habe. Zwei Kolonialbcamie, die zu des Obersten Hunter Weston Kolonne gehörten, verkleideten sich als Buren und gingen zu einem Farmhaus in der Nähe. Sie wurden freundlich empfangen und bewirtet, und der Farmer gab ihnen sehr wertvolle Aufschlüffe über die Kolonne (ihre eigene) und wie sie ani besten angegriffen werden könne. Am andern Tag wurde er verhaftet, überwiesen und als Spion dem Standgericht überwiesen. Ein hübsches Stück­chen, sowohl das des Herrn Maurice, als das des Obersten Hunter und seiner zwei Polizeispitzel. Daily News sagt, die erzwungene Beteiligung der Einwohner an der Ver­kündigung des Todesureeils sei der teile Wahnsinn. Wenn man so mit den Leuten in Südawika umgeht, dann kann niemals mehr Frieden werden zwischen den beiden Raffen!

Die Vorgänge in China.

Peking, 14. Nov. In den letzten zwei Tagen herrschte heftiger Schn erst arm bei ganz ungewöhnlicher Kälte. Man befürchtet, daß, falls das jetzt herrschende winterliche Wetter andaucrt, die Rückkehr des kaiserlichen Hofes sich verzögern werde.

Vermischtes.

Die Grabrede des Predigers Gemmel. Die Rede, welche Superintendent Gemmel in Gumbinnen am Grabe des im Duell gefallenen Oberleutnants Kurt Blaskowitz gehalten hat, kommt jetzt im Reichsbotcu zur Veröffentlichung. Wir geben daraus nach dem Berl. Lok.-A. die markantesten Stellen wieder:. . . es ist uns, als sehen wir eine Hand, die über diesem Sarge in Flammenschrift das alte, schauer­liche Gottesurteil schriebe:Die Sünde ist der Leute Ver­derben!" Und deshalb ergrimmen wir in Jesu Geist in heiligem Zorn, und unsere Klage wird zur Anklage. An­klage erheben wir alle und würden nicht wert sein, des heiligen Gottes Kinder und Jesu Jünger zu heißen, wenn wir's nicht thäten; Anklage erhebeich als Diener des Herrn aller Herren an seinem heiligen Wort. Und wen denn klagen wir an? Diesen unseren armen Freund? oder seinen Kameraden, den sein Gewissen in der Ferne hält? Nein, gewißlich beide nicht; solche Gcoanken liegen uns vielmehr ganz fern; cs steht der eine schon vor einem höheren Rich­ter, der andere wird vor ihm einst stehen. U -s aber sagt der Heiland:Richtet nicht, verdammet nicht." Er hat das Gericht sich selber Vorbehalten. Nicht einzelne Men­schen klagen wir an; aber die Sünde als solche, die klagen wir an. Den Geist der Zügellosigkeit, der alle Stände ergriff n hat und auch den, der durch den Ruhm der strengen Manneszucht zunächst doch an der eigenen Person allen anderen voranleuchten sollte, den klagen wir an. Den Geist der Knechtschaft klagen wir an, der sich Nicht losmachen kann, weil er es nicht will, von den unwürdigen Banden längst veralteter, mittelalterlicher Vorurteile und ganz fal­scher Rechtsanschauungen. Wir fragen an diesem Grabe unsere christliche Obrigkeit, wie viel Blut noch weiter un­nütz vergossen, wie viel Elend noch weiter erst angerichtet werden soll, bis sie des inne wird, daß sie als des wahr­haften Gottes Dienerin ein und . dieselbe That nicht vorher für geboten erachten und nachher bestrafen darf. Oder wäre vor dem Richter dort droben, der die Person nicht ansieht, nicht gleiches Recht für alle, so daß seine heiligen Gebote etwa für die verschiedenen Menschen und Stünde auch ihre verschiedene Giltigkeit hätten, und also ein jeder ihnen gehorchen dürfe, so weit es ihm eben gerade nach seinen Lebensansichten und Standesgewohnheiten beliebt?

O, wo sind die Männer, die mutig genug sind, das Schwert zu ziehen gegen den bösen Geist der Lüge, der unter dem gleißenden G.wände einer Ehrenpflicht das bekleidet, was ganz offenbar wider Gottes kl rcs Wort und seinen heiligen Willen ist." Herr Superintendent Gemmel schreibt zu dieser seiner Rede:Ich hatte die Empfindung, recht scharf gesprochen zu haben und war eres vielleicht erzürnten Widerspruchs gewärtig. St tt dessen habe ich aus allen Kreisen, a -ch von höheren Offizieren, deren einer besonders sogleich nach der Beendigung der Feier zu mir kam, die lauteste Anerkennung gefunden. Es ist mir das Persönliche dabei gleichgiltig, es hätte mich auch das Gegenteil kalt gelassen, höchn erfreulich aber ist mir dies alles als ein schlagender Beweis, daß das Duell in unserem Volke auch im Offizicrstande keinen Boden mehr hat, vielmehr ein einziger Schrei der Entrüstung bei jedem einzelnen Falle dawider laut wi d."_

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Konkurs-Eröffnung. Ludwigsburg: Max Sproße, Hntmacher in Zuffenhausen.

Wochenbericht der Zentralvermittlungsstelle für Obst- verwertnng in Stuttgart. (Ansgegeben am 16. Nov. 1901.) Obstpreise: Stuttgart, Engros-Markt bei der Markt­halle am 16. November: Aepfel 1525 Birnen 20 bis 30 rZ, Nüsse 20 iZ, Quitten 1520 -H, per 0«

Zufuhr sehr schwach, Verkauf weniger lebhaft. Berlin: Engros-Markt in den Zentralmarkthallen am 15. November: Aepfel (einheimische) 620 A Goldparmäne 1030 -H, Birnen (einheimische) 620 is, Amorette 2030 iZ, per / Zufuhren genügend, Geschäft sehr still.

Eingesandt.

Aus dem BerichtVom Rathaus" vom 13. er. ist zu entnehmen, daß der Gemeinderat die elektrische Straßen­beleuchtung als mangelhaft bezeichnet und dafür das Elek­trizitätswerk mit dem Bemerken verantwortlich macht, daß mit der Eröffnung des neuen Werkes am Btttenberg eine Wendung zum Bessern erwartet werde. Aus «olgendcn Zahlen ist aber ersichtlich, daß die Schn d an denn schlechten Licht lediglich darin liegt, daß die Lampen nicht rechtzeitig ausgewechselt d. h. erneuert werden, was Sache der Sladt- gemeinde ist. In der Zeit vom 1. Oktober 1900 bis 1. Oktober 1901 umfaßt die städtische Straßenbeleuchtung 64,854 Lampenbrennstunden. In dieser Zeit wurden im Ganzen 45 Stück Lampen erneuert, so daß auf die Lampe durchschnittlich 1441 Brennstunden kommen und mit Rück­sicht darauf, daß ein und dieselbe Lampe mehrmals aus­gewechselt wurden, in der That gegenwärtig Lampen in Benützung sind, die über 2500 Stunden brennen. Daß solche Lampen kein Helles Licht mehr abgeben und zudem einen wesentlich höheren als den normalen Stromverbrauch haben, darf als bekannt vorausgesetzt werden. Das Elektrizitätswerk, das den Strom jederzeit und gewissenhaft mit der richtigen Spannung abgiebt, trägt also nicht nur an der mangelhaften Straßenbeleuchtung keinerlei Schuld, sondern dasselbe kommt noch durch die zulange Benützung der Lampen und den dadurch verursachten höheren Strom­verbrauch in wesentlichen Nachteil, da die Bezahlung nach der Brennstundc erfolgt.

Literarisches.

Neue, nennte Lieferungs-Ausgabe von Stirlers Ha»v- Rtlas, 100 Karten in Kupferstich, herausgegeben von Justus Perthes Geographischer Anstalt in Gotha. (Erscheint in 50 Lieferungen (jede

ImLikcht- Lüd j1rwüt-SkkkNtt!m-..ü!ui q?

mit 2 Kartenj zu je 60 Pfg.) 1. Lieferung: Nr. 15 Ostalpen in 1: 925 000, von C. Schcrrer und H. Habenicht; Rr. 64, China in 1: 7,500000, von C. Barich.

Fast auf allen Gebieten der Wissenschaft gicbt eS Werke, deren Name allein ein Programm bedeutet: der Große Ztieler in ein solches I Seit nahezu hundert Jahren steht er unbestritten an der Spitze aller Handatlanten der Welt, dank seiner wissenschaftlichen Gründlichkeit, seiner Zuverlässigkeit, seiner praktischen Bearbeitung und der plastischen Schönheit seiner Kartenbilder. Die Zahl der Jahre hat dieses aner­kannte Meisterwerk kartographischer Kunst und geographischer Wissen­schaft nicht altern lassen. Wer die Blätter der soeben erschienenen ersten Lieferung der neuen Ausgabe betrachtet, dem mag leicht der Gedanke an den ans der Asche emporgesticgenen Phönix kommen: Jugcudfrische Schönheit, deren Reiz durch die Fortschritte der Technik gegen die früheren Ausgaben noch ganz erheblich gesteigert ist, meister­liche Darstellung, gründlichste Ausnutzung aller nur irgend erreichbare» Quellen sorgsamste Berücksichtigung der Ansprüche der Wissenschaft und der Interessen des praktischen Lebens, trotz der reichen Fülle einzigartige Klarheit und Lesbarkeit alle diese Eigenschaften zu­sammen, sie drücken der neuen Lieferungsausgabe von StielerS Hand­atlas den Stempel auf. Der durch die Technik ermöglichte billige Preis befähigt den Großen Ltielcr von seiner bisherigen kostspieligen Höhe hcrabzusteigcn und sich an die weitesten Kreise zu wenden. Die beiden Blätter, welche die erste Lieferung: Ostalpen und China ver­körpern die oben gerühmten Vorzüge in überzeugender Weise; sie werden den strengsten Ansprüchen gerecht und lassen von der neuen Stieler-Ausgabe das denkbar beste erhoffen.

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Mittwochblatt Dienstag nachmittag 2 Uhr,

Donnerstaglatt Donnerstag vormittag 8 Uhr,

Samstagblatt Freitag nachmittag 2 Uhr.

Auswärtige Todesfälle.

Sulz OA. Nagold: Röhm, Hirschwirt.

Druck und Verlag -er G. W. Zaiser'schen Buchdrucker ei (Emil Zaiscr; Nagold Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.

Revier Simmersfeld.

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Am Samstag den 23. November

vormittags '/-II Uhr

im Hirsch in Simmersfeld aus Staatswald

Ul. Eitele Abt. 2, 3, 4, 6, 7, 8, 9, 11, 12 und 13,

Vs. Hagwald Abt. 4 und 9; sowie Sche.dholz der Hut Simmersfeld.

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Ausschuß 177 Smck mit Festm.: 187 I., 87 N., 5 lll Kl. Auszüge durch daS Kameralamt Altensteig erhältlich.

Bewerber um die erledigte hiesige

Mesner stelle

wollen sich bis spätestens Donnerstag dieser Woche melden. Die Bewerbungen sind schriftlich (mit Angabe des Alters, der Berufs- und Familienverhältnifse des Bewerbers) beim Unterzeichneten einzureichen, von dem auch die Anstcllungsbedingungen zu erfahren sind.

Nagold, den 18. November 1901.

Namens des evang. Kirchengemeinderats:

i: > n .Dekan Römer.

K. Amtsgericht Nagold.

Der Hirschwirt Karl Hartmann von Alteusteig-Dorf wurde durch Gerichtsbeschluß vom 9. Nove ber d. Js. wegen Trunksucht

entmündigt.

Den 15. November 1901.

Amtsrichter:

Schmid.

Es werden auf den 1. Fevr. 1902

1500 M

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A <J r r e n.

Schriftlichen Angeboten, pro Zentner lebend Gewicht, wird bis

Dontt rstaa den 21 ds. Mts.

nachmittags I Nhr

entgcgcnaesehen. Verkaufs edingungen liegen auf dem Rathaus zur Einsicht auf.

Den. 13. November 1901.

Gemeinderat.

Regulier- u. Koch

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Gugen Jerg, Wagotd.

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L»r8Sr'oodvn L»chh«ndlunz.