bei der Deutschen Partei und dann bei der Freien Vereinigung als Mitglied eintreten wollen, ist aber beidemale mit seinem Ansuchen abgewiesen worden. Die Lage drS Mergentheimer Abgeordneten ist dadurch eine äußerst prekäre geworden. Die auf ihn heute gefallene Stimme zu dem Posten eines Vizepräsidenten wurde von dem Hause mit Heiterkeit ausgenommen; eS ist aber natürlich nur eine kleine Bosheit, wenn man sich erzählt, diese eine Stimme rühre von Spieß selbst her.

r. Vom Allgäu, 17. Jan. In Kempten verstarb im Aller von 79 Jahren Beruh. Mrttenleiter, bedeutender Komponist und verdienter Thorregent und Mufiklehrer.

DenLsches Leich.

Berlin, 17. Jan. In Berlin haben die Festlich­keiten zur Erinnerung an dis vor 200 Jahren erfolgte Erhebung Preußen- zum Königreich begonnen. Unter Teilnahme einer ungeheuren Menschenmenge marschierte die Teile der Garde mit den Feldzeichen am Zeughause auf, wo sich auch die Prinzen und die Generalität eingefunden hatten. Um 10 Uhr traf dort der Kaiser mit dem Kron­prinzen und dem Herzog von Eonnaugth ein. Sobald der Kaiser erschien, sprach der kommandierende General des GardekmpS. General der Infanterie v. BockundPolach, die Glückwünsche zum Jubiläum dem obersten Kriegsherrn «ms, die mit einem dreimaligen Hurrah! auf den Kaiser schloffen. Die Fahnen und Standarten senkten sich, die Lrtbkompagnie und die Leibschwadron präsentierten und die Musik des 2. Garderegiments spielte die Nationalhymne. Hierauf hielt der Kaiser eine Ansprache. Nachmittags fand in Anwesenheit des Kaisers die feierliche Investitur deS Kronprinzen, Prinzen Georg von Sachsen, Erzherzogs Franz Ferdinand, Prinzen Rupprecht, Generals von der Planitz und Reichskanzlers Bülow als Ritter des Schwarzen Adlerordens statt, der am Tage der Erhebung Preußens zum Königreich gestiftet worden ist. Die Kaiserin wohnte mit den Prinzessinnen der Feier auf dem Balkon des Mittel­fensters bei.

Berlin, 17. Jan. Anläßlich des morgigen Krönungs­jubiläums sollen die wegen ihres Verhaltens in der Kanalfrage in Ungnade gefallenen Kammerherren rehabilitiert werden.

Königsberg, 17. Jan. Die Studentenschaft be­gann gestern abend die Reihe der offiziellen Festlichkeiten anläßlich des Krönungsjubiläums mit einem Festkowmers, an dem der Rektor der Universität und die Spitzen der staatlichen und Militärbehörden teilnahmen. An den Kaiser wurde ein Huldigungstelegromm abgesandt.

Berlin, 17. Jan. Die Meldung von der Ein­führung neuer Uniformen in der Armee wird, jetzt von unterichtetrr Seile bestäiigt. Bekleidungsstücke, die so­wohl in der Form als auch in der Stofffarbe von den bisher gebräuchlichen wesentlich abwrichen, werden seit einigen Wochen von einzelnen Truppenteilen probeweise zur An­wendung gebracht. Eine wichtige Neuerung besteht darin, daß die blanken Knöpfe an den Uniforunöckrn fortan ver­schwinden sollen; vorn an der Brust find die Knöpfe, von dunkler Farbe, unter dem Tuch angebracht. Der Stoff des Rockes, der die bequeme Form der Litewka erhält, ist nicht mehr von blauer, sondern von graubrauner Farbe. Manches Steife und Unpraktische an den alten Uniformen ist be den neuen Bekleidungsstücken vermieden, deren Ein­führung schon heute beschlossene Sache ist, nachdem die Versuch: damit gute R sullale ergeben haben. Nach einer weiteren durchaus authentischen Information soll es sich zurück st ausschließlich um Versuche für die Bekleidung der ostasiatischen Truppenteile handeln.

Könitz, 17. Jan. Der gefundene Mantel ist nunmehr mit Sicherheit als Eigentum Winters erkannt worden.

Könitz, 17. Jan. Bei den heutigen Haussuchungen handelte es sich unter anderem uw die Gewinnung von Schriftproben und so wurde nach Briefen und dergleichen D ngen eifrig recherchiert. Anonyme Brief« haben nämlich

Reglos steht da auf der Kommandobrücke der Kapitän.

Rings um ihn qualmender Rauch, rotglühende Flammen!

Verloren rst das stolze Schiff. daS seiner Obhut anver­traut. Es verlassen in der Not? Nimmermehr!

Lieber sterben, als von dem angewiesenen Posten weichen!" Und mit der stürzenden Kommandobrücke finkt er hinab in die Glut. Treu bis in den Tod!

In gewaltigen Wogen drängen die Wasser des Irngtse- kiang hinaus in das Meer, cs durch den rnitgesührten Schlamm weit, weithin gelb bend. Hunderte von Meilen flußauswäns ist der riesige Strom schiffbar, dann aber bietet ein Gcwirr von Schnellen und krausen Klippen dem Verkehr scheinbar unüberwindlich»: Hindernisse.

Doch deutscher Wagemut wollte auch diesen Widerstand br-chen. Stand doch reicher Lohn in Aussicht; und so wurde der erste Versuch unler. ommen, mit einem Dampfer dir gefährliche Stelle zu passieren.

Monatelang httte der Führer des Dampfers das Fahr­wasser »»so scht, und mit ruh'ger Sicherheit giebt er seine Bef'l,l>. Ringsum gurgeln und wirbeln die wilden Strudel, an unterseeischen Zacken und Kl'pprn sich brechend. Nun eine haarscharfe Drehung plötzlich ein Stoß, und srst- gerornt sitzt das Schiff!

Mit Gehtul flieht die chin-fische Besatzung von Bord, alles feige im Stiche lass-nd. Mrt knapper Not retten sich die wenigen Pcffagiere, welche der Fahrt beiwohnen.

R. finkt der Dampfer, und wie er in der wirbelnden Flut verschwindet, zieht er den Kapilän mit sich hinab, den Utz'en, einzigen Mann an Bord, feststehend auf seinem Posten bis in den Tod!

Eber!"Iltis!"

während der letzten Tage hier eine gewisse Rolle gespielt. To ist einer bekannten hiesigen Persönlichkeit ein Brief zu­gegangen, der schwere Verdächtigungen gegen den hiesigen Kreisschulinspektor Rhode enthält. Ein der Gattin des genannten Beamten gehöriges Taschentuch wurde seinerzeit beim Kopfe des Ermordeten gefunden; die Eigentümerin deS TucheS wurde «rst durch Zufall entdeckt, nachdem die Behörden sich durch umfangreiche Bekanntmachungen ver­geblich bemüht hatten, sie zu ermitteln. Man vermutet, daß das erwähnte anonyme Schreiben auf einen Racheakt zurückzuführen sei. Im Zusammenhang« hiemit haben auch bei einigen hiesigen in der Gegend deS Mönchsees wohn­haften Lehrern, unter ihnen bei den Lehrern Zuschneider und Weiche!, Haussuchungen stattgefunden. Auch an anderen Stellen wurden Recherchen vorgenommen.

Bochum. 17. Jan. Wie die Herner Zta. meldet, ereignete sich auf Zeche König Ludwig bei Reklinghausen eine Explosion schlagender Wetter, bei welcher zehn Berg he ute getötet wurden. Die Leichen wurden heute vormittag sämtlich geborgen. Der Betrieb der Zeche ist durch dieses Unglück nicht gestört.

Ausland.

Florenz, 17. Jan. Arnold Böcklin, der seit 14 Tagen an einer akuten Herzkrankheit litt, ist gestorben.

Poris, 17. Jan. Frankreich soll mehrere Freihäfen nach Hamburger Muster erhalten. Das betreffende KommisfionSreferat wird noch in dieser Session vom Referenten Deputierten Muzrt in der Kammer erstattet werden.

Kopenhagen, 16. Jan. Der norwegische Dampfer Fegerhain ist mit seiner Besatzung von 20 Mann an der englischen Küste untergegangen.

Madrid, 16. Jan. Die Postdirektion, welche be­schlossen hatte, die drahtlose Telegraphie zwischen der Halbinsel und den Eanarien und Balearen einzurichten, wird zunächst das System des spanischen Obersten Cervera prüfen. Sollte sich dieses nicht bewähren, so wird Murccmis System angenommen.

Madrid, 17. Jan. Außer den Karlistenbanden finden gefährliche Ansammlungen spanischer Fahnenflüchtiger an der Pyrenäengrenze statt. Die Zahl derselben wird auf 16,000 geschätzt; dieselben werden von karlistischen Agitatoren bearbeitet,

Madrid, 17. Jan. Die Gerüchte über Korlisten- unruhen lauten bedenklicher. Gestern an der Börse sprach man von aufgetauchten Bewaffaeten-Banden. Die Regierung dementiert letzteres, doch befestigt sich der Eindruck, daß eine allgemeine Erhebung vorbereitet wird.

Konstantinopel. 16. Jan. Die russische Botschaft ist verständigt worden, daß die Pforte die heute fällige Rate der Kriegsentschädigung im Betrage von 350,000 türkische Pfund bezahlt hat.

Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz.

Daß die Art der Kriegführung bei der Dauer der Kämpfe auf beiden Seiten eine immer erbittertere wird ist nur natürlich; gerechten Zweifeln muß aber folgende Mel­dung der Pall Moll Gazette brgegmn: In einem Schreiben an diese Zeitung behauptet Mr. H. W. Massingham, der frühere Redakteur des Daily Chronikle, in einem Briefe eines englischen Offiziers gelesen zu haben, daß mündlicher Befehl gegeben wurde, in den gegenwärtigen Operationen gegen Dewet keine Gefangenen zu machen, und daß in dem Teile der Operationen, der die Einschließung Dewets zwischen dem Orarj - und dem Caledoman-Fluffs bezwecke, auch wirklich keine Gefangenen gemacht wurden. Diese Behauptung ist deshalb ni-f.t recht glaubwürdig, weil eine solche Maßregel zu Repnssalierr führen müßte, bei dem der größere Schaden auf Seiten der Engländer wäre. Anderer­seits ist die Behandlung, die Dewet, wie berichtet, den Friedensaposteln in feinem Lager hat angedeihen lassen (Tewet ließ einen erschießen, zwei andere auspeitschen), nur

Jst's not, ein Wort davon zu sagen? Das deutsche Volk kennt seine Helden und trauert mit Stolz um fi«! Tie weiden nie vergaffen werdeü!

Doch was bewegte all diese Männer, zu denen noch viel, viel andere mau gesellen könnte, den freiwilligen Tod der Rettung vorzuziehen? Gaben sie mutlos den Kampf auf gegen einen übermächtig scheinenden Feind? Scheuten fix die Verantwortung? Oder waren sie durch ihren Eid, rhr Wort gebunden, mit dem Sch ff untrrzugeher. ? In weiten Kreisen mag der Glaube herrschen, daß mit seinem sinkenden Schiff auch der Kommandant, der Kapitän, unter- gehen muß, weil es für ihn eine Ehrensache sei, nicht ohne dasselbe gerettet zu werden. Doch, vorweg sei es gesagt, eine solch« Verpflichtung besteht nicht! Und wenn sie be­standen hätte, so wäre es dir höchste Zeit, daß sie ausg«hoben würde.

Es ist selbstverständlich, daß ein deutscher Mann seinen so verantwortungsreichen Posten nicht verläßt, so lange noch ein einziges Menschenleben außer ihm an Bord der Rettung harrt, solange noch ein Schimmer der Hoffnung vorhanden ist, das ihm anvertraute kostbare Gut dem drohenden Verderben zu entreißen. Da schweigt jeder Gedanke an eigene Rettung, und der Trieb der Selbsterhaltung tritt zurück von dem eisernen Pflichtgesühl.Alle für Einen, Einer für Alle!" So lautet die Parole deutscher Seeleute, und der eine, der an erster und letzter Stelle eintritt für Alle, ist der Kapitän. So bleibt er bis zuletzt.

Wenn ihn dann düs Verhängnis erreicht, eine Macht, deren überwältigende Schnelligkeit und Kraft selbst der er­fahrene Seemann manchmal unterschätzt, wenn diese Macht sein ganzes Können und Wollen zu Nichte macht, wenn er einsirht und einsehen muß, daß außer seinem eigenen noch

dadurch za erklären, daß die Abgesandten hinter dem Rücken des Kommandierenden die Mannschaft zulbeeinfluffen gesucht haben, in welchem Falle selbst nach Ansicht englischer Blätter Dewet durchaus in seinem Recht gewesen war», Daily Mail meldet aus Prätoria, der Kommandant Pretorius sei von der Mission, die Buren zur Uebergabs zu überreden, zurückgekehrt und habe seinen Versuch als vollständig gescheitert erklärt.

London, 16, Jan. AuS Kapstadt wird vom 14. Jan. gemeldet: Ein scharfes Gefecht fand bei Murroysburg nahe Graaf Reinet statt. Die Engländer wurden zurück­geschlagen und verloren 2 Offiziere 10 Mann tot, zwei Offiziere 16 Mann verwundet und 2 Offiziere 14 Mann aefang-n. Ein Gefecht bei Frasrrburg ist im Gange. 500 Buren drangen bis zur Touwsriverstation südwestlich Matjesfontein vor und zerstörten die Eisenbahn wie die Wasserwerke.

London, 17. Jan. Die heutigen Morgenblätter veröffentlichen ein Telegramm auS Kapstadt, das berichtet, doß Dewet den Vaalfluß überschritten und sich mit den Kommandos in Transvaal vereinigt hat. Diese Bewegung Dewets wird von sämtlichen Blättern eingehend kommentiert. Man erblickt darin ein Anzeichen für einen bevorstehenden großen Plan der Buren, Daily Telegraph bemerkt hierzu, die Buren bewiesen hierdurch, daß sie sitz unter keiner Bedingung zu unterwerfen gedächten und daher olle dies­bezüglichen Vermittlungsversuche vergeblich fern würden.

Vermischtes.

Entflohene Gefangene. Auf die abenteuerlichste Art auS dem Gefängnis entsprungen sind in Dresden vier ge­fährliche Verbrecher. Die im vierten Stockwerke des dortigen Polizeigefängnisfes untergebrachten Arbeiter Max Wolf (28 Jahre), Maurer Richard Schmidt (29 Jahre), Kellner Emil Weber (21 Jahre) und Schmied Johann Jäckel (26 Jahre alt) haben mit Hilfe einer vom Ofen abgelösten Elsenstange die Dielen in ihrer Zelle auf- gerifsen und find dann nach Durchbrechung der Decke in die darunter gelegenen Bureauräume der Abteilung für Fuhrwesen rc. gelangt. Nachdem sie hier sämtliche Pulte erbrochen und nach Geld durch­sucht hatten, haben sie sich auS Matratzenüberzügen und Hand­tüchern ein Seil gedreht und sich am Blitzableiter entlang zum Fenster Hinabgelaffen. Die sofort ausgenommene Verfolgung der Ausbrecher hat bereits zur Wiederergreifung des Schmidt und des Wolf geführt, doch konnten ihre beiden Komplizen bisher nicht ding­fest gemacht werden.

An einem Kloß erstickt ist in Berlin der 34 Jahre alte Droschkenkutscher Friedrich Gategast. Ein Schutzmann, der den Mann in einem bedenklichen Zustande auf dem Halteplatz am Stettiner Bahnhofe traf, brachte ihn nach der Unfallstation in der Eichendorffstraße Hier fand der Arzt, daß dem Kutscher ein Kloß im Schlunde stecken geblieben war. Es gelang zwar bald, den Kloß heraufzuziehe», Gadegast war aber bereits erstickt.

Bahn auf den Säntis. Der Bau einer Bergbahn aus den 2800 m Hohen Säntis im Kanton Appenzell ist nunmehr be­schlossen worden. Das Aktienkapital ist bereits gezeichnet, der Bau der Bahn wird noch in diesem Jahre begonnen werden.

Der König der Belgier als Automobilfahrer. König Leopold II, der, wie wir berichteten, jüngst alsFahrer auf verbotenem Wege" sich einer polizeilichen Uebertretung schuldig machte, wird demnächst einen ganzen Automobilpark besitzen. Das Prachtstück desselben wird soeben in Paris hergestellt. Es ist das ein Antomobilwagen, dessen Inneres ein Schlafzimmer, ein Kabinett und einen Dienerraum enthält, alles in der modernsten Form ausgestattet. DieserWunderkarren" kostet die Kleinigkeit von. über 160,000 Franks, er besitzt 30 Pferdekräfte und kann 60 Kilometer in der Stunde laufen. Für Belgien selbst hat die neue Automobilltidcnschaft des Königs das Gute, daß der Zustand der Landstraßen vielfach ein besserer werden wird, denn der König macht jetzt mit ihnen intimere Bekanntschaft. Nachdem sich Leopold II erst jüngst wieder über den traurigen und schmutzigen Zustand der belgischen Eisenbahnwagen so bitter ausgelassen hat, nimmt es kein Wunder, daß er sich so viel wie mögl-.ch von ihnen unabhängig zu machen sucht.

Gegen die Stierkämpfe, In Barcelona in Spanien tagte unter dem Vorsitze des Bürgermeisters eine sehr zahlreich besuchte Versammlung, welche sich einstimmig für Abschaffung der Stierkämpfe nussprach.

Wofür die Leute in China bestraft werden. Das Amtsblatt für das deutsche Kiaulschau-Gebiet veröffentlicht stets die Listen derjenigen, die in der letzten Woche eingeliefert wurden. Da giebt es wie bei uns Sünder, die wegen Diebstahls, wegen Bettelns und Forstfrevels bestraft werden. Chinesische Spezialitäten aber sind folgende: Waffentragen, Geländeverunrrinigung, Betreten

andere Leben verloren sind, dann geht allerdings sin deutscher SchiWosfizier lieber mit zr Grunde, als daß er sich rettet.

Nimmermehr aber wird jemals die Furcht vor der Verantwortung, selbst gerettet zu seit?, wahrend andere den Tod in den Fluten fanden, einen deutschen Sch.ffsführer der Kriegs- oder Handelsmarine dazu veranlassen, sich dem sicheren Tode zu weihen.

Alle Unglücksfälle aufzählen zu wollen, die einem See­mann zustoßcn können, hieße Tropfen im Meer zählen," sagte mir vor langen Jahren ein al-er Seeoffizier, und wahrscheinlich, wenn man annehmrn wollte, daß jedes Schiffs- Unglück durch den Tod des Führers als Schuld desselben gestempelt werden sollte, so würde wohl bald die Seefahrt ein Ende finden.

Darum sei es frei und offen gesagt, ein Kapitän stirbt mit seinem Schiff üur dann, wenn es sein muß!

Dir Frage, ob er nicht seinem Vaterland« noch nützen könnle, wenn er sich und seine gesammelten Erfahrungen durch eigene Rettung erhält, ist leicht zu beantworten. Es war noch keiner unersetzlich! Doch die Hinterbliebenen, Eltern vielleicht, Weib und Kinder, halten sie nicht ein höheres Anrecht an die Erhaltung seines Lebens, als die Fremden, die ihm unterstellt waren, seinem Schutz sich anoertraut hatten? Mögen sie trauern, vereint mit jenen! Ich hielt mein Wort, und ihnen wird, wenn's not thut, mein Volk halten, was ich selber ihm hielt:Deutschs Treue!"

Kleine Chronik.

Tod durch Kälte. In den Armen der Mutter erfroren ist ein Säugling bei bem Umzuge seiner Eltern von Kokoschütz nach Lazisk in Schlesien. Die Frau hatte auf dem mit den Möbeln beladenen Wagen gesessen.