Deutsches Reich.

Berlin, 6. Mai. Wenn auch das Gesetz über die pri­vaten Versicherungsunternehmungen vom Mai 1901 die auf Grund landesgesetzlicher Vorschriften errichteten Versicher­ungsanstalten seinen Bestimmungen nicht unterstellt hat, so ist doch schon in der Begründung zum Entwürfe jenes Ge­setzes darauf hingewiesen worden, die Gesetzgebung über den Versicherungsvertrag werde auch die öffentlichen An­stalten umfassen müssen. Das Reichsgericht hat ebenfalls anerkannt, die durch Beitritt zu einer öffentlichen Anstalt begründeten Verstcherungsverhältnisse gehörten ihrem Wesen nach dem Privatrecht an.

Berlin, 7. Mai. Wie der Volksztg. geschrieben wird, ereignete sich ein schweres Unglück am Dienstag nachmittag auf der Feldmark südöstlich von Neu-Ruppin. Dort war eine Anzahl Schnitter mit dem Kartoffelpflanzen beschäftigt. Als ein schweres Gewitter heraufzog, suchten die Leute unter einem großen Kastenwagen Schutz vor dem strömenden Regen. Bald darauf fuhr ein Blitzstrahl hernieder und traf 23 der Schnitter. Zwei von ihnen blieben sofort tot, zwei andere wurden schwer verletzt, die übrigen liegen zum größten Teil noch betäubt darnieder.

Berlin, 8. Mai. Das Papier für die neuen Wahl- kouverts zur Sicherung des Wahlgeheimnisses ist bereits den mit ihrer Anfertigung betrauten Firmen zugestellt wor­den. Es sind nicht weniger als 70 Tonnen gleichartiges Papier angefertigt, welches auf 12 Waggons nach dem Bestimmungsort gebracht zur Herstellung der erforderlichen 18 Millionen Umschläge genügt. Jede Gemeinde erhält so viel Umschläge, als in ihr wahlberechtigte Personen an­wesend sind.

Pforzheim, 7. Mai. Unter den hiesigen Zimmerleuten ist eine Lohnbewegung im Gange, welche die Löhne auf die Höhe von 40 für jüngere und 45 pro Stunde für mehr als 20jährige Arbeiter bringen will. Da die Meister erklärt Haben, angesichts der auswärtigen Konkur­renz höhere Löhne als bisher nicht zahlen zu können, so haben Ende voriger Woche 4050 Zimmerleute auf näch­sten Sonntag gekündigt. Man glaubt jedoch in Arbeiter­kreisen nicht, daß das Vorgehen erfolgreich sein werde, da eine ziemlich starke Reserve an Arbeitskräften vorhanden ist. Ueberdies sind die Arbeiter, die gekündigt haben, in der Minderheit, sodaß der Fortgang der Arbeiten kaum gefähr­det sein werde. In einem hiesigen Zimmergeschäft hat ein Teil der Arbeiter bereits die Arbeit eingestellt.

r. Pforzheim, 8. Mai. Unter dem Verdacht, mit einer Goldschnipflergesellschaft in Verbindung zu stehen, wurde gestern der Uhrmacher Gorsaß verhaftet. Weitere Ver­haftungen stehen bevor.

Der Erbprinz von Sachsen-Meiningen, bisher Kom­mandeur des 6. Armeekorps, wird mit seiner Gemahlin, Prinzessin Charlotte von Preußen, Breslau bereits morgen verlassen, um zunächst in der Villa Feodora in Bad Lieben­stein Wohnung zu nehmen. Bei dem Abschied auf dem Oberschlesischen Bahnhof zu Breslau wird das Offizierkorps des Grenadierregiments Nr. 11 zugegen sein; im übrigen hat das erbprinzliche Paar alle geplanten Ovationen dankend abgelehnt. Man spricht in Breslau davon, daß der Erb­prinz die zweite Armeeinspektion erhalten werde, die seit der Thronbesteigung des Königs von Sachsen frei ist. Von anderer Seite war bekanntlich Graf Häseler für diesen hohen Posten genannt.

Straßburg, 7. Mai. Wie der Frkf. Ztg. gemeldet wird, hat in Bischweiler der Artilleriesergeant Bachmann vorgestern ohne jede Ursache nachts den Musiker Kimmer aus Kaltenhausen überfallen und ihn mittels eines Säbel­hiebes derart verletzt, daß er eine 5 Zentimeter lange Wunde am Kopfe davontrug. Bachmann hat sich heute früh er­schossen.

Dresden, 8. Mai. Studenten der Technischen Hoch­schule in Dresden, der Bergakademie in Freiberg und der Forstakademie Pharand brachten gestern dem Könige vor dem Opernhause in Form eines Fackelzuges eine Huldigung dar. Auf die Rede des Vorsitzenden dankte der König in bewegten Worten für die ausgesprochene Königstreue.

Gegenüber anderen Nachrichten erfährt der Dresdener Anzeiger von zuständiger Seite, der Kronprinz Fiedrich August habe anläßlich der Geburt einer Prinzessin der Prinzessin Luise von Toskana kein Glückwunschtelegramm gesandt. Der Kronpinz traf vielmehr lediglich auf eine Anfrage telegraphisch Bestimmung wegen der Taufe des Kindes. Das Kind bleibt zunächst bei der Mutter. Weitere Bestimmungen sind bisher nicht getroffen.

Teplitz, 8. Mai. Die chemische Färberei von Jehmig ist in Brand geraten; zwei Gehilfen wurden verletzt.

Der Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens gegen Prinz Prosper Arenderg stützt sich u. a. auf das Gutachten eines ehemaligen Schutztruppenarztes, der den Nachweis erbringen will, daß der Verurteilte schon bei Begehung der grauenvollen Tat sich in einem unzurechnungsfähigen Zu­stande befunden habe. Zugleich meldet man dem Berliner Lokalanzeiger aus Hannover, daß das dortige Amtsgericht den Prinzen Arenberg wegen Geistesstörung entmündigt hat. Die Ueberführung des Prinzen aus dem hannoverschen Gefängnis in eine Irren- oder Heilanstalt wird als bevor­stehend bezeichnet.

Znaim, 8. Mai. Während des Gewitters am 6. d. M. wurde ein Straßenwärter vom Blitz erschlagen.

Ausland.

Wien, 8. Mai. Nach einer hiesigen Mitteilung wird Fürst Ferdinand auf seiner Rückreise von Paris nach Sofia vom Kaiser Franz Josef empfangen werden. Von einer Einwirkung des Kaisers auf den Fürsten erwartet man,

daß die bulgarische Regierung nunmehr ernsthafte Maß­regeln gegen die Dynamitarden ergreifen werde.

Rom, 5. Mai. Einen amüsanten Vorfall von der gestrigen Rundfahrt des deutschen Kaisers wissen die Blätter zu erzählen. Auf dem Rand der großen Fontäne des Quirinalplatzes war eine Anzahl Schaulustiger hinaufge­klettert, darunter ein Priester, der sich besonders begeistert gebärdete und nicht müde wurde, seinJesuiterhütlein" zu schwenken undEvviva zu rufen. Im Augenblick der höch­sten Begeisterung glitt der Geistliche aus und sauste kopf­über in das große Wasserbecken der Fontäne. Da das ganze Interesse der Menge sich auf den Kaiser konzentrierte, ließ das Publikum den Aermsten zappeln und schwimmen, bis endlich einige Menschenfreunde den Reverendo unter der Heiterkeit des Publikums aus dem nassen Element zogen. Der König, der die Szene beobachtet hatte, machte bei der Vorüberfahrt den Kaiser auf den tragikomischen Vorgang aufmerksam. Der Kaiser wandte sich um und brach in herz­liches Lachen aus.

Rom, 7. Mai. Mehrere Blätter, die kaum ihre Ge­nugtuung darüber verhehlen können, daß in den letzten To­asten Kaiser Wilhelms und Viktor Emanuels Oesterreich unerwähnt blieb, bringen scharfe Artikel gegen ein Wiener Blatt, das die Römer wegen ihres Jubels für verrückt er­klärt hatte. Wie der Rssto äst Ourliuv mitteilt, bestand Viktor Emanuel auf der Nichterwähnung, um dem Kaiser Franz Joseph zu zeigen, wie sein Fortbleiben von Rom mit dem Dreibund unvereinbar sei. Infolge dieser Haltung des Königs soll man am Wiener Hofe eine Reise des Kaisers nach Rom planen. Nach oberitalienischen Blättern ist auch die Reise des Präsidenten Loubet nach Rom für den Herbst gesichert, aber ohne Besuch des Papstes.

Rom, 7. Mai. Marconi wurde heute zum zweiten- male auf dem Kapitor geehrt. Heute morgen wurde er zum Bürger Roms ernannt. Um 4 Uhr hielt er im Beisein des Königspaars einen anderthalbstünigen Vortrag über sein Werk. Er war ebenso wie der König, den er als Förderer seiner Versuche feierte, Gegenstand großer Ovationen.

Neapel, 3. Mai. Ein Aufsehen erregendes Verbrechen st, so lesen wir in der T. R., am Nachmittag des 30. April in einem der belebtesten Stadtteile von Neapel, nur wenige Schritte vom Börsengebäude entfernt begangen wor­den. Das bekannte Bankgeschäft von Michele de Sanctis, in dem sich in jenem Augenblicke nur der Neffe des In­habers der 20jährige Gennaro Fedolino, befand, betraten drei Individuen, die einige Wertpapiere verkaufen wollten. Als eine Meinungsverschiedenheit über den Tageskurs ent­stand, ging Fedolino in ein kleines Nebenzimmer, um den Kurszettel zu holen. Zu diesem Zwecke mußte er den Geldschrank öffnen; kaum hatte er aber das getan, als zwei der Männer ihn zu Boden warfen und festhielten, während der dritte den Geldschrank durchwühlte. Es ent­spann sich ein furchtbarer Kampf, und da Fedolino ver­zweifelten Widerstand leistete, stießen ihm die drei -Ver­brecher dreimal ein Messer in die Brust. Dann raubten sie 18,000 Lire in Banknoten, warfen die Tür des Ladens ins Schloß und ergriffen die Flucht. Eine Viertelstunde später wurde Fedolino butüberströmt und kaum noch röchelnd von einem Kunden im Laden gefunden. Von der benachbarten Börse eilten viele Leute herbei, die dafür sorgten, daß der schwer Verwundete ins Pellagrini-Hospital gebracht wurde. Er dürfte kaum mit dem Leben davonkommen. Von den Mördern fehlt jede Spur.

Konstantinopel, 7. Mai. Die Köln. Ztg. meldet von hier: Die Mitteilungen Bulgariens an die Pforte, Bul­garien werde, falls die Pforte den Wortlaut ihrer letzten, einem Ultimatum gleichenden Note nicht zurückziehe und durch eine andere, in der üblichen Form gehaltene, seiner­seits ebenso schroff antworten, wird eine Aenderung der türkischen Note nicht herbeisühren. Es ist demnach eine Verschärfung des Zwistes zu erwarten. Dennoch halten unterrichtete Kreise den Ausbruch offener Feindseligkeiten für unwahrscheinlich, da der Sultan schwer zu solchen Ent­schlüssen zu bestimmen sei, wenn nicht von den Mächten ein­stimmig Bürgschaft geleistet werde, wofür jedoch keine An­zeichen vorliegen. Die militärischen Maßnahmen auf breiterer Grundlage werden fortgesetzt.

Konstantinopel, 7. Mai. Der gefürchtete gestrige Tag, der Georgstag des griechisch-katholischen Kalenders, ist vor­übergegangen, ohne daß nach den bisher vorliegenden Meld­ungen ein neues Unglück geschehen wäre. Man hatte für diesen Tag Anschläge der Revolutionäre vorausgesagt. Eine offizielle Depesche meldet, daß General Zonlschew in einem Gefechte in der Nähe von Saloniki getötet worden ist. Zontschew war eines der Hauptmitglieder des bulgarisch- mazedonischen Komitees. In Saloniki endeckte ein Kaffee­sieder rechtzeitig im Brunnen - des Gebäudes, wo sich das österreichische Postloka! befindet, Vorbereitungen für einen weiteren Anschlag der Bulgaren, der hierdurch verhindert wurde. Am 3. Mai fand bei dem Dorfe Krapetscha, unterhalb Florina, im Vilajet Monastir ein Zusammenstoß mit Bulgaren statt. Der Führer und sechs Mann wurden gelötet. Der Rest flüchtete. Zu den bereits in Salo­niki anwesenden italienischen Kriegsschiffen Garibaldi und Minerva sind gestern noch die Kriegsschiffe Sardegna, Moro- sini, Carlo Alberto und Calatasimi eingetroffen.

Konstantinopel, 8. Mai. Bulgarische Ucbeltäter ver­suchten einen Pulverturm bei Monastir in die Luft zu sprengen. Türkische Truppen verhinderten die Tat, wobei es Tote und Verwundete gab.

Athen» 8. Mai. Ein amtliches Telegramm bestätigt den Ausbruch ernster Unruhen in Monastir und Umgebung. In ganz Griechenland werden die Bewohner makedonischer Herkunft streng überwacht.

Paris, 7. Mai. Nach einer hiesigen Meldung des B.

L.-Anz. hatte Fürst Ferdinand mit dem Minister Delcasse eine zweistündige Unterredung, von deren Verlauf er sehr befriedigt ist. Der Fürst soll geäußert haben, er habe die Zuversicht, die Mächte würden den Sultan von Bulgariens Loyalität überzeugen und der Kriegspartei in Konstantinopel wirksam entgegenarbeiten. Von anderer Seite wird ver­sichert, der französische Botschafter Constans werde am Sams­tag vom Sultan empfangen werden und ihm zur Mäßigung raten.

Paris, 7. Mai. Im Marineministcrium wird bestätigt, daß nach Toulon der Befehl ergangen ist, eine Flotten­division nach Salonik zu entsenden.

Grenoble, 6. Mai. Das Kloster Grand Chartreuse ist noch immer mit Mannschaften des 140. Infanterieregi­ments besetzt, die neuerdings von 50 auf 150 Mann ver­stärkt wurden. Außerdem ist eine größere Anzahl Forst­wächter zur Bewachung des Klosters beigezogen worden. Die vermehrte Wachsamkeit hat ihren Grund in folgendem: In der Nacht vom letzten Freitag auf Samstag ist das große Wasserbassin des Klosters von bis jetzt unbekannter Hand beschädigt worden, so daß das Wasser vollständig ab­lief. Ein paar Tage vorher schon waren die Feuerspritzen des Klosters weggenommen worden man befürchtet nun, es werde der Versuch gemacht werden, Feuer an die Gebäude zu legen. In Kloster sind große Vorräte an Lebens­mitteln gefunden worden, die Mönche hatten sich auf längere Belagerung eingerichtet.

Stockholm, 2. Mai. Kohlengasvergiftung in einer Kirche. In Falun traf nach der V. Z. der wohl einzig dastehende Fall ein, daß eine ganze Gemeinde beinahe von Kohlengas vergiftet worden wäre. In einer dortigen Kirche, die gedrängt voll war, wurden allmählich immer mehr Personen von plötzlicher Uebelkeit befallen. Ein Teil der Besucher fiel in Ohnmacht, und schließlich mußte der Pre­diger den Gottesdienst unterbrechen und einen Arzt Herbei­rusen lassen. Dieser hatte nicht weniger als 25 Männer, Frauen und Kinder, die vor der Kirche lagen, in Behand­lung zu nehmen. Einige mußten ins Krankenhaus gebracht werden.

Mutterliebe. Aus Petersburg schreibt der Korr, des B.- L.-A.: Vor zwei Jahren tötete sich in Narwa (Esthland) ein junger, hoffnungsvoller Offizier. Seine in Petersburg wohnende Mutter wurde durch das Unglück vollkommen gebrochen. Alle Bemühungen der Verwandten vermochten nicht, die unglückliche Frau aus ihrer Schwer­mut aufzurütteln. Mehrere Male im Jahre reiste sie nach Narwa, viele Stunden in Tränen aufgelöst am Grabe ihres Lieblings verbringend. Vor einigen Tagen, am zweijähr. Todestage des Verstorbenen, ließ sie in der Narwaschen Kirche eine Seelenmesse lesen, später begab sie sich zum Grabe des Sohnes, wo man sie nach einiger Zeit entseelt auffand. Neben dem Leichnam lag ein sechsläufiger Re­volver, aus dem die unglückliche Frau einen Schutz auf sich abgefeuert hatte. In der Kleidertasche der Toten wurde ein Zettel gefunden, worin sie alle um Verzeihung bittet, denen durch ihren Tod Mühewaltungen erwachsen.Ohne meinen Sohn kann ich nicht mehr leben!" Damit endete die Liebe der Mutter.

London, 8. Mai. Die Times veröffentlicht eine De­pesche, in der es heißt,, die persönliche Beliebtheit des deut­schen Kaisers war stets groß in Italien und ist während seines diesmaligen Aufenthalts wesentlich gestiegen. Wenn die Persönlichkeit in der internationalen Politik etwas gelte, so habe der Kaiser viel getan zur Befestigung des Dreibundes und zur Beseitigung des italienischen Mißvergnügens gegen dessen Erneuerung.

London, 8. Mai. Auf der Canadian Pacificeisenbahn ereignete sich bei Dexter in der Provinz Ontario, wie aus Winnipeg gemeldet wird, ein schweres Eisenbahnunglück. Eine Lokomotive des Zuges fuhr in einen Personenwagen hinein, in welchem sich ausschließlich Arbeiter befanden. Der Personenwagen geriet in Brand. Von seinen Insassen sind 12 Personen in den Flammen umgekommen, 8 wurden schwer verletzt. Nach einer anderen Meldung ent­gleiste bei Dexter ein Zug und stürzte in einen Abgrund. Die Wagen fingen hierbei Feuer, wodurch dann 12 Reisende verbrannten und 8 schwer verletzt wurden.

New-Aork, 6. Mai. Ein ungewöhnlicher politischer Streit, der an die korsische Blutrache erinnert, schwebt seit dem Jahre 1896 um die Marschallschaft der Stadt Jackson (Kentucky) und hat am letzten Montag wieder ein Menschen­leben zum Opfer gefordert. Im Jahre 1896 standen sich als Bewerber um die Marschallschaft von Jackson die Bürger Hargis und Cardwell gegenüber. In den Wahl­streitigkeiten wurde Hargis von Cardwell getötet. Den Sieg im Wahlkampfe trug schließlich im Jahre 1901 die Partei des Getöteten davon. Darauf erschoß der Graf­schaftsrichter Cockwell einen Verwandten des Hargis, was die Anhänger der Hargispartei damit beantworteten, daß sie zwei Anhänger des Cardwell, sowie den Führer dieser Partei, Marcum, ermordeten. Marcum wurde am Montag, als er im Torweg des Gerichtsgebäudes von Jackson stand, wo er sich längere Zeit verbarrikadiert gehalten hatte, er­mordet. Die Mörder Marcums sollen bekannt sein. Ihre Namen werden jedoch von den Eingeweihten nicht genannt, da diese die Rache der Gegenpartei fürchten.

New-Aork, 6. Mai. Deutsche Seeleute vom Oeldampfer Phöbus retteten unter eigener Lebensgefahr auf hoher See 26 französische Seeleute von einem Schiffersahrzeng aus Terreneuve (Neufundland).

Washington, 8. Mai. Bowen, der deutsche, englische und italienische Vertreter Unterzeichneten ein Protokoll, wo­nach die Frage der Vorzugsbehandlung der Forderungen gegen Venezuela dem Haager Schiedsgericht unterbreitet wird.