Referent berichtete über die Gründe, welche zur Errichtung von Rabattvereinen geführt haben, über die verschiedenen Systeme solcher Vereine und über die Erfolge einzelner be­stehender Vereine, welche als durchaus befriedigend zu be­zeichnen seien. Die Versammlung sprach sich einstimmig für Gründung eines Rabattvereins aus und wählte ein pro­visorisches Komitee zur Erledigung der Vorarbeiten. Die­selben sollen so beschleunigt werden, daß der Rabattveretn für Rottweil und Umgebung mit dem 1. Nov. in Tätigkeit treten kann.

Tuttlingen, 17. Sept. Stadtpflegcr Baisch und Amt­mann Dorn traten von der Bewerbung für die Stadt­schultheißenstelle zurück, sodaß sich die abgegebenen Stimmen alle auf den nun noch einzigen Kandidaten, Schultheiß Dr. Keck-Zuffenhausen, vereinigen dürften, da Rechtsanwalt Dr. Priester-Eberswalde ernstlich nicht in Betracht kommt. Wie ein­mütig die Wählerschaft bei dieser Wahl ist, das geht aus einem Aufruf hervor, den gemeinsam folgende Vereinigungen unterschriftlich veröffentlichen: der Bürgerverein, die Deutsche Partei, der Ev. Arbeiterverein, der Kons. Verein, der Soz. dem. Verein und die Volkspartei.

r. Blaubeure», 17. Sept. Am Samstag den 19. ds. findet die Gauausstellung des 3. landwirtschaftlichen Gau­verbands, umfassend die Oberämter Blaubeuren, Ehingen, Geislingen, Heidenheim und Ulm, statt. Die Vorbereitungen hiezu sind in vollem Gange. Mit der Ausstellung ist eine Viehprämierung seitens des Gauverbandes verbunden, zu welcher zahlreiche Anmeldungen vorliegen. Der landwirt­schaftliche Beztrksverein hat von sich aus folgende besondere Veranstaltungen eingefügt: Eine Dienstbotenprämierung, Fohlenvorführung, Obst- und Produktenausstellnng, Maschi­nen-, Geräte- sowie eine Bienenausstellung und eine Lotterie. Der Minister des Innern, v. Pischek, hat ebenfalls sein Erscheinen zugefichert. Wenn sich das Wetter nicht ganz ungünstig erweist, dürfte deshalb ein starker Besuch der Gauansstellung zu erwarten sein und es dürfen sich die Teilnehmer bei der Menge und Güte des Gebotenen eines günstigen Verlaufs des Festes für vergewissert halten.

Ulm, 16. Sept. (Soldatenmißhandlungen.) Die Ulm. Ztg. schreibt:Das Kriegsgericht der 27. Division wird sich in nächster Zeit wieder mit verschiedenen Soldaten­mißhandlungen zu beschäftigen haben. So ist Verhandlung angesetzt gegen den Unteroffizier Bonz vom Grenadierregt- ment, der ein-m Gefreiten nachts aus geringfügigem An­laß ein Kochgeschirr an den Kopf warf und auf diese Weise, wenn auch ungewollt, den Tod des Soldaten hrrbeiführte. Ferner ist ein Sergeant Müllerschön wegen Mißhandlung Untergebener angeklagt, und endlich werden sich Leutnant Fricke von der 3. Komp, des Grenadierregiments wegen Mißhandlung Untergebener und Hauptmann v. Besserer- Thailfingen wegen Vergehen gegen 8 147 M.-St.-G.-B. zu verantworten haben. Der betr. Paragraph lautet:Wer die ihm obliegende Beaufsichtigung seiner Untergebenen in schuldhafter Weise versäumt, oder wer die ihm obliegende Meldung oder Verfolgung strafbarer Handlung feiner Unter­gebenen vorsätzlich unterläßt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu 6 Monaten bestraft; gegen Offiziere kann zugleich auf Dienstentlassung erkannr werden."

r. Friedrichshafen, 17. Sept. Gestern nachmittag 4.50 verließ Se. Mas. der König Schloß Friedrichshafen. Im Gefolge befand sich der Generaludjutant von Bilfinger, der Stallmeister Graf von Stauffenberg und Flügeladjutant Major Mohn. Kurz darauf setzte sich der Hofzug in Be­wegung, welcher bis Ulm geführt wurde. Hier verbleibt der König mit seinem militärischen Stabe auf zwei Tage im Russischen Hof. NaS Schluß der Korpsmanöver (am 19. ds.) begibt sich Se. Maj. direkt nach Bebenhausen zur Hofjagd im Hohenentringer Revier.

Deutsches Reich.

Heidelberg, 16. Sept. In Diedesheim am Neckar wurde einem dortigen Einwohner in der letzten Woche sein

reicher oder Bulgaren sind, das ist uns gleichgültig. Wer zuerst kommt, den werden wir als Befreier mit offenen Armen aufnehmen."

Wen aber am liebsten?"

Aufrichtig gesagt, wären mir Deine Landsleute, die Oesterreicher, am liebsten, denn ich habe schon von anderen gehört, daß bei Euch große Ordnung und gerechte Gesetze herrschen sollen. Die Serben wären uns wohl auch will­kommen, da sie dieselbe Sprache sprechen, wie wir selbst, und auch die Slava feiern wie wir; aber nach allem, was wir gehört haben, ist gerade daran am wenigsten zu denken, weil sich Serbien noch niemals um uns gekümmert hat. Die Russen kenne ich nicht, und was ich nicht kenne, macht mich mißtrauisch. Was aber die Bulgaren betrifft, so würden wir ihre Herrschaft doch nur mit gemischten Ge­fühlen aufnehmen. Denn von den Bulgaren trennen uns die Sprache und die Slava. Zwar nennen wir uns selbst Bugari", aber die andern nennen sich selbstBolgarie", und einer hat mir gesagt, daß das nicht dasselbe ist. Und dann ist das, was die Komitadschis hier treiben, gerade nicht verlockend. Immerhin muß ich aber lobend anerkennen, daß sich die Bulgaren seit Jahrzehnten sehr angelegentlich um uns angenommen haben, uns Schulen und Popen gaben, Geld verteilten und überhaupt sich stets als unsre besten Freunde zeigten. Nur jetzt haben sie durch ihre Greueltaten und durch ihr tyrannisches Gebühren sich um unsre Sym­pathien gebracht."

Diese offenherzigen Mitteilungen erfüllten mich mit großem Staunen. Derartige Anschauungen hätte ich unter den Macedoniern nicht vermutet, und am allerwenigsten unter Komitadschis.

(Fortsetzung folgt.)

30. Kind geboren. 7 Sprößlinge aus diesem reichen Kinder­segen stammen aus erster Ehe, die übrigen 23 sind rin Ge­schenk der zweiten Frau.

Dresden, 14. Sept. Vom sozialdemokratischen Partei­tage entwirft der Berichterstatter der Str. P. ein interessantes Bild, dem folgende Züge entnommen seien: Mehr als der herkömmliche Prunk an Wänden und Saaldecke interessieren die Sinnsprüche. Ueber die Parteisentenzen und Leitsätze hinaus wollten die Dresdner ersichtlich der besonderen Lage gedenken.Aus der Tiefe sehe ich sie steigen, die Erlösung der Welt". Auf andern Schildern heißt es:Das Land für das Volk",Die Geister sind erwacht, es ist eine wahre Lust zu leben",Erinnere dich, daß man begeistert sein muß, um Großes zu vollbringen". Obgleich sich die Versammlung des Parteitages genau in derselben Art vollzieht, wie in früheren Jahren, sieht man dem allmählichen Eintreffen der einzelnen Gruppen, der Führer und bekannten Persönlich­keiten, vor allem derer, die in den großen Kampf der letzten Wochen verwickelt sind, mit einer gewissen Spannung ent­gegen. Im Vordergründe des Interesses stehen Auer und Vollmar. Von Bebel hat man sich bald überzeugt, daß er sich sehr guter Gesundheit zu erfreuen scheint, ebenso aber auch, daß ein erbitterter fanatischer Zug nur selten von seinen Mienen verschwindet. Auer ist viel kränker als man bisher wußte. Sein Aussehen läßt keinen Zweifel am Ernst seiner Erkrankung. Gleichwohl ist er da, aber nur mühsam folgt er den Reden mit einem großem Hörrohr, v. Vollmar ist mit seiner Gattin gekommen. Er wechselt mit Bebel kein Wort; mit vielen eine frostige, mit andern eine be­leidigend artige Begrüßung. An sechs langen Tafeln stehen die Sitze für die Mitglieder des Arbeiterparlaments bereit. Auf der äußersten Rechten und in der ersten Reihe hat sich Vollmar niedergelassen und bald scharen sich etwa zwei Dutzend Revisionisten in seine Nachbarschaft. Nur Bernstein sitzt abseits. ... Am Montag vormittag 9 Uhr begann die erste Sitzung. Vor Eintritt in die Tagesordnung waren Begrüßungen seitens auswärtiger Delegierter er­folgt, so von Adler-Wien, Nenne-Prag, Tack-Holland, Johns- London, Wellshaw-New-Aork. Gerisch erstattete den Kassenbericht des Parteitags und schließt unter großer Heiterkeit des Parteitags mit den Worten der Befriedigung: So kann's bleiben. Nach unerheblichen Erörterungen über den Rechenschaftsbericht wird dem Parteivorstand Entlastung erteilt. Am Nachmittag kam die Frage zur Verhandlung, ob und in wie weit den Genossen die Mitarbeit an bürger­lichen Blättern gestattet sein soll. Es gab hierüber erregte Auseinandersetzungen. Die Frage wurde aber nicht erledigt, sondern geht morgen weiter. Singer mußte den Delegier- tentag beschwören, sich nicht wie Schuljungen zu beschimpfen. Bebel, der das Wort mit Recht auf sich bezog, verlangte Zurücknahme, welchem Begehren Singer willfahrte.

Dresden, 16. Sept. Der sozialdemokratische Partei­tag nahm heute nach 2*/, tägiger Debatte in namentlicher Abstimmung mit 283 gegen 24 Stimmen folgenden An­trag des Parteivorstandes betr. die Frage der Mitarbeit von Sozialdemokraten an den bürgerl. Blättern an:

1. Kann es mit dem Interesse der Partei für verein­bar erachtet werden, daß die Parteigenossen als Redakteure und Mitarbeiter an bürgerl. Preßunternehmungen tätig sind, in denen an der sozialdemokratischen Partei gehässige oder hämische Kritik geübt wird?Nein."

2. Kann ein Parteigenosse Redakteur oder Mitarbeiter eines bürgerl. Blattes sein, auf welches obige Voraussetz­ung nicht zutrifft? Diese Frage ist zu bejahen, soweit Stellungen in Betracht kommen, in denen der Parteigenosse nicht genötigt wird, gegen die sozialdemokratische Partei zu schreiben oder gegen dieselbe gerichtete Angriffe aufzunehmen. Im Interesse der Partei sowohl wie im Interesse der in solchen Stellungen sich befindlichen Parteigenossen liegt es jedoch, daß den letzteren keine Vertrauensstellung übertragen werde, weil solche früher oder später sie in Konflikt mit sich und der Parteileitung bringen müssen.

Dresden, 16. Sept. Der Kaiser verlieh dem kom­mandierenden General des 19. Armeekorps v. Treitschke und dem sächsischen Kriegsminister v. Hausen das Groß­kreuz des Roten Adlerordens.

Leipzig, 14. Sept. Auf der soeben hier zusammcnge- tretenen Hauptversammlung des deutschen Medizinalbeamten­vereins referierte Landrat Dr. Vorster-Düsseldorf über die reichsgesetzliche Regelung deS Jrrenwesens. Er bezeichnte den Erlaß eines Reichsirrengesetzes vom juristischen Stand­punkt aus als notwendig, vom psychiatrischen Standpunkt aus als wünschenswert. Folgende Grundsätze wären in e inem Reichsirrengesetz frstzulegen: 1. Das Jrrenwesen ist k me öffentliche Angelegenheit. Der Staat hat somit das R echt und die Pflicht der Fürsorge für die Geisteskranken in nerhalb und außerhalb der Anstalten. 2. Das Reichs­irr engesetz erstreckt sich auf Geisteskranken. Idioten, Epi- lep tiker und Trunksüchtige. 3. Die Landesgesetze haben die zur Ausführung des Reichsgesetzes erforderlichen Anord­nungen nach Maßgabe der vom Bundesrate aufzustellenden allgemeinen Grundsätze zu treffen. Weiter wären die Fürsorge für die Geisteskranken und deren Rechtsschutz zu n ormieren. Das Reichsirrengesetz hat einheitliche Grundsätze zur Bekämpfung deS übermäßigen Alkoholgenusses, des M ißbrauchs mit Morphium und ähnlichen Giften, sowie der Syphilis vorzuschreiben. Die Privatirrenanstalten sind aus der Gewerbeordnung zu streichen und in das Reichs­irrengesetz einzuorduen. Die öffentlichen Irrenanstalten sind staatlt che und kommunale. Der Verstaatlichung des Irren- Wesens ist entschieden zu widersprechen, vielmehr in den größer en Bundesstaaten die Dezentralisierung auf grund der Selbst Verwaltung anzustreben. Das Reichsgesetz hat Vor­sorge zu treffen, daß eine ausreichende Anzahl Irrenanstalten vorhanden ist. Während für Epileptiker in gemeinschaft­

lichen Anstalten mit Geisteskranken gesorgt werden kann bedürfen die Idioten sowohl wie die Trunksüchtigen be­sonderer Anstalten. Die irren Verbrecher und psychologisch Minderwertige sind aus den Irrenanstalten tunlichst zu ent­fernen und in staatlichen Verwayranstalten unterzubringen Gesetzlicher Regelung bedürfen die an die Jrrenanstaltsärzte und das Pflegepersonal zu stellenden Anforderungen und die Normen, von deren Erfüllungen die Aufnahme, die Fest- Haltung und die Entlassung eines Geisteskranken abhängig zu machen sind. In letzterer Beziehung waren die gesetz­lichen Grundlagen bisher nicht durchweg befriedigende.

Beuthen, O.-Schl., 17. Sept. Im Laurahütter Wahlkrawall-Prozeß beantragt der Staatsanwalt gegen 17 Angeklagte je 2 Jahre, gegen 4 je 3, gegen einen 1, gegen die andern je 6 Monate bis je 4 Wochen Gefängnis. Für Korfanty senior beantragt er 2 Jahre, für Korfanty junior 2 Jahre, für Wicik 3 Jahre Gefängnis. Freisprech­ung empfiehlt er für 3 Angeklagte.

Beuthen, 17. Sept. Das Urteil im Laurahütter Wahlkrawallprozeß wird wahrscheinlich heute Frei- tag bekannt gemacht.

Gerichtssaal.

Düsseldorf, 15. Sept. Der Ulan Theodor Wienhusen von der 3. Eskadron des Ulanenregiments Nr. 5 Hierselbst hatte aus nichtiger Ursache einen Rekruten mit einem Brette, in dem ein Nagel steckte, aus den Arm geschlagen. Die Verletzung hatte eine Blutvergiftung zur Folge, an welcher der Rekrut längere Zeit darntederlag. Das hiesige Kriegs­gericht erachtete heute eine empfindliche Strafe für notwendig, zumal die Mißhandlung von Rekruten durch ältere Leute im deutschen Heere einen bedeutenden Umfang angenommen habe. Das Urteil lautete auf eine Woche Gefängnis.

Ausland.

Haag, 15. Septbr. Die Generalstaaten wurden heute durch eine Thronrede eröffnet. Darin wird hervorgehoben, die Beziehungen zum Anstande seien freundschaftliche. Heer und Marine hätten sich ihrer Aufgabe gewachsen gezeigt und das Vaterland könne mit Zuversicht auf sie rechnen. Der Stand der Finanzen sei befriedigend. Die Regierung wolle durch Fortschritte auf weiteren Gebieten der sozialen Gesetzgebung die Arbeiterbewegung unterstützen. Die Pazi­fizierung im Norden Sumatras sei fortgeschritten. Es wer­den dann Gesetzentwürfe augekündigt betr. die Sonntags­ruhe, die Ausdehnung des Versicherungswesens, namentlich für alte und invalide Arbeiter, die Feststellung der Vater­schaft, die Revision der Zolltarife, die Regelung des Oktroi­wesens. sowie die Beziehungen zwischen den Zivil- u. Mili­tärbehörden, die Erneuerung der Artillerieausrüstung, die finanzielle Unterstützung Indiens und Maßregeln zur Ver­besserung der Landwirtschaft in Java.

Bern, 16. Sept. Die Handelsvertragsunterhcmdlungm zwischen der Schweiz und Deutschland werden Mitte Oktober in Berlin, Bern oder einer dritten, zwischen Bern u. Berlin gelegenen Stadt beginnen; der Verhandlungsort ist noch nicht festgestellt. Dieselben deutschen Delegierten, welche mit Rußland unterhandeln, werden auch für die Unterhandlungen mit der Schweiz verwendet werden.

Budapest, 16. Septbr. Der hauptstädtische Magistrat beschloß heute, gegen den Oberkommandanten der Feuerwehr Stanislaus Slcerbovszky, weil dieser beim Brand des Pariser Warenhauses die nötige Umsicht bei der Rettung von Menschenleben vermissen ließ, die Disziplinaruntersuch- ung einzuleiten und ihn seiner Stellung zu entheben. Die gleiche Verfügung traf der Magistrat auch gegen den Ingenieur Plaaner und den Bezirksvorstand Eszlary.

London, 15. Sept. Die St. James Gazette erfährt, das Kabinett sei gestern noch zu keiner bestimmten Entschei­dung in der Zollfreie gekommen. Weitere Beratungen seien nötig. So viel sei aber gewiß, daß Chamberlain das Kabinett verlassen werde, wenn dasselbe seine Zollpolitik nicht annimmt.

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Hochwassernachrichten. Graz, 17. Sept. Der Hoch­wasserschaden in Steiermark wird auf 6 Mill. Kronen geschätzt. Im Liesertal ist ein Forsthaus samt seinen Bewohnern weggeschwemmt worden. Der Verkehr ist vielfach abgesperrt und die Telegraphenlinien zmiterbrochen. Meran, 17. Sept. In Sand trat eine Hochwasserkatastrophe ein. Viele Häuser sind unter Wasser; die Leute mußten teilweise von der Wasserwehr gerettet werden. In Uttenheim trat die Ahr über die User, wobei eine Frau den Tod in den Wellen fand. Klage nsurt, 17H Sept. Die gegenwärtige Hoch­wasserkatastrophe hat einen in Kärnten noch nie erreichten Umfang angenommen. Fast alle Täler sind überschwemmt, die Straßen zerstört, zahlreiche Ortschaften stehen unter Wasser; die Ernte ist vernichtet, die Felder sind auf Jahre hinaus verwüstet. Auch in den Wäldern wurde großer Schaden angerichtet. Militär, Beamte und Ingenieure der Landesregierung leisten Hilfe.

Vermischtes.

Gesährliche Nachbarn bat die deutschostafrikanische Stadt Daressalaam. Unwett des Ottes wurden kürzlich zwei Neger­frauen, die in einer offenen Hurte schliefen, nachts von einem Löwen überfallen und getötet. Der Löwe hatte sich an­scheinend zuerst des einen Weibes bemächtigt und ihm sofort das Genick durchgebissen. Auf den Angstschrei der anderen Frau hatte sich dann der Löwe abgrwandl und durch einen Tatzeuschlag gegen die Brust auch das zweite Weib getötet,, mit dem er sich dann davon machen wollte; doch wurde der Räuber durch die aus den Nachbarhütten mit Feuer- bränden herbeieilenden und schreienden Leute daran verhin-