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Preis vittt-Mrlich hier L «U Träger- koh« I.A^.iWBezirk»- und 10 »M-Nertkhr 1.28 ^k, in, übrige» WürttrWbrrg 1 . 88^1 ZronatSabonnWlenÄ
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«n,etgen.»ebühr s. d. ispalt. geile «n» gewöhnl. Gchrift oder deren Siam« bei imak. «inrücknng 10 bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Mt dem Planderstübchrn «nd
«chwSL. Landwirt.
U 121
Magokd, Samstag den 26 . Mai
1906 .
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Juni
nehmen alle Pvstaustalte«, Prstbste», sowie unsere Austrägeriuueu fortwährend entgegen.
Auf Grund vorgenommener besonderer Prüfung im Wasserbaufach sind u. a. für die in Z 1 der K. Verordnung vom 28. Nov. 1886 (Reg.BI S. 333) Gezeichneten Verrichtungen für befähigt erklärt worden: Rai sch, Adam von Pfalzgrafenweiler, Rauschenberger, Gotthilf von Mötzingen.
UoMifchs Aeberstcht.
Die Schuldebatte im bayrische« Abgearduete«. ha«S hat uoch za mtereffanteu grundsätzlichen Erklärungen geführt. Jastjzminister von Miltner sprach für die ausschließliche Berechtigung des humanistische« Gymuastums zur Vorbereitung für daß juristische Studium. Der Richter brauchte, um sich zurechtzufiadeu, die realistisches Keuntuifse sicht, er blaucht handelsgeweiblichc, laudwirtschafUiche usw. «sw. Fragen nicht aus eigenem Studium zu kmuev, er habe ja Sachv:rständtge. Der Zugang za« jarksttschru Studium sei so groß, daß «au ihu nicht durch Erleichterung der Vorbildung «och vermehren solle. Abg. vr. Hei« (Ztr.) bekämpfte lebhaft die'Aurfähmugru des Ministers, der aus feiner humanistischen Vorbildung nicht herauskomme. Mau solle doch iu der Zulassung zu« Uuiversttälsstudium die bayrischen LaudeSkinder iu Bayern Picht schlechter stellen als str in Preuße« ständen und die preußischen LaudeSkinder in Bay rrn gestellt seien. Die humanistisch Gebildeten würden zu jede« Studium Melassen, ohne daß «au ErgäuzungS- Prüfungen verlange, wie von den realistisch Borgebildeten. DaS sei eine schreiende Ungerechtigkeit. Der Judustrieschüler, der iu der Mathematik Note I habe, könne nicht das Lehramt am Gy«nafium erhalten, aber der Symnaflak, der ein Mathematir-AnalphabkL sei gegenüber dem Jadustriefchüler, der sei so ixso in der Lage, an das Gymnasium als Lehrer der Mathematik berufen zu werden. Der verstehe eben alles. Warn« spreche man nicht von dem unberechtigten Monopol des Humanisten gegenüber deu technischen Berufen? A« solcher Bevorzugung sehe «au die ganze Uawahrhastig- keit des StammÜschstandpunkLZ der Huwauistev, die scheel dazu sähen, wenn sich jemand zu ihnen setzen wolle. Der Kultusminister habe in bezug auf die Zulassung zum Jus für das Realgymnasium erklärt, Bayern befinde sich in Gesellschaft von 14 Staaten. ES seien dies Sachsen-Weimar, Sachseu-Meiuiugeu, Sachseu-Rltenburg, Sachsen-CsSorg, Oldenburg, Brauuschwrig, Hamburg, Schaumburg-Lippe, Lippe, Mecklenburg-Schwerin, Meckleuburg-Strelitz, Schwarz- burg-Rudolstadt, Neuß ältere Linie und Reuß jüngere Linie. (Heiterkeit). ES fehle gerade noch die Republik San Marino, dann sei der ganz? Salat beisammen. (Heiterkeit.) — Abg. vr. Lasselmarm betaute, dem humanistischr» Gymnastu» solle ja gar nichts gevommen werden, es sollen nur andere Anstalten auch ihre Berechtigung haben. Caflelmavu ironisierte daun die Überschätzung der Selbsttäuschung, der voreingenommenen Vorspiegelungen und den falschen Schein, der vielfach mit dem Begriff humanistischer Bildung getrieben werde, welche bei nahe« Zaseheu bet gar manche« sehr rnsammeuschrumpfe.
Der «ugarifche Neichstaz wurde Mittwoch mittag eröffaet. Ja der vom König verlesene» Thronrede heißt eS nach den einleitende« BegrüßrwgZwortrn: DaS Einverständnis mit dem frei geäußerten Willen der Nation ist unser heißer Wunsch und unsere sichere Hoffnung, daß das verfaffangSmäßige Zusammenwirkeu sämtlicher Faktoren der Gesetzgebung künftig stets ungetrübt bleiben wird. Die Thronrede zählt sodann die Aufgaben des künftigen Reichstags auf und erklärt, daß, obzwar die mit deu Verbündeten bestehenden, auf die Erhaltung d.eS Friedens abzteleuden engeren Verhältnisse und die sreundschastlicheu Verbindungen mit anderen sremoen Staaten eine Gewähr des Friedens bieten, doch für die Wehrmacht vorgesorgt werden »äffe. Es sei daher notwendig, außer de« ordrutlicheu Rekrutm- koutiugrut auch jene außerordentlichen AuSrüstuugSbedürfuifse zu befriedige», die iu früheren Delegationen bereits als
rechltg anerkannt worden seien. Die Thronrede kündigt an, daß nach Beendigung der Wahlreform die Einberufung eines neuen Reichstags erfolgen werde. _
Parlamentarische Nachrichten.
Württembergifcher Landtag.
r. Stuttgart, 23. Mai. Die Kammer der Standes- Herren setzte heute bei überfüllten Tribüne» sowie in Anwesenheit sämtlicher Mitglieder des StaatSmiuistertumS mit Ausnahme des Freiherr» von Soden die Beratung über die BersassuugSreviston fort. Zunächst wurde in die Siuzelberstuug über Artikel 86 (Budgetrecht) eiagetretm. Nachdem Geh. Rat v. Heß de« sehr langm Bericht verlesen hatte, legte Fiuauzmiuister v. Zeh er den Standpunkt derRegierungiu dieserwichtigeuFrage var.DteRegirrungsei entschlossen. vermittelnd eiuzugreisen und steht i« deu Beschlüssen der Kommtsstou eine Grundlage, auf der zu einer Verständigung zu gelangen ist. Bayrische und badische Verhältnisse könnten für ihn jedoch nicht maßgebend seiu, sondern wir müßten eben mit den gegebenen Verhältnissen rechnen. Die Frage der Gleichberechtigung beider Kammer» süsse jedoch vollständig auSgeschaltet werden. Mluiflerprästbeut v. Breitling betonte, daß die Budgetfrage uur i« Zusammenhang mit allen anderen Differeuzpunkten gelöst werben könne nud die Stellungnahme des hohen Hauses in allen Streitfragen sei maßgebend dafür, wie mit dem anderen Hause ein Ausgleich zu schaffen sei. «eh. Rat vou Schall verteidigte deu Standpunkt der Kommission. I« Falle des ScheiteruS der Reform müsse «au die Schuld aus das andere Haus abwälzeu, das uur i« parteipolitischem Interesse handelte. Der Erbprinz von Löweusteiu und Fürst Quadt traten iu längeren Ausführungen für dis Rechte der Strmdcsherren ein. Die Personalvermehruug der Kammer der SLaudeS- herrru sek wohl zu begrüßen, aber nicht vou so großer Bedeutung und werde auch i» Laude nicht verstanden werden. Der Fürst von Löwenstein-Wertheim konstatierte einen Gegensatz zwischen der Stellung des Mlaisterprästdeuteu uud des FiliauzmiutfterS, welch letzterer sehr wenig Entgegenkommen gezeigt habe. Weuu die Regierung die Kommis- stouSSeschlüffe im anderen Hause nicht energischer vertrete, so werde die Vorlage wahrscheinlich wiederum scheitern. Zum Schluß ries Fürst Quadt in deu Saal: »Bis hierher und nicht weiter" uud bezeichucte die Forderungen der Standesherreu als die Greuzeu, die uicht überschritten werden könnte». Ministerpräsident v. Breitling erklärte dem Erbprinzen von Löweusteiu, daß die Regierung jede Bundes- geuoffknjchaft mit diesem hohen Hause energisch avlehneu müsse. Die Kgl. Regierung wolle vermitteln uud sei auS diesem Grunde keiner Bartet als BundeSgeuoffe zuzuzähkv. Artikel 26 gelangte schließlich in namentlicher Abstimmung einstimmig tu folgender Fassung zur Annahme: »Bei der Beschlußfassung über Aufnahme vou Nulchen und üöer Veräußerungen von Bestandteilen des Kammerguts, auch wenn sie iu Verbindung mit der Beschlußfassung über de» Hauptetat erfolgt, find beide Kammern gleichberechtigt. Diejenigen Steuern, deren Sähe i« Wege der ordentlichen Gesetzgebung fest bestimmt sind, werden iu diesen Sätzen solange uud insoweit forterheben, als nicht beide Kammern über die Ablehnung der Steuer oder die Ermäßigung drS Steuersatzes einverstanden stad. Auch bedarf eS eines übereinstimmenden Beschlusses beider Kammer», wmn eine Steuer, für welche iu eiue« Steuergesetz ein fester Steuersatz bestimmt oder eiv Einheitssatz sestgestellt ist, tu eiue« höheren Betrage erhoben werden soll."
Tages-Meuigkeiten.
Aus Gtadt und Land.
Nagold, 28. Mai.
* Liegenschaft-Verkauf. Der Verkauf des Hirschplatzes samt Nebengebäuden wurde gestern perfekt. Der Preis ist 30 000 welcher vou Herrn Kaufmauu Berg erlegt wird; dieser beabsichtigt seiu Geschäft dorthin zu verlegen. Wir beglückwünschen ihn zu seinem Bor- habe», welches auch der Stadtgemekude vou Nutze« sein wird. Die übrigen Objekte wurden vorbehältlich der Genehmigung durch die Gläubiger in folgender Weise zugeschlagen: Bierkeller au der Oberjett ugerstr. zu 18 au Herrn Liudeuwirt Günther, Bierkeller und Acker etc. am tzammelratu zu 110 «G au Waldsamenhandluug Dröffel, Acker am Rutscheubau« zu 236 au Herrn Bahnwärter Strienz, Garten auf der Neuwiese zu 1000 au Frau Stähle Wtw., Wiese» ebenda zu 816 au Herru Bierbrauer Burkhardt, Wiese und Fahrt am Hammelraiu zu
200 Mk. au Herru Fabrikant Haffuer aus Stuttgart.
Zus. Mk. 32 404 Erlös.
Haiterbach, 25. Mai. (Korr.) DaS Befinden der jungen Frau, die am 23. dS. vou eine« Radfahrer aus Oberschwandorf überfahren uud mehrfach verletzt wurde, ist so ziemlich ordentlich, doch läßt sich bet den zu« Teil bedenklichen Verletzungen nichts Voraussagen. Wieder ei« Fall, der beim Beginn der Radsaisou zur äußersten Vorsicht mahnt. - In 3-4 Woche», länger soll» nimmer «n- stehev, sei endlich die ersehnte HauSwafferleituug fertig, die iu Keller, Stall uud Küche klares Wasser spenden uud so manchen sauren Gang ersparen wird. Schade, daß der LeitungLstravg nicht auch noch zu» Friedhof hiuaufgeführt und dort eiue kleine Bruuueuftelle tu der Friedhofmauer eingerichtet wurde, da die Entfernung gering ist uud keine besonderen technisches Schwierigkeiten zu überwinden find. ES gibt ja kaum eiue Familie, der nicht die schmerzlich, Verpflichtung obliegt, etu teures Grab zu pflegen; mau weiß ja, wie mühsam besonders zur Sommerszeit da» Wasser hiezu beschafft uud hrrbeigeschleppt werden muß, wenn alle Tümpel auSgetrockuet uud die Mühlkanalschleuse sorgfältig geschloffen -leibt! vielleicht bedarf eS uur dieser Anregung, um auch in diese« Punkt Entgegenkommen bei deu Stadtväteru zu finden. — Mit deu blinkenden Wasserhähnen iu Küche und Stall wird freilich et« Stück BolkS- Porste schwinden. Deu» die liebe Jugend verliert dadurch ihr Brunueutdyll, das i« alten lieben Volkslied »Jetzt gang i auS Brüunele" so treffend interpretiert wurde.
r. Ergeuziuge«, 25. Mai. Hier war eine Zigeunert« bei« Diebstahl verhaftet uud ku den Arrest gesteckt worden, während die Männer der Baude mit de« Wagen davou- fahreu. Während der Nacht kam aber einer Zigeuner zurück, stieg über das Dach des Rathauses «ud befreite die Zigeunerin. ^_
r. Stuttgart, 25. Mai. DaS zu« Schmuck der Köuig-KarlSbrücke bestimmte Standbild König Wilhelms II. wird demnächst aufgestellt werde». Der König ist iu großer GcueralSumfor« dargestellt. DaS Standbild, das eine Größe vou 3'/. M hat, ist als Gegenstück zu einer Statue de» Königs Karl gedacht, das gleichfalls aus der König Karls- brücke ausgestellt wird. Als Standplatz find die Sockel gegenüber deu Treppen zü« Leuzeschen Bad uud Tauustatter Wasen vorgesehen. DaS Standbild des Königs Karl wird nach der Stuttgarter Seite, des Königs Wilhelm nach der Tanastatter Seite zu stehen kommen.
r. Stuttgart, 23. Mai Sin Auhängewagen der Straßenbahn, welcher bei der Schwabstraße einige Zeit zs haltm hatte, um daun wieder an deu abwärts fahrenden Wagen augehäugt zu werden, ist heute nachmittag von selbst iu Gang gekommen und tu immer raschere« Tempo abwärts gefahren. Etu Herr, der den leeren Wagen besteige» wollte, um ihn zu bremsen, kosute uicht ans dm Wagen gelangen, sondern wurde eine Strecke weit geschleift, ließ daun des Wagen loS und erlitt hiebei einige Haut- schürfungeo. Der Wagen selbst fuhr Wetter, uud als er auf dem arten Postplotz in Sicht kam, waren gerade die beidm Wageu der Querltute vou der Traubeustr. nach der Königsstraße uud umgekehrt i« Heraufahreu begriffen. Die Schaffaer konnten nur uoch die Paffagiere zum schleunige« AuSstetgeu auffordern. Um 1.53 Uhr stieß nun der durch- gegaugme Wagen auf die beiden anderen. Ein etwa 7jähriger Schulkuabe uud ein 16 bis 18jährtgeS Fräulein konnte« uicht rechtzeitig avSsteigen. Der Knabe wurde schwer verletzt, während das Mädchen noch selbst iu den Sanitätswagen steige» konnte. Beide wurde» ins Katharinenhospttal verbracht. Auch die Wageu.wurdeu ziemlich schwer beschädigt, uameutlich einer, dessen Entfernung große Mühe verursachte.
Stuttgart, 25. Rai. Der 14. BerbandStag deutscher Elektrotechniker wurde heute vormtttag tu Anwesenheit des Königs und der Minister Dr. v. Plschek, Dr. v. Weizsäcker und v. Schsuerlm, sowie des Oberbürgermeisters Gauß uud des Rektors der technischen Hochschule Oberbaurat Reerike uud zahlreicher Teilnehmer ans ganz Deutschland eröffnet.
Stuttgart, 24. Mai. I« hiesigen Schlachthaus wurde a« vergangenen Montag an eiue« kurz zuvor vou Berlin elugeführten Ochsen Ranl- und Klauenseuche festgestellt. DaS kranke Tier wmde sofort geschlachtet uud der ganze Liehhof gesperrt, so daß alles Vieh, das iu den Biehhof verbracht ttordeu war, abgeschlachtet werden maß. Die Siälle, sowie die Ueberkletder der Metzger uud der sonstigen Personen, die iu den betreffenden Teilen deS Schlachthauses verkehrte» — etwa 200 au der Zahl — wurden