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in der Bahnhofsstraße, Erbreiterung der Straße und soweit thunlich Verbesserung des auffällig unschön gewesenen Gebäudes. Diese-Beschränkung wird sich die Verwalt­ung auch noch ferner auferlegen müssen, so lange für die Bedürfnisse des Schulhaus­neubaus noch nicht ausreichender gesorgt ist, doch werden die Kosten für Anlegung weiterer Trottoirs und Pflasterungen innerhalb der Stadt, auf der untern Brücke, Einführung von Porphyrbelag auf den Etterstraßen u. s. w. immerhin zu erübrigen sein, worüber bei den Etatsberatungen in den nächsten Monaten Beschlüsse zu fassen sind.

Der Stand der einzelnen Verwaltungen der Stadt ist ein befriedigender.

Bei der Stadtpflege betragen nach dem Etat von 1887/88 die

Einnahmen 85,917 54 H

* Ausgaben 113,644 54

Deficit, durch Stadtschadens-Umlage zu ergänzen, 27,727

Nach der Rechnung pr. 1886/87 beträgt das Vermögen der Stadtpflege an Kapitalien und sonstigen Ausständen 146,626 62 H, es hat in diesem Jahr zu­genommen um 31,399 19 L zum größeren Teile von dem durch Schneedruck ent­

standenen vermehrten Holzerlös herrührend. Da jedoch dieser Vorhieb im Lauf von 4 Jahren durch Verminderung des jährlichen Nutzungsquantums wieder ausgeglichen werden muß, so ist der Mehrerlös im Lauf dieser 4 Jahre zu Deckung des Ein­nahmeausfalls der Stadtpflege zu verwenden. Zu beklagen ist der äußerst langsame Eingang der Steuer, wodurch fortwährend zu Bestreitung der laufenden Ausgaben ein Kapital von mindestens 30,000 erforderlich wird, das sonst verzinslich angelegt werden könnte, wodurch der Stadtpflege ein Zinsenausfall von immerhin 1000 pr. Jahr erwächst, eine Summe, die im Lauf der Jahre beträchtlich ist. Im all­gemeinen und im Interesse der Steuerpflichtigen selbst, muß auf regelmäßigere Steuerzahlung gedrungen werden.

Die Einnahmen von Consumsteuern betragen pr. 1885/86 von Fleisch nach Abzug von 699 ^ 81 H Rückvergütung 8679 62 von Bier nach Abzug von

1613 ^ 69 H Rückvergütung 4132 20 H zusammen 12,811 82 H pr. 1886/87

von Fleisch nach Abzug von 666 35 ^ Rückvergütung 7958 0 .', 76 H, von Bier

nach Abzug von 1933 75 H Rückvergütung 4506 83 L, zusammen 12,465 59 L.

Im laufenden Etatsjahr sind die Einnahmen und Rückvergütungen beim Bier etwas größer, beim Fleisch etwas kleiner. Durch die Handwerksgehilfenunterstützungs­kasse wurden 1885/86 4334 Reisende mit Gaben von zusammen 786 ^ 70 H unter­stützt 1886/87 4940 Reisende mit zusammen 758 40 H vom 1. April bis letzten

Dezember 1887 also in 9 Monaten wurden 3174 Reisende mit 528 55 H unter­

stützt. Die Beiträge haben in diesem Zeitraum im Vergleich mit dem Vorjahr leider um 122 F- abgenommen.

Wasserwerk.

Die jährliche Einnahme an Wasserzinsen beträgt 6,750 --L Zur Verzinsung und allmähliger Tilgung des Anlage-Kapitals sind jährlich erforderlich 6325 -H, Verwaltungsaufwand 410 Die ursprünglichen Anlagekosten des Wasserwerks in den Jahren 1878/79 betragen rund 127,000 Zur Tilgung dieses Betrags konnten bis jetzt erübrigt werden 10,700 so daß noch eine Restschuld von 116,300 ^ be­steht. Die Vermögenszunahme beträgt im Jahr 1886/87 3930 Hieraus geht her­vor, daß das Wasserwerk sein Anlagekapital nicht nur aus seinem Ertrag verzinst und amortisiert, sondem der Stadt auch noch die Kosten der Unterhaltung öffentlicher Brunnen mit etwa 2000 -M pr. Jahr abgenommen hat.

Gaswerk.

In den Jahren 1870/71 erbaut mit einem Aufwand von 104,000 ^ Die jährliche Einnahme von Gaskonsumenten beträgt durchschnittlich 15,000 der Erlös aus Materialien rc. beträgt 2000 ^ Gesammteinnahme 17,000 Für Rohmateria­lien und sonstigen Betriebsaufwand sind erforderlich jährlich 10,000 ^ Für Ver­zinsung und Schuldentilgung 4500 so daß jährlich übrig bleiben ungefähr 2500 -F, welche zu Bildung eines Werkerneuerungsfonds angelegt werden.

Heber- Abzug der angesammelten Mittel hasten auf dem Gaswerk noch an Schulden 56,000 so daß im Lauf von 16 Jahren erübrigt werden konnten

48,000 ein Betrag, der im Hinblick auf die Abnützung des Werkes und den Stand der Beleuchtungsfrage überhaupt höchst notwendig erscheint. Im Rechnungsjahr 1886/87 beträgt die Vermögenszunahme bei dem Gaswerk 4212 36 H.

Bezüglich der heurigen Vermögenszunahme bei dem Wasserwerk und Gaswerk muß hervorgehoben werden, daß dieselbe zu einem erheblichen Teil durch die im Jahr 1886 vorgenommene Convertierung der Schuld von einer 4 V-prozentigen in eine 4 prozentige und das dabei erhobene Agio von 1V- °/o entstanden ist.

Der durch die Convertierung der Gas- und Wasserwerksschuld für diese beiden Verwaltungen im Lauf der 47jährigen Amortisationsperiode erwachsende Nutzen, bezw. Minderausgabe berechnet sich auf 27,300

Hospital- und Armenpflege.

Im Etat von 1887/88 sind vorangeschlagen die Einnahmen auf 14,700 Ausgaben auf 23,400 Deficit 8700 ^ .

Das Vermögen dieser Verwaltung an Kapitalien und Ausständen beträgt pro 1886/87 88,899 0 L 38 es hat im Laufe dieses Jahres abgenommen um 83 72 H, was davon herrührt, daß zu Deckung des Deficits 5400 ^ auf das Restver­mögen übergenommen wurden, statt diesen Betrag aus der Stadtpflege zuzuschießen. Wäre Letzteres erfolgt, so hätte sich eine Zunahme von 5300 ergeben.

Das Deficit der Hospital- und Armenpflege war früher regelmäßig einige tausend Mark größer, die Verminderung desselben rührt zum Teil davon her, daß sich die Speisung der Kranken und Pfründner in eigener Verwaltung fortwährend pro Jahr um mindestens 1500 0 L billiger stellt als früher, wo dieselbe in Accord gegeben war, ein Teil der Verminderung der Armenausgaben wurde durch Uebergabe der Dörtenbach'schen, Schauder'schen und Gaupp'schen Stiftungen im Gesamtbetrag von 29,000 -H, welche im Jahr- 1886 erfolgte, herbeigeführt.

Kirchen- und Schulpflege.

Vorangeschlagen sind pro 1887/88 die Einnahmen auf 20,000 Ausgaben auf 40,500 Deficit 20,500 -L

Das Vermögen dieser Verwaltung beträgt nach der Rechnung pro 1886/87 61,917 34 -H. Dasselbe hat im laufenden Jahre abgenommen um 2675 78 H,

was davon herrührt, daß statt das ganze Deficit durch die Stadtpflege zu decken, 2856 ^ auf das Restvermögen dieser Verwaltung übernommen wurden, ohne diese Maßregel hätte sich eine Zunahme von 180 ergeben.

Stiftungspflege.

Vorangeschlagen sind die Einnahmen zu 3218 75 L, Ausgaben zu 3210 ^

H, Ueberschuß 8 -46 75 I.

Das Vermögen dieser Verwaltung beträgt einschließlich der 1886 einverleibten Dörtenbach'schen, Schauder'schen und Gaupp'schen Stiftungen pro 1886/87 63^00

Die Schulfondsverwaltung besitzt 1886/87 ein Vermögen von 3921 -4L 46

Die Kaplan Braun'sche Stiftung von 12,643

Georgenäum.

In Folge Einladung des Gewerbevereins und der Georgenäumsverwaltung wird Hr. vr. E. Salzmarm, Diakonus in Liebenzell, am

Montag, den 16. Januar, abends 8 Uhr,

im Saale des Georgenäums einen Vortrag halten über das Thema:

Ein Spaziergang durch London und durch den Tower im Jahr 1588.

Gottesdienste am Sonntag, den 15. Januar 1888.

2. 8o»atag nackt Epipkvaaiä.

Vom Turme: Nro. 889. Vormittagsprcdigt: Hr. Dekan Braun. Christen­lehre um 1 Uhr in der Kirche mit den Töchtern. Nachmittagspredigt um 2 Uhr in der Kirche: Hr. Diakonatsverweser Vogt.

Gottcsäiei.stc in äcr Meriwckisteakapellc am Sonntag, den 15. Jan. 1888, morgens Vs 10 Uhr, abends 8 Uhr.

Amtliche AkkaimtmachMgell.

Wu Verkauf

von mehreren stärkeren

Erken unä Eiaäenbimmea

auf dem Stock am Nagoldufer oberhalb Kentheim auf Posten 43 findet statt am

Freitag, den 26. Januar d. I., vormittags 6 Uhr,

an Ort und Stelle, wozu Liebhaber eingeladen werden.

Calw.

Änmekäung

Mikitärpsticktifzer.

Unter Bezugnahme auf die ober- amtliche Bekanntmachung vom 4. ds. Mts. in Nr. 2 dieses Blattes werden alle im Jahre 1868 geborenen jungen, dem deutschen Reiche ungehörigen Männer, welche hier ihren dauernden Aufenthalt haben, sowie die sonstigen Meldepflichtigen aus den Altersklassen 1866 und 1867 aufgefordert, sich in der Zeit vom

IS. Januar bis 1. Februar 1888

zur Eintragung in die Stammrolle bei Unterzeichneter Stelle anzumelden. Im Falle ihrer zeitweiligen Abwesenheit haben deren Eltern, Vormünder oder Dienstherren die Anmeldung zu voll­ziehen.

Neue Anzumeldende aus den Alters­klaffen 1866 und 1867 haben ihre Losungsscheine mitzubringen.

Wer diese Anmeldung unterläßt, wird mit Geld bis zu 30 oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft.

Den 10. Januar 1888.

Stadtschultheißenamt.

H a f f n e r.

Ottenbronn.

Schafweide-

Berpachtung

,_am Diens-

tag. den 17. ^ ds. Mts., mit­tags 1 Uhr, auf hiesigem Rathaus.

Den 11. Januar 1888.

Gemeinderat.

Verpachtung.

Herr G. Dörtenbach , K. bayr. Konsul in Stuttgart, bringt folgende Gebäulichkeiten und Grundstücke am

Donnerstag, den 19. Januar, nachmittags 4 Uhr,

auf dem Verpachtung:

1) Ein Lstockigtes Wohn­haus mit 2 Wohnungen, gewölbtem Keller, Vieh­stall und 35 a Wiese und Gemüsegarten bei dem Haus.

2) eine 2stockigle Scheuer mit Vieh- stall und einem Heuhaus.

3) 78 a 15 qm Wiese und Land in Meisterswiesen vor dem früher Carle'schen Haus.

4) 60 s 73 qm Wiese links und 76 s 49 qm rechts am Ein­gang in die Villa.

Die Gebäulichkeiten und Grund­stücke werden einzeln oder auch zu­sammen verpachtet.

Nähere Auskunft erteilt

Stadtschultheiß Haffner.

Nächste Woche backt

Lccngenb^eheLn

Bäcker Lutz. Teinach.

Nächsten Sonntag, ! den 15. ds. Mts., nachmit« jlags 2 Uhr

_ Gknttlllversammlung

bei Kamerad Hafner.

Zahlreiches Erscheinen erwünscht.

Althengstett.

Am nächsten Sonn tag schänkt

aus

I. Fli! z. Rose.

Dunghakh,

je früher im Winter ausgestreut, desto wirksamer auf sauren und moosigen Wiesen und Kleefeldern, empfiehlt die

Ziegelei von E. Horlacher.