infolgedeS ungehörigen BeuehmeuSderLeitnug deS Tagesgegeu einen Berichterstatter. Da keine Revokation beliebt wurde, stellten die Berichterstattrr-BureauS die Berichterstattung über die Verhandlungen dieser Körperschaft ein, und die Presse unterließ auch die Ausnahme von Spezialberichteu. Wie nun «itgeteilt wird, will der diesmalige Aerztetag den Boykott durch eine offizielle Berichterstattung brechen. Wir halten eS für selbstverständlich, daß nach der Lage der Dinge die Presse auch von de» offiziellen Bericht keinen Gebrauch «acheu wird. ES bedarf nur der Erinnerung au das BorauSgegaugene, u» die Zurückweisung eines sol­chen Ansinnens selbstverständlich erscheinen zu lassen. ES find auch damals sonst große Uugebührlichkeiteu gegen Preß- vertreter vorgekommen, die zwar von eine« Teil der Aerzte, namentlich aus Frankfurt und Berlin, entschieden mißbilligt wurden, von der Mehrheit aber nicht rektifiziert worden find.

F»l,e»flerh»h-«Fl-ifchpr-tfe. Der .Rh.-Westf. Zig." wird aus Metz gemeldet: Die teuren Feischpreise baden hier eigenartige SouutagSausflüge gezeitigt. Jeden Sou­tag nachmittag steht man hier Dutzende von Familien mit Kind und Kegel auf SonntagSkarteu nach den Großstatioueu Novöant und Amauweiler fahre», um dort ihre Fleischeiu- käufe für die ganze Woche zu machen. Da die Fletschpretse jenseits der sranzöfischeu Grenze durchschnittlich um ein Drittel billiger find als hier und jede Person, selbst Kinder, 4 Pfund Flelschwareu zollfrei einführeu darf, kommt nicht nur die SouutagSfahrkarteu von 50 und 5b Pfg. heraus, souderu eS bleibt, besonders bet einer zahlreiche» Kiuder- schar, sogar auch genug für die Zeche übrig, zumal ein Liter guter Laudweiu in der französischen Wirtschaft nur 40 bis 60 Pfg, kostet. Die französischen Schlächter, di« durch keine Sonntagsruhe behindert werde», habe» a« der Grenze eigene Verkaufsbuden zu diese« SonutagSverkehr errichtet. Die Metzer Wirte und Schlächter beginnen bereits über diesen SouutagSanSfall in ihren Geschäften empfindlich zu klagen.

A»S Nhei»hefs«u. Ueberall i» der Provinz tritt die Raupe des KirscheuspiunerS dieses Jahr massenhaft auf. Sowohl den erntenden als auch den konsumierenden Personen droht durch die Lei der leichtesten Berührung abbrecheuden Haare der Raupe, welche ein der Ameisensäure verwandtes Gift enthalten, Gefahr iu gesundheitlicher Beziehung. Mau tut darum gut, die Kirschen vor de« Genüsse tüchtig zu waschen.

Halle a. G., 18. Juni. Eine Bärenjagd fand in der vergangenen Nacht tu den Straßen von Halle statt. Nächtliche Spaziergänger sahen einen großen braunen Bären iu der Gegend von Bad Wittekiud durch die Straßen trotten. Da das Tier eine Kette «ochschleifte, traten be­herzte Männer Hinz«, ergriffen die Kette und versuchten das Tier, von de« sie glaubten, eS wäre aus dem Zoologischen Garten entsprungen, wieder dorthin zu führen. Zunächst ging Meister Petz gutwillig «it; als ihm aber zugesmtet wurde, eine Treppe hiuaufzustetgeu, wurde er mißmutig; Schläge, die er erhielt, brachten ihn iu Wut, und nun mußten seine Führer eiligst die Flucht ergreifen. Auch gegen Wärter des Zoologische»- Garten nahm das Tier sofort eine drohende Haltung an, sodaß nichts anderes übrig blieb, als eS zu erschießen. Wie sich nachher ergab, war der einem herumzleheudeu Zigeuner abgekaufte Bär kurze Zeit i« Zoologischen Garten gewesen, vor 10 Tagen aber iu den Besitz eines montenegrinischen Bärenführers übergegaugeu, de« er entfloh.

Leipzig, 19. Juni. Die »utkge Tat eines Schul- kuabeu verdient Erwähnung und Anerkennung. Unweit des benachbarten Leutzsch war ein FortbilduugSschüler beim Baden iu eine Untiefe geraten und wäre zweifellos ertrunken, wenn der Schulknabe Rudolf Barth aus Leutzsch trotz seines Stelz- fußrS nicht in das Wasser gestürzt usd dev schon unter die Oberfläche Gesunkenen an Land gebracht hätte. Die übrigen dort badenden Kinder waren des Schwimmens unkundig oder hatten keinen Mut zur rettenden Tat: der Stelzfuß aber schwamm wie ein Fisch!

Leipzig, 22. Juni. Die Revision deS Raubmörders Heuuig wurde vom Reichsgericht verworfen.

Dre-de«, 20. Jaui. Gegen das Duell. Wie die Germania" »ttteilt, äußerte kürzlich König Friedrich August von Sachsen, daß er gleich seine« Bater den Zweikampf aus tiefster Seele verabscheue; er werde stets das Seine tun, den mittelalterlichen Schutt veralteter StaudeSvor ur­teile beiseite räume« zu helfen.

Zetthai« (Kgr. Sachse»), 22. Juni. Heute früh ent­lud sich auf bis jetzt unaufgeklärte Welse vor Beginn des Schießens in der Sammelstellnsg ein Geschütz der 1. Batterie des Feldartillerie-RegimentS Nr. 48. DaS Geschoß kre­pierte auf dem einige Schritte hinter der Rohrmünduvg stehenden Vordersattelpferde des folgenden Geschützes. Durch Sprengteile wurde ein Fahrer schwer verletzt und starb bald darauf. Außerde« wurde das daneben stehende Geschütz- führrrpferd so verletzt, daß eS getötet werden wußte.

Pafewalk, 21. Juni. Eine großer Brand brach heute mittag iu der Pasewalker Straße imFerdtnavdhof" aus, der sich «it großer Schnelligkeit verbreitete, so daß bereits nach zwei Stunden 25 Wohnhäuser und 3040 Nebengebäude nirdergebrannt find, ohne daß eS gelungen wäre, der Feuersbrunst Einhalt zu Inn.

Kiek, 21. Juni. Heute vormittag 11'/» Uhr fand in Gegenwart des Kaisers auf de« LinienschiffPreußen" die feierliche Uebergabe einer von den Provinzen Ost- und Wefipreußev gestifteten neuen Toppflagge au den Kommandanten deS Schiffes statt. Auf die Ansprache deS Grafen Eulenburg bei der Uebergabe der Toppfiagge er­widerte der Kommaudant v. Bredow:

Er nehme auf allerhöchsten Befehl die von den Pro- viuzru de» Schiff gestiftete Toppflagge entgegen, indem er

tiefgefühlten Dank für die außerordentliche Ehrung ans- spreche. Die schwarz-weiße Flagge i« Topp möge die Le- satzullg stets daran «ahnen, was sie zu leiste» habe, baß sie sich ebenbürtig zu zeigen haben denen, die seit Jahr­hunderten ihr Gut und Blut unter dieser Farbe dahin- gegebeu haben. Er danke für die außerordentliche Gnade des Kaisers, daß fortan bei feierlichen Gelegenheiten die alte preußische KrtegSflagge als Toppflagge auf derPreußen" wehen dürfe.

Nunmehr wurde gleichzeitig die Kaiserstaudarte i« Großtopp und die neue Flagge im Bortopp gehißt. Der Kommandant brachte drei Hurras auf den Kaiser aus. SS folgte eine Besichtigung des Kriegsschiffes durch den Kaiser »it den versammelten Herren und sodann eis Frühstück bei» Kommandanten.

B»lk<- und Jugerrdspiele. Der Staatssekretär des Innern, Gras vonPosadowSky, hat an den Geschäfts­führer des ZeutralauSschufseS zur Förderung der Volks- und Jugeudsptele in Deutschland folgendes SchrebeuMichtet: Bo» der gefälligen Mitteilung über die diesjährige Haupt­versammlung des ZeutralauSschnffeS für Volks- und Jugend- spiele habe ich «it Dank »ud Interesse Kenntnis genommen. Die Bestrebungen des ZeutralasSfchnsseS, durch Einführung, Verbreitung und Veredlung der BolkSspiele an de« großen Ziele der Förderung und Hebung der BolkSgesuadheit mit- zuwirkeo, begegne» meiner wärmsten Sympathie. Ich wünsche der diesjährigen Hauptversam«luug, deren Anregungen sicher gerade i« Osten des Reichs auf fruchtbaren Boden fallen werden, volles Gelingen und freue mich, daß eS möglich ist, einen Vertreter der ReichSverwaltuug iu der Person deS Geheimen OberregierungSratS Dr. Lewald zu ihr zu ent­senden". Am 30. Juni und 1. Juli findet iu Posen die heurige Versammlung statt, die avS allen Tellen des Reiches gut besucht sein wird. An«elduugen find au de» Hofrat Professor H. Raydt, Leipzig, Löhrstraße 3/5, zu richten, zu de« auch Programme unentgeltlich bezogen werden köuueu.

Ausland.

M«ik««p, 21. Juni. Auf de« Zentralbahnhos zu Pisa wurde ein gefährlicher Anarchist, ua«evS Sarauelii, festgeoommeu, als er im Begriff staud, nach Ancona wetterzu­reisen, wo König Viktor E«auael a« 24. d. eiutrifst. Bet dem Anarchisten wurde ein geladener Revolver und anar­chistische Schriften gefunden, die den SöuigSmord von Mouza verherrlichen.

P«riS, 17. Juni, AuS Toulou wird gemeldet: DaS neue rassische SchlachtschiffAd«iral Makharow", das iu Arsenal der Seyur fertig gestellt wird, uah» am SaneStag Probe» mit seinen wasserdichten Abteilungen vor, da die Voruntersuchung ergebe» hatte, daß die Zwischenwände deS Fahrzeugs schlecht znsammeuhtelten. Sofort beim Beginn deS Versuches gaben einige Teile der Außenwand deS Schiffes nach, dar Wasser drang iu Strömen ein. DaS Fahrzeug neigte sich «ud fuhr i» Hasen der ForgeS des EhautierS auf. Arbeiter uud Matrose» konnten sich, obgleich von de« plötzlichen Eindringen deS Wassers überrascht, glücklicher­weise «och rechtzeitig flüchten, indessen wurden zehn von ihnen verletzt, darunter zwei ziemlich bedenklich. Die sofort unter- uo««euen Arbeiten, das gestrandete Schlachtschiff wieder flott zu «acheu, gestalte» sich sehr mühevoll und dürsten teuige Tage iu Anspruch nehmen.

Gt»ckh»l«, 21. Juni. Die Regierung hat mit Zu­stimmung der österreichisch-ungarische» Regierung den Ober­sten Kornelius Blaiue i« österreichischen Geueralstab zu« Mitglied der Kommisfiou auSerwählt, die die Schleifung der norwegischen Festungen gemäß de« Karlstader Ueber- riukommeu kontrollieren soll.

Petersburg, 21. Jaui. Wie verlautet, hat sich der Zar iu der letzten Konferenz iu Peterbof gegen die Ver­tagung der Duma uud gegen eine Militär-Diktatur aus­gesprochen. Er habe die Vorschläge der Hofpartei, die Duma aufzulöseu und die Mtlitär-Diktatur eiuzusühren, entschieden abgelehut und den nachdrücklichsten Wunsch ge­äußert, daß die Duma ihre Arbeiten fortsetzeu möge. Als Nachfolger GoremhkivS wird vielfach der Geveralgouv r» ueur vou Finlaud, Srhardt, geuauut, der gestern vom Zaren iu Audienz empfangen wurde.

Petersburg, 22. Juni. De« Slowo zufolge hat der KriegSmiuister de« Zaren gestern Bericht über die Gährusg iu der Armee erstattet uud erklärte, «au befürchte, daß die Mißstimmung iu der Armee nicht erfolgreich unter­drückt werde» könnte uud daß, falls die Duma vertagt Verde, sich die Situation gefährlich gestalten könne.

Vermischtes.

Di- j»»ge»igi« v»n Sp««ie« hat bereits Gelegenheit genommen, eine ueue Mode in Madrid zu lan­cieren. Allerdings gebührt das Prädikat ,ueu* de» Mode­artikel nur iu Spanien, da in England, und uameutlich bei den Dame» des englischen HofeS, diese Mode bereits bekannt ist und seit Beginn dieses Sommers geübt wird. ES handelt sich um einen zierliche« und kokett auSfchaueu- deu kleinen Gegenstand, de« man deu Namen Souueuschützer gegeben hat. Dieser Souneuschützer soll die Augen seiner Trägerinnen vor den grellen uud blendenden Strahlen der Sonne beschirmen, hat aber i« übrigen keinerlei verwandt­schaftlichen Zusammenhang »it de» Sonnenschirm. Er hat die Form einer Lorgnette »it sehr langem Stil aus Silber, Sold oder Schildpatt, «u Stelle der Gläser ist ein breites, schildpattfarbene« Band angebracht, das «it eine» Volant ans grüner Seide geziert ist. Der Vorteil der SouvenschützerS vor dr« Sonuenschir« soll darin be­stehen. daß er nicht nur die Augen schont, sondern auch'den Nachbaren nicht lästig fällt, wie dieses bei» Sonuenschir«

häufig der Fall ist. Da die spanische Soune eS besonders gut meint und besonders grell uud glühend strahlt, so ist die von der jugendlichen spanische» Königin eiugeführte Mode vou Leu vornehmen Spauerirmeu lebhaft uud freudig be­grüßt worden. ^ ,

Die häßliche« Bösch«»--» i« G«te» besei- ti-e«. In deu Gärten bereiten vielfach die Böschungen Verlegenheiten, aber unter geschickten Häudeu werden fie gerade zu AuziehungSpuukteu ersten Ranges, weil fie doch vom Alltäglichen iu ihre« Eindruck uud iu ihrer Ausstat­tung obwetchen. Die hübsch grhalteue» Böschungen find leider dis Ausnahmen. Der praktische Ratgeber t« Obst­und Garteubau bringt iu seiner««er vom 17. Juni einige hübsche Beispiele; die Böschung i« alten verwilderte» Zustand und nach der Verbesserung in Schmuck der blühen­de« Pflanzen. Auf ähnliche Weise ließe sich gewiß noch mancherorts GuieS schaffen. Dazu werde» die ausführlichen Ratschläge, die oben gevauute Bilder begleiten, eine nütz­liche Handhabe bieteu. Unseren Lesern wird die betreffende Nummer vom Geschäftsamt des praktischen Ratgebers i« Obst- uud Gartenbau iu Frankfurt a. O. auf Wunsch kosten­frei übersandt. ___

Landwirtschaft, Handel Md Verkehr.

Ludwigsburg, 19. Juni. Schweinemast. Zufuhr Milch­schweine 267 Stück, Läuferschweine 19 Stück. Preis für 1 Paar Milchschweine 3646 für 1 Läuferfchwein 3548 Dl« Zufuhr von Milchschweinen war heute ein« starke, rcn Läufern emr schwache. Der Verkauf ging gut und Milchschweii.e wurden br­aus einige Paare, Läufer vollständig verkauft.

Stuttgart, 19. Juni. Schlachtviehmarkt. Zug^ rieben wurden: 26 Ochsen, 146 Farren, 197 Nalbeln und Kühe, ->1 Kälber, 610 Schweine. Unverkauft: 5 Ochsen, 37 Farren, 75 Kabbeln und Kühe,

0 Kälber und 128 Schweine, Erlös aus */, Icx Schlacht,- ewicht: Ochsen 8283 -f, Farren 71-74 A Kalbcln und Kühe 7784 Kälber 8298 A Schweine 5970). Verlauf des Marktes: Mäßig belebt

Willsbach, 15. Juni. Dem Viehmarkt waren zugeführt:

5 Paar Ochsen und Stiere, 130 Kühe und Kalbeln und 105 Stück Jungvieh. Handel ziemlich lebhaft bei hohen Preisen, welche angr- fichtS der FutterauSstchten Neigung zu weiterem Steigen zeigten. Auch der Krämermarkt war ordentlich besucht, der Umsatz aber der dem rasche» Verlauf ein kaum befriedigender.

Bradforder Wollmarkt. Gestern lag Wolle fest, aber ruhig; im Mohairwoll» entwickelte sich gutes Geschäft, Stoffe lagen ruhig.

Zur Wieseudüuguug zwischen Heu- und Oehmderute. Mancher Besitzer von Wiesen, die im Herbst und Winter über­schwemmt werden, gerät in Verlegenheit, weil er nicht weiß, wann er die Phosphorsäuredüngung geben soll, welche für den Massen­ertrag und noch mehr für den Wert deS Futters von so großer Bedeutung ist. Ein sehr guter, in letzter Zeit schon von vielen Land­wirten mit Erfolg gewählter NuSweg, ist die Düngung der Wiesen mit Thomasmehl gleich nach dem ersten Schnitt. Irgend welcher Schaden für die jungen Pflanzen oder für das Weidevieh ist hierbei wie die Erfahrung gezeigt hat, nicht zu befürchten. Die Vorteile solcher Düngung liegen aber auf der Hand. Zunächst ist die Wirk­ung einer Düngung unmittelbar nach der Heuernte auf Urber- fchwemmungswiesen sicherer und besser, als wenn man bis zum Herbst oder gar bis zum Ablaufen des WafferS im Frühjahr warten, wollte. Denn nun kann sich daS Thomasmehl schon iw Sommer im Boden verteilen und bereit- die Entwicklung de- zweiten Schnitt- fördern. Vor allem aber gehen die Wiesenpflanzen gekräftigt in den Winter und können im nächsten Frühjahr gleich beim Erwachen der Vegetation sich den Pho-phorsäurevorrat gründlich zu Nutze machen Abgesehen von dem besseren Erfolge hat die Düngung i« Sommer noch andere Vorteile. Im Sommer find die Wiesen fester und lassen sich de-halb besser begehen und befahren al- im Winter. ES läßt sich in der kurzen Ruhepause zwischen Heu- und Getreideernte auch besser die Zeit zur Ausführung der Düngung finden als in dem mit drängenden Arbeiten stehts reichlich besetzten Herbst. Dazu kommt, daß man im Sommer da- Thomasmehl immer pünktlich erhält, während es im Herbst bei dem alljährlich wieder­kehrenden Wagenmangel häufig nicht rechtzeitig eintrifft, und darum oft dir rechte Zeit zur Düngung verpaßt wird. Die angeführten Gründe find wichtig genug, die Wiesendüngung unmittelbar nach der Heuernte nicht nur da, wo die Herbst- und Winterdüngung mit besonderen Schwierigkeiten verknüpft ist, sondern auch für viele an­dere Wirtschaften vorteilhaft erscheinen zu lassen. Die außer der ThomaSmehldüngung event. noch erforderliche Kalizufuhr erfolgt un­mittelbar nach der Heuernte am besten in Form de- 40 prozentigrn Kalisalze-, welches weniger ätzende Nebenbestandteile enthält und daher die verwundeten Pflanzen und jungen Triebe weniger schädigt als der Kainit. Will man jedoch ganz sicher gehen, so verwende man auf Ueberschwemmungswiesen Kalisalze lieber im zeitigen Früh­jahr unmittelbar nach dem Ablaufe» deS Wassers.

A«-Wärt1-e D«de»?<Me.

Michael Bäuerle, Bet»ran1866u. 1870/71,611., Egenhausen

E- ist ei» «ielverbreiteter Irrtum, auzumhmev, saß die viele» unter der BezeichnungCarbolm»««" avgc- -oteuerr Holzkonservinungsmittel als eine in ihrer Zusammen­setzung uud Wirkung gleichartige«, nur unter verschiedenen Marken iu dm Handel kommende Ware ouzuseheu seien. Der BegriffTarbolineum" ist durchaus kein feststehender. Der vom Elfiader, R. AvensrirS, fast ein Viertrljihrhnvdert vor Eirisühruug deS WortschntzgesetzeS geprägte Name kann :u Deutschland vou jedermann benützt werden und eS bleibt jedem einzelnen Fabrikanten überlassen, was er unter der Flagge. Carboliueum" an deu Markt stellen will. ES ist daher von Wichtigkeit, bei Deckung seines Bedarfs in Carbolinen« sich nicht einfach durch deu Namen leiten zu lassen, sondern Beweise für die Wirksamkeit der angeboteueu Präparate zu verlangen, denn nur die praktischen Erfolge können für die Beurteilung eines schützenden Anstrichmittels ausschlag­gebend sei». Für keines der vielenCarbolineum" getauften Produkte köaueu gleich vorzügliche Zeugnisse «aßfiebevlrr Stellen über 30jahrige praktische Wirksamkeit vcrgclegt werden, wie für daS iu Kousun-kntevkrriseu allgemein beliebte AvenariuS Cirboleuiu«, welches die bekannte Anna R. AveuarinS L To. in Stuttgsrt. Hamborg, Berlin 0 vvd Köln in den Handel dringt. In hiesiger Gegend ist das AvevariuS CarloUnkum zu hoben brk dr« Herrm Fr. Sch«1d in Nagold nnd P««l Beck in Altenfieig.

Wttter««-*v»rhersa-e. Sonntag, den 24. Juni. Wolkig, schwül, einzelne Gewitter und Gewitterregen.

Druck und Verlag der G. W. Z als« »'scheu Buchdrucleeei (Emil gaiser) Nagold. Für die RedSkiio« wrraüttvorUtch : K. Paur: