politische Bundschau.

Türkisch« Sorge«.

Die Pforte geht wnter mit Energie gegen die bulgarisch-- mecrdonischen Treibereien vor, zu denen auch aus der Haupt­stadt drS türkischen Reiches selbst manch« Fäden laufen. Wie man ant Konstavtinopel telegraphiert, wurde die dem macedonischen Bulgaren Kaltscho Stojanow gehörige Buch­druckerei v»« der Polizei gesperrt und eine Haussuchung vorgrnommen. Stojanow und seine Söhne find verhaftet. Der jüngst verhaftetet«! bulgarische Arzt Dinow wurde frei- gelafskn. Dir Polizei überwacht die in Konstantinopel wohnenden macedonischen Bulgaren scharf. Ein außer­ordentlicher Ministerrat unter dem persönlichen Borfitz des Sultans beschäftigte sich mit der macedonisch-bulgarischen Frag«. Aus guter Quelle verlautet, daß im Iildiz deswegen große Besorgnis herrscht. DaS Finanzministerium leistet keinerlei Zahlungen mehr.

Frankreich- Bordringen in Afrika.

Im südlichen Algerien haben sich die Uebersällr der französischen Fort- durch marokkanische Banden derartig gemehrt, daß sich die französische Regierung genötigt qesehrn hat, diplomatische Vorstellnngen beim Sultan von Marokko zu erheben. Gleichzeitig scheint Frankreich aber auch weitere Aktionen im nördlichen Afrika zu planen, indem sie die längstgehegte Abficht der Besetzung de-Distrikte« Tuat jetzt auSführt und dort eine entsprechend starke Sarmson »nrück- läßt. Zur Durchführung dieser und anderer für Frankreichs Entwicklung in Afrika wichtigen Maßnahmen ist der neue Kolonialamt-Lhef Gentil bestimmt, dessen Ankunft in Bordeaux ebe» gemeldet wird. Gentil Hot als RegierungSorrtrrter im Lharilreisr wesentlich zur Vernichtung der Rabrhbanden brigetragen.

dages-Hleuigkeiten.

Aus Ätaöt nub Land.

Nagold, LS. Februar.

Bo« Rathaus.

In der gestrigen gemeinschaftlichen Sitzung der bürgerlichen Kollegien standen die SchlachthauSbaufrage sowie die Regelung de- WafferzinseS zur Entscheidung. Beide Gegenstände hatten namentlich in letzter Zeit in der Bürgerschaft lebhafte Erörterung gefunden; angrstchtS ihrer Wichtigkeit war da» Kollegium fast vollzählig vertrete«, auch hatten sich mehrere Interessenten ringefundr», um den Verhandlungen beimwohnen.

ES gelangte zurächst die Erbauung eine» neuen SchlachthansrS zur Beratung.

Der Borfitzende. Stadtschultheiß Brodbeck, gab ein­leitend den Bescheid der K. KreiSregierung auf de« letzten Beschluß d«S Kollegium- bekannt; demnach hat erstere dem Gesuch um Erteilung riner «eiteren Frist von 5 Jahren nicht stattgegeben, vielmehr die Auflage gemacht, binnen S Monate «inen definitiven Beschluß zu fassen und binnen Jahresfrist da« BauerlaubniSgesuch mit den erforderliche« Belegen rinzureichr«. Neuerdings wurde nun seiten« der hiefigrn Mrtzgermeister eia Gesuch an die Stadtgrmeinde «»«gereicht, in der fie sich znc Erledigung der Frage bereit erklären, indem sie gegenwärtig mit der Gründung einer Innung fich bi schäftigen, um auf eigene Rechnung ein den Erfordernissen entsprechende« Schlachthaus alsbald erstelle« zu können. Sie würden nicht verfehlen, die Baupläne so rasch al« möglich rmznreichen. Redner führte im weiteren hiezu an«, <S ent­stehe nun die Frage, ob man die Innung das Schlachthaus bauen lassen solle, oder »b die Stadt fich da- Recht hiezu in erster Linie vo-behält. ES würden ganz wichtige Gründe dafür sprechen, daß die Stadt hier die Initiative ergreifen soll, weil rS fich beim SchlachthauSbo« um eine die All- gkmrinheit interrsfierrnde öffentliche Anlage handle. I« be­sonderen wichtig sei die polizeiliche Überwachung de« Betriebe«; da« gkschehe am besten, wenn die Stadt daS Schlachthaus im B»fitz habe und wenn der Verwalter rin öffentlicher Grmeindebramter sei. Weiter komme in Betracht, daß durch die Gründung riner Metzgerinnung fich «in gewisser Ring bilde, der, wie anderwärts, nicht nur eine Hemmung für die Privatschlachtungrn bedeute durch Erhebung höherer Schlachtgebbhren, sonder» auch von jedem nachher rintretenden Mitglied ein Eintrittsgeld von etwa 300 erheben wrrde. Daran- gehr hervor, daß, wo ein solcher Ring fich gebildet habe, etne« Anfänger t« Gewerbe da« Fortkommen sehr erschwert sei; auch habe die Innung die Festsetzung der Fleischpreise in der Hand. Do« diesem Gesichtspunkt auS bringe er in Vor­schlag, daß die E todt den Vau ansführen soll. Erkundigungen, die er in Städten eingezogen, in denen ebenfalls da< Schlacht­haus im Besitz einer Innung fich befinde, würden ebenfalls dafür sprechen. I« Göppingen z. B. seien viel Wider­wärtigkeiten daraus emstandrn. Dort habe die Metzger« genossrnschast gebaut und die Stadt de» Platz hergegeben. Rua ist zwischen der Innung «nd der Stadt ein Streit entstanden. Der dortige Konsumverein hat einen eigenen Metzger ausgestellt, dem «an die Aufnahme in die Innung verweigerte und ihm zugleich die vierfachen Schlacht- gedühren oboerlangte. Da diel verweigert wurde, beschloß der Gemrinderat eine Abänderumz der Schlachthankordnung; nun erhob aber die Genossenschaft Beschwerde und der Prozeß wurde durch alle Instanzen hindurch verfolgt, biß endlich da< Reichsgericht zu Gunsten des Konsumvereins «utschied. Wenn man hier SchlachthauSzwaug »in­führ«, werde man gut thuu, sich für alle Fäll« die frrte Entschließung vorzubehalten. Man habe es i« Göppingen lebhaft bedauert, daß die Stadt da» Schlacht­haus «icht gebaut habe; der dortige Stadtschulthriß habe »och dem Schreib-n beigefügt, weu» er damals schon i« Amt« gewesen, hätte er mit ollen Mitteln eS durchzusetzen versucht, daß das Schlachthaus von der Gemeind« aa<-

geführt worden wäre; er>ni« nur raten, darauf zu be­stehen, daß in Nagold daS Schlachthaus seitens der Ge­meinde erbaut werde, andernfalls, daß man fich daS Einspruchs­recht durch Vertrag mit der Innung genügend sichere. Auch an die Stuttgarter Stadtgrmrinde ging eine Anfrage ab, dahinlautend, wer in gegebenem Fall daS gesetzliche Vorrecht zum Vau besitze, ob Innung oder Gemeinde. ES wurde geantwortet, daß beide zum Bau berechtigt seien; allerdings sei die Behörde hiezu in erster Linie verpflichtet. Andererseits sei die Stadt nach einer Entscheidung deS GeheimratS berechtigt, den Schlacht« «nd Viehzwang ein- zusühren. ES könne dadurch also, wenn dir Metzger neben einem GemeindeschlachthauS noch ein eigene- erbauen würden, der Betrieb in letzterem durch diesen Zwang unmöglich ge­macht werden. ES sei natürlich, daß wenn die hiesigen Metzger nvn fich an die Aufgabe heranmachten, daS Schlachthaus zu erstellen, ihnen kein Hindernis in Weg gelegt werde. Man müsse aber auch die andere Frage erwägen, ob die Kollegien nicht im Interesse der Stadt handeln würden, wenn fie fich für den Bau erklärten.

ES wurde nun die allgemeine Diskussion eröffnet.

Gemrinderat Schaible: Zuerst erachte er es für ange­zeigt, daß darüber eine Erklärung abgegeb-n werde, waS sonst in der Sache geschehen, aber jetzt nicht mitgeteilt worden sei. ES sei eine Deputation der hiesigen Metzger bei der KreiSregierung in Reutlingen vorstellig geworden und auch der Vorsitzende sei dort gewesen. Man müsse Kenntnis davon haben, waS in Reutlingen vor fich gegangen sei. erst dann könne man die Angelegenheit behandeln.

Stadtschultheiß Brodbeck: WaS die Deputation auS- gerichtet, sei ihm nicht bekannt, lieber seine eigene Reise »ach Reutlingen sei er eigentlich keinen Aufschluß schuldig; aber er mache daraus kein Geheimnis. Er habe sich lediglich darüber informieren wollen, waS für eine Ansicht bei der Behörde in der Frage obwalte. ES sei ihm gesagt worden, «in derartiger Streitfall, ob der Stadt oder der Innung daS Vorrecht zustrhe, sei noch nicht dagewesen. Der Präsi­dent habe gesagt, daß die Regierung die Angelegenheit eben an fich hrrankommen lasse. ES sei nicht ausgeschlossen, daß neben der Gemeinde auch di« Metzger vielleicht die Berechtigung erhielten. Dem stehe aber, bemerkte Redner hiezu, die bereits erwähnte Verfügung deS GeheimratS entgegen, nach welchem der Betrieb eine- zweiten privaten Schlachthauses durch den Schlachtzwana unmöglich gemacht werden könne.

Gemeinderat Schaible: Ein Mitglied der Deputation Hab« ihm mitgeteilt, er sei in Reutlingen von einem Regie- rungSbeamten gefragt worden, «er fie denn so zum Schlacht- Hausbau treibe. Aut dieser Frage gehe hervor, daß die KreiSregierung keinen Zwang auSübe. Wenn niemand nach Reutlingen hinübergeschrirben, wollte die Regierung also nichts davon. Er wisse nun nicht, «er daS gethan, ob der Oberamtmann oder sonst jemand. Im Gemeinderat habe man doch gezeigt, daß man den guten Willen habe, einen Neubau zu erstellen. ES sei ihm nachgerade unbegreiflich, warum am Etat, nachdem man ihn bereit- ausgestellt, wieder gerüttelt werden soll. Sein Vorschlag gehe des­halb dahin, auf dem bisherigen Beschluß zu verharren. Wenn die Metzger bauen wollten, sei eS auch daS beste für die Stadt, sonst könnte« an diese auch andere Hand­werkergenossenschaften herantreten mit de« Verlangen, für fie Genossenschaft-Unternehmungen außzuführen. Ein Haupt­punkt komme noch in Betracht; wenn dte Stadt baue, werde «S ein kostspieliger Lau, während die Metzger ihr Augen­merk darauf richteten, einen praktischen Bau zu erstellen, der aber nicht viel koste. An Talw habe man dafür ein Beispiel. Lr glaube nicht, daß man hier wie in JSny ein neu«- Schlachthaus um 33,000 »St bauen könne, damit seien auch wohl nur die Kosten de» Rohbau-, nicht aber auch dirjenizeu der Einrichtung angegeben. ES könnte hier dann gehen wie beim BezirkSkcankenhauS, daS zu 90,000 »St veranschlagt worden, aber 315,000 »St und noch mehr ge­kostet habe. Wenn gesagt worden sei, daß die Innung die Fleischpreise in die Höhe treiben würde, so glaube er daS uicht; die Konkurrenz sorge schon dafür, daß da- nicht vorkomme. Man würde dann genug Fleisch von auswärts «inführen, so lauge kein Qctroi erhoben »erden könne.

Gemeinderat Mayer (Kronenwirt): Er habe durch einen RegierungSbeamten erfahren, daß man di« Stadt nicht zwingen könne. Man solle mit einer Beschwerde an da- Ministerium gehen.

Gemrinderat Reichert: Man könne nicht darüber debattieren, ob man baue« wolle oder nicht. ES handle sich nur darum, soll die Stadt oder die Metzger baue«. AuS den bisherigen AnSführuugen habe er gehört, daß man die Metzger nicht hindern könne. Er sei bisher dafür gewesen, daß die Stadt bauen soll; wenn aber die Metzger nun glanbeu billiger bauen zu können, so könnte« sie ja ein zweite- Schlachthaus erbauen. Wenn eS stch so ver­halte. so sei er dafür, den Metzgern den Bau zu überlassen.

Gemeinderat Mayer (Kronenwirt) tritt dafür ein, den bisherigen Beschluß der Gemeindekollegien ausrecht zu er­halten und wiederholt den Antrag, beschwerdeführend fich an daS Ministerium zu wenden.

Grmeindrrat Schaible erklärt fich zum Beitritt zu einer solchen Deputation bereit.

BürgerauSschußobmann R a yer: Nach seiner Auffassung sei die Frag«, ob daS Schlachthau» gebaut «erden soll oder nicht, noch unentschieden. Wenn dte Metzger darum ringrkvmmen, bauru zu dürfe», sei da» nur geschehen aut Furcht, daß die Stadt baue. Gr glaube, daß di« treibende Kraft in der Sach« von Nagold auSgehe, sei eS nun da» Oberamt, da» Stadtschulthejßenamt oder der OberamtStierarzt. Auch er sei seinerzeit in Sache« der Kanilisation beim Präsidenten der KreiSregierung gewesen »nd habe ihm die Sache dar- gestrllt t« seiner Auffoffuug, worauf ihm der Präsident geantwortet habe, wenn «S so steh«, daun hätte er feinen

Rezeß anders hin-auSgeqeben. Es sei anzunehmen, daß mit dem Beschluß der Kollegien ein Bericht irgend welcher Art nach Reutlingen abgegangrn, der dann entscheidend gewesen sei. Ja Reutlingen sei man der Meinung, die hiefigen Metzger hätten immer Streit des Schlachthauses wegen, weil dieses zu klein sei. Während doch die Metzger bier sagen, daß sie des Schlachthauses wegen noch nie Streit gehabt. Nack dem Tag der letzten Beschlußfassung in den Kollegien sei von OberamtS­tierarzt Wallraff einem Metzger gegenüber die Aeußeruag gefallen: Ich will nur sehen, ob ich Such nicht dahin bringe, daß ihr selbst ein Schlachthaus wünscht. Er wiederhole deshalb, daß die Metzger nicht wegen der Br- dürfniSfrage um die Baurrlaubni» eingekommen seien, sondern weil fie gedrängt wurden. Es sei übrigen» br- zeichnend, daß die Metzger so wenig Vertrauen zu den Stadtoätern hätten, um ihnen den SchlachthauSneubau zu überlassen, sondern lieber selbst bauen. Wenn die Stadt baue, könne es gehen wie beim BezirkskrankenhauS; hunderttausend Mark würden da hinausgeworfrn wie ein Pfennig. So hätten die Herren schon gewirtschaftet. Man habe eS verschmäht, mit den Kollezialmltgliedern fich in» Benehmen zu setzen, weil man fie für einfältig halte. Sie hätten aber soviel Verstand wie die Techniker und RegierungSmänner. Beim SchlachthauSneubau komme noch in Betracht, daß dm kleinen Metzgern sehr große Lasten anferlrgt würden; de» großen falle eS weniger schwer, aber solche seien nur drei hier.

Redner ergeht fich in weiteren Auslassungen, wie er seinen al» Kollegialmitglied geleisteten Eid auffaßt und führt hiebei Bibelstrllen an. Der Vorsitz mde unterbricht ihn mit der Bemerkung, daß die SchriflauSlegung nicht hiehrr gehöre. waS seitens deS Hcn. Mryer die erregte Erwiderung findet: Der Herr Stadtschultheiß sei kürzlich ans dem Maskenball gewesen und habe die ganze Nacht Narrheiten angehört, er werde jetzt auch ihn hören können. Der Vorsitzende antwortet, er werde diese Aeußerung noch mit Hrn. Mayer besprechen. Damit war der Zwischenfall erledigt.

BürgerauSschußobmann Mayer (fortfahrend): Er sage hier seine Meinung, wie 'hm Gott den Verstand -«geben; er müsse aber dem Vorsitzenden noch etwa» persönliche» sagen. ES habe ihm bet dessen Wahl Wohlgefallen, daß er versprochen, in wichtigen Fragen Bürgerversammlungen zu veranstalten. Jetzt sei lange Zeit darüber vergangen, aber die Bürger seien »och nie gefragt worden. Der Vor« fitzende hätte deshalb in der EchlachthauSfrage fich nur dem Beschluß der Kollegien anzubequemen brauchen. Redner tritt zum Schluß seiner Ausführungen für Aufrechterhaltung dies«- Beschlusses «in.

Stadtschulthriß Brodbeck: Er möchte Hrn. Reichert gegenüber bemerken, daß er fich bezüglich der angeführten Mitteilung de» Stuttgarter SchultheißenamtS getäuscht. Wen« die Stadt den SchlachthauSzwaug einführe, so werde, der Betrieb eine» andern unmöglich. Es wäre also au», geschlossen, daß die Metzger auch bauen könnten, wenn die Stadt ein Schlachthaus erstellt habe. Die in Reutlingen gegenüber einem Mitglied der Deputation gefallene Aeuße­rung, wer den» so zu de« Schlachthausbau hier treibe, sei vollständig unrichtig. ES komme bei der Regierung doch nicht vor, daß fie einen Erlaß hinauSgrbe und nachher zn« gestehe, eS sei ihr nicht Ernst damit. Auf den negativen Beschluß der Kollegien mußte eine Antwort einkommen. Alle» sei seine« geregelten Gang gegangen. Wenn die Auflage al» ungerecht empfunden werde, bleibe ja der Beschwerdeweg an» Ministerium offen. Bezüglich der Kosten de» JSnyrr Schlacht­hauses könne er nur wiederholen, daß ihm diese in der Höhe von 3»,000 »4 vom dortigen Stadtschullheißenamt mitgeteilt worden seien. Medtzinalrat Scheurlen habe erklärt, das JSnyrr Schlachthaus sei für die kleineren Städte Württem­bergs mustergiltig. Wen« behauptet worden sei, daß die kleineren Metzger durch ein neue» Schlachthaus in Nachteil komm», so glaube er gerade da» Gegenteil; fie seien z. B. Sommer» immer in Not, weil fie keine« Eiskeller haben. Wenn auch in JSny derRohaufwand allein 33.000 »6 betragen habe oder nicht, so sei eS doch Thatsache, daß die dortigen Schlachthausgebühren so nieder seien, daß man nicht sagen könne, daß fie besonder- in die Wagschal« fallen.

ES kommt nochmal- die Aeußernng zur Sprache, daß die KreiSregierung den Erlaß nicht hinausgegeben, wen» fie ander» informiert worden sei; Gemrinderat Rapp glaubt ebenfalls, daß die Urußerung an» der Luft gegriffen ist; ein RegierungSkollrgmm äußere sich nicht in so gegen­teiliger Weise.

Gemrinderat Schaible: ES sei angeführt worden, daß der Metzgerrtng «ine« Anfänger das Fortkommen erschwere, wenn er al» Eintrittsgeld in die Innung 300 »^ zahlen wüßte wie in Gal«. Wenn, wie r» kürzlich hier vor- gekommen, seiten» der Metzger Häuser weggekauft worden seien, «m die Konkurrenz in der Nachbarschaft nicht anf­rommen zu lassen, so sei da» auch schon genug Konkurrenz getrieben.

Stadtschultheiß Brodbeck: Eben das könne ja als Bei­spiel dienen.

Grmeinderat Mayer (Kronenwirt): Er glaube, daß «au in de« benachbarten Ortschaften nur darauf »arte, bi» in Nagold infolge de» SchlachthauSneubau» eine Fleisch»«- teuerung eintrete, um dann billigere» Fleisch einführen zu können zum Schaden der hiefigen Metzger.

BürgerauSschußobmann Mayer: Der Vorsitzer öe vorhi» gesagt, «an könne nochmals die Metzger ,ragen; diese hätten aber ein« Versammlung abgehalten iw Ena«!, in der auch der Herr Stadtschulthriß zugen arwrser -i. Dir gleichfalls anwesende« Metzgermeister r> gare und

i Backnang hätte« damals entschieden von Schlacht-

> haaSneubau abgeraten. Der Vorsitzende habe aber das ktztemal gesagt, daß nur der Backnang« abgeraten. Das