Gruppen und Grüppchen. Aus derselben lehrreichen Tabelle der Fraktionsbewegung von 18671903 des genannten reichhaltigen biographisch-statistischen Handbüchlcins ersehen wir aber auch, daß die Parteizersplitterung seit Erschaffung eines deutschen Reichstags nicht wesentlich größer geworden ist, gab es doch schon 186714 verschiedene Parteibezeichnungen. Wie häufig der Wechsel in den Parteinamen ist, geht daraus hervor, daß seit der Neuwahl schon zwei Parteien verschwun­den sind oder ihren Namen geändert haben: die national­soziale Partei, die zum ersten Male einem Abgeordneten zum Siege verhalf, ging in die Freisinnige Vereinigung auf, die deutschsoziale Reformpartei, der 4 Abgeordnete an­gehören, kehrte zu ihrem alten Namen Deutsche Reformpartet zurück. Seit den Neuwahlen sind auch bereits 5 Sitze erledigt, einer durch Doppelwahl desselben Abgeordneten, drei durch den Tod, einer durch freiwillige Mandatsnieder­legung. Ausgeschieden sind dadurch die verstorbenen Abge­ordneten ficke (frs. Verg.), Franz Hofmann (Sozd.) und v. Sperber (dkons.) und der Sozialdemokrat Pastor Goehre. Neugewählt sind in Nachwahlen der Pole Kulerski, der Vorsitzende des Wahlvereins der Liberalen, Direktor Schrä­der, und der sozialdemokratische Redakteur Stückten. Zwei Sitze find noch nicht wieder besetzt. Einer anderen Ta­belle vonKürschners Reichstag-, der außer den Bildern und Biographien sämtlicher Abgeordneter eine Fülle von statistischen Daten mannigfachster Art, sowohl für das ganze Reich als auch für jeden einzelnen Wahlkreis zu dem enorm billigen Preise von 50 bietet, entnehmen wir die interessante Tatsache, daß ihrem Hauptberufe nach zur Landwirtschaft 119 Abgeordnete, zum Gewerbe 52, zum Handel und Ver­kehr 26 gehören. Nicht weniger als 190 Abgeordnete aber sind den sogenannten freien Berufen (Beamte, Anwälte, Aerzte, Geistliche, Lehrer, Schriftsteller rc.) zuzuzählen, wäh­rend 10 Reichstagsmitglieder Rentner sind.

Der große Rückgang der Zuckerpreise (1012 --Z per Pfund), welcher seit 1. Sept. d. I. eingetreten ist, hat be­reits eine erhebliche Verbrauchszunahme in Zucker herbei­geführt uad es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß der Konsum verschiedener Artikel, z. B. von eingekochten Früch­ten, Marmeladen, Zuckerwaren rc. im Verlause der nächsten Zeit noch bedeutend steigen wird. Ueberhaupt werden alle Speisen und Getränke, bei welchen Zucker in Verwendung kommt, in der Vokkseruährung eine größere Rolle spielen als bisher. Günstig beeinflußt wird namentlich auch der Verbrauch sogenannter Genußmittel, insbesondere chinesischen Tees. Die früher viel verbreitete irrige Meinung, Tee sei ein Luxusgetränk nur für reiche Leute, ist schon längst ver­schwunden, denn zum Preise von 2.503.00°^ erhält man

schon ein Pfund ausgiebigen und feinen Tee, aus welchem 170200 Tassen delikaten Getränkes bereitet werden kön­nen, sodaß mit Einrechnung des benötigten, jetzt so billigen Zuckers eine große Tasse fertigen Getränkes nur 1'/-2H kostet! Die pekuniären Vorteile des Teekonsums kommen in der jetzigen Zeit wirtschaftsicher Depression, welche selbst besser situierte Familien zur Sparsamkeit veranlaßt, sehr in Betracht un) es ist daher ganz begreiflich, daß nach und nach auch diejenigen Familien zum Teegenuß (für Früh­stücks- und Abendtisch) übergehen, welche demselben bisher ferngestanden waren. Hervorznheben ist auch die außeror­dentlich bequeme und rasche Art der Zubereitung, ein Vor­zug, welcher besonders für die ländliche Bevölkerung ins Gewicht fällt. Tatsache ist, daß fast alle diejenigen, welche einen Versuch machen, regelmäßige Teekonsumenten bleiben. Allerdings ist dabei Voraussetzung, daß die Probe mit einem guten, d. h. preiswerten Tee gemacht wird! Wer z. B. den seit vielen Jahren rühmlich bekannten Marco-Polo-Tee (4 Sorten von 2.105.00 ^ per Pfund), importiert von Franz Kathreiners Nachfolger G. m. b. H. in München, in Verwendung nimmt, der wird sicher von der feinen Qua­lität schon der mittleren und billigeren Sorten überrascht sein. Marco Polo Tee wird aber niemals lose verkauft, sondern nur in verschlossenen Packungen: und V^Wund-

Dosen, sowie Kartons L ^4- und Vs-Pfund und Probebrtefe ü 10 -H. Die frühere Dosenpackung von '/i-Pfund wurde in neuerer Zeit durch hübsche zweckmäßige Kartons ersetzt; selbstverständlich ist die Qualität in den Kartons genau die gleiche wie in Blechdosen. Für Weihnachtsgeschenke werden sehr gerne die eleganten sogenannten Weihnachtsdosen ge­kauft und jedermann wird damit Ehre einlegen.

Riesenkinder. In Castans Panoptikum giebt gegen­wärtig ein gewichtiges Trio Vorstellungen: diedrei ost­preußischen Kolossalgeschwister" Wilhelm, Hulda und Emil aus Eydtkuhnen. Wilhelm ist 15 Jahre alt und wiegt 356 Pfund; als er 11 Jahre alt war, wurde er aus der Schule entlassen, weil keine passende Schulbank für ihn be­schafft werden konnte! Die Holde Hulda bat es mit 5 Jahren schon auf 178 Pfund gebracht und der dreijährige Emil nennt 129 Pfund Fleisch und Fett sein Eigen. Die Drei sind geistig vollständig normal; Virchow hat sie kurz vor seinem Tode untersucht und konstatiert, daß die inneren Organe ihre regelrechte Lage haben. Einen seltsamen Kon­trast zu den Riesenkindern bildet eine russische Zwergin, die sichPrinzessin Numa Hawa" nennt und trotz ihrer sieb­zehn Jahren nur einige Spannen hoch ist.

Literarisches.

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Zu den am wenigst bestrittenen und am besten begründeten Forderungen der Reformer des Zeichdnunterrichts gehört die, daß man den Zeichenunterricht interessanter gestalten müsse, daß man insbesondere im elementaren Zeichnen statt der früher vorwiegend gepflegten geometrischen Formen zu solchen greifen müsse, welche dem Kind innerlich nahe, seinem Anschauungskreise entnommen, sei­ner Darstellungsweise und seinem Fassungsvermögen angepaßt sind. Im Anschluß an diese Forderung soll der Lehrer die Kinder stufen­mäßig einführen in das mannigfaltige Reich der Lebensformen, de­ren wichtigste und im Zeichnen immer wiederkehrende auch unter einfacheren Verhältnissen zur Ausführung kommen sollten.

Dem Lehrer, dem diese Art des Zeichnens noch fremd ist, bie­ten sich hiebei zwei Schwierigkeiten. Einmal ist ihm die einfachste, der kindlichen Darstellungsweise verwandte Art des Zeichnens solcher Lebensformen vielfach nicht geläufig und anderer­seits kommt er bald in Verlegenheit, wenn cs sich darum handelt, passendes Material für diesen Zweck auszuwählen.

Für dieses doppelte Bedürfnis will das vorliegende Merkchen dem Lehrer ein Berater und Führer sein: Er wird hier mehr als genügend Stoff finden, der es ihm ermöglicht, mühelos Zeichnungen zusammenzustellen, die von einfachen Linien ausgehend bis zu land­schaftlichen Motiven führen. Es sind hauptsächlich schematische For­men; doch werden auch perspektivische Darstellungen gezeigt. Im Unterricht sollen sie im Zusammenhang mit dem Gedächtniszeichnen behandelt werden. Vorzeigen und Vorzeichnen von Seiten des Leh­rers sollen damit Hand in Hand gehen.

Es wird wohl kein ähnliches Werk geben, das bei so billigem Preis eine gleich große Auswahl durchweg geeigneten Stoffes bietet, wie dieses.

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