, mir nicht, »ich «ü dem* Tataren »u «effrvl Ich erinnere »ich, daß du »ich einmal einen Demokraten ge­schalten hast heute wage ich, dich daran z« erinnern, daß auch in »einen Adern dein und »eines Großvaters Blot wallt. Later! er hat Haaua bitteres Unrecht znge- grfügil Soll ih« dkS so »ugestrLst htugrhenb Die Well soll nicht sage» könne«, daß unser Geschlecht das Unrecht, das einer Waise zagesügt wmde, wgerächt gelassen habe. Ich selbst trage große Schuld a« de« Geschehenen, ich ürbte Hanna «nd wallte «S dk nicht eiugestehe«; aber Lat«, ich versichere dich, daß iS, auch »ruv ich ste nicht geliebt Hütte, um ihrer GchutzlostgkrU, n« unser« Hauses und »« unser» RamenS willen gerade so gehandelt hätte, »k ich «S getan habe. Mein Gewiß«» sagt »k, daß ich recht tue du, Later, wirst dies auch zngedeu, und mir nicht verweigern, so zu handln, wie ich es für Reckt er­kannt habe. Ich kam, «s nicht glauben, Laterl Lenk daran, daß «an Hanna »ittere« Unrecht »»gefügt hat. und daß ich der HeraaSforderer diu! Ich habe mein Wort gegeben, Laterl Ich weiß wohl, daß ich noch unmündig bin, aber hat eiv Unmündiger weniger Ehrgefühl »der nicht dasselbe Ehrenwort wie ein Volljähriger s Jch hade Seli» gefordert, ich hade «et» Wort verpfändet, und du selbst hast »ich gelehrt, daß das Ehrenwort ha» erste Vorrecht de» Edrl»a«neS sei. Ich hade «et» Ehre»»ort -«gebe», Later!

(«ortsetzmg folgt.)