Dame berichtete über ihre Erlebnisse bei ihrer Arbeit aus dem Gebiete der inneren, namentlich der Seemaurismission und der Seemannsheime, die sie aus einer Insel in der Ostsee gründete, um der Nor und dem Verderben der dortigen Seeleute zu steuern. Auch ihre Erfahrunaen, die zu dem Entschlüsse führten, sich in werklhätiger Liebe ihrer Mitmenschen anzunehmen, waren hochinteressant zu hören. Die Dame, die ihre hohe und bevorzugte Stellung und ein behagliches Leben verläßt, um sich unter Entbehrungen, Anfeindungen und Gefahren aller Art ganz in den Dienst der Mission zu stellen, verdient aufrichtige Bewunderung. —
Wir fügen dem an, daß das gestrige Auftreten der Gräfin in Wildberg von großem Erfolg war. Nachmittags und abends waren der Saal und alle Nebenräume des Schwarzwaldbräuhauses dicht besetzt mit Zuhörern von überall her und aus allen Kreisen der Bevölkerung. Alle werden einen tiefen Eindruck von der einfachen, zu Herzen gehenden Ansprache behalten.
Gcscüschastsausflüge. Mit Beginn der Ausflugszeit möchten wir im Interesse der Vereine und Gesellschaften darauf Hinweisen, daß der Antrag auf Fahrpreisermäßigung für Gesellschaftsreisen, die an Sonn- und Feiertagen stattfinden sollen, am vorhergehenden Tage bis spätestens 4 Uhr nachmittags bei derjenigen Bahnstalion, auf welcher die Reite angctretcn werden soll, eingereichl sein muß.
—r. Berneet, 28. Mai. Unser Städtchen wird nun bald auch die Wohlthat einer Wasserleitung mit Hausleitungen bekommen. Die Quelle, welche bisher schon das obere Städtchen mit Wasser versehen, soll besser gefaßt und in ein bei den obersten Häusern zu erbauendes Hoch- reserooir von 100 ebui Inhalt geleitet werden. Sie liegt im Bruderhaus, 1800 in von hier entfernt und liefert nach den gemachten Untersuchungen bei normalem Wasserstand 5 Liter in der Sekunde. Das natürliche Gefäll der Leitung von der Quelle bis zum Ort beträgt 70 m. Nach dem von Oberbaurat Ehmann in Stuttgart gefertigten Voranschlag belaufen sich die Kosten für Erstellung der Hauptleitung samt Hochreservoir auf 25,200 Die bürgerl. Kollegien haben beschlossen, diese Summe aufzunehmen und in 30 Jahres-Raten abzmragm. Jedem Hausbesitzer soll die Zuleitung zur Hausleitung bis zur Stockmauer seines Gebäudes auf Kosten der Gemeinde erstellt werden. Die Lieferung der nötigen Eisenröhren soll demnächst, zur Ver- akkordierung ausgeschrieben werden. Ebenso sollen auch die Betonier- Mauter- und Grabarbeiten bald vergeben weiden.
r. Horb, 27. Mai. Der Bauunternehmer Z ott y aus Nordstetten entstieg dem um 6 Uhr morgens von Tübingen hier eintreffenden Zug. Beim Ueberschreiten der Geleise auf dem hiesigen Bahnhof wurde er von einem Herzschlag getroffen, der dm sofortigen Tod des im besten Mannes- alter behenden Z. zur Folge hatte.
Tübingen, 27. Mai. Spruchliste der Geschworenen für die Sitzungen des 2. Quartals 1002. Zur Dienstleistung wurden durch das Los bestimmt; Frdr. Keller, Frohnmeister in Gräfenhausen, OA, Neuenbürg; Johann Martin Schäoerle, Antons Sohn in Oeschel- bronn, OA. Herrenberg; Frdr. Eberhardt, Schmiedmeister in Neckartenzlingen, OA. Nürtingen; Jak. Lehrer, alt Bauer in Dachtel, OA. Calw; Karl Greist, Zinngießer in Herrenberg; Gg. Mader, Schlosser in Mössingen, OA. Rottenburg: Gg. Mitschele, Gern.-Rat in Gächingen, OA. Urach; Jak. Wörner, Darlehenskassier in Rohrau, OÄ. Herrenberg; Jak. Vollmer, Zeugsabrikant in Reutlingen; Karl Votteler Kfm. in Reutlingen; L. Schütz, Priv. in Calw; Jak. Schmid, Kfm. in Ofterdingen, OA. Rottenburg: W. Eberhard, Müller und Gem.-Rat in Linsenhofen, OA. Nürtingen; Joh. Gg. Bächtle,Holzhändler in Calmbach, OA. Neuenbürg; Andr. Völker, Oeko- nom in Metzingen OA. Urach; Markus Haug, Gem.-Rat in Hirschau. OA Rottenburg; Wilh. Dittus, Schuhmacher in Salmbach, OA. Neuenbürg; Heinr. Bernhard, Buchb.in Pfullingen; Frdr. Dittus Gem.-Rat in Maisenbach, OA. Neuenbürg; K. Oßwald, Priv., fr. Hirschwirt in Pfullingen: Emil Roth, Fabr. in Reutlingen; Frdr. Zindel, Schreinermeister in Reutlingen: Konr. Egerter, Bauer in Bodelshansen, OA. Rottenburg; Joh.Renz Gem.-Rat in Egenhausen OA. Nagold; Frdr. Vogelwyd Kfm. in Reutlingen; Frdr. Seidenspinner, Wirtin Urach; Eberh. Frdr. Wendler, Färbereibes. in Reutlingen; Wilh. Heller, Gutsbesitzer in Altnuifra, OA. Nagold; Ignaz Haller, Oberrnsp. in Metzingen, OA. Urach; Karl Hahn, Kunstmüller in Reutlingen.
p Schrambcrg, 27. Mai. Ter Schwmzm. Volks;, schreibt: Bisher war man hier immer der Ansicht, di<Be-
rufssoldaten sind! Es soll also in den beiden kurzen Dienstjahren den Mannschaften ein so selbständiges Handeln während des Gefechts anerzogen werden, daß dieses auch nicht unter den zersetzenden Einflüssen des Kampfes versagt. Die moralischen Einwirkungen eines modernen Gefechts sind aber gewißlich seit 1870 ein gutes Teil größer und intensiver geworden. Bei der erwähnten Art des Vorgehens ist auch der persönliche Einfluß der Führer auf die Mannschaften sehr viel geringer. Der Zugführer liegt zwischen seinen Leuten in der Schützenlinie und wirkt vielleicht nur auf seine nächste Umgebung persönlich. Ebenso wird es dem Kompagnieführer gehen, wenn seine 3 Züge aufgelöst find.
Der schon von Friedrich dem Großen ausgesprochene Grundsatz, daß der Infanterie-Angriff nur Erfolg haben wird, wenn die feindliche Artillerie niedcrgekämpft ist und der Angriff der Infanterie vorbereitet ist, ist heute eine conckirio sine guu non.
Aus obigen Ausführungen ersieht man, welche Schwierigkeiten unsere Armee in Zukunft zu überwinden hat. Es ist aber sicher, daß diese von dem frischen und soldatischen Geiste unserer Armee und unseres Volkes auch überwunden werden. Das neue französische Infanterie-Reglement lehnt sich eng an unsere ausgezeichneten Vorschriften an - ein erneuter Beweis für die Güte derselben. Daß unser Kaiser mit weit vorausschauendem Blick seinen Offizieren die Anregung giebt, die Erfahrungen des Burenkriegs zu verwerten und zu studieren, verbürgt, daß unsere Armee dermaleinst jedem Gegner überlegen sein wird. B. L.-A.
ftätigung des neugewählten Stadtschultheißen geschehe durch den König. Nun stellt es sich heraus, daß Schramberg trotz seiner 8550 Einwohner immer noch als Gemeinde II. Klasse zu betrachten ist, weil man es unterlassen hat, die Erhebung in die I. Gemeindeklasse zu bewerkstelligen. Die Entscheidung über die Wahl steht demgemäß der K. Kreisregierung in Reutlingen zu und wird wohl demnächst erfolgen.
Stuttgart, 25. Mai. Der Verband landwirtschaftlicher Genossenschaften in Württemberg hielt heute vormittag im Konzertsaal der Liederhalle seine diesjährige Hauptversammlung ab, bei der insgesamt 342 Genossenschaften vertreten waren. Nachdem der Vorsitzende Prof. Leemann-Tübingen die Versammlung begrüßt, sprach Ministerialrat Hilpert die Versicherung der Regierung aus, sie werde auch künftighin die gemeinnützigen Bestrebungen der Genossenschaften unterstützen, Darauf trug Prof. Lcemann den Geschäftsbericht für 1901 vor. Hienach setzt sich der Verband aus insgesamt 991 Genossenschaften (923 Darlehenskassenvereine, 63 Molkereigenossenschaften, 4 Weingärtnergenossenschaften und 1 Dreschgenossenschaft) zusammen. Zu den 91,550 Einzelmilgliedern kommen noch 882 von der Zentralkasse. Der Gesamtumsatz in den Darlehenskassenvereinen betrug 98 Mill. (gegenüber dem Vorjahr -j- 7 Mill.), die Aktiva belaufen sich auf 98 Mill. (ff- 7 Mill.), die Passiva auf 45^2 Mill. (ff- 5 Mill.), der Jahresgewinn auf 300,000(ff-25,000^). der Reservefonds auf 1 'ff Mill. (ff- 200,000 ^), das Genossenschaftsguthaben auf 1ff/s Mill. (ff- 200,000 ^). Die gemeinschaftliche Einkaufstelle hat 136,798 Zir. im Wert von 351,599 ^ (gegen das Vorjahr mehr 44,521 Ztr. — 92,877 vermittelt. Die Revision bei 915 Genossenschaften hat ergeben, daß 527 Genossenschaften (58°/°) eine zufriedenstellende Geschäftsführung haben, 378 (41°/°) eine verbesserungsbedürftige und 9 (1°/°) eine bedenkliche, so daß der Verbleib der letzteren im Verband zweifelhaft erscheint. Die Verwaltungskosten betragen 29,566 °^, wozu ein Staatsbeitrag von 20,700 ^ gewährt wurde. Die Verbandsrechnung weist an Einnahmen 30,932 auf. die die Ausgaben um1369 Mark überschreiten; mit diesem Gewinn beträgt das Verbandsvermög.m 27,876 Für die Folge wird für die größeren Genossenschaften eine Erhöhung des Beitrags in Aussicht genommen, lieber die gemeinschaftlichen Einkäufe machte Direktor Schmid von der Zentralkasse Mitteilung: die Inanspruchnahme der Vermittlungsstelle läßt immer noch zu wünschen übrig, trotz ihrer Thätigkeit in Untersuchungen, Analysen und Probebeziehungen. Der Salpeter- markt hat infolge der Verwicklung Chiles mir Argentinien und infolge eines Hafenarbeiterstreiks und später durch Spekulation eine Preissteigerung erfahren. — Das Gesuch des Verbandes an die Kgl. Generaldirektion der Eisenbahnen, um Verlängerung der Entladefrist ist abschlägig beschieden worden, doch har die Generalbirektion insofern ein Entgegenkommen gezeigt, als sie die gebührenfreie Lagerung am Bahnhof in besonderen Fällen zuläßt und auch den Nachlaß des Standgelds in Erwägung ziehen will, wenn nachgewiesen wird, daß die tteoerschreitnng der Entladefrist ohne Verschulden des Empfängers herbeigeführt wird.
Stuttgart, 26. Mai. Die Volkspartei hält hier am Freitag eine Versammlung ab, in der das Verhalten der agrarischen Presse und des mit ihr verbündeten Schwäb. Merkur zum Berliner Städtetag und der Rede des Oberbürgermeisters Gauß gekennzeichnet werden soll.
Stuttgart, 27. Mai. Die hier tagende Hauptversammlung des Vereins deutscher Zeitungsverleger ist aus allen Teilen des Reichs zahlreich besucht. Auch die Schweiz ist durch mehrere Herren vertreten. Gestern war eine mehrstündige Vorstandssitzung, abends eine Zusammenkunft im Terrafsensaal des Stadtgartens, bei welcher Dr. Max Jäncke-Hannover. der Vorsitzende des Vereins, die Erschienenen begrüßte und Leop. Elben-Stuttgart die Gäste namens der württembergischm Berufsgeiioffcnschaft willkommen hieß. Auf der heutigen Hauptversammlung kommt die Frage einer Anzeigentarif-Vereinigung und die gegenwärtige Lage des Papiermarkts zur Erörterung.
Verschiedenes.
Ter Schah von Persien, welcher in den nächsten Tagen als Gast unseres Kaisers in Berlin eintrifft, erinnert an ein drolliges Vorkommnis, bei welchem der Vater des jetzigen Schahs, der 1896 ermordete Naffr-ed-Din die Hauptrolle spielt:. Nassr-ed-Din passierte im Jahre 1889 hei einer Reise von Rußland nach einem französischen Badeorte den Bahnhof Thorn. Wenige Monate vorher war das Attentat gegen den kaiserlich russischen Hofzug bei Borki begangen worden, aus dem jedoch Kaiser Alexander ü l. ohne Schaden hervorging. Der Schah, welcher wohl ein ähnliches Attentat gegen seinen Zug fürchtete, ließ den Extrazug bedeutend langsamer fahren, als der Fahrplan es vorsckrieb, so daß er auf allen Stationen mit bedeutender Verspätung eintraf. So auch in Thorn. Hier hatte bei der Ankunft auf dem Bahnhofe eine Kompagnie mit Fahne und Musik Aufstellung genommen. Der Schah verließ feinen Salonwagen und schritt zunächst die Front der Ehrenkompagnie ab; dann defilierte das Militär im Parademarsche mit aufgepflanztem Bajonett an dem „König der Könige" vorbei. Dabei hatte der Flügelmann der einen Sektion das Unglück, beim Vorbeimarsch sich mit dem Fuß in dem auf dem Bahnsteig gelegten Teppich zu verwickeln und in eine fallende Stellung zu geraten. Der Mann riß, um seinen Vordermann nicht zu verletzen, sofort das Gewehr mit dem aufgepflanzten Bajonett von der Schulter und hielt es sekundenlang nach vorwärts von sich gestreckt. An dieser Seite stand aber der Schah, so daß es aussah,
Stuttgart, 24. Mai. Die gestern hier stattgehabte Ziehung der Lotterie der Jubiläumsausstellung des Würt- tembergischen Kunstvereins hatte folgendes Ergebnis: 1. Preis im Werte von 3000 Mk. Nr. 16167, der 2. Preis mit 1500 Mk. Wert Nr. 534; 2 je 1000 Mk. Nr. 44149, Nr. 27835; 3 je 700 die Nr. 45675, 22060, 49963; 10 je 500 die Nr. 29574, 55659, 22726, 15 026, 4072, 58608, 537, 27 026, 44608, 43506; 10 je 300 die Nr. 25315, 39888, 13880, 46110, 25508, 29125, 53294, 11143, 33 271, 17700. Außer dm 100 Hauptgewinnen gewinnen sämtliche gerade Nummern eine Radierung, einen Lichtdruck oder Stahlstich.
r. Stuttgart, 27. Mai. Der Polizei ist es gelungen, den Urheber des am Freitag abend in einem Holzlagerschuppen der Mittelstraße ausgebrochenen Brandes in der Person des 17 Jahre alten Hausburschen Paut Fischer von Ncckarthailfmgeu zu ermitteln und festzunehmcn. Fischer hat am gleichen Abend auch bei einer Schreinerei in der Mozartstraße Bretter mit Erdöl begossen und in Brand gesetzt, vorgeblich aber selbst wieder gelöscht. Fischer ist auch geständig, daß er am 23. April in den damals gemeldeten vier Stallungen hiesiger Gasthäuser Feuer gelegt, in einem Fall das Feuer selbst gemeldet und sich die Meldeprämie verschafft hat. Auf einer Baustelle in der Johannesstraße lenkte gestern vormittag ein Taglöhner einen zweiräderigen Karren, welchen er rückwärts in die Baustelle laufen ließ, nicht richtig. Durch Anschlägen an einen Pfosten wurde ihm die Deichsel an den Kopf geschlagen, daß er bewußtlos zu Boden stürzte und in das Katharineuhospital verbracht werden mußte.
r. Gaildorf, 27. Mai. Gestern nacht brannte in Untergröningen, OA. Gaildorf, das Haus des Konditors Unfried, in welchem sich die Postage.ttur befindet, bis auf den Grund nieder. Der Lehtting erwachte erst, als sein Bett brannte; die Bewohner konnten nur das nackte Leben retten. Der im Haus wohnende Landjäger mußte mittels Leiter aus dem Hause entfernt werden. Durch die hinter dem Hause befindlichen Erdölfäffer hatte das Feuer reichliche Nahrung. Auch das Hinterhaus, in welchem sich eine Molkerei befand, brannte bis auf den Grund nieder.
Weiler an der Zaber, 26. Mai. In der Nacht vom 23. aus 24. ds. wurde dem Bauern Sch. ein ^jähriges Rind aus dem Stalle gestohlen. Dasselbe wurde am Sonntag in nächster Nähe des Ortes am Ufer der Zaber tot aufgefunden. Es war mit einem Strick an einen Erlendusch gebunden, hing mir den Hinterfüßen über das hohe Ufer in die Zaber hinunter und mußte so jämmerlich ersticken. Außerdem befanden sich am Bauche des Tieres noch 2 Stichwunden und eine Schnittwunde am linken Vorderfuß. Der rohe Thäter ist roch nicht entdeckt.
r. Ulm, 28. Mai. Nun ist auch der Kaminkehrer Fischer, der des an der Wmsfrau Bittcrolf in Pfuhl bei Neu-Ulm begangenen Raubmords dringend verdächtig ist, aufgegriffen worden. Die Verhaftung erfolgte in Luxemburg. Fischer war vor einigen Jahren bei Kaminkehrer- meifter Pfuhler in Neu-Ulm als Gehilfe thütig gewesen und hatte als solcher die Wirtschaft des Bitrerotf und die verschiedenen Räumlichkeiten derselben des öfteren besucht. Die Verdachtsmomente für die Thäterschaft des Fischer und Reu mehren sich immer mehr.
r. Vom Bodensee, 28. Mai. Die württ. Dampfschiff- fahrtsverwaltung beabsichtigt, das seit einigen Tagen im Untersee und Rhein im Dienst der Schwerz.-Dampfboot- gesellschaft Schaffhausen stehende württ. Dampfboot Möm- pelgard wieder zurückzukaufen.
Deutsches Reich.
Berlin, 27. Mai. Maifeiernde, welche am 2. Mai entlassen worden waren und deshalb ihre Arbeitgeber verklagt hatten, sind mit ihren Lohnforderungen vom Gewerbe- gericht abgewiesen worden. Das Feiern am 1. Mai ist also ein Entlassungsgrund.
als wollte der Grenadier einen Angriff auf das Leben des Schahs machen. Nassr-ed-Din dieses sehen und mit Blitzesschnelle in seinen Salonwagen verschwinden, war eins! Der Parademarsch wurde abgebrochen und nocheinmal wiederholt, aber wer sich nicht mehr sehen ließ, war der Schah von Persien. Gleich darauf rollte der Hofzug aus der Halle, und die mühsam unterdrückte Heiterkeit der auf dem Bahnsteig versammelten Offiziere löste sich ob dieser urkomischen Szene in schallendes Gelächter auf.
Humoristisches.
Wortspiel. „Also um sein Geschäft kümmert sich Dein Meister nicht viel — aber Dir giebt er recht oft Backfeigens" Bäckerlehrling: „Ja, der macht sich mehr zu schaffen mit meinen Backen als mit seinem Backen."
Aufrichtig. Weinhändler (zu seinem Sohn): „Arthur, geh sparsam mit dem Gelbe um! Es ist sauer verdient!"
Doppelsinnig. „Schickst Du uns dieses Jahr wieder eine Gans zum Mamas Geburtstag, Tantes" — „Nein, diesmal komme ich selber."
Das auch noch. „...Auf dem Wege zwischen Jagdhaus und der Forststraße wurde ich überfallen und beraubt!" — „So so — gerade auf dem „verbotenen Weg" — das kost' Ihnen 3 Mark Straf' oder ein Tag Haft!"