es dadurch unmöglich gemacht, die Bearbeitung der Straße vorzunehmen.

r. Rottenbnrg a. N., 16. Sept. Gestern nachmittag fiel der 51jährige Bäckermeister Joh. Nep. Uttenweiler in der Seminargasse in seiner Scheune von einem Hopfenwägele und zog sich hiebei eine Verstauchung des linken Handgelenks, sowie ein 3 em großes Loch am Hinterkopf zu, das bis auf den Knochen geht; auf dem Knochen selbst ist ein Riß fühlbar. Die Verletzungen sind nach Aussage des Arztes sehr schwer und dürften längere Zeit zur Heilung bean­spruchen.

Stuttgart, 15. Sept. Am Samstag nachmittag begann die Versammlung des Verbands deutscher Touristen- vereine, auf welcher 15 Vereine vertreten waren, näm­lich der Odenwaldklub, der Vogesenklub, der Wiesbadener Rhein- und Taunusklub, der Rhönklub, der Verband Logtländischer Gebirgsoereine, der Sauerländische Gebirgs- vercin, der Niederhessische Touristenverein, der Hannoversche und Oberhessische Touristenverein, der schwäbische Albverein, der Württembergische und Badische Schwarzwaldverein, der Harzklub, der Spessartverein und der Touristenverein Frank­furt. Die Verhandlungen wurden von Prof. Euting- Straßburg geleitet. Gemeinderat Stockmayer begrüßte die Versammlung im Namen der Stadt Stuttgart. Er meinte u. a., wenn die Touristen vielleicht nach Jahrzehnten wieder zu einer Versammlung nach Stuttgart kommen, werden wohl die Rebhügel verschwunden sein und an deren Stellen größere und kleinere Mietskasernen stehen. Aber das könne er doch versprechen, daß der Wald erhalten bleiben solle. Als Vertreter der Staatsbehörden wohnten der Versammlung an, namens der Verkehrsanstalten Direktor v. Zluhan, namens des Ministeriums des Innern Ministerial­rat Scharpff, namens des Kultministeriums Ministerialrat Dr. Bälz und namens des Statistischen Landesamts Finanz­rat Dr. Losch. Auch der Württembergische Geschichts- und Altertumsverein und der Anthropologische Verein hatten Vertreter gesandt. lieber die Thätigkeit des Zentral­ausschusses erstattete Dr. Luthmer-Straßburg Bericht. Neu beigetreten ist dem Verband der Verein der fränkischen Schweiz. Der Verband zählt jetzt 50 Gebirgsvereine mit 115,000 Mitglieder und 67 Einzelmitgliedern. Der Nachweis billiger Sommerfrischen ist sehr viel in Anspruch genommen worden. Revisor Ströhmfeld berichtete über das Wander­buch, das ein Führer durch die Führer sein und Wandcr- programme geben soll. Es wird zwei Abteilungen umfassen, eine für das süddeutsche und eine für das nord- und ostdeutsche Gebiet. Als erste Auflage werden 2000 Exemplare gedruckt zum Ladenpreis von 1,50 °^. Eine längere Debatte rief die Frage der Haftpflichtversicherung für Anlagen der Vereine hervor. Es bleibt den einzelnen Vereinen überlassen, sich zu versichern oder nicht zu versichern. Die nächste Ver­sammlung soll im Gebiet des Eifelvereins stattfinden. Ans die Anmeldung des Touristenvereins Brünn wurde ent­schieden, daß auch deutsche Vereine außerhalb des Reichs­gebiets zum Anschluß zugelassen werden können. Nachdem noch Rechtsanwalt Camerer, Vorstand des Schwäbischen Albvereins, dem Zentralausschuß für seine Mühewaltung den Dank des Verbands ausgesprochen hatte, wurde der Verbandstag geschlossen.

Stuttgart, 15. Sept. Die Handwerkskammer Stuttgart beschloß in ihrer heutigen Sitzung eine Eingabe an das Ministerium des Kirchen- und Schulwesens und an den Landtag zu richten, in welcher sie eine Herabsetzung der Schülerzahl und eine Verbesserung des Lehrplans der Volks­schule nach der gewerblich-praktischen Seite, für die allgemeine Fortbildungsschule ebenfalls eine Revision des Lehrplans und die obligatorische gewerbliche Fortbildungsschule fordert.

Stuttgart, 17. Sept Bei einem hiesigen Uhrmacher erschien gestern Mittag ein gutgekleideter Herr und ließ sich unter dem Vorgeben, er wolle eine goldene Uhr kaufen, eine Auswahl solcher vorlegen. Der Betreffende entfernte sich mit dem Vorgeben, er wolle vor dem Kauf erst mit seinem Onkel, einem hies. Kaufmann, der die Uhr bezahle, Rück­sprache nehmen. Gegen 3 Uhr nachm, fand der Käufer sich wieder ein, mit dem Vorgeben, sein Onkel wolle die Aus­wahl selbst treffen; er bat, diesem eine größere Auswahl zwischen 5 und 6 Uhr zuzusenden. Diesem Wunsche wurde entsprochen, im Bureau des angeblichen Onkels wurde der Besteller angetroffen und so wurden ihm dann die Uhren im Wert von 2000 zur Uebergabe an den angeblichen, vorübergehend abwesenden Onkel überlassen. Den angeb­lichen Onkel wußte der Betrüger dadurch zum Verlassen seines Bureaus zu bestimmen, daß er ihn vorher telephonisch in ein Restaurant bestellt hat, angeblich, um ihm einen Geschäftsauftrag zu erteilen. Der raffinierte Betrüger, der sich Rosenthal nennt und einen ähnlichen Betrugsversuch auch bei einem Juweiier gemacht hat, konnte gestern abend noch festgenommen werden.

r. Salach, 15. Sept. Der Papierindustrieverein zu Berlin hatte auf Vorschlag der Leitung der hiesigen Papier­fabrik 19 ihrer Arbeiter ein Diplom für 25- und mehr­jährige treue Mitarbeit zuerkannt. Aus diesem Anlaß fand am Sonntag eine Feier statt, zu der sich von der Deutschen Verlagsanstalt, der Eigentümerin der Papierfabrik, Leo Schweyer als Vertreter des Aussichtsrats und Direktor Eduard Mayer als Mitglied des Vorstandes eingefunden hatten. Leo Schweyer richtete in Anwesenheit der Ange­stellten und der Arbeiterschaft an die Jubilare warme Worte des Dankes für ihre bisherige treue Pflichterfüllung, ermahnte sie, auch künftighin ihren Brotherren mit Fleiß und Umsicht zu dieuen, überreichte ihnen die kunstvoll ausgeführten Diplome sowie Geldgeschenke der Arbeitgeber und schloß mit einem Hoch auf dieselben. Im Namen dieser dankte Oberwerk­führer Tilbel und brachte auf Schweyer und Mayer ein

freudig aufgenommenes Hoch aus. Leo Schweyer gedachte noch der 30jährigen Verdienste des Direktors Mayer um die Papierfabrik Salach und deren Angestellte und Arbeiter und brachte ein Hoch auf ihn aus, für welches Mayer herz­lich dankte. Ein gemeinsames Mahl vereinigte sodann die Vorgesetzten, das Beamtenpersonal und die Jubilare.

Cannstatt, 16. Sept. Eine praktische Bekämpfung der Schwindelkassen, die ihren- meist dem Arbeiterstande ange- hörigen Mitgliedern Beiträge abnehmen, ohne bei einem Krankheitsfalle imstande zu sein, helfend einzugreifen, hat die hiesige Ortskrankenkasse unternommen. In einer zahl­reich besuchten Versammlung beschlossen die Mitglieder gestern abend, eine Zuschußkasse zu gründen, von der zu dem gesetz­lichen Krankengeld noch besondere Beiträge gewährt werden. Um Verwaltungskosten zu sparen, werden die laufenden Geschäfte von der Ortskrankenkassen-Verwaltung besorgt.

r. Eßlingen, 17. Sept. In dem nahen Berkheim treten unliebsame Feinde des Landmanns auf. In den Gewänden Denkendorfer Feld" undKöngener Weg" treiben unzählige Feldmäuse ihr Zerstörungswerk und drohen großen Schaden zu verursachen. Infolge dessen ist seitens des Kgl. Oberamts auch der Gemeinde Berkheim die Befugnis erteilt worden, am 19. und 20. ds. Mts. zur Vertilgung der Mäuse Strychnin legen zu dürfen.

Heilbronn, 15. Septbr. Zwischen Oberbürgermeister Hegelmaier und dem aus seinem Amt scheidenden Tief­bauinspektor Hoffmann ist es zu eiuem Konflikt gekommen, der einen gerichtlichen Austrag finden wird. Tiefbau-In­spektor hat, wie wir der N.-Ztg. entnehmen, im vorigen Jahr beantragt, für die Bibliothek des Tiefbauamts die Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure zu abonnieren, und dabei bemerkt, sie koste ihn als Mitglied dieses Vereins jährlich 20 während ihr Bezug durch die Post für Nicht- mitglteder 36 ^ ausmacht; er überlasse indessen für diesen seinen Mitgliedsbeitrag von 20 ^ der Stadt die Zeitschrift. Dieser Antrag ist damals vom Stadtschultheißenamt ge­nehmigt und infolgedessen der Betrag von je 20 ^ für die Zeitschrift an den Tiefbauinspektor für 1900, 1901 und 1902 revidiert, dekretiert und bezahlt worden. Nun hat Oberbürgermeister Hegelmaier einen Anstand dabei gefunden, daß die Mitglieder des Vereins deutscher Ingenieure die Zeitschrift unentgeltlich erhalten. In der sich daran an­schließenden Auseinandersetzung vertrat der Tiefbauinspektor Hoffmann den Standpunkt, daß er als Mitglied des Ver­eins deutscher Ingenieure einen jährlichen Beitrag von 20 bezahle, daß er als Mitglied hiefür die Zeitschrift geliefert erhalte und daß er somit berechtigt sei, von einem Abonne­ment von 20 ^ zu sprechen, wobei die Stadt noch 16 ^ erspare. Der Oberbürgermeister betrachtete dagegen eine solche Auslegung des Statutenwortlauts als ein Verhalten, das zu denerheblichsten Bedenken nach verschiedenen Rich­tungen" Anlaß gebe. Die erregte Auseinandersetzung über diese verschiedene Auffassung endigte damit, daß der Tief­bauinspektor vom Oberbürgermeister eine Ehrenerklärung verlangte, die dieser verweigerte, worauf der Liefbauinspek- tor eine gerichtliche Untersuchung seines Falles forderte und der Oberbürgermeister die Akten auch sofort der Staatsan­waltschaft zustellte. Der Gewerbebankprozeß beginnt am 1. Oktober. Für die Verhandlungen sind mehrere Tage in Aussicht genommen. Im Konkurs der Gewerbebank steht dem Vernehmen nach in Bälde wieder eine Abschlagszahlung von etwa 20°/o bevor. Eine weitere Zahlung ist noch zu erwarten, so daß auf eine Dividende von 80°/» oder mehr im ganzen mit Sicherheit zu rechnen ist.

r. Oberndorf, 16. Sept. Bei der gestern nach einem feierlichen Gottesdienst in der katholischen Stadtpfarrkirche hier vorgenommenen Wahl eines Dekans für das Dekanat Oberndorf wurde der frühere Schulinspektor Pfarre/Pfän­der in Epsendorf zum Dekan gewählt. Auf den Erwählten fielen 7, auf Stadtpfarrer Brinzinger hier 4 Stimmen.

Balingen, 13. Sept. (Verpachtung von Eisenbahn­güterschuppen!) Berechtigtes Aufsehen erregte, wie der Schwäb. Merk, mitteilt, in den letzten Tagen ein Aus­schreiben der Würlt. Eisenbahngesellschaft, wonach der Güter­schuppen in Truchtelfingen ganz, derjenige in Onstmettingen zur Hälfte mangels entsprechender Frequenz der erst voriges Jahr neu erstellten Thalgangbahn verpachtet werden soll. Der betr. Vorgang hat eine heftige Polemik in den Bezirksblättern hervorgerufen. Es zeigt sich bei dieseui Anlaß wieder deutlich, wie viel oder wenig auf Rentabilitätsberechnungen solcher Nebenbahnprojekte zu geben ist. Vorher wurde alles in bestem Lichte dargestellt, jetzt kommt der Katzenjammer.

r. Leutkirch, 17. Sept. Ein Einbrecher hat laut Oberschw. Anz. nachts in der Kirche arge Verwüstungen an­gerichtet. Man.fand Orgelpfeifen und die Ewiglichtlampe in einen Teppich eingepackt vor, auch der Tabernakel trug Spuren eines Angriffs. Der Dieb hatte jedoch nichts be­deutendes mitgenommen. Andern Tages mußte der Gottes­dienst ausfallen.

r. Friedrichshofen, 16. Sept. Im Laufe des Früh­jahrs wurden in Nähe der hiesigen Stadt an verschiedenen Orten mehrfache Sittlichkeitsvergehen gegen Kinder sowohl wie gegen erwachsene Frauenspersonen verübt. Nun endlich ist laut Oberschw. Anz. der schamlose Thäter in der Person des Schmieds Otto Steeger von Hirschlatt ermittelt und dem Amtsgericht Tettnang eingeliefert worden.

Die Bewegung gegen die Fleischnot.

Reutlingen, 16. Sept. Die hiesige Gemeindevertretung hat nunmehr auch zu der Verteuerung der Fleischpreise Stellung genommen. In einer heute abend unter Vorsitz von Oberbürgermeister Hepp abgehaltenen Sitzung des Ge­meinderats wurde eine Eingabe an das Ministerium beraten um Aufhebung der Grenzsperre für ausländisches Schlacht­

vieh. In der Eingabe wird hervorgehoben, daß auch hier die Fleischpreise zur Zeit eine unleidliche Höhe erreicht haben, so sei seit 1900 z. B. das Rindfleisch von 1 ^ 20 auf 1 ^ 40 das Schweinefleisch von 1 ^ 20 auf 1 50 per Kilo gestiegen. Als Haupturfache der Preis­steigerung wird auch hier die strenge Absperrung der Grenzen gegen die Einführung ausländischen Schlachtviehs bezeichnet. Gemeinderat Oberamts-Tierarzt Reicherter, Vorstand des hiesigen landwirtschaftlichen Bezirksvereins, wandte sich eindringlich gegen die Eingabe mit der Begründung, daß die Teuerung eine durch die reiche Futter­ernte veranlaßte vvrübergehende sei, was jedoch der Vor­sitzende und ein der Landwirtschaft angehörendes Kollegial­mitglied widerlegten, worauf die Eingabe unterzeichnet wurde.

Konstanz, 15. Sept. Eine Protestversammlung gegen die Fleischteuerung, die am Samstag bei starkem Besuch im Hussenstein abgehalten wurde, nahm nach-Inständigem Referat des sozialdemokratischen Abgeordneten Geck eine Resolution einstimmig an, in welcher die schleunige Aufheb­ung der Grenzsperre gefordert und lt. Kst. Ztg. die Hoff­nung zum Ausdruck gebracht wird, daß die Konstanzer Stadtverwaltung sich mit den badischen Städten zu einer Resolution einigt, welche die badische Regierung zur Vor­stellung beim Bundesrat im Sinne der Resolution veran­laßt und daß die Aufhebung der Octroi-Gebühren für Vieh und Fleischwaren hier augeordnet wird.

München, 14. Septbr. Das Ministerium des Innern hat die Verfügung erlassen, daß die bisherige dreitägige Schlachtungsfrist für österreichisches Vieh auf fünf Tage ver­längert wird, sodaß nunmehr leichtere Einfuhr ermöglicht ist.

Deutsches Reich.

Berlin, 16. Sept. Der Schnelldampfer Kronprinz Wilhelm des Norddeutschen Lloyd schlug den vom Schnell­dampfer Deutschland der Hamburg - Amerika-Linie aufge­stellten Rekord um 25 Minuten.

Pforzheim, 16. Sept. Ein in der Calwerstraße wohn­hafter Handwerker machte seinem Leben heute morgen da­durch ein Ende, daß er sich erhängte. Das Motiv zu der traurigen That ist bis jetzt noch nicht festgestellt.

Villingen, 17. Septbr. In St. Georgen ist gestern abend eine Feuersbrunst ausgebrochen, welcher ca. 30 Häu­ser zum Opfer fielen. Vor allem soll der Stadtteil betroffen sein, der von dem letzten großen Brand in den 60er Jahren verschont geblieben ist.

Aus Hohenzolleru, 15. Sept. In den letzten Tagen war unsere Gegend ziemlich stark mit Einquartierung be­legt. Badische Artillerie, Infanterie, Dragoner und Jäger verteilten sich auf die Dörfer und Städtchen von Sigma­ringen bis Trochtelfingen, überall von der Bevölkerung gut ausgenommen und freundlich begrüßt. Am Freitag manöve- rierten die Truppen bei Harthausen a. d. Scheer, das für abends angesagte Bivouak konnte des stürmischen Regens wegen nicht bezogen werden, es mußten Notquartiere auf­gesucht werden. In Gammertingen war jedes Plätzchen besetzt, die Bauern mußten die Wohnungen öffnen, um alle Mann unterzubringen. Am Sonntag konzertierten die Ka­pellen in den verschiedenen Quartieren, überall vor sehr zahlreichem und dankbarem Publikum. In der Frühe des 15. ds. verließen die Truppen unsere Gegend, um nach Sigmaringen zurückzukehren. In Mägerkingen erkrankte ein Dragoner an Lungenentzündung; derselbe wurde ins Kranken­haus nach Ebingen übergeführt.

Köln, 16. Septbr. Aus Amsterdam wird gemeldet: Der Bruch zwischen Krüger, Reitz und Leyds einerseits und den Buren-Generalen andererseits vertieft sich derart, daß die Generale entschlossen sind, den zu Sammlungen in Aus­sicht genommenen europäischen Ausenthalt abzukürzen und alsbald nach Südafrika zurückzukehren, wo das Burenvolk wegen ihres bisherigen, sowie ferneren Verhaltens selbst ur­teilen soll. Die holländische Regierung pflichtet den An­schauungen der Burengenerale bei, daß man durch Güte eher etwas von der englischen Regierung erreichen und da­durch den bedrängten Landsleuten rascher beispringen könne. Zwei andere Regierungen ermahnten die Generale gleich­falls, in den bisherigen Bahnen zu verharren und sich unter keinen Umständen in Gegensatz zu England bringen zu lassen. Die nächste Zeit wird die Entscheidung darüber bringen, ob das Burenvolk sich zur Richtung Krüger oder Botha bekennt.

Nenwied. Eine Erfindung auf dem Gebiete des Bau­materials hat ein Herr Herschbach in Heddesdorf gemacht. Die veranstalteten Proben haben ergeben, daß der neue Stein Schlackenstein genannt in seiner Zusammen­setzung einen stärkeren Druck aushält als der gebrannte Feldziegelstein. Er hat das Format der bekannten Schwemm­steine, die in Millionen aus hiesiger Gegend in alle Weit versandt werden und gilt schon jetzt als sehr gesuchtes Bau­material, das auch nach amtlicher Prüfung zu allen staat­lichen Bauten zur Verwendung empfohlen wird.

Leipzig, 16. Sept. In Gegenwart des sächsischen Kultusministers, zahlreicher höherer Forstbeamten aus Preußen, Bayern und anderen deutschen Bundesstaaten, so­wie von Vertretern des österreichischen Reichforstamts, ins­gesamt 300 Personen, wurde heute vormittag die drittte Hauptversammlung des deutschen Forstvereins eröffnet.

Hamburg, 15. Sept. Von den Opfern der Primus­katastrophe find jetzt 95 beerdigt worden; 6 Leichen sind noch nicht gefunden. Die Sammlungen haben bisher den stattlichen Betrag von 280,000 Mark ergeben, womit die Not zum größten Teil gelindert werden kann. Die Waisen sind alle, untergebracht, da viele Angebote namentlich aus Berlin eingelausen waren, so daß die Vormundschafts-Be­hörde die günstigsten Angebote hat auswählen können. Das Strafverfahren ist in Altona anhängig und man ist sehr