zeit war deswegen im Kaukasus eine heftige revolutionäre Bewegung erstanden. Es soll angeblich Aussicht vorhanden sein, vdie Regierung dem Gesuch zustimmt.

Der Krieg zwischen Rußland und Japan.

Die Lage in der Mandschurei.

Petersburg, 10. Dez. General Kuropattin meldet dem Kaiser vom 8. d. M.: In der Nacht vom 7. Dezbr. griff iiiie Abteilung die feindliche Stellung südlich von Niamuputsi an. Ohne einen Schutz abzugeven, vertrieb sie mit dem Bajonett die japanische Feldwache und verfolgte sie ungefähr 1 Werst nach Süden. 11 Japaner, von denen nur 4 verwundet wurden, wurden gefangen genommen. In derselben Nacht versuchten die Japaner mehrmals, unsere vordersten Befestigungen in der Nähe der Eisenbahn anzu­greifen, an die sie bis aus 200 Schritt herankamcn; doch wurden alle Angriffe abgeschlagen. 2 Mann wurden aus unserer Seite verwandet.

Das Bombardement vom LVS Meter-Hügel.

Tokio, 12. Dez. Eine offisielle Mitteilung der Be- lagerungsurmee vor Port Art.,ur sagt: 4 russische Linien­schiffe, 2 Kreuzer, 1 Kanonenboot und 1 Minenschiff find vollkommen kampfunfähig gemacht wurden. Eine weitere Beschi-ßung der Schiffe ist unnötig. Jetzt wird die Stadt beschaffen und ihr schwerer Schaden zugesügt.

Das Schicksal der Port Arthur-Flotte.

Tokio, 10. Dez. Der Kommandeur der Schiffsartil- lrrie vor Port Arthur berichtet: Durch die Beschießung am 9. Dez. wurde die Bajan in Flammen gesetzt, fiel darauf nach Backbord über und kenterte beinahe. Die Retwisan und Poltawa sind bei Hochwasser bis zum Kommandoturm unter Wasser. Die Paüada und Pobjeda haben sich stark nach Backbord übergelegt und zeigen so ihren Rumpf, der unterhalb der Wasserlinie liegt, daß bet Hochwasser ein Teil ihrer Oberdecke unter Wasser ist. Die Pereswjät ist bei Hochwasser bis zu dem üver Wasser liegenden Torpedorohr unter Wasser. Die Giijak liegt unter der Wasserlinie u. man glaubt, daß sie aus dem Grunde sitzt. Die Sewasto­pol hat bei Tagesanbruch ihren Ankerplatz nach der Außen­reede verlegt, vermurlich um unsren Schöffen aus dem Wege zu gehen.

Die Fahrt der baltische» Flotte.

London, 12. Dez.Daily Mail" meldet aus Kanea (Kreta): Der russische KreuzerOleg" und die Zerstörer der baltischen Flotte trafen in der Sudadai ein, wo die ganze Division erwartet wird.

Kapstadt, 12. Dez. Das nach Port Arthur fahrende russische LinienschiffOrel" ist hier zur Aufnahme von Vor­räten eingetrvffen. Zwei große Schiffe, welche dem baltischen Geschwader angehören, passierten beute dos Kap.

Parlamentarische Nachrichten.

Wiirttembergisckrr Landtag.

Stuttgart, 10. Dezember. Die Abgeordnetenkammer hat in ihrer gestrigen Sitzung bei der Beratung der Gemeindeordnung die Bestimmungen über die zusammengesetzten Gemeinden zum größten Teil erledigt. Dabei wurde zunächst in Uebereinstimmung mit der Kommission zum Ausdruck gebracht, !daß die Bildung neuer Teilge­meinden von der Regierung nicht begünstigt und nur dann gestattet sein soll, wenn eine eigene Markung vorhanden und auch die son­stigen Vorbedingungen für eine gehörige Erfüllung der Teilgemeinde­zwecke gegeben seien. Um eine Majorifierung und Benachteiligung der Teilgcmeinden auszuschließen, wurden zu Art. 173 von den Abgg. Rembold-Aalen, Gebert und Liesching noch verschiedene Vorschläge gemacht, die jedoch zur Prüfung und Formulierung vorerst noch an die Kommission verwiesen wurden. Eine lebhafte Debatte entspann sich über den von der Kommission gestrichenen Art. 174 des Ent­wurfs, nach welchem ein ^steuerpflichtiger, wenn er mindestens der Gcsamtumlage bezahlt, Sitz und Stimme im Teilgemeinderat einschließlich des Stellvertretungsrechts erhalten soll. Die ritter- schaftl.chen Abgg. Frhr. von Ow und Graf Uexküll traten für die Beibehaltung dieses Artikels ein mit dem Hinweis, daß diese Be­stimmung in Württemberg seit 1853 geltendes Recht und daß Unzu­träglichkeiten daran- nicht erwachsen seien; andererseits sei es bekannt, daß in manchen Gemeinden der große Steuerzahler in ungebührlicher Weise ausgenützt werde. Der Minister des Innern Dr. v. Pischek fügte noch hinzu, daß der Staat selbst an dieser Bestimmung das größte Interesse habe, weil er in einzelnen Fällen bis zu 80°/ der Gemeindeumlage zahle. Die Abgg. Haußmann - Balingen, v. Geß, Maier-Blaubeuren, Hildenbrand und Rembold-Aalen traten aber entschieden für die Streichung des Artikels ein, indem sie hervor­hoben, daß die berechtigten Interessen dieser Großgrundbesitzer einen hinreichenden Schuh gegen etwaige Uebergriffe durch Art. 129 er­halten, welcher jedem Steuerpflichtigen, der mehr als ein Viertel der Gemeindeumlage zu entrichten hat, das Recht der Beschwerde gegen den Voranschlag durch alle Instanzen bis zum Ministerium einräumt. Der Führer der deutschen Partei, Herr v. Geß, sprach im Zusammenhang mit Art. 174 vonVorrechten aus alter Zeit", die heutzutage nicht mehr aufrecht erhalten werden können; in be­sonders scharfer Weise wandte sich aber der Abg. K Haußmann gegen diese Bestimmungen, die eineAnomalie" darstellen und ledig­lich darauf hinauslaufen,unzeitgemäße Privilegien" u. dieRudi­mente der staatsrechtlichen Bevorzugung des Adels" aufs neue zu konservieren. Dabei setzte Haußmann so starke Accente gegen Adel, Großgrundbesitz und Großindustrie und nicht zum mindesten gegen Frhrn. v. Ow auf, daß dieser sich lebhaft über denverletzenden Ton" der Haußmannschen Rede beschwerte und das Geständnis ablegte, daß ihm die Sozialdemokraten doch noch lieber seien, als der Abg. Haußmann. Nachdem letzterer auf diese Ausführungen des Herrn v. Ow noch erwidert, lenkte der Minister des Innern mit einer ge­schickten Bemerkung die Debatte auS den erregten Wogen wieder in ruhigeres Fahrwasser, worauf in namentlicher Abstimmung der Ar­tikel 174 mit 61 gegen 9 Stimmen gestrichen wurde.

Tcrges-WerngkerLsn.

Aus Stadt Md Laud.

Nagold. 14. Dezember.

8 Die am letzten Sonntag im Gasth. z. Rößle hier einber ufene Generalversammlung derBezirkskranke»- kafse Nagold war von etwa 80 Personen besucht, wo­runter aber nur 30 gewählte, also stimmberechtigte Ver­

treter waren. Die Gesamtzahl dieser Stimmberechtigten beträgt 72. Die auf nachmittags 3 Uhr anbcran' ^ Ver­sammlung wurde mit Rücksicht aus eine gleich^ tttgc- sundene Beeidigung etwas hinausgezögcrt und uacyoeM sich eine größere Anzahl Kassenbeleittgter eingefuudm chatte, vom Vorsitzenden des Vorstands, Bauwerkmeitter Wilh. Ben, von hier begrüßt und eröffnet. Abgewickelt wurde die Tagesordnung nach Erfüllung der vorgeschriebeueu For­malitäten (Beisitzer und Schriftführer-Bestellung) in nach­stehender Reihenfolge: I. Der Kassier Stadlpfleger Lenz erstattet de» Rechenschaftsbericht für 1903 und verliest dis Übersicht über die Zahl der Mitglieder (1095), der Krank- heits- (420) und Sterbe- (6) Fälle, sowie der Krankheiis- tage (8643). Die Einnahmen bezifferten sich auf 19,327.46 die Ausgaben auf denselben Betrag. Dieses Gleichgewicht wurde dadurch hergestellt, daß 2300 Sparkafsen-Giulagen zurückgezogen und 232.59 ^ aus Einnahme» von 1904 vorgeschoffen wurden. Unter den Einnahmen sind 15.086,11^ Krankende'. s.-Beitr. und unter den Ausgaben 4728.70 ^ Krankengelder und 6566.90 ^ Verpfl.-Kosten begriffen. Nebenbei bemerkt, sind außerdem 9697.44 Jnv.-Vers.- Beiträge eingegangen, wofür 40,913 Vers.-Msrken verwen­det wurden. Die VermögcnsberechNUUg weist einen Rück­gang des Reservefonds von 2200 ^ nach. Dieser Fond mit noch 6100 ^ sollte am Ende des Jahres 1903 gesetzlich betragen 15316 Die Versammlung erteilt der Kafsenverwaltung und Vorstandschaft Entlastung. II. In den Rechliungsausschuß zur Prüfung der Jahresrcchnung für 1904 werden wiedergewählt: L. Remschler, W. Drömer und Fr. Hezer. lll. Die Generalversammiung gibt zwei auf Ansinnen der K. Kreisregierung im Januar d. I. vom Kafsenvorstand vorgenommenen unbedeutenden Statuten- Aenderungen nachträglich ihre ausdrückliche Zustimmung. IV. Der Kassier verliest auf Wunsch die Dienstverträge mit den ausgestellten Kassenärzten. V. Aus dem Vorstand hatten auszntreten: Fr. Rapp, Mühlebesitzer hier (im vor. Jahr auf einen Rest von 1 Jahr gewählt), Kar! Harr, Spinner und Mich. Drescher, Maurer daselbst. Der Vorsitzende stellt der Versammlung anheim, diese Wahlen geheim, oder mittelst Akklamation vorzunehwen; es wurde jedoch ein­stimmig letzterer Wahlmodus gewünscht. In der darauf vorgenommenen Abstimmung wurden die gen. 3 bisherigen Vorstandsmitglieder mit Einhelligkeit wiedergewählt. Der VI. Punkt der TagesordnungErhöhung des Beitragssatzes von 3°/o behufs Ergänzung des Reservefonds" (§§ 3233 des K.-B.-K. und 8 45 des Stal.) erfuhr eine sehr lebhafte Debatte, an der sich im besonderen Maße mehrere Haiterbachcr Interessenten beteiligten. Der Vorsitzende berührt kurz die schlechte Finanzlage der Kaffe nnd erteilt dem Kassier das Wort, welcher an der Hand des Vermögenausweises von 1903 und einer ungefähren Berechnung der mutmaßlichen Einnahmen und Ausgaben des Kalenderjahrs 1904, so aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem wieder dem Re­servefonds zu entnehmenden Defizit von 700 bis 800 ab­schließen wird, die Notwendigkeit der Erhöhung des Bei­tragssatzes begründet. Dabei wurde bemerkt, daß sich im laufenden Rechnungsjahr allein die Krankengelder auf ca 2700 ^ mehr als im Vorjahr belaufen werden, ein Umstand, der -uf einen Heuer sehr ungünstigen Krankenstand und auf die aesetzl. Erweiterung der Untersiützuugsdauer von 13 auf 26 Wochen zurückzuführen ist. Die Erhöhung des Krankengelds, im Vorjahr erfolgt nach Maßgabe der erhöhten Taglohnsätze, hätte nach prozentualem Verhältnis höchstens eine Mehrausgabe von ca 900 ^ im Gefolge haben sollen. Zwei Haiterbachcr Interessenten bemängeln einerseits, daß, wie mau höre, die in's Bezirkskrankenhaus eingewiesenen kranken Kaffenmitglieder zu lange daselbst behalten werden und daß die Krankenkasse scheints der Rentabilität des neuen Bezirkskravkenhauses aufhelfcn müsse, andrerseits wird gefordert, es solle bester nach sol­chen Kassenmitgliedern gesehen werden, die immer zur Winterszeit, wenn sie auf ihrem Beruf keine Arbeit haben, krank feien, bezw. krank sein wollen und lediglich die Krankenkasse ausuützeu. Diese Erörterungen, die von ver­schiedenen Seiten teils unterstützend, teils widerlegend weiter- gefnhrt wurden, nahmen einen ziemlich erregten Verlauf v. es sei daraus nur hervorgehoben: 1) Der Appell des Kas­siers an alle Kassen-Jntereffenten (Arbeitgeber u. Arbeit­nehmer), sie möchten ihm mit Bezeichnung von Simulanten und mit Tatsachen au di a d gehen, um nötigenfalls eine besondere Krankeutomrolle ausüben lassen und den behan­delnden Arzt auf solche Kranke aufmerksam machen zu können; auch meint «r, -s sollte überhaupt von Arbeitgeber und Arbeitnehmer zum Wohl lnr Kasse mehr Solidarriäts- gefühl an den Tag gelegt werden. Sie bilden zusammen die Bezirkskrankenkasse, deren Wohl und Weh ihnen ange­legen sein muß. 2. Die praktischen Ratschläge von Schreiner­meister Ehr. Blum von hier, welcher den Meistern empfahl, ihre Arbeiter und Lehrlinge nicht wegen jeden geringfügigen Unwohlseins zum Arzt zu schicken oder deren Aufnahme ins Bezirkskrankenhaus zu veranlassen; sehr oft lasse sich mit einem einfachen Hausmittelchen rasche Genesung erzielen u. s. f. Möchten diele wohlgemeinten Worte auch beherzigt werden u. möchte der Standpunkts» manchen Arbeitgebersdes­halb zahlt man in die Krankenkasse" zu dtsieu eigenen Vor­teil eine Korrektur erfahren. Schlüßttch wurde über zwei Anträge zur Abstimmung geschritten. Der erste von einem Arbeitnehmer gestellt, ging auf Erhöhung des Beitrags­satzes von 3 auf 31/«°/», und wurde mit 16 gegen 14 Stim­men abgelehnt, der zweite es bei dem b shn igen Satz von 3°/« zu belasten, von einem Arbeitgeber eingebrachi. dagegen mit Stimmenmehrheit angenommen. Je nach Gestattung des Rechmmgsergebnisses von 1904 und je nach Stellung­nahme der K. Kreisregierung, welche die Ergänzung des Reservefonds wiederholt verlangt hat, solle im Laufe des

Jahres 1905 nötigenfalls eine außerordentliche General­versammlung etnberufen werden. Des weiteren ist von der Versammlung beschlossen worden, an die Amtsversammlung die Bitte um Berwilligung eines KorporattonSbeitrags zu richten, unter Hinweis aus die Horber Krankenkasse, die jährl. 1000 Amtskorp.-Beitrag erhält. Damit war die disknsstoriSreiche Tagesordnung erschöpft und schloß hierauf der Vorsitzende die Versammlung mit Worten des Davkes an die zahlreich Erschienenen. Malermeister Hespclrr spricht noch der Vorstandschaft und insbesondere dem. Vorsitzenden für ihre Tätigkeit den gebührenden Dank der Versammlung aus. _

0. Altensteig, 13. Dez. Der Bezirkskeiegerverband Nagold hielt letzten Sonntag im Gasthof z. Grünen Baum hier eine Bezirksversammlung ab. Aus die schriftliche Ein­ladung durch den Bczrrksobmaun Schaibie in Nagold waren fast sämtliche Vorstände oder deren Stellvertreter, sowie andere Mitglieder der dem Bezicksverband augehörigen Vereine erschienen. Punkt 3 Uhr eröffnet«: der Vorsitzende die stattliche Versammlung mit herzlichen Begrüßungsworteu und trat dann sofort in die Beratung der neuen Satzungen des Bezirksverbands ein. Dieselben wurden mtt erlichen Abändervugen angenommen. Die Wahl des Stellvertreters für den Obmann geschah durch Akklamation; Oberförster Weith hier wurde einstimmig gewählt. Dasselbe war bei der Wahl des neuen Bezirksausschusses der Fall. Dem­selben gehören von Amtswegen an der Bezirksobmann und dessen Stellvertreter. Gewählt wurden folgende 5 weitere Mitglieder: Kassier Waker in Nagold, die Vorstände Beut­ler in Rotfelden, Maser in Haiterbach, Kirn in Walddorf und Hagerer in Schiettuge«. Kassier Waker berichtete nun­mehr über die Veränderungen tu ver Bezirkssterbekaffe seit 1. Mai s. I. Derselben gehören heute 852 Mitglieder au, und es sind trotz der günstigen Aufnahmebedingungen, die bei der letzten Vorständeversamrnlung beschlossen wurden, seitdem nur 53 neue Mitglieder (darunter 23 von Schil­lingen) beigetceten. Ausbezahlt wurden in dieser Zeit 13 Todesfälle mit je 60 Auch an dieser Stelle möchte daran erinnert werden, mit dem Beitritt ja nicht zu lange zuzuwarten. Nachdem die laufenden Angelegenheiten er­ledigt waren, schloß der Obmann die sehr schön verlaufene Versammlung mit einem Hoch auf den hohen Protektor des Württ. Kriegeröundes, S. Maj. den König.

Wildberg, 10. Dez. Die seit längerer Zeit vorbe­reitete Gründung einer eigenen Ortsgruppe der Deutschen Partei wurde, wie schon kurz gemeldet, am Freitag abend vollzogen. Sowohl in Wildberg als in der Umgegend, in Effringen, Schöndronn, Sulz, Gültlingen, war dazu einge­laden worden, und der Besuch der Versammlung in der Traube war denn auch ein sehr zahlreicher. An einen längeren Vortrag des Geschäftsführers der Partei, vr. Fetzer, der über die politische Lage im Reich und Land sprach und dabei namentlich auf die Militärvsrlage, den Zolltarif und die Handelsverträge, sowie auf die Verfaff- ungsfrage in Württemberg näher einging, schloß sich eine Erörterung an, bei der namentlich auch über die Bezirks­fragen gesprochen und hervorgehoben wurde, daß Wildberg selber etwas Stiefkind in den letzten Jahren gewesen sei. Architekt Schittenhelm leitete die Versammlung und wies darauf hin, wie sehr es auch im Interesse von Wildberg zu begrüßen sei, daß sich die zugleich deutsch und sreige- firmle Bürgerschaft zusammenschließe. Gleich bei Begründ­ung der Ortsgruppe sind dieser von hier und der Umgegend 33 Mitglieder betgetreten, darunter auch angesehene Land­wirte aus der Umgegend. Schw. M.

Gültlingen, 13. Dez. Die K. Staatsanwaltschaft Hall hat an das hies. Schultheißenamt die Mitteilung ge­richtet. daß der in Haft befindliche 21 Jahre alte Schloffer- gcselle Karl Bader von Neunkirchen OA. Mergentheim auch den schweren Einbruchsdiebstaül im Rathaus in der Nacht vom 11. auf 13. Juli d. I. begangen habe. Alle bisher ausgestreuLenVerdächtitzungengegenhies. Personen stnddadmch erfreulicherweise hinfällig geworden. Es wäre dringend wünschenswert, daß nun auch diejenige Person ermittelt u. zur Strafe gezogen werden könnte, welche fortgesetzt da u. dort Verleumdungen aukreldelt. Möge sich die Ursache des Brandfalls in der Steingafse nun auch bald ausklären.

Frendenstadt, 12. Dezbr. Wie wir hören, werden gegenwärtig die Vermeflungsarbciten für die Wetterführung der Murgbahn von Klosterreichenbach bis zur Landesgrenze ausaeführt. Damit ist der Ausbau der im Novbr. 1901 eröffüktw Bahnstrecke Freudenstadt-Klosteircichenboch bis nach Schönmünzach in greifbare Nähe gerückt und es scheinen die zwischen der württemdergischen und badischen Regierung cin- geleiteten Verhandlungen zu einem gutem Ende zu führen. Badtscherseits sind die Vorarbeiten zur Wetterführung der Murgbahn Rastatt-Weiscnbach bis zur Landesgreuze bereits ausgeführt und soll mit dem Weiterbau der Bahn im Laufe des nächsten Jahres begonnen werden. Gr.

Stuttgart, 12. Dez. Wie ein Korr.-Bureau wttteilt, wurde sestgestellt, daß der wegen des Raubmords in Cannstatt verhaftete Chauffeur am nachmittag, welcher der Tat vorausging, im Auftrag seines Herrn in dem Geschäfts­raum des betr. Photographen war und beim Wegaeben zu dem später ermordeten Fräulein sagte, er werde um °/«6 Uhr wiederkomwen. Tatsächlich soll der Chauffeur sein Alibi zur Zeit, die für die Verübung der Mordtat in Betracht kommt, nicht Nachweisen können. Er beteuert jedoch fort­gesetzt seine Unschuld.

r. Reutlingen» 11. Dez. Eine spanische Schwindler­bande sucht hiesige Geschäftsleute in ihre Netze zu ziehen. Ein unheimlich schwerer Geldkoffer mit gegen 1 Mill. Franks harrt der Erlösung durch einen biedern Ehrenmann, der