S.aatsvoranschlag fließt diesmal mit einem ungewöhnlich hohen Fehlbetrag ab, welcher im ordentlichen Etat 2,005,282 ^ und im Gesamtetat 14,364,178 beträgt. Wenn gleichwohl für außerordentliche Zwecke 15,610,075 ^ gefordert werden, so ist die Erwägung entscheidend gewesen, daß eine erhebliche Einschränkung der staatlichen Bauthätigkcit in den beteiligten Erwerbsk eisen schwer empfunden werden müßte. Das Eisenbahnbaubudgct sieht auch diesmal für den Ausbau des Bahnnctzes u. f. w. die namhafte Summe von 84 Millionen Mark vor. Ein mit Bayern abgeschlossener Bahnvertrag über die Fortsetzung der Eisenbahn von Miltenberg nach Wertheim wird dem Landtag unterbreitet werden; ferner werden Gesetzentwürfe vorgelegt werden, welche die Aufbesserung der Beamten mittels Erhöhung der Wstmungs- gclder und im Anschluß daran eine solche der Volksschullehrer anstreben. Betreffend die Einführung der direkten Wahl bemerkt die Thronrede, diese Reform müsse auf den bewährten Grundlagen der Verfassung weiterbauend allen örtlichen Interessen des Landes und sämtlichen Gruppen der Bevölkerung eine ihrer Bedeutung cmsprechcnde Vertretung im Landtag sichern. Schließlich besagt die Thronrede, daß für alle Gemeinden mit weniger als 2000 Einwohnern die direkte Wahl des Bürgermeisters und des Gemeinderats eingeführt werden solle.
Bremen, 28. Nov. Die Rettungsstation Hiedens-Oie der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger telegraphiert: Am 28. d. Mts. sind von dem hier gestrandeten Dampfer Stephania, Kapitän Domine, mit Ballast von Rostock nach Stralsund bestimmt, acht Personen durch den Raketenapparat der Station gerettet worden.
Swinemiinde, 28. Nov. An der Stelle, wo ein Kieler Dampfer im Papenwasser einen Unfall erlitt, stießen heute Morgen die Dampfer Wolgast und Pommern zusammen und sanken. Die Mannschaft ist gerettet.
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Wie die Nationalztg. heute mitteilt, ist in ihren Redaktionsräumen eine Durchsuchung nach den Schriftstücken vorgenommen worden, die seinerzeit die Vorgänge vor dem zweiten Gumbinuer Militärprozeß (Ermordung des Rittmeisters v. Krosigk) behandelten. Die Veröffentlichung rief bekanntlich großes Aufsehen hervor, weil darin von angeblichen Verstößen gegen die Militärgerichtsordnung die Rede war. Die Nationalstg. Hst gegen den gerichtlichen Durchsuchungsbeschluß Beschwerde erhoben. Man darf auf die Entwicklung auch dieser Angelegenheit gespannt sein.
Zum neuen deutschen Zolltarif.
Ter Bund der Landwirte hat zwölf Hefte Materialien zum Zolltarif herausgegeben, deren Tendenz darin gipfelt, zu beweisen, daß für den Aufschwung der gesamten deutschen Volkswirtschaft keine andere Maßnahme beitragen könne als eine zielbewußte, durch volkswirtschaftliche Maßnahmen herbcigeführte Förderung des deutschen Landbaues.
Ausland.
London, 28. Nov. Weiteren Nachrichten aus Manila zufolge, bestätigt sich der Untergang des Dampfers Alerta. Die Zahl der umgekommenen Passagiere und Truppen beträgt nicht 100, sondern 200.
Washington, 27. Nov. In einem Berichte des General- Postmeisters werden die Ergebnisse des Postpaketverkehrs mit Deutschland für ein Jahr bekannt gegeben. Das Gesamtgewicht der aus Deutschland nach den Vereinigten Staaten beförderten Postpakete betrug hiernach 233,690 Pfd., dasjenige der aus den Vereinigten Staaten nach Deutschland beförderten Postpakete 51,484 Pfund.
Eine Eisenbahnkatastrophe in Amerika.
Detroit, 28. Nov. Auf der Wabas-Bahn stieß in der Nacht bei Seneca ein Eisenbahnzug, von dem zwei Waggons mit Einwanderern besetzt waren, mit einem entgegenkommenden Zuge zusammen. Letzterer wurde zertrümmert und geriet in Brand. 80 Personen wurden getötet, 150 verletzt, davon 25 schwer. Die Schuld an dem Eisenbahnunglück trifft den Einwandercrzug, welcher von Station Seneca weiter fuhr, während er auf das Eintreffen des anderen Zuges hätte warten sollen.
New-Uork, 28. Nov. lieber die entsetzliche Eisenbahn- Katastrophe, welche sich in Michigan in der Nähe von Seneca ereignete, wird der Fft. Z. noch gemeldet: Es sind vielleicht 100 Einwanderer unter den Trümmern, die in Brand geraten sind. Von dem andern Zug sind die Lokomotive und die Wagen demolie t und es sind dabei ebenfalls Menschen umgekommen, siarmer legten die Leichen in langen Reihen dem Bahnkörper entlang. Unter den Umgekommeuen befinden sich viele Deutsche und Schweden, da die Einwanderung im Nordwesteu ausschließlich aus diesen Nationalitäten besteht. Das Fahrpcrsonal beider Züge ist größtenteils getötet, die Flammen schlagen gegenwärtig hoch empor, sodaß eine Rettung der Verletzten unmöglich ist.
England und Transv -al.
London, 28. Nov. U ber die von Lord Kitchener errichteten Blockhäuser wird gemeldet: Der Generalissimus müsse, um das besetzte Land wi ksam zu schützen, 80,000 solche kleine Forts errichten, und da man für jedes Blockhaus 20 Mann Besatzung vorgesehen habe, so erfordere die Durchführung dieses Systems nicht weniger als 600,000 Mann, die England niemals ohne Zuflucht zur persönlichen Wehrpflicht aufbringen kann. Kitchener Nüsse das sehr wohl und habe, um seinen Zweck dennoch zu erreichen, Koffern und Hottentotten mit der Verteidigung dieser Blockhäuser betraut.
London, 28. Nov. Ans Durban werden nunmehr Einzelheiten über den Kampf bei Heilbronn gemeldet: Darnach ist das zweite Bataillon von K tcheners Scharfschützen nur mit knapper Not der Gefangennahme durch eine Bnrenabteilung entgangen. Oberst Wilson hatte zwei Schwadronen entsandt. Die Buren ergriff n scheinbar die Flucht und die englischen Schwadronen nahmen die Verfolgung sofort aus, als sie plötzlich von den Buren von drei Seiten angegriffen wurden u d sich nach kurzem heftigen Kampfe zurückziehen mußten. Auf Seiten der Engländer fiel der kommandierende Offizier. Zwei weitere Offizieie wurden schwer verwundet und 6 Mann getötet. Ewer der verwundeten Offizie e war der Prinz Radziwill, welcher einen Schuß in den Magen und m die Hand erhalten hatte.
Venezuela und Columbien.
New-Aork, 27. Nov. Die kolumb scheu Aufständischen haben die Brücke bei Barbacoa wieder erobert.
New-Aork, 28. Nov. Ein Telegramm aus Colon meldet: Ein Amerikaner, der Augenzeuge war, erklärte, daß das kolumbische Kanonenboot General Pinzon 50 Schüsse auf Puerto Bello abgegeben habe. Einige Häuser wurden zerstört. Die Stadt war vorher von den Einwohnern verlassen worden.
Erklärung.
Indem ich mich als den Artikelschreiber des Eingesandt in Nr. 185 des Gesellschafters Waldachkorrektion betreffend bekenne, erkläre ich um Mißverständnissen und Mißdeutungen zu begegnen, daß die ganze Sache auf dem Rathause nur dadurch in Fluß kam, daß vom Stadtbauamt eine eiserne Einfriedigung des einen Kanalarms hinter dem Oekonom Schuonschen Hause beantragt wmde, die bei richtiger Ausführung jedenfalls nickt billig geworden wäre. Diese Ausführung wurde vom Gemeinderar abgelehnt und nach einem daran avknüpfenden, anderweitigen Vorschlag, den fraglichen Wasserarm trocken zu legen, der städtische Techniker beauftragt, nach der Sache zu sehen. In letzter Sitzung hat nun das Stadtbauamt einen Kostenvoranschlag vorgelegt und eine am Wehr der Rauser'schen Mühle nötige zweite Wasserfalle mit ^ 16,000 Kosten berechnet. Dazu kämen noch nicht unbedeutende Grunderwerbungen, so daß die ganze Korrektion eine kostspielige werden und weit von meinem Vorschlag abweichen würde. Eine solche teure Korrektion aber in einer Zeit vorzunehmcn, wo die städtischen Einnahmen ohnehin zurückgcgangen sind, würde ich zurzeit nicht unterstützen, sond rn bin auch heute noch überzeugt, daß man mit billigeren Mitteln nützliche Abhilfe schaffen könnt-. Befremdet hat es micb, daß der Bericht
vom Rathaus in Nr. 186 d. Blts. nichts von meiner im Gemeinderat abgegebenen Erklärung enthielt, daß ich weder für ein kostspiel ges Projekt sei, noch meine eigenen Interessen vertrete, sondern meinen Vorschlag lediglich zum Wohle eines ganzen Stadtteils machte?) Stephan Schaible.
Eingesandt.
Waldachkorrektion. Bürger der Stadt sehen in der Waldachkorrektion eine vorerst unnötige Verschönerung der Stadt im Interesse eines Einzelnen und eine riskierte Spekulation mit den dadurch zu g. Winnenden Bauplätzen, auch befürchten sie bei deren Durchführung eine Verdoppelung des Kostenvoranschlags.
*) Der Bericht war deshalb so gefaßt, weil unser Berichterstatter davon überzeugt war, daß der Vorschlag des Gemeinderats Schaible im Interesse des ganzen Jnselstadt- teils gemacht wurde und dies.lbe Uebcrzeugung im Pub- blikum voraussetzte. Eine gegenteilige Meinung ist uns auch noch nicht zu Gehör gekommen.
Im fiebrigen erklären wir, daß unsere Spalten für diese Angelegenheit an dieser Stelle von nun ab geschlossen sind und weitere Erörterungen nur im Anzeigeteil ausgenommen werden.
Außerdem bemerken wir, daß die Erklärung des Herrn Schaible vor dem obigen „Eingesandt" bei uns eingelaufen war und deshalb auch an erster Stelle steht.
Die Redaktion.
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Wer auf seine Gesundheit achtet, der sollre den allzu häufigen Genuß von Bohnenkaffee vermeiden. Aber was soll man als Ersatz dafür nehmen? Diese Frage beantwortet Frau Lina Morgenstern, eine bekannte Autorität in allen wichtigen Frauenfragen:
„Da ich es mir nun seit Jahren zur Aufgabe gemacht habe, die Ernährungsfrage durch praktische Versuche zu fördern, prüfte ich auch die unzähligen Kaffee-Surrogate und fand, daß Kathreiner's Malzkaffee, der sich in den letzten Jahren als Ersatz für den Bohnenkaffee immer mehr Bahn gebrochen hat wirklich höchst empfehlenswert ist, wenn man ihn richtig zu bereiten versteht.
Daß meine Meinung nicht vereinzelt dasteht, zeigt das Urteil vieler Aerzte, hervorragender wissenschaftlicher Autoritäten, ja selbst von Potentaten, welche cs nicht verschmäht haben, dem Kathreiner'schen Malzkaffes näher zu treten.,,
Heüsr'fche Sprelwerke.
Unerkannt die vollkommensten der Welt, sind stetsfort eine- der passendsten und beliebtesten Festgeschenke. Ts wird mit denselben die Musik in die ganze Welt getragen, auf daß sie überall die Freude der G ücklichen erhöhe, die Unglücklichen tröste und allen Fernweilenden durch ihre Melodien Grütze a«S der Heimat sende. Zn Hotels, Restaurationen u. s. w. ersetzen sie ein Orchester und erweisen sich atS bestes Zugmittel, besonders di» automatischen Werke, die beim Einwerfen eines Geldstückes spielen, wodurch die Ausgabe in kurzer Zeit gedeckt wird.
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Verzeichnis der Märkte in der Umgegend.
Vom 2. bis 7. Dezember.
Herrenberg: 3. Krämer-, Vieh-, Roß- und Flachsmarkt. Horb: 3. Viehmarkt.
Hiezu das Plauderstübchen Nr. 48.
Druck und Verlag der G. W. Zaise r'scheu Buchdrucker si (Emil Zaster) NagoL. — Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur
Oberamtsstadt Nagold.
Bekanntmachuri
mLUchf und Pnvfit-LikkünnLmüHüNgerL
N hezu 1800 fallsüchtige Kranke
Die über die Waldach führende hölzerne Brücke bcim Gasthaus zum Anker soll mit einem eisernen Zorreseisenbelag versehen werden.
Zur Vornahme dieser Arbeiten ist die Freudenstädterstraffe von Geb. Nr. 97 bis zu Geb. Nr. 104 für Fuhrwerke und Fußgänger am 4. und 5. Dezbr. d. I. gesperrt.
Leichtere Fuhrwerke, sowie Fußgänger haben in dieser Zeit ihren Weg auf dem Ortsweg Nr. 16 (Meisterweg) über das Flußbett der Waldach bezw. den Flußsteg zu nehmen.
Nagold, den 27. November 1901.
Stadlschul'hcißenamt:
B r o d b e ck.
Pen KK. Hrtsvorflehern!
Alle zur Gemeindcratswahl notwendige»
Jorrnutare
find vorrätig in der
^ HV. LaLisvr'schen Buchhandlung.
.nse er Zi nsgemeinde hoffen auch zu ieskm W>ih och ssene auf eine kstine A.ftgabe, und mn hnen fast eben sov ele finde und nickst ver aiste Kindlein Geisteskranke und Heimall ose aus llen Ländein der Erde! Gerade der arbeitsloser, und H ima>losen find in diesem Iah e sehr viel mehr als sonst und haben wir unser neues Asyl im lLi-tmgswoor um mehr als das dov- o l e verg, öfter muffen, um diele» Uu- qlü lichen Broi und Odd-ich ge >en Arbeil ewähren zu ö > >n. bis bessere Zeile, lummen. Di-si Noi drück uns besonders ichwer. Es b U>t darum alle allen und neuen Freunde eben so hrelich nie rin und, uns auch zu diesem W i nachl - >st den Tisch lü> u> se e etwa 4000 lieben WeihnachtSgäsie decken zu Helsen; j d kleinste G >be, auch in natura, wird rml F eud-n argen, m en.
Bethel b ' i >fil , Weihnachten ISOl.
F. v. Bodelschwingh senior,
P o>.
empfiehlt <4. Xatsor.
Nothfelden.
Aufhebung einer Straßensperre.
Der hlestge Orisstraßenverkehr ist wieder
geöffnet. "VN
Z. B.:
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