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Die Einrückungsgebühr beträgt 9 H p. Zeile im Bezirk, sonst 12 H.
Samstag, äea 12. Mai 1888.
Abonnemcntspreis halbjährlich 1 80 -H, durch
die Post bezogen im Bezirk 2 30 sonst in
ganz Württemberg 2 70 H.
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ArnMche Wekcrrrntmcrchurrgen.
An die gemeinschaftlichen Aemter.
Aus der Finanzrat Raaserffchen Stiftung zu Gunsten solcher bedürftigen Familienväter aus dem Handwerkerstande, welche ein ehrenhaftes Gewerbe gehörig erlernt haben und bei aller Lust und Liebe zur Arbeit solche in dem Grad nicht finden können, um sich und ihre Familie zu ernähren, entfallen 200 zur Verteilung an solche Handwerksleute aus dem Oberamtsbezirk Calw in Portionen nicht unter 10 Ausgeschloffen sind alle schlecht prädi- cierten Handwerksleute, welche durch Arbeitsscheue, Genußsucht, sowie überhaupt durch schlechten Lebenswandel und unverzeihliche Nachlässigkeiten um ihren Verdienst und ihr Vermögen gekommen sind.
Die gemeinschaftlichen Aemter werden aufgefordert, arme nach obigen Bestimmungen würdige Handwerker, sofern sich solche in ihren Gemeinden befinden, längstens bis 20. d. M. hieher namhaft zu machen, auch in jedem einzelnen Fall das Gewerbe, den Grund, warum dasselbe nicht geht, Familien- und Vermögensverhältniffe, sowie das Prädikat und den Grad der Unterstützungsbedürftigkeit zu bezeichnen.
Calw, 9. Mai 1888. K. gem. Oberamt.
« Supper. I. V.: Eytel, Diac.
.'AokitifcHe WacHricHtsn.
Deutsches Reich.
Berlin, 10. Mai. Der Kaiser hatte eine gute Nacht, ist fieber' frei und nimmt reichliche Nahrung zu sich, die Stimmung ist gut, um 11 Uhr vertauschte der Kaiser das Bett mit dem Sopha im Arbeitszimmer. — Die Kaiserin wohnte mit den Prinzessinnen Töchtern dem heutigen Gottes, dienste in der Schloßkapelle bei.
Berlin, 9. Mai. Dem Frkf. I. schreibt man: Meine telegraphische Meldung vom Samsag, daß die Heirat des Prinzen Heinrich mit der Prinzessin Irene von Hessen in allerkürzester Frist beschlossen sei, findet heute volle Bestätigung. Wie verlautet ist der 24. oder 26. Mai für die Hochzeitsfeierlichkeiten bestimmt. Anfangs bestand wohl die Absicht, dieselben mit einigem Glanz im Schloß Frievrichskron zu begehen. Der schwankende Zustand in dem Befinden des Kaisers hat indessen dahin geführt, daß die Hochzeitsfeier im engen Familienkreise und in einfachster Weise abgehalten werden' wird. Die Prinzessin-Braut verläßt Darmstadt am 23. d. M. morgens, wird in Frankfurt a. M. von den Spitzen der Behörden empfangen
Feuilleton. <2---^-
Die Aande des Akutes.
Roman aus dem Englischen von War v. Weisenthurn.
(Fortsetzung.)
Ganz von den Gedanken an,das bevorstehende Fest erfüllt, suchte die Dienerin ihr Lager auf, und die rosigsten Gebilde waren es, die ihr vorschwebten, während sie sich entkleidete. So kam es, daß sie unversehens plötzlich gegen einen kleinen Tisch anstieß, von dem mit hartem Klang ein Gegenstand herabfiel.
„Was ist das gewesen? Ist Etwas gefallen, oder habe ich nur geträumt? Ah, da sind Sie ja, Hanna. Ist es schon wieder Morgen ?"
„Sie haben gewiß geträumt, Fräulein, doch ließ ich Allerdings eine Bürste zur Erde fallen, und es thut mir sehr leid, wenn dieses GeräHch Sie geweckt hat. Es ist erst Schlafenszeit und noch lange nicht Heller Morgen. Wovon haben Sie denn geträumt?"
„Weshalb sollte ich Ihnen das erzählen, Hanna? Es wäre Ihnen sicher Nichts daran gelegen," fuhr Mary in verschlafenem Tone fort; sie war jetzt entschlossen, die Leute nicht von der Absicht abzubringen, welche diese über ihren geistigen Zustand hatten. Dieselben waren nicht hartherzig, das erkannte sie; sie empfanden sogar Mitleid mit ihr; aber sie wollten natürlich ihrem Dienstgeber gehorchen und glaubten in aller Ehrlichkeit an den ihnen vorgesabelten Wahnsinn ihrer Pflegebefohlenen.
„Sprechen Sie doch nicht so, gnädiges Fräulein", entgegnete Hanna vorwurfsvoll. „Ich würde ja gern alles nur Mögliche für Sie thun und ich möchte deshalb wißen, wovon Sie geträumt haben!"
„Ich träumte von ihm, den ich verloren habe, Hanna, " sprach Mary selbstverloren. „Haben Sie ihn jemals gesehen?"
und vom Oberpräsidenten Grafen Eulenburg durch die Provinz Hessen-Nassau begleitet. Ihre Ankunft in Charlottenburg erfolgt Abends gegen 9 Uhr. Ein festlicher Einzug in Berlin soll ganz unterbleiben. Die kirchliche Trauung wird am 24. Mai, mittags 12 Uhr, nach dem vorher durch den Minister des königlichen Hauses vollzogenen Civilacte, in der Schloßkapelle zu Charlotten- burq in Gegenwart der königlichen Familie, der großherzoglichen Familie von Hessen, der Oberst-Hof-, der Ober-Hof- und der Hofchargen durch den Ober« Hofprediger Dr. Kögel vollzogen. Nach der Trauung findet ein Dejeuner ckinstoirs statt. Noch an demselben Abend werden die Neuvermählten Berlin verlaßen, um sich nach Seeheim zu begeben; möglicherweise findet vorher ein kurzer Besuch in Kfil statt.
Gcrges-Weuigkeiten.
Nagold, 8. Mai. Einige Wochen schon grassiert hier die Hühnerseuche so furchtbar, daß in vielen Häusern der ganze Geflügelstand vernichtet worden ist. Jählings werden die Tiere von der tückischen Krankheit befallen, der sie gewöhnlich im Lauf eines Tages erliegen. Die angewandten Mittel: Erdöl, Leinöl. Slorv. oysnut. u. dgl. erwiesen sich bis jetzt unwirksam, weil Niemand die Natur der Krankheit eigentlich kennt. Manche meinen, es sei Milzbrand, andere kämpfen gegen Diphtheritis u. s. w. Thatsache ist, daß sich bei den erkrankten Hühnern im Hals und am Kamme ein Pilz zeigt, der an den Diphtheritispilz erinnert. Ein Rückgang der Seuche ist leider noch nicht zu verspüren.
Leonberg, 8. Mai. Nachmittags 3>/r ertönten die Feuerzeichen. Im Hause des Hafners Häßler auf dem Markt brach in einer Wohnung des Dachstocks Feuer aus, welches jedoch durch schnelle Hilfe der Bewohner ohne erheblichen Schaden an dem Gebäude gelöscht wurde. Die rasch herbeigeeilte Feuerwehr kam nicht in Thätigkeit. Entstehungsursache des Brandes bis jetzt unbekannt.
Stuttgart, 9. Mai. Gestern mittag zur Zeit der Wachparade verlor ein Herr auf dem Schloßplatz das Bewußtsein und wurde mittelst einer Droschke ins Katharinenhospital verbracht. Man hatte geglaubt, derselbe sei von einem Schlage gerührt worden, später aber ergab sich bei der ärztlichen Untersuchung, daß derselbe Epileptiker sei. — Im Nill'schen Tiergarten hat sich bei dem Schimpansen Jo ko seit einigen Tagen Unbehagen infolge Zahnschmerzen eingestellt. Bei dem Wert, welchen solch ein Schimpanse repräsentiert, ist es klar, daß alles geschieht, ihn von seinen Schmerzen zu befreien. Eine Untersuchung ergab, daß sich am Unterkiefer eine Zahnfistel gebildet hatte. Herr Nill beschloß infolge dessen eine Operation vorzunehmen.
„Nein, nie. Doch erzählen Sie mir von dem schönen, jungen Herrn, wenn Sie gern von ihm reden. Er wird Sie sicher niemals vergessen, und das nMnnt mich nicht Wunder!"
„Doch, er wird mich vergessen, mit der Zeit; vielleicht erst nach Jahren. Ich aber werde seiner ewig gedenken!"
Mary sah ein, daß es von Wichtigkeit sei, die Dienerin in dem Glauben zu bestärken, sie habe auch in der Anwesenheit der Frau Smith unausgesetzt geträumt. Als daher das Mädchen nochmals in sie drang, sie möge doch ihren Traum erzählen, sprach sie, indem sie sich an den Kopf griff:
„Es war ein wirrer Traum. Ist doch jetzt so Manches wirr in meinem Kopfe, was früher ganz klar und deutlich gewesen ist. Ich sah ihn vor mir, ich sah meinen Vater, sah auch den Teich auf der Besitzung meines Oheims. Träume sind seltsame Dinge, Hanna!"
»Ja, Fräulein; ich träume auch zuweilen von einem jungen Manne, welchen ich gern habe, und dann sehe ich ihn so klar vor mir, als ob er wirklich da stünde."
„Das geht mir mit dem Grafen von Westland ebenso. Ich hoffe nur, Hanna, Sie werden niemals so grausam leiden, wie ich. Manche Menschen heiraten und sind glücklich, ohne daß irgend Etwas sie daran hindert. Sie müssen mir jedenfalls rechzeitig mitteilen, wann sie heiraten wollen, da ich Ihnen ein Geschenk machen möchte."
„Ich danke Ihnen, Fräulein; Sie sind sehr gütig. Jedenfalls muß ich aber warten, bis mein Verlobter sich hinreichendes Geld verdient hat."
„Geld ist nicht von Belang," sprach Mary mit Ueberzeugung.
„O, doch, Fräulein, da muß ich Ihnen widersprechen. Bill und ich würden sofort heiraten, wenn wir nur etwas erspartes Geld hätten. Doch ich sollte Sie nicht wach halten. Trachten Sie, wieder einzuschlafen. Vielleicht haben Sie jetzt angenehmere Träume."
„Ich will es versuchen. Gute Nacht, Hanna."
„Gute Nacht, Fräulein. Vielleicht erhalten Sie von Ihrem Vater morgen eine Nachricht!"
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