werten Schaden. Infolge des Unfalls mußten 2 I)-Wagen, der Speisewagen und der Packwagen ausgesetzt und dafür Ersatzwagen eingestellt werden. Der Zug wurde sodann in zwei Teilen nach Frankfurt gefahren.

Köln, 11. Juli. DaS Militärlazaret in Köln-Deutz bellerbergt eine nicht unerhebliche Zahl von typhuSkranken Soldaten des Deutzer Pionierbataillons Nr. 7; zwei davon sind bereits gestorben und wurden am Dienstag beerdigt. Auch ein Soldat des Deutzer Kürassierregiments Nr. 8, das auf dem Uebungsplatz Senne sich befindet, wurde von dort am Typhus erkrankt" ins Deutzer Lazaret gebracht, ferner ein Soldat des augenblicklich auf dem Schießplatz Wahn liegenden sächsischen Artillerieregiment Nr. 12.

Lndwigshasen, 10. Juli. Zur Beobachtung seines Geistes­zustandes ist der Vorarbeiter Graf (derAufschlitzer") aus Mundenheim in die Kreisirrenanstalt gebracht worden.

Regensburg, 10. Juli. Mittags brach in einer Mühle in Pleystein (Oberpfalz) Feuer aus, das sich rasch weiter verbreitete und in kurzer Zeir, wie dem Regcnsb. Anz. gemeldet wird, drei Viertel des ganzen Ortes rinüscherte.

Würzburg, 10. Juli. In den verschiedensten Teilen UnterfrankenS ist seit einigen Tagen mit dem Korn schnitt begonnen worden. Die Aehren sind voll, das Stroh sehr schön, weshalb die Landwirte mit dem Erträgnisse zufrieden find. Die günstige Witterung der letzten Wochen hat auf die Feldfrüchte überhaupt vorteilhaft eingewirkt, insbesondere aus den Weinstock: wenn später keine Schädlinge kommen, ist ein guter Herbst zu erwarten. Die Klagen der Land­wirte zu Anfang Juni, daß Futter- und andere Not bald eintreten würden, waren doch zu früh angestimmt.

Teitelbach, (Bayern), 11. Juli. Soeben hat sich hier eineentsetzlicheBlutthatabgespielt. DerBüttnerSebastian Hermann nebst Frau, beide im Alter von etwa 60 Jahren, wurden in ihrer Werkstatt von ihrem eigenen Sohne in mörderischer Absicht überfallen, wobei sich der Angreifer eines scharfen Büttnerbeiles bediente. Der Mutier wurde der Hals bis zur Hälfte durchschlagen, so daß sie sofort tot war. Der Vater erhielt am Kopfe und Halse ebenfalls gefährliche und tiefe Wunden; er lebt zwar noch, indes wird an seinem Aufkommen stark gezweifelt. Der Sohn war vor drei Jahren in der Irrenanstalt Werneck untergebracht, wurde aber dort nach einem halben Jahre wieder entlassen. Es drängt tick die Annahme auf, daß der Unglückliche das Verbrechen in einem Wahnsinnsanfall ausgeführt habe.

Altreichskanzler Fürst Hohenlohe ff.

Schilliiigssiirst, 11. Juli. Anläßlich der heutigen Bei­setzung des Fürsten Hohenlohe trägt der ganze Ort Trauerschmuck. Von allen Häusern wehen schwarze Fahnen. Der verstorbene Fürst war in der Schloßkapelle in einem Sarge mit Glasdeckel aufgebahrt worden, durch den sich die unveränderten Züge deS Dahingeschiedenen zeigten. Auf dem Kissen zu Häupten des Entschlafenen ruhten die Orden. Domkapitular Schädler ans Bamberg hielt die Trauerrede, in der er zunächst des vor 8 Jahren erfolgten HinscheidenS der Gemahlin des Verstorbenen gedachte, dann das politische Wirken des Altreichskanzlers schilderte. Zunächst hinter dem Sarge schritt der Kronprinz. In der Gruft des Friedhofes fand die zweite Einsegnung der Leiche und die Beisetzung an der Seite der verstorbenen Fürstin statt. Der Kronprinz und nach ihm die übrigen Teilnehmer an der Trailerfeier warfen 8 Schaufeln Erde in die Gruft.

Grrichtss'iri.

Königsberg i. Pr., 11. Juli. Zum Krosigkprozeß er­fährt die Hartung'sche Ztg., daß die Nachricht der National- zeirung, wonach die Verhandlungen ani 18. Juli zu Gumbinnen beginnen sollen, nicht zutreffend ist. Am 18. Juli und den folgenden Tagen finden in Gumbinnen lediglich kommissarische Vernehmungen statt. Der Tag der Hanptverhandlnng ist. noch nicht festgestellt.

Jny!a»d

Budapest, 11. Juli. Der Ackerbauminister hat den von der Raab-Regulierungsgesellschaft jüngst gefaßten Beschluß ans vollständige Trockenlegung des Neusidlersees be­stätigt. Die erforderlichen Arbeiten sollen demnächst be­gonnen werden.

dem deutschen Hospital in Konstantinopel eine außer­ordentliche Spende im Betrage von 38 000 ^ zu.

Paris, 10. Juli. Der Ausschuß des französischen Berg­arbeiterbundes beschloß unter Bezug aus die Beschlüsse des Londoner Kongresses, das Internationale Bundes-Komite davon zu unterrichten, daß die Möglichkeit eines allgemeinen internationalen Bergarbeiterausstandes am 1. November zu erwägen sein werde. Wenn die Forderungen der franzö­sischen Bergarbeiter nicht erfüllt würden, so würden sie an, 1. November in den allgemeinen Ausstand treten.

Paris, 11. Juli. Entsprechend des Voranschlages im Budget wird die 1898 aufgehobene Reservedivison des Mittelmeergeschwaders am 10. August wieder gebildet.

Marseille, 11. Juli. Unter den im Hospital zu Frioul in Behandlung befindlichen arabischen Heizern ist seit gestern ein Todesfall an der Pest vorgekommen. An Bord der Gabare, wo die gesunden arabischen Heizer untergebracht worden sind, ist kein neuer Erkrankungsfall fegestellt worden. Der Gesundheitszustand der Passagiere und der Schiffs­mannschaft ist fortgesetzt gut.

London, 11. Juli. Wie es heißt, hat sich Lord Rose­berry mit der Herzogin von Albany verlobt. (Die Braut ist eine Tochter des verstorbenen Herzogs von Albany, des jüngsten Bruders des englischen Königs; ihre noch lebende Mutter, ist eine geborene Prinzessin Waldeck- Phrmont, eine Schwester der Königin-Mutter von Holland und der verstorbenen ersten Gemahlin König Wilhelms 1 von Württemberg. Die junge Herzogin weilte wieder­holt mit ihrer Mutter und ihreni Brüder, dem jetzigen Herzog von Sachsen-Coburg, längere Zeit in Stuttgart, wo die Geschwister einen Teil ihrer Ausbildung genossen. D. R.)

Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz.

Haag, 10. Juli. Von Botha und Dewet liefen hier neue Berichte ein. Botha unternahm kürzlich eine Rund­reise zu den Burenkommandos in Transvaal und fand die­selben in bester Verfassung. Dewet meldet, er habe alle Anstalten getroffen, um ohne auswärtige Hilfe jahrelang den Widerstand fortsetzen zu können. Sowohl Botha als Dewet stellen fest, daß eine fortwährende Verstärkung der Bnrenstreitkräste durch Zuzug von seiten der Afrikander erfolgt.

London, 10. Juli. Botha, Delarey, de Wet und andere Burenführer hatten kürzlich eine Zusammenkunft am Baalfluß. - Am 3. Juli beschossen die Buren das Lager der Brigade Colville mit Pompons ohne Erfolg. Ein von Buren postierterlanger Tom" wurde bei Pieters­burg erbeutet; er wird jetzt in Pretoria repariert, um als nationale Trophäe" zu dienen.

London, 11. Juli. Dem Morning Leader wird aus New-Uork gemeldet: Der kriegsgesangeue Bur Duplooy, der von Bermuda entkam, erhielt gestern seine Frechen. Ein reicher New-Uorker namens Schramm versprach, ihn zu be­schäftigen. Der englische Gouverneur von Bermuda tele­graphierte, Duplooy solle festgehalten werden, allein das Einwanderungsbureau entschied anders. Duplooy schwamm mit nur einem Messer im Munde, unter den Kanonen von 3 patrouillierenden Booten 3 engliche Meilen weit durch Wasser, in dem sich Haifische befanden. Um nicht bemerkt zu werden, bedeckte er den Kopf mit Seegras und als ein- j mal ein Scheinwerfer auf ihn gerichtet wurde, tauchte er im ^ richtigen Augenblick unter. Duplooy war mit Cronje ge- ! fangen worden. In Simonstowu versuchte er durch den i Graben eines Tunnels zu entkommen und später gelang cs ! ihm beinahe, in englischer Uniform zu entfliehen. Au Bord z des Schiffes Armenian faßte er daun den Plan, den Kapitän ! gefangen zu setzen und die Mannschaft zu zwingen, das Schiff ! nach den Vereinigten Staaten zu steuern. Dies mißlang i ebenfalls. Duplooy ist ein junger Manu, der 2 Brüder im ! Felde hat. Seine Mutter und Schwestern sind im Frauen- ' lager bei Pretoria, ihre Heimstätte ist verbrannt. Er wurde > gestern in New-Uork von bewundernden Mengen beinahe ! überwältigt. Als er photographiert wurde, verlangte er, daß ! man ihn so stelle, daß die Freiheitsstatue in den Hintergrund ! komme. Duplooy sagte, er wolle die Photographie Dewet i schicken. Er begiebt sich aus Schramms Farm in Colorado. !

Kapstadt, 10. Juli. Eine Depesche aus Cradock meldet, ! daß daselbst im Laufe dieser Woche die erste Hinrichtung !

stattfinden werde. "Ein anderer Aufständischer sollte gefter in Middelburg durch den Strang hingerichtet werden. n

Die Krisis in China.

London, 11. Juli. Daily Mail meldet auS Peking vom 10. Juli: Japan habe jetzt dem Vorschläge der Mächte daß China die Entschädigung in Bonds zu 4 Prozent zahle, zugestimmt.

London, 11. Juli. Dem Bureau Lassan wird aus Peking gemeldet; 8000 Manu kaiserlich-chinesische Truppen unter Lu Pen Uuan wurden bei Chichau, 40 englische Meilen südöstlich von Paotingfn, von derGesell­schaft der verbündeten Dörfer" besiegt.

Vermischtes.

Abgestürzt. Kaum ein Tag vergeht, ohne daß aus den Alpen eine Trauerbotschaft kommt, und die Zahl der Opfer, welche in diesem Jahre der Bergsport fordert, wächst zu beängstigender Höhe au. So übermittelt eine Meldung anS Lindau, der zufolge beim Absturz von der Sulzfluh drei Touristen verunglückt sind. Dr. Schwarzbach, ein Arzt aus Dresden, ist tot, Professor Maier und dessen Gattin wurden schwer verletzt.

Tic Bienen im Post-Briefkasten. In Irland ist man in eine große Verlegenheit geraten. Zwischen Mullingar und Dublin hat sich nämlich vor einigen Tagen in einem Briefkasten, der an der Straße steht, ein Bienen­schwarm eingenistet. Eine Anzahl Briefe liegt in dem Kasten, und dieselben können vorläufig nicht bestellt werden. Das erinnert lebhaft an die Geschichte, daß einmal ein indischer Postbeamter seinem Vorgesetzten telegraphirte: Ein großer Tiger hat Besitz von der Post genommen. Wir sind in größter Aufregung. Bitte um Instruktionen." Der Postmeister von Mullingar scheint ein ähnliches Tele­gramm an seinen Vorgesetzten gesandt zu haben, denn es wurde eine Bekanntmachung erlassen, der zufolge der Generalpostmeister des Vereinigten Königreichs von Groß­britannien und Irland einen Preis von 2 Shilling aussetzt, den derjenige erhalten soll, dem es gelingt, ohne die Briefe zu schädigen, die Bienen aus dem Postkasten zu entfernen. Dieses verführerische Angebot hat bisher noch keinen Er­folg gehabt. Nun hat sich der Besitzer der Bienen gemel­det und gedroht, daß er die Post ans Schadenersatz ver­klagen werde, wenn seinen Bienen irgend ein Leid geschehe, Er begründet seine Drohung damit, daß er angeboten habe, seine Bienen zurückzuholen, daß man ihm aber verboten habe, die Thür des Postkastens dabei zu öffnen, wodurch es ihm unmöglich gemacht worden sei, wieder zu seinem Eigenturn zu kommen._

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Herrcuberg. Uebersicht über den Arbeitsmarkt am 11. Juli. Gesucht werden: 2 Schmiede, 1 Schneider, 10 Möbelschreiner. Anfragen vermittelt das Arbeitsamt Herrenbcrg (Stadtpflege).

Viehseuchen. Nach der Nachweisung über den Stand der Viehseuchen im Deutschen Reich ist in Württemb er g am 80. Juni 1901 folgendes Resultat ermittelt worden:

... in.,,,»,». ^

Neckarkreis: OA-, Gde., Gehst.! OA., Gdc., Gehst.

Schworzwaldkr.: '

Iagstkrcis: ,,

Donaukreis: 1 , 1 1 ^

Verzeichnis dcr Markte in der Umgegend.

Vom 15. 20. Juli.

Herrenberg: 15. Viehmartt.

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Hiezu das Plauderstübchen Nr. 28.

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