Kamp? «rrde führen «ollen. Der Abgeordnete Daniela? behauptet, daß die Allianz mit Preußen in der öffentlichen Meinung bei den Polen bereit- gerichtet sei, und daß sich immer mehr slawische und panslawische Sympathien geltend machen. Kozlow-ki erklärte, auch er werde ein« kühle Reserve beobachten; «on dürste jedoch nicht ganz dem Ge­fühle folgen und erwägen, ob den Landsleuten in Preußen nicht geschadet werde; mit großer Energie müßte gegen die dem Völkerrecht« hohnsprrchrnden Ausweisungen protr- stiert werden. Der Abgeordnete Srrk verlangte eine direkte Erklärung gegen den Dreiband, wogegen Wodzicki, Dzie- duczycki, Jedrzcjowicz und PopowSki «nrn höheren Eifichtspunkt vertreten.

Rom, 24. Mai. Für die Blättermeldung von der Er- mordung einer Italieners Namens Eesar« della Lroee, im Gefängnis zu Konstantin opel, liegt keine Bestätigung vor.

Petersburg, 23. Mai. In der Obuchowschea Stahl- girßeret bei Schlüfselburg find Arbriterunruhen auS- pkdroLen. Die Arbeiter stillten unausführbare Forderungen. ObeHlrulnaüt Iwanow versuchte, die Leute zu überreden, die niedrrgelegte Arbeit wieder auszunehmen. indes vergeblich. Die Arbeiter brachten gewaltsam die Maschinen zum Still­stand. 3600 Mann streikten sofort. Darauf wurden zwei Schwadronen Gendarmerie und rin Zug berittener Schutz- lrrrtt rrqainert. Die Thorwächter wurden von Arbeitern durch Messerstiche verwundet, ebenso der Reoiersusskher Strinwart im Erficht schwer verletzt. Der Tramway- verkehr ist eingestellt. Der Polizeimeister Oberst Palibin, der daS Kommando über di« Polizeimannschastrn führte, forderte die Menge auf, auSeinanderzugehrn, indes erfolg­los. Als daS Kommando oorrückte, wurde es von einem Steinhagel empfangen, da erscholl daS Kommando:Erbt Feuer!" Das Militär gab drei Salven ab, wobei ein Arbeiter getötet und acht verwundet wurden. Bald darauf traf daS OmSkrr Infanterieregiment rin, welches die be­nachbarten Höfe gewaltsam räumte, di« voll von Arbeitern waren. 120 Mann wurden verhaftet. Oberst Palibin ist durch Eternwükfe an Kopf und Fuß verletzt, siebe» Poli­zisten find ernst, vier leicht verwundet. Einer der ver­wundeten Arbeiter ist gestorben.

Kopenhagen, 23. Mai. Der König ist heute abend nach Wiesbaden abgereist.

Paris, 23. Mai. AuS Barcelona wird gemeldet, daß die Erregung fortdauert. Ein großer Teil der Be­völkerung. an mehreren Punkten der Stadt durch populäre Redner aufgrwirgelt, zeigt ein« sehr drohende Haltung. Alle AmtSgebäude werden scharf bewacht. Man befürchtet nrn« Unruhen.

Madrid, 23. Mai. Unter den streikenden Feld- arbeitern von Lebrtja, Villamartiu, Earmona, Tadix, wächst die Aufregung. Kollisionen mit den angeworbrnrn portugiesischen Ersatzleuten sind zu befürchten. Indessen verdirbt die Ernte. Die Hirten machen gemeinschaftliche Sache mit den Feldarbeiten und verließen die Herden. Dir Moffenvcrhaftuvgen dauern fort.

Madrid, 17. Mai. AuS LinareS wird telegraphiert, daß ein von den Bergwerke« kommender Eüterzug bei der Station GalidoS auf einen ungeheuren Heuschrecken- schwärm stieß, der die Schienen bedkckte. Trotzdem sofort gebremst wurde, glitschte der Zug über die fettigen Körper der Heuschrecken weiter und stürzte schließlich einen 10 m tiefen Abhang hinuater. Die Beamten hatten sich vor­her durch Abspringen gerettet und dabet nur leichtere Ver­letzungen davongetragrn.

London, 23. Mai. König Eduard nahm heute an den Probkwkttsahrten der beiden Shamrock-, deS vorjährigen und diesjährigen Bewerbers um de« amerikanischen Drcht- Pokal, teil. Der Körrig war an Bord von Shamrock II, die eine heftige Nordostbrise stark aus die Veite legte, wobei der Topmast, der auS hohlem Stahl gefertigte Haupt­most, und auch daS Bugspriet kurz über Deck abbrach und c ll:S über Bord ging. An Bord herrschte große Verwirrung uno zeitweilig schien die Sache ernst zu sein. Den Eentrai New? zufolge rettete sich der König unter Deck, um den schlagenden Segeln zu entkommen. Zwei Torpedojäger dampften sofort nach dem Unglück mit Volldampf heran und die Dicht Sybarita schickte ein kleines Boot auS. Der Kapitän von Shamrock II rief aber hinüber:ES ist niemand verletzt, keine Hilfe nötig!"

Selbstmord deS KönigSmörderS BreSci.

Rom. 23. Mai. Der Attentäter BreSet verübte im Erjängnis von Porto Santo Stefano Selbstmord. Er zerriß feive Hosen und drehte auS den Streifen einen Strick. Bis jetzt fehlen nähere Nachrichten.

Rom, 23. Mai. Der Selbstmord BreSci'S wird von der Necp »litauischen Presse, welche die Nachricht gestern von den Ponza-Insel« erhielt, lrbhrst kommentiert, obschon Details noch fehlen. Trotz beständiger Ueberwachung gelang es BreSri, sich ein Handtuch zu verschaffen, das er on das Gitterfenster knüpfte. BreSri hatte jede Hoffaurg auf de« baldigen Ausbruch einer Revolution, die ihn befreien sollte, verloren. Er geriet in Verzweiflung, zumal er daS Schweige­gebot und di« vollständige Isolierung, die 7 Jahr« dauern sollte, nicht ertragen konnte. ES ist noch nicht bekannt, welche Schuld dir ErsängniSbramten trifft, di« doch einen Extrasold empfingen und den Gefangene» nie außer Augen laff.'N dursten.

Rom, 23. Mai. Urber den Selbstmord BresciS wird gemeldet: Brrkci war seit seinem Strafantritt trübe gestimmt, sprach jedoch sehr gerne. Als ihm Schweigen anbksohlrn wurde, «rwide.tr er:Sie werden fitzen, daß mein Tag nicht mehr fern ist und Sie werden dann br- dauern, mich so behandelt zu haben." In den ersten Ta;«n der vergangenen Woche versuchte BreSci sich auf einen Wächter zu stürzen. Danach wurde er tobsüchtig.

so daß ihm die Zwangsjacke angelegt wurde. In de« letzten Tagen schien sich Bresci ganz geändert zu haben, sprach nicht mehr und schien über einen traurigen Entschluß zu brüten. Vergangene Nacht riß er aus seine« Bein­kleidern vier Streifen, verfertigte daraus ein Seil, dies befestigte er an der Decke und hing sich daran auf. In die GesängniSwand ritzte er mit dem Fingernagel das WortRache" ein.

Rom, 23 Mai. Ein Wächter will gesehen haben, wie BreSei mittels eines Handtuches an der 2 Meter über drm Boden befindlichen Gtttrrstange sich erhängte. Der Wärter sei sofort hinzugerilt, habe ihn aber bereits sterbend vor­gefunden.

Der Skandal in Serbien.

Belgrad, 24. Mai. Die neueste Lesart der Nffaire ist, daß der König eigentlich an allem schul) sein soll. AIS Alexander zuerst die Abficht kundgab, Dcaga zu heiraten, war Milan in Wien. Er verbreitete sofort das Gerücht, bei Draga sei eine Mutterschaft durch ein Frauen­leiden auSgeschloffe«. Da dies die Hei at zu vereiteln drohte, entschloß sich Al<x.mdrr, die Nachri ht van Dragas Hoffnung auf einen Erben zu verbreite«. E U tz zu diesem Zwick Eoulet aus Pari- kommen, und der Hosa'zt mußte ein Gutachten ohne vorherige Untersuchung u verschreiben. Draga habe nur ihre Einw lliguug zu alle»: gegeben.

»olle Vorfall erregt naturgemäß in Petersburg daS größt« Aufsehen . Zu der Flacht werden jetzt die näheren Einzelheiten bekannt. Sie' stempeln den an sich schon interessanten Fall zu einer Sensation ersten Ranges, zu einem bemerkenswerten Beitrag moderner russischer Kulturgeschichte. War doch der im Petersburger Irrenhaus zur Untersuchung seiner geistigen Zustande? Jitrrnierte ein lang ge­suchter schwerer politischer Attentäter, der andere aber aller Voraus­sicht nach gar kein Arzt, sondern gleichfalls ein schwerer Verbrecher, der sich wie rS nur in Rußland möglich ist seine Arztstellr am Krankenhaus durch kluge Manöver erschwindelt hat.

Der Moskauer Frauenseind festgenomme»! Endlich hat man ihn, jenen Menschen, der, wie wir berichteten, seit Monaten Ueberfälle auf junge Mädchen in Moskau verübte und der als der Moskauer Jack" in der ganzen Stadt gefürchtet wurde. Er ent­puppte sich bei seiner Verhaftung alS der 30jährige Angestellte eines Magazins namens Schurawlem. Er macht einen total unnormalen Eindruck. Erst seit 4 Monaten ist er nach Moskau übergesiedelt. Sein Bruder bezeugt, daß der verhaftet« öfter an OhnmachtSanfällen litt und dann lange Zeit besinnungslos war. Schurawlem wurde sofort in die Abteilung für Geisteskranke über- geführt.__

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Saatenstandsbericht für Württemberg. Nach den von den Berichterstattern dem K. Statistischen Landesamt mitgeteilteu Noten standen um die Mitte Ma i im Gesamtdurchfchuitt deS Landes: Winterweizen: mittel, Note 29 (Neckar-, Schwarzwald- und Donaukreis 2,7, Jagstkreis S,3); Sommerweizen: mittel. Rote 2,9 (Neckarkreis 2,8, Schwarzwaldkreis 2,7, Jagstkreis 3,2, Donau­kreis 2,9); Winterdinkel: gut bis mittel, Note 2,6 (NeckarkrrtS 2,2, SchwarzwaldkreiS 2,6, Jagstkreis 2.9, Donaukreis 2,6); Wintrr-

Drmnuch wäre also der König bestrebt, Draga onch auf z roggen: gut bi-mittel, Rote2 6, (Neck«rkreis 2,1, Echwarzwald- Kostea seines eigenen Rufs reinzuwaschen. ! ^ Donaukr «8.2,5); Sommerrogg en: gut

FranzenSbad. 23. Mat. Hier verlautet, die Königin Draga von Serbien werde fich auf ärztlich« Anordnung

einer FrarizrnSbader Moorkur zu unterziehen haben

Vom südafrikanisch«; Kriegsschauplatz.

Köln. 22. Mai. Zu der Nachricht, der Kaiser habe dem Pastor Bodelschwingh auf seinen freimütigen Brief über dir burensreundliche Stimmung deS demschen Volkes sehr ungnädig geantwortet, bringt das amerikanische MiffionSblatt Frirdrnsdote eine ausführliche Darstellung deS Sachverhalts. Darnach hat der Kaiser sofort nach Erhalt des Briefes den Herrn von Bodelschwingh nach Berlin besohlen, wo er vom Chef deS Zisiikabttretts von Lve-rnus empfange» wurde, der ihn der Ungnade des Kaisers versicherte. Pastor Bodelschwingh reiste alsbald zurück und richtete rin erneutes Schreiben an den Kaiser unter nochmaliger Darlegung der Vo'ksstimrnung, worauf einige Tage später zu Bodelschwinghs 70. Geburtstage ein herzliches

i bis mittel mit Annäherung an mittel, Note 2,9 (Neckarkreis 3,0, EchwarzwaidkretS 2,8, Jagstkreis 3,3, Donaukrets 2,6); Sommer­gerste: gut bi» mittel, mit Annäherung an mittel, Note 2,7 (Neckarkrels 2,6, Schwarzwaldkreis 2.6, Jagstkreis 8,1, DonaukreiS

2.7) ; Haber: gut bis mittel mit Annäherung an mittel, Note 2,8 (Neckar- und Don-»kreis 2,7, SchwarzwaldkreiS 2.6, Jagstkreis 3,2); Klee: mittel, Note 2,9 (Neckarkreis 2,8, SchwarzwaldkreiS 2,7, Jagstkreis 3,2, Donaukrets 2,9); Luzerne: mittel, Note 2,9, (Neckarkreis 2,9. SchwarzwaldkreiS 2,6, Jagstkreis 3,4, DonaukreiS 2 7); W ies en: gut bis mittel mit Annäherung on mittel, Note 2,7, (Neckarkreis 2,6, SchwarzwaldkreiS 2,3, Jagstkreis 2,9, DonaukreiS

2.7) . Infolge der anhaltenden Trockenheit leidet daS Wachstum der Früchte not und namentlich ist, wenn nicht bald rin durch­dringender Regen kommt, zu befürchten, daß mit der Grünfütterung im Laufe dieses Monat« kaum begonnen werden kann und die Futterernte beeinträchtigt wird, zumal die Hruvorräte meist er­schöpft find. Die Winterfrüchte können vielfach infolge der trockenen Winde nicht recht erstarken und ihr Stand weist keine so günstige Note auf wie im Vormonat. Der Stand deS Winter­weizens ist zum Teil sehr dünn, so daß manche Weizenfelder (im Durchschnitt des Landes etwa 8'/,) umgepflügt werden müssen. Die Bestellung der Sowmerfrüchte ist durch die nasse, rauhe Witterung des Monats April sehr verzögert worden, konnte aber

Telegramm der Kaiserin, sowie eia drei Bogen umfassendes - dann im letzten Drittel des April unter günstigen Umstände« Schreiben deS Kaisers eintraf, in welchem der Kaiser in - °ollz°g°n,w-rd-n. Doch,st d.e Bestellung manchenorts , erst in der

warmen Worten seiner Verehrung Ausdruck gab. Später folgte ein Brief des Kaisers, worin er für die lieber- zrugungStreue dankte.

London, 23. Mai. Daily Mail veröffentlich einen Brief eine- Koionioloff-ziees, in welchem dieser versichert:

Die ganzen taktischen Bewegungen deS GrneralS French im östlichen Transvaal seien vollständig gescheitert.

Die Krisis in China,

Berlin. 23. Mai. Graf Waldersre meldet auS Peking von gestern: Nordwestlich Wan, 28 Kilom. von Paotingfu, fanden weitere Zusammenstöße von Teilen des Bataillons Wichuca mit zersprengtes Boxer-Abteilungen statt. Die feindlichen Verluste betragen IlO, die eigenen 2 Verwundete.

Vermischtes

Sonderbares Urteil. vielfaches kopsschütteln verursacht ei» NrtrilSfpruch brk Landgericht- zu AnSbach. Bor einiger Zeit bat ei» Schüler der vierten Klaffe deS Gymnasiums auf seine»

Lehrer geschossen. Der Schuß ging fehl. Das Landgericht hat den Jungen freigesprochen, da er wohl vorher die Absicht gehabt haben möge, ans feinen Lehrer zu schieße«, im Moment brr That selbst aber diese Absicht aufgegeben habe. Ec Hab« die Waffe nur adgefeuert, um fich vor seinen Bundesgenossen, denen er von seinem Plan Mitteilung gemacht hatte, nicht bloßzustellen.

ES wird weiter freigesprochen in Paris. Die Pariser Geschworenen, welche in den letzten Monaten durch ihre merk­würdige» Freisprüche alle Welt in Erstaunen gesetzt haben, lassen nicht locker. Sir haben jetzt wieder eine geständige vanknoten- lscherin freigesprochen, bloß weil sie jung, hübsch ist und so nett weinte. Amelie Rigaud, eine braune junge Frau aus Haiti, war mit ihrem Gatte«, drm Maler Rigaud und mit 8000 Unterstützung der Regierung von Haiti nach Paris gekommen, da­mit der Gatte und auch fie, eine talentierte Zrichnerin, sich in ihrer Kunst ausbildrn. Nach zwei Jahren waren dir jungen Leute mit ihrem Seide, aber noch nicht mit drm Studium so weit zu Ende, um selbst etwas zu verdienen. Um diesen Uebelstand zu mildern, zeichnete Amölie Rigaud FünsfrancSscheine und »war so vorzüglich, daß fie von echten n'cht zu unterscheide» waren. Bei Ausgabe der gefälschten Scheine verfuhr fie aber so ungeschickt, daß fie Mißtrauen erweckte und verhaftet wurde. Bor Gericht weinte, wie gesagt, das hübsche, junge Weib, und die Geschworenen sprachen fie frei. Paris ist und bleibt doch dir Stadt der Galanterie, selbst in Geldsachen, wie hier, hört da anscheinend die Freundschaft nicht aus.

Flucht eine? Petersburger Irrenarztes mit seinem Patienten. Ein Verbrecher war dehusS Beobachtung seine- geistigen Zustande- in rin« Irrenanstalt in Petersburg unter­gebracht, der größten am Orte, die einige tausend »ranke rinschließt.

Vor einigen Wochen trat nun rin »euer Arzt alS Ordtnator ein. der Psychiater Dc. Mafurkewitsch auS Warschau. Er ward znm Held Sieser Geschichte. AlS er dieser Tage äu jour hatte, braustragte er den Portier deS Krankenhaus»-, eine Besorgung in brr Umgegend zu machen. UntrrdeS befahl er de« Krankenwärter, drn kranken B. inS Dujourzimmrr zu führen Obwohl der Befehl eigentlich der Hospitalordnung strikt zuwtderlirf, that der Wärter doch wie ihm d< fohlen. AlS der Portier zurückkehrte und fich bei Dr. Mafurkewitsch melden wollte, fand er die Zimmerlhür deS ArztrS verschlossen, nahm jedoch an, daß dieser mit dem Kranken beschäftigt sei und entfernt« fich. Plötzlich erschien um di« Mitter- nachtsstunde der Wärter bet ihm, voller Unruhe darüber, daß der Kranke immer noch nicht in fein Zimmer zurückgekehrt sei. Beide warteten noch einige Zeit, dann setzten fie di« Behörde von dem rätselhaften Fall in Kenntnis. Man öffnete dai Empfangszimmer niemand war darin. Arzt und Patient waren auSgeflogrn!

Sofort wurden alle Maßnahmen getroffen, um der Flüchtlinge habhaft zu werden, bis jetzt aber ohne Erfolg. Man vermutet, daß der Ar-t dem Kranken seinen Paletot gegeben hat, «ährend j er selbst im leichten Rock daS Krankenhaus verließ. Der geheimniS-

zweiten Maiwoche beendigt worden. Dir trockene Witterung der letzten Wochen war der Entwicklung der Sommersaaten nicht sehr förderlich; vielfach sind fie noch zurück und gehen ungleich auf; späte Saaten, namentlich ans schweren Böden, find noch gar nicht aufgegangen. Urber die Kartoffeln ist noch wenig zu berichten, da dieselben zumeist erst auS dem Boden kommen, teil» noch gar nicht gelegt find. Der Hopfen hat gut angesetzt; doch leide« manche Hopfenfelder durch Erdflöhe. Klee und Luzerne konnten fich von drn Wirkungeil deS strengen Nachwinters im März infolge der anhaltenden Trockenheit vielfach nicht so gut erholen als er­wartet wurde; manche Klee- und Luzerneselder, namentlich im Jagstkreis, in welchem überhaupt die Trockenheit sich am meisten fühlbar macht, müssen umgepflügt werden, und zwar berechnet fich die »«gepflügte Fläche beim Klee zu etwa 3 (im Jagstkreis zu 7), bei der Luzerne zu 14 (im Jagstkreis zu 35) Prozent. Di« Wiesen habe» zwar gut überwintert, bleiben aber infolge der Trockenheit auch zurück. Bon den Obstbäumen versprechen di« Apfelbäume, wohl weil fie im Vorjahr so außerordentlich reich getragen habe», am wenigst«»; günstiger sind di« Aussichten bei den Birnbäume» und namentlich beim Steinobst, das überall günstig verblüht und reich angesetzt hat. Di« W «inbrrge entwickeln sich in den wärmeren Gegenden deS Landes rasch bet zumeist reichlichem Ansatz von Ge­scheinen. von Schädlingen zeige« sich, außer Erdflöhen an Hopse» (s. o.), in einigen Gegenden Engerlinge in grober Zahl.

Hrrrrnbrrg. Uebersrcht über den Arbeitsmar kt am 24. Mai. Gesucht werden: 1 Bürstenmacher (Nazold), 1 Friseur, 1 Gärtner, 1 Schmied, 4 Möbelschreiner (auswärts), 1 Schuhmacher (auswärts), vermittelt werden Stellen für landw. Arbeiter. Borgemerkt ist «ine Anzahl Lehrstellen verschiedener Berussarien. Anfragen vermitte t daS Arbeitsamt Herrenberg ( Stadt pflege.)_

Eingesandt.

Bei der gegenwärtigen anhaltend trockenen Witterung ist di« regelmäßige tägliche Ltraßeubesprenguug eine dringend not­wendige Maßregel, deren Versäumnis schwere gesundheitlich« Ge­fahren bringen kann. Am Donnerstag war z. B. in den Mittags­stunden die Belästigung dnrch die anfgetvirbelte« Stanbmaffeu geradezu unerträglich und eS sollte eigentlich selbstverständlich sein, daß seitens der maßgebenden Behörde rechtzeitig geeiguete Abhilfe augeordnet wird, ohne daß erst aus der Einwohnerschaft auf den Uebelstand hingewiesen und um Abhilfe gebeten »erden muß. ES ist kaum möglich, gegenwärtig die Fenster offen zu halten, ohne daß in den Wohnräumen schon nach kurzer Zeit eine dichte Staubschicht fich auf alle Gegenstände legt. Wie unappetitlich und gefährlich ist daS besonders für dir Küche'. Umsomehr sollte aber auf ausgiebige Straßenbrsprengung Bedacht genommen werden, als anderwärts wieder mehrfach ansteckend- Krankheiten unter der Kinderwrlt auftreren und in der Oeffemlichkrit schon oft genug auf die Uebermittelung von KrankhrirSkeimen durch den Staub hingewiesen worden ist. Schreiber dieses, der im Sinne vieler handelt, hat daS Bertrauen zu unserer Gemeindevertretung, daß fie auch in diesem Fall dem Wunsche der Bürgerschaft Rech­nung trag en wird! ___

Verzeichnis der Märkte in der Umgegend.

Vom 27. Mai bis 1. Juni.

Horb: 28. Krämer- und Virhmaikt.

Bo.idorf: 2S. Vieh- und Schw-inemarkt.

Bltensteig: 30. Krämer- und Äiehmarkt.

MeMotte

8,1t. It-Äaüi«

von 76 ?fg. per Aster LN. bluetsr portokrsi.

MvöklL » «- SUtU»

I^eipri-erstr»«,« »o. 43, L-Ke

HiezuDaS Plauderstübchen" Nc. 21.

Druck'mid'Berlag der ». «. Zai ser 'schen Äuchhan dlm^z (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion »««mtworllrch: «. Hardt.