folgende beachtenswerte Anmerkung: „Als Theater ist dieses Gebäude dem königlichen Schlosse sehr gefährlich, daher der König auch die Absicht haben soll, seinerzeit dem Schlöffe gegenübiger, jenseits der Königsstraße, ein neues geschmackvolles Theater zu erbauen. Wenn man die Erfahrungen mehrerer Residenzstädte aus der neuesten Zeit beherzigt, ja wenn man selbst an das Schicksal des schönen, auf dem Platze zwischen dem Waisenhause und den Schloßnebengebäuden gestandenen Theaters (Komödienhaus genannt) denkt, welches im Jahre 1802 mit allen seinen kostbaren Dekorationen, Kleidern, Musikinstrumenten, Musikalien durch einen furchtbaren Brand zerstört wurde, so möchte man die baldige Ausführung dieses Plans, um der Erhaltung des königlichen Schlaffes willen, das überdies schon einmal zur Hälfte abbrannte, recht sehr wünschen." — Also schon vor 75 Jahren wurden lebh fte Bedenken gegen das Theater an diesem Platze laut! Es soll zunächst eine Int rims- bühne errichtet werden; als Platz für dieselbe wird der Botanische Garten, von wo sie seinerzeit wieder leicht entfernt werden könnte, lebhaft in Erwägung gezogen.
r. Stuttgart, 24. Jan. Wie wir heute hören sind bei dem Großfeuer des Hoftheaters 260 Feuerwehrleute in Thätigkeit gewesen. Die Zahlen der zur Hilfsbereitschaft herbeigerufenen Militärmannschaften betrug über 500. 6 Maschinenleitern und über 3000 in Schlauch fanden be: dem Riesenbrande Verwendung. Aus beinahe 50 Strahlrohren wurde vom Zeitpunkt des Anrückcns der Bcrufs- feuerwehr bis morgens 8 Uhr eine Wasser menge von 6000 edm auf das rasende Element gegossen. Der Gesamtwasserverbrauch bei dem Brande ist der sei Menschengcdenken bei einem Feuer.hier nicht in Betracht gekommene Aufwand von ca. 13,000 elnn.
r. Stuttgart, 23. Jan. .Es ist bekanntlich kein Unglück so groß, daß es nicht irgend jemand auch noch Glück bringen könnte. Die Firma G. Hausier ließ vorgestern auf einer Doppelansichtskarte die Ruine des abgebrannten Hoftheaters, den einen Teil von der vorderen Seite nach dem Schloßplatz, den anderen Teil von der Hinteren Seite nach den Anlagen ausgenommen Herstellen. Die Bilder sind sehr gut geraten und namentlich der Hintere Teil des Hoftheaters zeigt uns noch den Brand selbst in der Morgenstunde von ungefähr 9 Uhr. Diese Doppelpostkarte fand einen geradezu rasenden Absatz, jeder Stuttgarter, der Bekannte, Verwandte re. auswärts hat, beeilt sich, diese Doppelpostkarte zu kaufen. Die Post hat gestern geradezu ungezählte Tausende solcher Postkarten befördern müssen, sodaß die Beamten glaubten, es sei Sylvesteradend.
r. Stuttgart, 24. Jan. (Huldigung.) Die Angehörigen des hiesigen Hoftheaters brachten gestern abend dem König als Zeichen der Dankbarkeit für die weitgehende Fürsorge, welche aus Anlaß des Hoftheaterbrandes S. M. der König dem gesamten Hoftheaterpersonal erwiesen hat, im Hof des Wilhclmspalastes eine Huldigung in Foim eiuer Serenade. Das Königspaar nahm dieselbe mit sichtlicher Bewegung entgegen. H D
Stuttgart, 22. Jan. (Mordafsaire.) Die vom Untersuchungsrichter in der Mordsache Babette Wirth als Zeugin gesuchte Kellnerin Marie Schweizer von Harthausen befindet sich, wie jetzt festgestellt ist, in Karlsruhe. Ihre Vernehmung hat dort bereits stattgefunden. Der unter dem Verdacht des Mordes verhaftete Kolporteur Winkcler wi d vorläufig, auch wenn keine weiteren Verdachtsgründe sich gegen ihn ergeben sollten, noch nicht aus der Haft entlassen werden, da gegen ihn Anklage wegen Urkundenfälschung und Betrugs vorlicgt.
r. Stuttgart, 23. Jan. Die gegen den mutmaßlichen Mörder der Babette Wirth bis jetzt geführte Vorunters chung hat gegen denselben keine derarr belastenden Ergebnisse zu Tage gefördert, daß die Erhebung der öffentlichen Klage wahrscheinlich wäre. Die Hauplbelastungszeugin gegen Wirikeler ist eine wegen Meineids vorbestrafte Frau, deren Aussage allzugroßes Gewicht nicht beigelegt werden dürfte. Weitere Anhaltspunkte, die zur Entdeckung des wirklich n Mörders führen könnten, liegen nicht vor. — Gutem Vernehmen zufolge hat der Untersuchungsrichter Stern den Antrag gestellt, das Verfahren Winkeler mangels genügender beweise einzustellen. Ein Beschluß seitens der einen der drei Strafkammern, welche sich gegenwärtig mit der Sache zu befassen haben, ist noch nicht gefaßt.
r. Stuttgart, 22. Jan. Falschmünzer werden seit einigen Monaten nicht nur bei uns in Württembeig sondern auch in den Nachbarstaaten Baden und HJs n, sowie im Königreich Preußen wegen falscher Reichskaffen- fcheine mit dem Wertausdruck von 20 die sich in größerer Anzahl im Umlauf befinden, polizeilich gesucht. Um nun die Ermittlung der Herkunft wie auch der Ausgeber derartiger Scheine zu beschleunigen, hat die Reichs- schuldenverwaltuug demjenigen, der einen Hersteller oder wissentlichen Verbreiter solcher falschen Stücke zuerst in Ermittlung bringt und der Polizei oder Gerichtsbehörde so nachweist, daß der Verbrecher zur Untersuchung und Strafe gezogen werden kann, eine Belohnung bis zum Höchstbetrag von 1000 ausgesetzt.
r. Stuttgart, 22. Jan. Die weiteren bisher vorliegenden Ergebnisse der heutigen Wahlen zur Handelskammer weisen durchweg einen Sieg, des Wahlvorschlags von Proi. Dr. Huber auf, der in Stuttgart ca. 460 Stimmen gegen ca. 290 für die Liste d-s Württ. Schutzvereins für Handel und Gewerbe enthalten hat. In Eßlingen und Cannstatt unterlag der Württ. Schutzverein für Handel und Gewerbe mit je ca. 20 Stimmen gegen je ca. 70 des gegnerischen Wahlvorschlags. Obwohl aus verschiedenen Oberämtern die Resultate noch fehlen, ist der Sieg des Wahlvorschlags von Professor Dr. Huber als sicher anzunehmen.
Stuttgart, 22. Jan. (Württ. Kriegerbund.) Wie die W. K. Ztg. mitteilt, wurde als Haupttag für das Jubiläum der 8. Juni bestimmt. Das Fest soll folgende Abschnitte umfassen: Am 7. Juni nachmittags Bundesausschußsitzung, abends Bankett, am 8. Juni Feldgottesdienst im Schloßhof, Bundestag, Huldigungszug vor dem König, Festesten, nachmittags kameradliches Zusammensein im Liederhallegarten.
r. Stuttgart, 23. Jan. Wie jetzt erst bekannt wird, ist vor einiger Zeit im Kabinett Sr. Majestät des Königs eine Geldkassette mit etwa 200 Inhalt gestohlen worden. Die Kassette wurde in erbrochenem Zustande leer in der Nähe von Feuerbach aufgefunden. Der Thäter ist nunmehr in der Person eines geisteskranken Arbeiters namens Rudi aus Zuffenhausen ermittelt.
Stuttgart, 23. Jan. In dem landw. Jahresbericht des Oekonomierat Stirm wird über den Hagel folgendes ausgeführt l Im Jahre 1901 war der Hagelschaden in Württemberg, wie schon das Jahr zuvor, unter der sonstigen Durchschnittsgröße; im Ganzen waren es 18 Hageltage; 2 im Monat Mai, 3 im Juni, 9 im Juli, 2 im August, 1 im September uud 1 im Oktober. Am 25. Mai wurde der Bezirk Crailsheim, am 30. der Bezirk Mergentheim, am 4. Juni der Bezirk Vaihingen, am 9. die Bezirke Leonberg, Tübingen, Böblingen, am 29. der Bezirk Balingen, am 1. Juli die Bezirke Tübingen und Sanlgau, am 5 Juli die Bezirke Ravensburg, Hall und Gerabronn, am 14. die Bezirke Spaichmgen, Oberndorf, Nagold, Rottenburg, Leut- kirch, am 15. die Bezirke Heilbronn, Weinsberg, Neckarsulm, Brackenheim, Gaildorf, Ravensburg, am 20. der Bezirk Neresheim, am 21. die Bezirke Rottweil. Balingen, Leonberg, am 26. die Bezirke Spaichmgen, Blaubeuren, Urach und Ochringen, am 27. der Bezirk Weinsberg, am 31. das AOA. Stuttgart und Lconberg, am 11. Aug. die Bezirke Nagold, Calw, Balingen, Nürtingen, Vaihingen, Maulbronn, Brackenheim, Kunzelsau, Hall, Neresheim, am 15. die Bezirke Gaildorf, Hall, Gerabronn, Crailsheim, am.10. Sept. der Bezirk Urach, am 6. Okt. der Bezirk Ludwigsburg getroffen. Zu den am stärksten betroffenen Bezirken gehören vom Donaukreis: Biberach, Ehingen, Ulm, Geislingen; vom Jagstkreis: Gerabronn, Hall, Oehringen; vom Neckarkreis: Leonberg, N- ckarsulm; vom Schwarzwaldkreis: Herrenberg, Nagold. Die Gesamtsumme der bei der Norddeutschen Hagelversicherungsgesellschaft versicherten Schäden beträgt 469,837
Ueder die Ziegenzucht: Hierüber äußert sich Oek.- Rat Fecht: Die im Oberamt Tuttlingen befindlichen 8 Zi- genzachtvereine haben sich zu einem Verband und gemeinschaftliche Herdbuchführung zusammengeschloffen. Der Absatz von Zuchtziegen des rehfarbenen Schwarzwald- s ch lags auch außerhalb des Landes gewinnt an Bedeutung. Die Nachzucht der Saanenziegen hat sich nur in wenigen Orten, insbesondere in Heubach, OA. Gmünd, gehalten; dort sind die Leute auch mit den erzielten Ergebnissen zufrieden.
Eßlingen, 22. Jan. Hier ist die Nachricht eingetroffen, daß der 24 Jahre alrc Buchhändler Willy Langgut!) (Sohn des Buchoruckcrcibcsitzcrs Wilhelm Langgut!) hier), welcher, im Auftrag der Koloni übuchhandlung in Leipzig im Juni vorigen Jahres nach Swakopmund (Deutsch-Südwestafrika) ging, dort am Typhus gestorben ist.
r. Pfeffingen, 23. Jan. Vorgestern nachmittag ereignete sich hier ein schweres Brandunglück. Im Hause des Maurers Simon Maute, der selbst ortsanwcseno war, brach, während die Frau desselben auf kurze Z it ras Haus verließ, um Milch zu holen, in der Wohnstube Feuer aus, welches wahrsweinlich dadurch entstund, daß die an den Ofen gehängten W ndeln in Brand gerieten. Von den 5 Kindern, die bei Ausbruch des Brandes im Hause waren und von den 2 in der Wohnstube schliefen, konnten 4 durch die rasch herbeigeeilten Nachbarn gerettet werden. Hiebei erhielt aber ein Ist/ftähriges Kind solche Brandwunden, daß es gestern früh starb. Das kleinste, kaum 4 Monate alte Kind verbrannte mit dem Wohnhaus. Auch das angebaute Haus samt Scheuer des Totengräbers Schairer wurde ein Raub der Flammen. Die sehr gefährdeten Nachbarhäuser konnten gerettet werden, sind aber stark beschädigt.
Deutsches Reich.
r. Berlin, 22. Jan. Bei der heutigen Subskription auf 115 Millionen Mark 3 °/o Reichsanleihe und 185 Millionen Mk. 3 °/° preußischer Staatsanleihe wurden auf die Reichsanleihe allein ca. 7 Milliarden gezeichnet.
Berlin, 23. Jan. Die Tägl. Rundsch. brachte die Melvung, daß Pfarrer Naumann zur Herstellung seiner angegriffenen Gesundheit nach Algier mußte und dort neuerdings schwer erkrankt sei. Naumann ist aber längst nicht mehr in A gier, sondern m Tunis. Er telegraphierte heute, daß er wohlauf sei. Die Reise ist lediglich Erholungsreise.
Konstanz, 23. Jan. Der Goldwarenhändler Karl Bred in Lindau wurde heute in seinem Laden erschlagen aufgefunveu. Viele Goldwaren sind geraubt worden.
München, 21. Jan. Ein intimer Vertrauter Königs Ludwig u., Stallmeister Hefstlschwert, ist im 62. Lebensjahr aus dem Leben geschieden. Hesselschwert erhielt, wie man der Frkr. Jtg. mitiei t, Aufträge, die sich die Minister nur mit großem U behagen gefallen ließen. Auch bei der Absetzungskatastrophe erhielt er Aufträge des Königs. Nach dem Tove des Königs wurde Hftselschwert mit großer Rücksicht be imdell; allerdings schien ihm selbst diese Rücksicht nicht groß genug. Wenn er hätte reden wollen, würde man sonderbare Dinge über den König und seine Art, zu regieren gehört haben.
Koblenz, 23. Jan. Die Leiche des Technikers Horst aus Stuttgart, der beim Bootsunglück am 8. Dez. ertrunken ist, wurde gestern, wie die Kob. Ztg. meldet, bei Bacharach geländet.
Bremen, 21. Jan. Nach einem Telegramm der Weser-Ztg. ist in Togo der deutsche Gouverneur Köhler am Herzschlag gestorben. Köhler war seit 1898 Gouverneur.
Ausland.
r. Paris, 22. Jan. Die Deputiertenkammer verhandelte über^ die Vorlage, nach welcher der 14 °/o Steuererlaß, welcher für zur Destillation bestimmte Melasse gewährt wird, ausgehoben werden soll. Der Finanzminister erklärt sich mit der Vorlage einverstanden, welche dem Staatsschätze zu Gunsten komme, allerdings aber auch der erste Schritt zur Aufhebung des Zuckergesetzes von 1884 sein werde. Casteliu bekämpft die Vorlage, deren Annahme Frankreich in der Brüsseler Konferenz einer Waffe berauben werde. Die Vorlage wird hierauf mit 366 gegen 68 Stimmen angenommen.
Belfast, 24. Jan. Viel umfangreicher, als man anfangs annahm, war das bereits gemeldete Unglück in der Smith- fieldschen Flachsspinnerei. Wie viele Personen außer den 10 Toten und 18 Verletzten noch das Leben oder ihre Gesundheit eingebüßt haben, ließ sich bisher noch nicht mit Sicherheit feststellen. Aller Wahrscheinlichkeit nach sind noch mindestens zehn Leichen unter den Ruinen begraben. Was den Einsturz herbeiführte? Anscheinend hat einer der eisernen Träger im Erdgeschosse nachgegeben, worauf in einem Augenblicke das ganze Innere der vierstöckigen Fabrik in sich zusammenstürzte und alle auf den verschiedenen Etagen beschäftigten Arbeitsleute, etwa 250 an der Zahl, mitsamt den schweren eisernen Webstühlen in die Tiefe riß. Es grenzt dabei an das Wunderbare, daß die Mehrzahl mit dem bloßen Schrecken und ohne Verletzungen davongekommen ist. Aus dem Schutthaufen drangen bald entsetzliche Schmerzens- und Hilferufe. Der Schrecken der Situation wurde noch dadurch erhöht, daß der heiße Dampf der eingeschlagenen Dampfkessel die unter dem Mauerwerk und den Maschinenteilen Begrabenen verbrühte. Ein solch schreckliches Ende fand ein armes Mädchen von 14 Jahren, das Arbeitsuchend in dem Augenblick des Zusammensturzes das Gebäude betrat. Im Angesicht der Menge fand sie zwischen dem Gebälk in dem ausströmenden Dampfe einen qualvollen Tod. Aeußerst ergreifende Scenen spielten sich ab, als Leiche um Leiche und die zumeist furchtbar verstümmelten Verwundeten hervorgeholt und auf Tragbahren in das Hospital geschafft wurden. Ueber 60 Personen,, meist Mädchen im zarten Alter, liegen bereits dort. Bei vielen gilt es, ihnen nur das Sterben leicht zu machen, und niemand kann sich der Thränen erwehren, der den Jammer sieht, den dieses Unglück unter den Verwandten der armen Opfer hervorgerusen hat. Den Schutthaufen umstehen noch große Massen ängstlich Harrender, die fürchten, daß vermißte Angehörige dort noch vergraben liegen.
England und Transvaal.
Haag, 23. Jan. Präsident Krüg er läßt in den Blättern erklären, daß weder die in Europa befindlichen noch die afrikanischen Burenführer irgend welche Friedensinitiative ergreifen werden. England kenne die Bedingungen der Buren, die auf voller Unabhängigkeit bestehen. Unter dieser Bedingung würden die Buren Friedensverhandlungen eingehen. Andere Bedingungen würden die Buren niemals annehmen.
Kapstadt, 22. Jan. Cecil Rhodes, der wieder nach Südafrika unterwegs ist, wird hier ungeduldig erwartet.. Der Ausschuß der Progressioisten will ihn auffordern, noch einmal die Premierschaft in der Kapkolonie anzunehmen. Er war schon früher einmal Premierminister. Die Pro- gressivisten und überhaupt ein großer Teil der Bevölkerung, der Kapkolonie hält ihn für den einzigen Mann, der im stände ist, die Kolonie aus der schlimmen Lage, in welche sie der Krieg gebracht hat, zu befreien.
Vermischtes.
Vom Brand des Stuttgarter Hoftheaters wird der Württ. Volksztg. ein hübsches Stückchen erzählt: Zwei Heizer hiesiger Schulen sind Mitglieder der Reservefeuerwehr. Am Montag abend waren sie in dieser ihrer Eigenschaft an einer der Dampffeuerspritzen thätig, die immer noch ihre Wasserstrahlen in die dampfenden Schuttmaffen des Hoftheaters schleuderten. Da treten zwei Offiziere auf sie zu. „Nun. wie geht's?" fragte der eine der Offiziere. — „Et b'sonders," ist die Antwort des Heizers.. „Da ganz« Tag standet mer do ond hent no nix Ordelichs z' esse ond z' trenke kriegt." — Während dessen fühlt er sich von seinem Heizerkollegen fortwährend angestoßen, was er als Ermunterung deutet, recht ungeniert zu reden. „Ja nun," erwidert der Offizier, „heute heißt es eben, sicy in die Umstände schicken. Uebrigens gehen Sie nur hinüber ins Cafe Kronemann und lassen Sie sich geben, was Ihnen schmeckt. — Und lassen Sie es ausschreiben für mich, den König." Jetzt erst wurde dem kühnen Sprecher des Stopfens Bewandtnis klar. Der weltkundigere Kollege hatte ihm zu verstehen geben wollen, daß er mit dem Könige selber rede. Aber die Verlegenheit war bald überwunden im dankbaren Genuß von zwei Flaschen Wein und einigen Schinkenbrötern, die die wackeren Heizer dem König richtig, auf die Rechnung schreiben ließen.
Was ist ein Kurzschluß? Bekanntlich wird neben anderen Ursachen der Brandkatastrophe, der das Stuttgarter Hoftheater zum Opfer fiel, auch eine Zündung infolge elektrischen Kurzschlusses angenommen. Diese Er- fcheinung wird seit Einführung der elektrischen Beleuchtung