rnungen über Rückfahrkarten, wahlweise über verschiedene Bahnstrecken benützbare Rückfahrkarten, Rundreisekarlen, Zeit­karten, Monats- und Schülerkarten, Fahrfcheinbücher, Landes­karten, Gesellschaftskartell rc. sind ebenfalls angegeben. Ferner enthält das Büchlein noch einen Kalender für die Monate Oktober bis April. Preis 20 --Z.

Auf Ihre Gefahr. Von Interesse ist eine neuerdings ergangene Gerichtsentscheidung, wonach der auf der Rechnung gedruckte Vermerk:Wir sandten Ihnen auf Ihre Rech­nung und Gefahr" durchaus nicht den Versender der Ware von der Verpflichtung befreit, dafür zu sorgen, daß die Ware auch gut und unverletzt ankommt. In dem Urteil ist aus­geführt, daß wenn diese Vereinbarung nicht vor dem Kauf­vertrag ausdrücklich getroffen ist, dem Vermerk auf der Faktura kein Wert beizulegen ist, da es sich in einem solchen Fall nicht um einen Passus des Kaufvertrages handele, der von beiden Seiten acceptiert sei. Wer also eine Ware bestellt ohne damit sich einverstanden zu erklären, daß sie ihm auf seine Gefahr zugeschickt werden solle, kann Lieferung in unbeschädigtem Zustand verlangen und beschädigte Waren zur Verfügung stellen.

X. Warth, 30. Sept. Daß man auch in ländlichen Gemeinden bei sorgfältiger Sammlung und Schulung der vorhandenen musikalischell Kräfte Erfreuliches auf musi­kalischem Gebiet ausführen kann, davon gab das unter Leitung von Schull. Mitschelen gestern nach­mittag in der hiesigen Kirche gegebene Konzert einen schönen Beweis. Zu Gehör wurden gebracht: Orgelstücke, gemischte Chöre, Männerchöre, Schülerchöre, Soli für Alt, Sopran und Orgel, Soli für Violine und Orgel und Quartette für Posaunen. Das Konzert war zahlreich be­sucht auch von auswärtigen Gästen, die über das Gehörte sich durchaus befriedigend äußerten.

--r. Altensteig, 30. Sept. Zur Feier seines Mähr. Stiftungsfestes veranstaltete der hiesige Turn-Verein gestern nachmittag in dem Stadtgarten ein Abturnen. Von auswärtigen Vereinen waren vertreten Nagold vollzählig mit Fahne und eine größere Anzahl Turner von Ebhausen. Nach dem Stabturnen wurden Uebungen am Reck, Barren vorgenommen, sodann folgte Hochsprung und Wettlauf; den Schluß des die Aufmerksamkeit der zahlreichen Besucher der Festlichkeit fesselnden Schauturnens bildete die Auf- bauung einer lebenden Pyramide durch die Turner, von der eine photographische Aufnahme gemacht wurde. Nach der Verteilung der Preise an 8 Zöglinge wurde dem Verein ein von hiesigen Fräulein gestiftetes Trinkhorn überreicht.

r. Altensteig, 29. Sept. Bei der in Durrweiler statt­gefundenen Schultheißenwahl wurde Gemeindepfleger Schleeh daselbst zum Ortsvorsteher gewählt. Der seitherige Schult­heiß Schleeh legte sein Amt im Alter von 73 Jahren nieder, nachdem er solches 48 Jahre begleitete. Von S. M. dem König erhielt derselbe die goldene Verdienstmedaille, nach­dem derselbe schon vorher mit der Jubiläumsmedaille be­dacht worden war. Am gleichen Tag fand in Edelweiler die Schultheißenwahl statt, und es wurde Gemeindepfleger Theurer daselbst nahezu einstimmig zum Schultheißen ge­wählt. Der seitherige Schultheiß von Edelweiler, Kalm- bach, ist ebenfalls 73 Jahre alt und hat sein Amt alters­halber nach 39jähriger Dienstzeit niedergelegt.

(D Herrenberg, 30. Sept. Seit etwa 10 Tagen ist bei uns die Hopfenernte beendigt und trockene Hopfen sind hier und im Bezirk 810,000 Ztr. vorhanden, gleich bis ^, 4 des Ernteergebnisses von 1900. Die Ware ist gut, wenn auch ein Teil wegen des anfänglich schlechten Trocken­wetters mißfarbig geworden ist. Der Verkauf geht sehr flau. Die Händler bieten 6080 die Produzenten, ^welche auf höhere Preise hofften, wollen so nicht abgeben. Es sind noch keine zahlreichen Verkäufe abgeschlossen. Gestern fand hier eine von Stadtschultheiß Haußer einberufene, sehr zahlreich besuchte Versammlung von Hopfenpflanzern des Bezirks statt, in welcher die Gründung einer Hopfenver­kaufsgenossenschaft angeregt wurde. Es wurde einstimmig beschlossen, entsprechenden Antrag an den landwirtschastl. Bezirksverein zu stellen und hofft man, es werde sich dieser Hierwegen mit sachverständigen, maßgebenden Personen und Stellen ins Benehmen setzen, auch mit den umliegenden, und überhaupt mit den hopfenbauendcn Bezirken Verhand­lungen pflegen, um auch dort den Gedanken anzuregen; end­lich sollen im Laufe des Winters einer oder mehrere Vor­träge über vorstehendes Thema durch sachverständige Männer abgehalten werden. _

r. Stuttgart, 30. Sept. Das Königspaar begab sich heute früh 8.25 Uhr mittels Sonderzugs nach Friedrichs­hasen, wo die Majestäten morgen den Eröffnungsfeierlich­keiten der neuen Staatsbahn Friedrichshafen-Ueberlingen anwohnen werden.

r. Stuttgart, 30. Sept. Der Direktor der Heil- und Pflegeanstalt Winnenden, ein Sohn des früheren Kultus­ministers v. Geßler, Dr. Theodor v. Geßler, wurde heute in Anwesenheit der höchsten Staatsbeamten und von Ver­tretern verschiedener Behörden u. Korporationen auf dem Pragfriedhof beerdigt. Er verschied nach kurzem Kranken­lager und erreichte ein Alter von nur 37 Jahren.

!-. Stuttgart, 30. Sept. Die Lieferung des Futters für die Militärpferde auf die Zeit vom 1. November 1901 02 wird in den Garnisonen ohne Proviantämter öffentlich vergeben. Die Vergebung findet in Gmünd am 2., in Mergentheim am 3., in Heilbronn am 4. und in Tübingen am 5. Oktober statt. Der Jahresbedarf beträgt für Gmünd 294 Ztr. Hafer, 152 Ztr. Heu und 192 Ztr. Stroh. Mergentheim: 336 Ztr. Hafer, 166 Ztr. Heu, 220 Ztr. Srroh. Heilbronn: 928 Ztr. Hafer, 492 Ztr. Heu und 654 Ztr. Stroh. Tübingen: 500 Ztr. Hafer-, 260 Ztr. Heu und 346 Ztr. Stroh.

Stuttgart, 30. Sept. Am Samstag nachmittag fand die Hauptversammlung des württ. Landesfischerei­vereins unter starker Beteiligung im großen Stadtgartensaale statt. Ihr wohnte u. a. der Staatsminister des Innern Dr. v. Pischek, der Vizepräsident des deutschen Fischerei­vereins Geh. Justizrat Dr. Uhles-Berliu, Delegierte aus mehreren Bundesstaaten und aus der Schweiz (Oberst Meister) an. Nachdem der Vorsitzende, Oberjägermeister Frhr. v. Plato, die Versammlung begrüßt hatte, übergab Geh. Justizrat Dr. Uhles demselben das ihm vom Deutschen Fischereiverein verliehene Ehrendiplom sowie dem Kassier des württ. Vereins, Hoftat Hinderer, die silberne Vereins- , medaille. Der württ. Landesfischerciverein seinerseits hat den Präsidenten der Zentralstelle für die Landwirtschaft, Freiherrn v. Ow, den Vorstand des Naturalienkabinets, Oberstudienrat Dr. Lampert, sowie den kaiserlichen Ockonomie- rat Haack in Hüningen und den bayerischen Landeskoniulenten in Fischereisachen Dr. Schillinger zu Ehrenmitgliedern er­nannt. Dem Vorsitzenden, Frhr. v. Plato, wurde durch Ausschußmitglied Vogler-Ravensburg namens des Ausschusses ein prachtvoller silberner Humpen und die große goldene Medaille des Landesfischereivereins, dem Kafiicr Hinderer ein silberner Pokal übergeben. Nach verschiedene!! Ehrungen von Ausschußmitgliedern erstattete Frhr. v. Plato den Rechenschaftsbericht, worauf noch verschiedene Fischereifragen zur Beratung kamen.

r. Schönebürg, OA. Laupheim, 30. Sept. Gestern nachmittag 0-2 Uhr landete auf unserer Markung ein Luft­schiff. Demselben entstiegen 3 Herren aus München, über die glückliche Landung sehr erfreut. Der Luftballon stieg in München auf um 0-11 Uhr vormittags, nachdem schon um 5 Uhr morgens mit der Füllung desselben begonnen worden war. Der Ballon wurde nach der Bahnstation Laupheim gebracht. Das seltene Ereignis hatte eine große Menge Zuschauer von hier und Umgebung herbeigelockt.

r. Gerabronn, 1. Okt. Vergangene Sonntag nacht ist die Scheuer samt Schafhaus des Oekonomeu und Gastwirts Renner in Unterweiler vollständig niedergebrannt. Ent­stehungsursache unbekannt.

r. Ulm, 30. Sept. Vergangenen Samstag fand hier vor dem Landgericht die Verhandlung in einem auch weitere Kreise interessierenden Börsenprozeß statt. Zu Ausgang des Jahres 1899 hatte ein Kunde von seinem Bankhaus, wo er eine sichere Kapitalsanlage zu kaufen sich einfand, Aktien der inzwischen verkrachten Mecklenburg-Strelitzer- Hypothekenbank, die heute zu 8 °,« stehen, als gutes Papier empfohlen erhalten und zum Kurs von 132"/» erworben, wovon jedoch, wie sich herausstellte, der Bankier von dem Emissionshaus eine Provision von 6 "!° für den Absatz be­zogen hatte. Der Kunde hat nun mit der Begründung, daß jeder kundige Bankier schon Ende 1899 diese Aktien für zweifelhaftes Papier angesehen habe und daß der Be­klagte aus der Höhe der ihm für den Absatz bewilligten Vermittlungsprovision habe erkennen müssen, daß es sich um ein fragwürdiges Papier handle, auf Rückgabe seines Geldes geklagt. Der Bankier verweigert die Rücknahme der Aktien, da er dieselben für gut gehalten habe. Das Gericht hat nun zunächst die Vernehmung von Sachver­ständigen darüber ängeordnet, ob schon zur Zeit der An­preisung der Papiere diese als zweifelhaft galten od. ob schon aus der Höhe der Provision auf Minderwertigkeit der Papiere geschlossen werden könnte. In der Verhand­lung kam zur Sprache, ein Stuttgarter Bankhaus habe einem Kunden, der eine solche Aktie im Betrag von 1000 um 126°/° erworben hatte, im Vergleichsweg 500 Gunter der Bedingung bezahlt, daß derselbe von seiner Klage auf Zurücknahme der Aktie und Zurücknahme des Kaufspreises abstand.

r. Biberach, 1. Okt. In Aufhofen wurde lt. Oberschw. Anz. in der Nacht von Sonntag auf Montag an dem Bauern Franz Braunger eine schwere Körperverletzung ver­übt. Braunger ist seinen Verletzungen bereits erlegen.

r. Heilbronu, 28. Sept. (Von der Gewerbebank.) Lt. Neckarztg. ist der Aufsichtsrat der Gewerbebank heute vor­mittag zu einer Sitzung zusammengetreten, in welcher weitere Schritte gethan wurden zur Aufbringung der zur Abwendung des Konkurses nötigen Garantiesumme. Von dieser Summe, welche etwa 800,000 betragen soll, hat der Aufsichts­rat in seiner Gesamtheit 300,000 ^ zu übernehmen sich bereit erklärt und wird sich nunmehr bemühen, hies. kapi­talkräftige Leute und solche, die an dem Fortbestand der Gewerbebank interessiert sind, zur Aufbringung der noch fehlende Summe von 500,000 ^ zu bewegen. Es steht zu hoffen, daß diese Schritte von Erfolg begleitet sein werden, und daß der Konkurs der Bank abgewendet werden kann. Um den Gerüchten über die Abwesenheit des Generalbevollmächtigten der Gewerbebank, Herrn R.-A. Mögling, entgegenzutreten, sind wir in der Lage, mitzuteilen, daß sich derselbe znr Herstellung seiner durch die Auf­regung der letzten Woche schwer erschütterten Gesundheit für einige Zeit in einen stillen württ. Kurort zurückge­zogen hat.

Deutsches Reich.

Berlin, 28. Sept. Der unter dem Vorsitz des Kommer­zienrats Georg Büxenstein und des Gchilfenvertreters Giesecke- Berlin, seit dem 23. d. M. hier tagende Tarifausschuß der deutschen Buchdrucker richtete nach dem heutigen Schluß der glücklich durchgeführten Beratung nachstehendes Tele­gramm an den Reichskanzler:Der Tarifausschuß der deutschen Buchdrucker, die Vertretung der weitaus größeren Zahl der deutschen Buchdruckerprinzipale und Gehilfen, hat in Berlin nach einwöchiger Beratung wieder einen für das ganze Deutsche Reich giltigen Tarif für das Buchdrucker­gewerbe, welcher Lohnhöhe, Arbeitszeit, Arbeitsnachweis rc. festgesetzt, beschlossen und zwar, wie im Jahre 1896,

wiederum mit fünfjähriger Gültigkeitsdauer. Die Tarif- gemeinfchaft der deutschen Buchdrucker mit ihren vielen, dem sozialen Frieden dienenden Einrichtungen ist dadurch von Neuem bestätigt und der gewerbliche Frieden im deutschen Buchdruckgewerbe auf weitere fünf Jahre gewährleistet. Wir bitten Eure Exzellenz, als Kanzler des Deutschen Reiches von dieser sozialpolitischen Einsicht und Thätigkeit der beiderseitigen Angehörigen des deutschen Buchdruckge­werbes gütigst Kenntnis nehmen und den von uns getroffenen Einrichtungen nach Möglichkeit Ihren hochmögenden Schutz angedeihen lassen zu wollen." Die gleiche telegraphische Mitteilung ist auch an den Staatssekretär Grafen Posa- dowsky gesandt worden.

Berlin, 28. Sept. Zu der Affäre der Gazelle wird dem Berliner Tageblatt noch geschrieben, daß Schulter­stücke der Maschinen-Kanonen über Bord geworfen worden sind. 2 Mann der Besatzung wurden wegen tät­lichen Angriffs eines Vorgesetzten in Haft genommen. Prinz Heinrich war am 15. September an Bord des Schiffes, um die Angelegenheit zu untersuchen. Weiter wird dem­selben Blatte aus Kiel gemeldet, daß gestern zwei Leute der Gazelle vor dem Kriegsgericht des 1 . Geschwaders standen und zwar der Oberbootmannsmaat Mix wegen Miß­handlung eines Untergebenen, der Obermatrose Ernst wegen Gehorsams-Verweigerung vor der vesammelten Mannschaft. Elfterer wurde zu 14 Tagen Mittelarrest, letzterer zu vier Wochen strengen Arrest verurteilt. Nach dem Lok.-Anz. sollen drei Obermatrosen, welche als Schiffsjungen in die Marine eingetreten sind, in der Meuterei-Affäre verhaftet sein.

Berlin, 29. Sept. Prinz Tschun ist heute abend 11 Uhr mit Gefolge von hier nach Neapel zur Heim­fahrt nach China abgereist.

Berlin, 80. Septbr. Die Nordd. Allg. Ztg. schreibt: Die Vergehen gegen die militärische Unterordnung an Bord der Gazelle können auf Grund des Geschwader­berichts weiterhin richtig gestellt werden. An Bord der Gazelle waren allerdings eines Morgens einzelne unbedeudente Geschützteile verschwunden. Es ist sofort darüber eine strenge Unteifuchung eingeleitet worden, die noch nicht abgeschlossen ist. Sie läßt bisher erkennen, daß die Vergehen gegen kaiserliches Eigentum wahrscheinlich im Uebermut oder aus Nachlässigkeit begangen sind. Zu den Angaben der Zeit­ungsberichte ist im einzelnen zu bemerken: 1 ) von einer Meuterei kann keine Rede sein; 2) daß der Kommandant nur wenig Landurlaub bewilligt erhalten habe, ist durch nichts erwiesen. Während der Herbstübungen ist Gelegen­heit zur Urlaubserteilung den Kommandanten aller Schiffe nur wenig gegeben; 3) der Dienst an Bord der Gazelle war nicht strammer, als es auf jedem Schiff der Fall sein muß, woran, nachdem es eben erst in Dienst gekommen, hohe Anforderungen gestellt werden; 4) ist es unrichtig, daß das Schiff auf der Danziger Rhede mit Arrest belegt war. Naturgemäß mußte im Interesse der Untersuchung ein Verkehr des Schiffes mit dem Lande so lange beschränkt werden, als hierdurch eine Verschleierung des Thatbestandes möglich erschien. Als letzteres am nächsten Tage nicht mehr in Betracht kam, wurde der Verkehr wieder gestattet; 5) die Behauptung, daß man es nicht für ratsam gehalten habe, das Schiff einzeln fahren zu lassen, bedarf eigentlich keiner Widerlegung. Die Gazelle ist ein Aviso des ersten Geschwaders, mußte also bei diesem bleiben; 6 ) es sind niemals fünfzehn Mann in Untersuchungshaft genommen, die Reservisten sind genau wie die aller andern Schiffe zum bestimmungsmäßigen Termin entlassen worden.

r. Pforzheim, 30. Sept. Die Verhältnisse des Bank­hauses Rob. Bloch u. Cie. sind nun soweit geregelt, daß die Zahlungen bereits wieder ausgenommen werden konnten.

r. Pforzheim, 30. Sept. Wie man erfährt, wird die oberrheinische Kreditbank in unserer Stadt eine Filiale er­richten. Zu diesem Zwecke weilten dieser Tage 2 ihrer Direktoren hier und nahmen die Verhältnisse in Augen­schein.

Pforzheim, 30. Sept. Eine empörende Roheit wurde am Samstag vormittag im Eisenwerke der Firma Gebr. Benckiser hier verübt. Zwei Arbener, der ledige Schmied Ernst Roll und der verheiratete Schlosser Josef Vogel, ge­rieten in einen Streit, und im Verlaufe desselben stach der Schmied Roll dem Vogel mit einem glühenden Eisenstücke in das eine Auge. Der Verletzte wurde in das Kinder­spital gebracht, wo ihm lt. Pf. A. das verletzte Auge heraus­genommen wurde, da es vollständig ruiniert war. Der rohe Thäter aber wurde verhaftet.

Aus Baden, 26. Sept. Dieser Tage wird in Rhemau der höchste Schornstein Deutschlands vollendet. Die chemische Fabrik Rhenania hat ihn erbauen lassen, um die der Landwirtschaft schädlichen Gase abzuleiten. Die Höhe beträgt 122 Meter.

r. Pforcheim, 1. Okt. Von der Schutzmannschast wurde hier der 37jährige Ausläufer Fr. Stolz aus Köngen OA. Eßlingen verhaftet. Er hat in seinem Geschäft, der Aktien­gesellschaft Bodi und Wienenberger hier über 900 Mark unterschlagen, welche ihm zu Posteinzahlungen übergeben worden waren. Das Geld konnte ihm noch abgenommen werden.

Lübeck, 29. Sept. Auf dem Parteitag sprach heute vormittag Bebel über die Zölle. Sein Vortrag, mit der Spitze gegen das Zentrum, schloß mit der Beantragung einer Resolution, worin gewünscht wird, daß die Arbeiter ihren Abgeordneten keinen Zweifel lassen mögen, daß sie jeden für einen Verräter am arbeitenden Volke halten, der dem Tarifentwurfe zustimmt. Bebels Antrag wurde ein­stimmig angenommen. Der Parteitag erklärte sich für ein Reichs-Wohnungsgesetz sowie für eine Wohnungs-Reform. Die bisherige Parteileitung Bebel-Singer-Auer-Pfannkuch und Gerisch sowie 9 Partei-Kontroleure wurden wieder--