Hardt am Manag abend zu teil. Im Gasthaus zum Lamm dort fanden sich viele Bürger ein, um noch einige Stunden mit dem verdienten Lehrer zusammen zu sein. Der Herr Geistliche vom Mutterort Warth würdigte in warmen Worten das Lehrgeschick und den Fleiß des Schei­denden und widmete ihm einHoch". Auch der Herr Orts­vorsteher und ein Familienvater zollten dem scheidenden Lehrer aufrichtigen Dank für seine sechsjährige erfolgreiche Thätigkeit als Erzieher der Ebershardter Jugeno. Ein Lehrer der Nachbarschaft gab seiner Freude darüber Aus­druck, daß die Gemeinde Ebershardt in so schöner Weise ihren Lehrer und dessen Frau durch einen würdigen Abschied ehren, der dortigen Bürgerschaft einHoch" wid­mend. Gestern gaben Herrn Dommer der Ortsvorsteher, der Gemeinderat und weitere Bürger das Geleite hierher auf den Bahnhof zum letzten Händedruck. Ehre einer Gemeinde, die einem verdienten Lehrer einen so schönen Abschied ver­anstaltet.

r. Neuenbürg, 10. Juli. Der im Dienst bei Holz­händler Pfrommer in Dennach stehende Fuhrknecht erlitt beim Ausladen von Stammholz im Gräfenhauser Walde durch einen bedauerlichen Unfall eine schwere Verletzung der Wirbelsäule und mußte ins Bezirkskrankenhaus gebracht werden.

Schrainbcrg, 8. Juli. Die Burg Herrenzimmern bei Rottweil, eines unserer denkwürdigsten Baudenkmale aus dem Mittelalter und zu Anfang des vorigen Jahrhunderts fast noch vollständig erhalten, ist seitdem in ununterbrochenem Verfall begriffen, zumal auch die Bauluftigen des Ortes, denen die Burg gehört, sie fortwährend wie einen Stein­bruch ausbeutcten, so daß die Ruine heute nahezu ihrer sämtlichen Quader beraubt ist. Altertumsfreunde von Herren­zimmern und hier haben nun jüngst Schritte gethan, um der Burg behördlichen Schutz zu verschaffen und sie wenig­stens in ihrem heutigen Umfang und in ihrer jetzigen Gestalt zu erhalten. Mit lebhaftem Dank aber würde es begrüßt werden wenn wir recht bald das von Altertums- freundcn schon längst sehnlichst erwartete Gesetz zum Schutz vaterländischer Baudenkmale überhaupt bekommen würden.

Stuttgart, 8. Juli. (Sitzung des Evang. Gesamt- kirchcngcmcinderats am 3. Juli.) Der Vorsitzende Stadt­dekan Dr. v. Braun begrüßt den neu eingetretenen Stadtpfr. Höckh und die durch Ersatzwahl eingetretenen Kirchen­gemeinderäte Privatier Pelargus und Schullehrer Wörner. Seit längerer Zeit schwebten Verhandlungen wegen Er­werbung eines Kirchenbauplatzes an der Danneckerstraße. Nachdem sich aber gezeigt hat, daß auf dem in Frage ge­kommenen Platz, bei der exponierten Lage desselben, nur eine größere Kirche mit unverhältnismäßigem Aufwand er­baut werden könnte und sich auch Schwierigkeiten in der Richtung ergaben, daß der Stadtbauplan geändert und kost­spielige Unterbauten und Terrassenanlagen erstellt werden müßten, hat der Gesamtkirchengemeinderat vor allem im Blick auf die schwierige finanzielle Lage der Gesamtkirchen­gemeinde die Erwerbung dieses Platzes mit großer Mehrheit abgelehnt. Vorbehalten bleibt die Einrichtung eines den kirchlichen Bedürfnissen jener Gegend genügenden kleineren gottesdienstlichen Lokals, etwa in der unteren Hohenheimerstraße. Die Satzungen der Stiftung des in Schaffhausen ff Max Braunzur Erziehung armer ver­wahrloster evang. Kinder" wurden auch vom Gesamtkirchen­gemeinderat (wie vorher vom Gemeinderat) genehmigt, und es tritt somit die Verwaltung dieser hochherzigen Stiftung durch den Stiftungsrat, in dem neben dem Gemeinderat der Gesamlkirchengemeinderat vertreten ist, in Kraft. Die Stiftung eines Ungenannten Kirchenuhr für die Gedächtniskirche wurde vom Gesamtkirchengemeinderat mit Dank angenommen.

Stuttgart, 6. Juli. Seit Anfang dieses Jahres be­sitzt auch Württemberg eine Trinkerheilstätte. Bisher hat man die an Trunksucht erkrankten Heilung suchenden Män­ner außerhalb des Landes unterzubringen suchen müssen und dieselben in der Regel nach Ellikon (Schweiz) gewiesen. Nun aber hat der Verein für Arbeiterkolonien in Württem­berg in der Nähe der Arbeiterkolonie Erlach (Eisenbahn­station Sulzbach a. d. Murr) eine Heilstätte für Männer aus einfachen Verhältnissen errichtet. Die Errichtung einer größeren Trinkerheilstätte, wofür sich bereits ein eigener Verein gebildet hat, steht bevor. Es ist aber mit Freuden zu begrüßen, daß jetzt schon durch die zunächst für zwölf Pfleglinge eingerichtete Heilstätte in Erlach die Möglichkeit gegeben ist, Heilung suchende Männer in geeigneter Weise unterzubringen, und wir möchten auch hier auf diese neue Anstalt aufmerksam machen. Je größer die Verheerungen sind, welche allerorten die Trunksucht anrichtet, umso wün­schenswerter ist es, daß alle, denen dieser Jammer auf der Seele lasset, mithelsen, Heilnngsuchende zu bestimmen und zu ermuntern, daß sie sich zum Eintritt in die Heilstätte, wo sie Befreiung von ihrem Elend zu finden hoffen dürfen, entschließen. Vielfach besteht das Vorurteil, als gliche das Leben in der Trinkerheilstätte etwa dem in einer Korrek­tions- oder Strafanstalt, als kommen allerhand barbarische Mittel zur Anwendung, um die Trunksüchtigen zu heilen. Die Wahrheit ist, daß der Pflegling sich in der freundlich­sten Weise in ein uf christlicher Grundlage ruhendes Fa­milienleben a fgeu mmen sieht, wo man durch geduldigen Zuspruch, gel gelt. Arbeit und kräftige Kost ihn äußerlich und innerlich zu heben bemüht ist. Es sind so viele da, für welche die Verbringung in eine Anstalt dringendes Bedürfnis wäre. Wrgen der Aufnahme in die Anstalt wende man sich an Gemeinderat Vöhringer, Stuttgart, Marktstraße 15-17.

r. Stuttgart, 9. Juli. Gestern nachmittag ist ein 18jährigcr Zimmermann bei der Reparatur eines Garten­

häuschens im Herdweg ca. 3 m hoch vom Dache abgestürzt und war sofort tot.

r. Stuttgart, 9. Juli. An dem Abbruch eines Hauses der Olgastraße fiel gestern nachmittag ein 25jähriger Zim- mermaun infolge eines Fehltritts vom I. Stock ins Par­terre, wodurch er sich eine Quetschung des Brustkorbs zuzog.

Stuttgart, 10. Juli. Der Lehrling des Stuttgarter Bankgeschäfts August Fritsch verlor heute vormittag zwei Wechsel im Betrag von 17,000 Mark, die noch nicht bei­gebracht sind.

Stuttgart, 11. Juli. Der Zentralverband der Maurer Deutschlands (H. Stolle) tritt in der Schwäb. Tagwacht den Rückzug an. Er giebt folgende Erklärung ab:Der Baugewerkverein Stuttgart hat die Einleitung von Einig­ungsverhandlungen von der Zurücknahme der groben Aus­drückeWortbruch"schamloser Wortbruch" abhängig ge­macht. Um diesen letzten Stein des Anstoßes aus dem Weg zu räumen und damit alles gethan zu haben, was unsererseits gethan werden konnte, den Frieden im Bau­gewerbe zu ermöglichen, kommen wir diesem Verlangen hiemit umso lieber nach, als sich ja inzwischen herausge­stellt hat, das der ganze Streitpunkt in dem Fehlen eines anerkannten Protokolls seinen Ursprung hat."

r. Reutlingen, 10. Juli. Nicht weniger als 5 Ein­brüche verübte der aus Heilbronn gebürtige 26jährige Franz Karle in vorvergangener Nacht in der Kaiserstraße und stahl hiebei Gold- und Silberschmuckwaren, Uhren und ver­schiedene Portemonnaies mit zusammen über 80 Inhalt. Der Polizei, welche nach allen Richtungen Patrouillen per Rad ausschickte, gelang es, Karle zwischen hier und Metzingen zu verhaften, wobei der Einbrecher 2 Revolverschüsse auf den Polizisten abfeuerte, glücklicherweise ohne zu treffen. Der Dieb gestand sofort die verübten Einbrüche und bei seiner Vernehmung gestand er ferner, in den letzten Jahren eine Reihe von Diebstählen und Einbrüchen in den Städten Göppingen, Metzingen, Schorndorf, Aalen rc. verübt zu haben. Karle, ein früherer Fremdenlegionär und als sol­cher wegen Diebstahl mit 5 Monaten Gefängnis bestraft, wurde nach seiner Rückkehr aus Algier im Jnf.-Regt. Nr. 122 in Heilbronn eingestellt, ging aber dort Ende Mai flüchtig und trieb sich seit dieser Zeit, steckbrieflich verfolgt, raubend und stehlend im Lande umher.

Kirchheim u. T., 7. Juli. (Fahrvergünstigungen.) Zur Erleichterung des Besuchs der vom 15. Juli bis 30. Sept. hier stattfindenden Bezirksgewerbeausstellung sind folgende Fahrtvergünstigungen genehmigt worden: Die im Binnenverkehr der württ. Staats eis., sowie bei Stationen der Nebenbahnen Nürtingen-Neuffen, Ebingen-Onstmettingen, Amstetten-Laichingen, der Ermsthalbahn und den Stationen der Nebenbahn Möckmühl-Dörzbach je am Samstag, erst­mals am 19. Juli und letztmals am 27. Sept. nach Kirch­heim u. T. zu lösenden einfachen Personenzugsfahrkarten 3. Kl. berechtigen auch zur Rückfahrt innerhalb 5 Tagen, sofern die Fahrkarten (auf der Rückseite) vor dem Antritt der Rückreise in der Ausstellung mit dem Ausstellungs­stempel versehen worden find. Eine Fahrkartenunterbrech­ung ist mit diesen Karten auf der Hinfahrt nicht gestattet. Ausgeschlossen von dieser Vergünstigung bleiben diejenigen Stationen, die weniger als 20 lcm von Kirchheim u. T. entfernt sind, somit alle einfachen Fahrkarten 3. Kl., deren Preis weniger als 70 beträgt.

Göppingen, 10. Juli. Bei der heute früh stattgehabten Ziehung der Kirchenbaulotterie fiel der 1. Gewinn mit 18000 ^ auf die Nummer 83117, der 2. mit 7000 ^ auf 99 275, der 3. mit 2000 auf 70 908. (O. Gewähr.)

Ulm, 8. Juli. In der Gemeinderatssitzung kam der Vorsitzende auch auf die Geschichte von der konfessionellen Badeanstalt zu sprechen. Er wies, nach dem Schw. M., darauf hin, daß nach der Einrichtung des Freibads der Andrang und die Unordnung so groß waren, daß die Orts­schulbehörden um Regelung der Sache gebeten wurden. Von diesen wurde als das Zweckmäßigste das klaffenweise Baden angeordnet, und da hier keine Simultanschule ist, so ergab es sichvon selber," daß die evangelischen und die katholischen Kinder getrennt zum Baden kommen. Anders lasse sich die Sache wohl nicht machen.

r. Saulgau, 9. Juli. Dem Ferdinand Aßfalg, Uhr­macher in Saulgau. wurde unterem 25. Juni vom Kaiser­lichen Patentamt in Berlin das Deutsche Reichs-Gebrauchs­muster Nr. 178 287 fürSturmsichere Dachfalzziegel mit hinterkehlter Vertiefung am Kopfende der Oberfläche und in diese sich einlegender Leiste am unteren Ende der Rück­seite" erteilt. Diese Erfindung bietet etwas ganz Neues und sehr Praktisches; jeder einzelne Ziegel kann für sich bequem herausgenommen werden. Die Ziegel können aus Thon oder Cement hergestellt werden.

Deutsches Reich.

Berlin, 9. Juli. Die Mehrheit der Zolltarifkommission ist gewillt, eine Aenderung der Geschäftsordnung dahin zu treffen, daß für jeden Redner eine Maximalzeit von 30 bis 40 Minuten festgesetzt wird. In einer der nächsten Sitz­ungen dürfte der dahingehende alle Mitglieder bindende Beschluß gefaßt werden.

Berlin, 10. Juli. Der Vorwärts bezweifelt, daß eine Mehrheit in der Zolltarifkommission sich wirklich entschließen würde, eine Beschränkung in der Redefreiheit einzuführen: Die Mehrheit würde sich wohl der Ueberlegung nicht ver­schließen, daß ein solcher Gewaltstreich die schlimmste Ge­fährdung des Zolltarif bedeuten müßte, indem damit der Zollopposition das Recht gegeben würde, im Kampfe gegen den Tarif jedes Mittel zur Anwendung zu bringen, auch solche Mittel, welche nach der Geschäftsordnung ebenso­wenig zulässig sind, wie die geplante Beschränkung der

Redefreiheit. Die Beschränkung der Redefreiheit in der Kommission würde eine rohe Zertrümmerung der bestehenden Geschäftsordnung des Reichstags bedeuten. Dazu hat am allerwenigsten eine Kommission die Befugnis. Wenn in der Kommission solche Pläne verfolgt würden, so ist es erstens erforderlich, das Plenum des Reichstags zu hören. Da dies zur Zeit unmöglich ist, so würde ein Vergewaltig­ungsbeschluß der Kommissionsmehrheit zugleich einen schweren Uebergriff in die Rechte des Plenums in sich schließen. Hier steht daher weit mehr als der Zolltarif in Frage. Hier würde an den Grundlagen des Reichstages verbrecher­isch gerüttelt."

Kempten, 7. Juli. In unserer Stadt herrschte gestern die württ. Uniform vor. Das Unteroffizierkorps des Gren.- Rgts. König Karl aus Ulm hatte in Begleitung der Re- gimentskapelle (Dirigent (Oelte) einen Ausflug hieher ge­macht. Das Unteroffizierkorps der hiesigen Garnison be­grüßte die Kameraden bei ihrer Ankunft am Bahnhof. Auf dem Bahnhofplatz hatte sich eine große Menschenmenge eingefunden, welche die Gäste mit lebhaften Zurufen em­pfing. Nun marschierte man mit klingendem Spiel in den Schützengarten, wo ein Frühschoppen stattfand. Her­nach war gemeinsame Mittagstafel im Kolloseum, die einen sehr fröhlichen Verlauf nahm. Nachmittags bewegte sich der Zug der Gäste und der einheimischen Kameraden mit Musik durch die Stadt zur herrlichen Bnrghalde, von wo aus man einen wunderbaren Rundblick genießt. Die Bewohner Kemptens hatten sich in Menge eingefunden. Die Musik spielte trefflich und fand wohl verdiente Anerkennung. Auch der Tanz auf dem grünen Rasen fehlte nicht. So ent­wickelte sich ein wahres Volksfest, das man auch ein Ver­brüderungsfest nennen könnte. Der Patriot mußte sich freuen an der herzlichen Kameradschaftlichkeit zwischen den Württembergern und Bayern, und an den Sympathien,, welche die ganze Bevölkerung den Gästen entgegenbrachte. Mit dem letzten Zug kehrten diese in ihre Garnison. Die Verabschiedung war eine sehr herzliche und auf beiden Seiten hegt man wohl den Wunsch, sich bald wieder zu sehen.

Wiirzburg, 9. Juli. Heute früh erregte ein entsetzliches Familieudrama großes Aussehen. Eine etwa 60jährige an­gesehene Kaufmannswitwe übergoß heute früh kurz nach 7 Uhr ihre Kleider mit Petroleum oder Spiritus, begab sich hierauf in den Keller und zündete sie an. Das Ge­schrei der Aermsten vernahm man zwar bald im Hause, je­doch zur Rettung kam man zu spät und fand die Frau nur noch als Leiche auf. Ihr Sohn, der einen Gang über den Markt gemacht hatte, kam inzwischen zurück und fand seine Mutter tot auf dem Hausflur liegen. Bei dem schrecklichen Anblik packte ihn die Verzweiflung und er eilte, ohne etwas zu reden, auf den Dachboden. Dort brachte er sich zwei Schnittwunden am Halse bei und versuchte, sich die Pulsader zu öffnen. Man fand ihn blutend auf und verbrachte ihn nach Anlegung eines Notverbandes in das Juliusspital. Mißliche Familienverhältnisse scheinen das Motiv der That der Unglücklichen zu sein.

Bonn, 10. Juli. Auf der Koblenzer Straße kam das Pferd des vom Kronprinzen gelenkten Dogcarts auf dem: Pflaster plötzlich zu Fall. In Folge des starken Stoßes, den das Gefährt dadurch erhielt, stürzte der Kronprinz hinaus, er blieb jedoch unverletzt und war im Stande, mit. seinem Begleiter Herrn v. Stülpnagel, der sich im Wagen festhalten konnte, den Weg fortzusetzen. Der Wagen wurde leicht beschädigt.

Ballenstedt, 10. Juli. Die verwitwete Herzogin Friedrike von Anhalt-Bernbstrg ist Heute- Vormittag um 11 Uhr in Alexisbad verschieden.

Essen a. d. Ruhr, 7. Juli. Zu schweren Ausschreitungen kam es gestern abend in dem großen Etablissement Tivoli zu Stoppenberg. Dort sollte ein Luftschiffer aufsteigen. Er weigerte sich aber, die Fahrt in die Lüfte anzutreten, bevor er die ihm vom Wirt garantierte Summe von 2000 ^ erhalten habe. Da der Wirt nicht zahlte und der Luftschiffer infolgedessen nicht aufstieg, so stürmte eine nach Tausenden zählende Volksmenge das Lokal und zer­trümmerte alles, plünderte den Weinkeller bis in die letzte Ecke, zerschlug alle Fenster und die kostbaren Spiegelscheiben und demolierte das ganze Haus. Die Polizei war machtlos. Eine Anzahl Personen erlitt Verletzungen. Der dem Wirte erwachsene Schaden ist sehr bedeutend.

Ausland.

Bern, 10. Juli. Der Personenbahnhof in Bern ist diesen Morgen fast vollständig ausgebrannt; die Ursache ist noch unbekannt.

Neapel, 10. Juli. Der Postdampfer Preußen mit 130 aus China zurückkehrenden deutschen Soldaten an Bord ist hier eingetroffen.

Madrid, 9. Juli. Hundert Mann entluden den gestern bei La Coruna gestrandeten Dampfer Trier. Dem spani­schen Dampfer Comercio gelang es, die Trier 50 Meter meereinwärts zu bugsieren. Dort blieb das Schiff von neuem sitzen. Wie verlautet, hat die Trier ein Leck be­kommen. Wenn der geringste Wind sich erheben sollte, wäre der Dampfer verloren. Der Norddeutsche Lloyd bietet für Bergung des Schiffes 30,000 Pesates. Eine große Volksmenge steht vom Ufer aus den Rettungs-Ar- beiten zu.

London, 10. Juli. Die 3 Millionen Pfund Sterling, die den Buren zum Wiederaufbau ihrer Farmen überwiesen werden sollen, werden von dem Ergebnis der Steuern aus den Goldminen gedeckt und nicht von den englischen Steuer­zahlern. Die Nachricht hat in vielen Kreisen von Bloem- fontein große Aufregung hervorgerufen.