drücklich gestattet hat, ist den Bewerbern untersagt. Die Zeugnisse enthalten die Noten: Sehr gut, befriedigend, ge­nügend und ungenügend.

Schietingen, 27. Febr. Der Krieger- und Militärverein feierte auch dieses Jahr wieder das Geburtsfest Sr Maj. des Königs am Vorabend des Festtages in derTraube." Lehrer Ungerer, der Vorstand des Vereins, brachte den üblichen Königstoast aus und hielt dann einen längeren, interessanten Vortrag überBismarck." Patriotische Lieder und Solostücke heiteren Inhalts wurden vorgetragen, so daß jeder Anwesende mit dem Eindruck nach Hause ging: So schön und gemütlich ist's noch nie gewesen."

r. Horb, 27. Febr. In selbstmörderischer Absicht schoß sich gestern abend der verheiratete Taglöhner Eduard Schmid eine Kugel in den Bauch. Derselbe mußie in der Nacht in die chirurgische Klinik nach Tübingen verbracht werden. An seinem Aufkommen wird gezweifelt.

Stuttgart, 26. Februar. (Reif für den Index.) Unter dieser Ueberschrift brachten einige Blätter eine Mitteilung über mehrere von der Jndexkongregalion eingeforderte bezw. verbotene Werke, darunter auchJesus Christus" von Keppler, Bischof von Rottenburg. Das deutsche Volksblatt bezeichnet den ganzen Inhalt dieser Nachricht als reinen Aberwitz und giebt folgende Bemerkung der Köln. Volks- Ztg. wieder: Daß Bischof Kepplerauf Befehl der römischen Kurie" u. s. w. eine Schrift zurückgezogen hat ist nicht wahr. Sein Rücktritt von Uebernahme eines Bandes der Welt­geschichte in Charakterbildern erfolgte schon vor einer Reihe von Monaten und zwar aus Gründen, die mit einem Be­fehl der römischen Kurie u. s. w. nichts zu thun hatten.

Schramberg, 26. Februar. In der heutigen Sitzung der bürgerlichen Kollegien wurde bezüglich der Neubesetzung der Ortsvorsleherstelle beschlossen, den Gehalt so zu fixieren, daß Höhergeprüfte (Regiminalisten oder Juristen) als Be­werber auftreten. Die Besoldung wurde auf 5600 Mk. einschließlich Wohnung festgesetzt.

Stuttgart, 27. Februar. Der Gemeinderat beriet heute die Frage der Ueberlassung des Panoramaplatzes neben der Garnisonskirche für ein Landesreformationsdenkmal. Der Antrag der inn. Abteilung, diesen Platz dem Konnte zu überlassen, wurde mit 14 gegen 9 St. in namentlicher Ab­stimmung abgelehnt. Ein Eventual antrag des Gem.-Rats Fischer, dem Komite einen öffentlichen Platz zur Verfügung zu stellen, die Wahl des Platzes aber noch offen zu lassen, wurde mit 17 gegen 6 St. angenommen.

Biberach, 26. Febr. Das deutsche Volksblatt schreibt: Wie oberschwäbische Blätter mitteilen, ist das hiesige Amts­blatt, das seither protestantische Verleger hatte, verkauft worden; es soll an eine Aktiengesellschaft übergegangen sein, die sich den nötigen Einfluß darauf sichert, daß das Blatt im Sinne des Zentrums gehalten wird. Wenn der ober­schwäbische Anzeiger bemerkt, daß die Aktiengesellschaft deutsches Volksblatt das Blatt angekauft habe, so ist das der Wahrheit nicht entsprechend, vielmehr ist der formell noch nicht vollzogene Kauf durch ein Konsortium von über­wiegend im Bezirke selbst ansässigen Katholiken abgeschlossen worden. Zweifelsohne werden die zuständigen Organe der neuen Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht Ge­eignetes zur richtigen Zeit bekannt geben.

Deutsches Reich.

Berlin, 27. Februar. Dem Verein der Württemberger wurde durch ein Schreiben aus dem Kabinett des Königs von Würtemberg mitgeteilt, daß der König sich von neuem mit besonderem Wohlwollen überzeugt habe, wie sich der Verein die Pflege 'treuer und anhänglicher Gesinnung an die schwäbische Heimat und das angestammte Königshaus angelegen sein läßt und den Vereinsmitgliedern hiefür den freundlichsten Dank ausspricht.

Karlsruhe, 26. Febr. In der heutigen Budgetkommissions­sitzung machte der Eisenbahnminister v. Brauer Mitteilungen über die Stuttgarter Konferenz, an der auch Vertreter

des Reichseisenbahnamts teilgenommen haben. Das un­mittelbare Ergebnis sei kein belangreiches. Alle Verwalt­ungen seien einig, daß in einer Zeit der wirtschaftlichen Depression an eine Verbilligung der Personentarife nicht zu denken sei. Ueöer einige Verbesserungen sei eine Einigung erzielt. Im Sommerfahrplan soll bei Schnellzügen, die nicht dem internationalem Verkehr dienen, der Zuschlag wegfallen (Eilzüge.) Für Baden kommt der Früh- ?und Abendschnellzug Mannheim-Basel in Betracht. Die Ver­waltungen einigten sich weiter dahin, niemals einseitig vor­zugehen. Das zunächst zu Erstrebende werde eine Verständig­ung über die Wagenherstellung sein, die den ganzen Wagen­markt als einen einheitlichen ansieht.

Metz, 27. Februar. Der deutsche Kronprinz wird am 5. März Nachmittags aus Bonn hier eintreffen. In seiner Begleitung befinden sich die militärischen Begleiter Oberst und Flügeladjutant v. Bitzelwitz und Oberleutnant v. Stülp­nagel, der Professor der Kunstgeschichte Klemens in Bonn und ein Arzt. Der Kronprinz reist incognito. Es findet daher kein Empfang auf dem Bahnhofe statt. Der Kron­prinz steigt im Bezirkspräsidium ab, wo Abends das Diner eingenommen wird. Am 6. unternimmt der Kronprinz einen Besuch der Schlachtfelder, bei welchem O finere Vorträge halten werden. Am Abend wird der Kronprun das Diner bei dem kommandirenden General des 16. Armeekorps, Generalobersten Grafen Häseler, einnehmen. Am 7. Vor­mittags wird der Kronprinz die Denkmäler und Sehens­würdigkeiten der Stadt Metz besichtigen, wobei Professor Klemens Erklärungen erteilen wird. Hierauf nimmt der Kronprinz im Kasino des Königs-Infanterie-Regiments No. 145 das Frühstück ein. Um 5 Uhr 55 Min. fährt der Kronprinz nach Straßburg weiter, wo er zwei Tage ver­weilen wird. Sodann wird der Kronprinz Süddeutschland bereisen, Karlsruhe, Freiburg und dann Bayern besuchen. Die Reise gilt einzig Studienzwecken.

Ausland.

Madrid, 27. Februar. Einer Meldung des Jmparcial zufolge werden von den Gefangenen in Barcelona 205 vor das Kriegsgericht gestellt werden. 14 Militärrichter nebst ihren Sekretären arbeiten an der Vorbereitung der Prozesse. Unter den Gefangenen befindet sich ein Deutscher namens Hermann.

London, 27. Februar. Trotz der Amsterdamer und Haager Dementis beharren die hies. Blätter auf ihrer Meldung, wonach die Königin Wilhelmine eine längere Auslandreise antreten und die Königin-Mutter mit der Re­gentschaft betraut werden wird.

Prinz Heiurich's Amerikafahrt.

NewHork, 26. Februar. Prinz Heinrich verschob die Niederlegung der Kränze an Grants Denkmal auf später, da er gestern sehr ermüdet war. Der Prinz erschien Mittags zum Lunch, den hundert hervorragende Industri­elle-und Kaufleute in Sherrys Prachträumeu veranstalteten. Die Arrangeure waren Morgan, Rockefeller, Vanderbilt, James Millmann, Alexander Orr und einige andere; sie hatten bei den Einladungen die Verdienste der Eingeladenen um die amerikanische Industrie im Auge gehalten. Sobald der Prinz bei Sherrys anlangte, brach die draußenstehende tausendköpfige Menge in Hochs aus, die mehrere Häuser­gevierte weit zu vernehmen waren. Die Arrangeure hatten großartige Vorbereitungen gemacht und wenn der Lunch auch nicht, wie ein europäisches Blatt meldete, 300000 Dollar kostete, so war sicherlich doch eine gewaltige Summe aufgewandt. Die Damen der Eingeladenen saßen in den Logen.

New-Nork, 26. Februar. Das von Fel. Roosevelt gestern nach dem Stapellauf an den Kaiser gerichtete Tele­gramm lautet in deutscher Uebersetzung wie folgt:Seiner Majestät Kaiser Wilhelm, Berlin.Meteor" glücklich vom Stapel gelaufen. Ich gratuliere Ihnen und danke Ihnen für die mir erwiesene Liebenswürdigkeit und sende Ihnen meine besten Wünsche. Alice Roosevelt.

Die Geschenke für den Präsidenten Roosevelt sind: eine Büste des Kaisers in Garde du Corps-Uniform mit

Adlerhelm, ein Pastellbild des Prinzen Heinrich in Admirals- Uniform und eine vom Kaiser angefertigte Marine-Tabelle.

Nachdem es die ganze Nacht bis heute früh schwer geregnet hatte, nahm das Wetter in den Vormittagsstunden weniger drohendes Aussehen an, sodaß die Hoffnung be­steht, daß der Fackelzug der deutschen Vereine Abends bei trockenem Wetter stattfinden kann. Am Zuge werden sich 320 Vereine mit ungefähr 101000 Fackelträgern und 24 Musikkapellen beteiligen. Der Prinz nimmt vom Gebäude des Arionvereins aus, wo ihm vom Festpräsidenten Wey­land eine Adresse überreicht wird, den Vorbeimarsch des Zuges ab.

New-Uork, 26. Febr. Im Ariongebäude, in dem Prinz Heinrich den Fackelzug an sich vorüberziehen ließ, hielt der Festpräsident Dr. Weyland an den Prinzen folgende An­sprache:Tausende hier sind Vertreter ebenso vieler Milli­onen Amerikaner deutscher Abkunft, die den Bruder deK deutschen Kaisers begrüßen. Obwohl heute amerikanische Bürger sind wir an das alte Vaterland mit unzähligen Banden geknüpft. Nach der Rückkehr möge Ew. Hoheit Ihrem Bruder und Deutschland sagen, daß wir hier mit unentwegter Liebe sie Geschichte des deutschen Reiches ver­folgen und mit innigster Freude den so allgemein geliebten Vertreterhierbegrüßen." Dr. Weyland überreichte sodann dem Prinzen eine kunstvoll ausgestattete Adresse und ein Album mit den Namen aller deutschen Vereine und mit poetischer Widmung.

Landwirtschaft, Handel und Berkehr.

t. Altcnsteig, 26. Febr. Bei dem am letzten Samstag stattgefundenen Stammholzvcrkauf aus den Staatswaldungen des hiesigen Reviers wurden erlöst für Forchen normal 111°/o, für Fichten und Tannen 91°/°, im ganzen Normal- und Ausschußholz 88,2°/,. Es ist also trotz des Wind­falls am 1. Febr. kein weiterer Rückgang, sondern ein An­ziehen der Holzprekse wahrzunehmen. Der größte Teil des Holzes wurde von auswärtigen Firmen gekauft.

Herrenberg. Uebersicht über den Arbeitsmarkt am 27. Febr. Gesucht werden 1 Pferdeknecht. 2 Schneider, 1 Möbelschreiner. Anfragen vermittelt das Arbeitsamt Herrenberg (Stadtpflege.)

G

I

Jede Hausfrau muß wissen,

daß sie nicht nur ihren Familienmit­gliedern in gesundheitlicher Beziehung einen großen Dienst erweist, sondern anchnochbedeutendeErsparnissemacht, wenn sie Kathreiners Malzkaffee als Zusatz oder als vollkommenen Ersatz des Bohnenkaffees verwendet.

Verzeichnis der Märkte in der Umgegend.

Vom 3. März bis 8. März 1902. Rottenburg: 3. März. Krämer und Viehmarkt. Nagold: 6. März. Viehmarkt.

Hiezu das Plauderstübchen Nr. 9.

Druck und Verlag der G. W. Zais ergötzen Buchdruckerei (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paar.

Nagold.

Gllmdstücks-VMuf.

Aus der Konkursmasse des ff Johann Stopper, Schuhmachers hier, bringe ich die vorhandenen, auf hiesiger Markung gelegenen, Grund­stücke als

ft- an Gebäude Nr. 172 2 n 16 gm Scheuer im Maierhof, ft- an Gebäude Nr. 173

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Donnerstag. «. , 1902

nachmittags 3 Uh?

auf dem hiesigen Rathause im öffentlichen Aufstreiche aus freier Hard zum Verkauf.

Liebhaber Verden hiezu eingeladen.

Den 20 r 1902. Konk^nerwalter:

Gerichts ..<r Ge vv.

Amtliche und Urivat-Wskanntrnachungen.

Verjüngt!

erscheinen Alle, die ein zartes, reines Ge­sicht, rosiges, jugendfr. Aussehen, weiße, sammetweiche Haut und blendend schönen Teint haben. Man wasche sich daher mit:

Radebeuler Lilienmilch-Seise

V. Vei-AMLI»! L k«., kiulekeul-lnvzcksii Schutzmarke: Steckenpferd ü St. SO Pf. bei: G. W. Zaiser.

^.altert»

Lsnlsods SodsiMvsticköllsrrl

Stadtgemeinde Nagold.

Verkauf

von Beugholz und Reifirh.

Im Distrikt Lemberg, Abt. Ebene und Hang, oberer und unterer Teichelwald und Lielach kommen am

Dienstag den 4. März

zum Aufstreich: 240 Rm. Nadelholz-Scheiter und A RPrügel (worunter 4 Rm. ungespaltenes forchenes Mfostenholz 2 m lang) 5 Rm. buchene Scheiter /lund Prügel, lOO buchene und 2000 Nadelholz- "-Wellen, nebst 5 Haufen ungebundenes Putzreis.

Zusammenkunft nachm. 1 Uhr auf der Höhe der alten Steige nach Haiterbach beim Haiterbacher Wegzeiger.

Gemeinderat.

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Niederlage bei

Kaffeezusatz.

Z^«ieiLi»rr»i« bei

8. «6. Zaijer.